Tetra-Funk: Bayerische Staatsregierung der Lüge bezichtigt (Allgemein)
Einem Bericht der Augsburger Allgemeine zufolge, soll Dr. Klaus Buchner auf einer Veranstaltung der Kreisgrünen in Kaisheim (Donauwörth, Bayern) vor 30 Zuhörern gesagt haben:
„Bei der Verharmlosung der Gefahren durch Tetrafunk lügt die bayerische Staatsregierung.“
Das ist ein schwerer Vorwurf, den Buchner dem Bericht zufolge so begründet: Viele Studien über Mikrowellen belegten Schlaf- und Konzentrationsstörungen sowie sogar Genschäden und erhöhtes Krebsrisiko. Zu den Mikrowellen zählten Mobilfunk, Dect, WLAN, Bluetooth und Tetra, wobei Letzteres besonders schädlich sei.
Diese Begründungen sind jedoch nur Behauptungen, die nicht den Tatsachen entsprechen und sich daher der Reihe nach widerlegen lassen.
Der ehemalige ödp-Bundesvorsitzende ist seit langem Mobilfunkgegner.
Bereits 2002 wusste er nach Angaben der Bürgerwelle über Mobilfunk: "Das ist Mord!"
Und 2012 verkündete eine lokale Website der Grünen: "Bei einigen Rettungsdiensten gibt es die Anweisung, kein TETRA-Funkgerät näher als 3 m an Schwerverletzte zu bringen (Information von Klaus Buchner, ödp)."
Jetzt wollte ich es aus erster Hand wissen. Am 23. Mai fragte ich bei Klaus Buchner nach:
Lieber Klaus!
Die GRÜNE Ulrike Köster (Holzkirchen) behauptet öffentlich:
"Bei einigen Rettungsdiensten gibt es die Anweisung, kein TETRA-Funkgerät näher als 3 m an Schwerverletzte zu bringen (Information von Klaus Buchner, ödp)."
Ich kann mir nicht vorstellen, dass du das wirklich gesagt haben solltest. Und wenn doch, würde ich dich bitten, die "einige Rettungsdienste" zu benennen, damit ich dort nachfragen kann, wie die auf eine so schräge Anweisung ans Personal kommen.
Viele Grüße auch an Rosemarie
Stephan
Antwort traf bis heute leider keine ein.
Für die angebliche Anweisung will mir kein vernünftiger Grund einfallen. Tetra-Handfunkgeräte senden normalerweise mit 1 Watt Sendeleistung. Die "alten" Analoggeräte aber waren mit 1 Watt bis 6 Watt Sendeleistung unterwegs und noch dazu mit einer Frequenz, die tiefer in den Körper eindringt als Tetra. Wenn überhaupt so eine Anweisung je existiert haben sollte, dann bei Analoggeräten, und selbst dann mMn nur, um auch den Sonderfall eines Schwerverletzten mit Herzschrittmacher abzudecken. Moderne Herzschrittmacher sind so störfest, dass sogar ein in der Brusttasche getragenes sendendes Handy (bis zu 2 Watt Sendeleistung) sie nicht mehr aus dem Takt bringen kann.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –