Baumschäden am IZgMF-Antennenstandort (Allgemein)
Mir ist es gar nicht aufgefallen, meine Frau hat es entdeckt.
Als ich im Neubau gegenüber von unserem Haus Messungen machte, schoß ich auch folgendes Foto von "unserem" Sendemasten:
Auf den ersten Blick ist dort nichts Ungewöhnliches zu erkennen. Wer den Baum, dessen Krone hinter dem Haus herausragt, genauer betrachtet, sieht jedoch kahle Zweigspitzen.
Da wir ja unmittelbar nebenan wohnen, habe ich mir das in Natura angesehen, und ja, der Baum hat offenkundig ein Problem, viele (aber nicht alle) Zweigspitzen sind auffallend kahl, allerdings auch auf der vom Sendemasten abgewandten Seite und nicht begrenzt auf den Bereich der Baumkrone. Aus der Nähe sehen die Zweigspitzen alles andere als gesund aus:
Die EMF-Datenbank der BNetzA nennt für "unseren" Masten drei Sektoren mit den Hauptstrahlrichtungen 60°, 180° und 300°. Eine gute Gelegenheit, mit der IZgMF-Winkelscheibe herauszufinden, ob eine dieser HSR den Baum trifft. Und tatsächlich, die 300°-Sektorantenne ist auf den Baum ausgerichtet. Das folgende Bild (Vogelperspektive) macht dies deutlich. Im Mittelpunkt der Winkelscheibe befindet sich der Sendemast, der erste Baum, den die gelb markierte 300°-HSR noch innerhalb der roten Kreislinie trifft, das ist der besagte Baum.
Foto: Google Earth
Gemäß EMF-Datenbank hat der 300°-Sektor knapp 5 Meter Sicherheitsabstand (horizontal). Unter allen erdenklichen ungünstigen Umständen wird also 5 Meter vom Sendemasten weg der Grenzwert erstmals unterschritten. Mit Google Earth nachgemessen zeigt sich, dass die ersten Zweige des Baumes bis auf rund 7 Meter an den Masten heranreichen.
Ob die kahlen Zweigspitzen etwas mit dem nahen Sendemasten zu tun haben, ich weiß es nicht, halte es für unwahrscheinlich, kann dies aber auch nicht ausschließen. Gegen eine Einwirkung der Antenne spricht, dass die Zweigspitzen auf der dem Masten zu- und abgewandten Seite des Baumes gleich kahl sind. Zu erwarten wäre, dass die Zweige nahe dem Masten (ca. 7 Meter) stärker betroffen sind als die weiter weg liegenden (ca. 22 Meter), was aber nicht der Fall ist.
Das Beste wird wohl sein, den Baum jetzt erst einmal eine zeitlang zu beobachten und weitere Informationen zu sammeln.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –