Jubiläum: 10 Jahre IZgMF (Allgemein)

AnKa, Sonntag, 29.01.2012, 09:18 (vor 4683 Tagen) @ H. Lamarr

Nunja, bei uns hat es etwas länger gedauert, spätestens 2006 würde ich aber sagen, war der Wendepunkt erreicht: Wir kündigten den Mobilfunkgegnern die Gefolgschaft und schlossen uns anfangs noch lose im Laufe der Jahre aber fester und fester den Skeptikern an.

Das Jahr 2006 war aus meiner Sicht das Jahr der Wende. In diesem Jahr veränderten sich die Auseinandersetzungen mit den Mobilfunkgegnern. Es ging nicht mehr nur darum, was an den Behauptungen der Mobilfunk-Angstschürer physikalisch richtig (bzw. meistens falsch) ist - sondern es setzte nun deutliche Kritik an den weltanschaulichen Hintergründen dieser Szene ein.

Dies begann mit einigen bis heute wegweisenden Beiträgen im www:

Am 7. September 2006 erschien dieser Artikel - Titel: "Das Erzeugen von Angst als Methode". Aus der Einleitung:

"Mobilfunkkritiker führen die Diskussion über gesellschaftliche Probleme ins Absurde. - Der folgende Artikel beschreibt den im Kern totalitären Charakter der mobilfunkkritischen Aktivisten-Szene und grenzt diese anti-moderne Bewegung von den ökosozialen Bewegungen ab."

Am 25. November 2006 folgte eine Auseinandersetzung mit dem Wirken einer Bamberger Ärztin: "Das Mobilfunksyndrom und die Bürgerangst". Hier wurde nun der verschwörungstheoretische Hintergrund der Schürer-Szene deutlicher skizziert:

"Auf der psychologischen Ebene stillt die Fokussierung auf den Mobilfunk die ewig virulente Bürgersehnsucht nach der einen (Er-)Lösung, der einen Ursache, dem einen Schuldigen für die persönliche Misere, und mündeten die Ahnungen darüber letztlich auch nur in den ebenso vertrauten wie gänzlich unoriginellen dumpfen Unmut über die Politiker und natürlich die dahinterstehende, alles steuernde 'Lobby'."

Die Auseinandersetzung mit den weltanschaulichen und gesellschaftspolitischen Motiven verstärkte sich nun. Qualitätsblätter entdeckten das Thema.

Im Jahr 2006 war "Oberammergau" in aller Mobilfunkkritiker Munde. Die ZEIT folgerte dazu am 16.12. 2006 ein prägnantes "Tock, tock, tock" und lieferte dankenswerterweise auch gleich den O-Ton "Betroffener" mit (»Wenn wir Kopfschmerzen haben, dann vom Bier«).

DER SPIEGEL entblätterte am 30.4.2007 die eifrigen Bemühungen der Angstschürer-Szene am Beispiel der heiligen Cornelia, und beschrieb die den Kampagnen innewohnende Dynamik und Weltanschauung: "Das Ziel der Bewegung ist nicht weniger als die Durchsetzung einer Gegenwissenschaft. Die herrschende Wissenschaft, sagen die Kritiker, wird mit ihrer Statistik und ihren Doppelblindstudien den Menschen nicht gerecht. In der Gegenwissenschaft zählt vor allem der Augenschein, das Verdachtsmoment und der Einzelfall."

DER SPIEGEL listete damals übrigens auch, respektvoll, die möglichen Profiteure auf: "Vor allem Naturheiler, Homöopathen und Seelenkundler sind es, die sich der Bewegung anschließen. Aber auch Schulmediziner finden sich auf den Listen."

Die Auseinandersetzung mit den weltanschaulichen Hintergründen der Szene ging ab nun weiter, und ein Leitmedium dafür ist seither das IZgMF. Inzwischen können, befreit von gutmenschlichem (also ideologischem) Schuldgefühls-Ballast, die Motive der Profiteure kühl und angemessen analysiert werden.

Die Szene entwickelte hiergegen neue Strategien. Man versucht inzwischen, sich ein seriöses Image zu verpassen, durch Gründung von Überbau-Organisationen, die Kaderverbänden vergleichbar sind. Der kleine Mann, der vor Ort gegen seinen Sendemasten kämpft, hat in diesen Organisationen längst nichts mehr zu melden. Man tarnt diese neuen Kampfverbände als "Verbraucherinitiativen" - und macht in entrückter Hybris auf nicht weniger als den "Schutz von Mensch, Umwelt und Demokratie".
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PS: Beinahe vergessen... mein Glückwunsch zum Jubiläum, aber viel mehr noch zur erwiesenen Offenheit in all den Jahren. Ihr gehört zu den Guten!

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"Ich habe eiserne Prinzipien. Wenn sie Ihnen nicht gefallen, habe ich auch noch andere." (Groucho Marx)

Tags:
BI, Angst, Geschäftsidee, Totalitär, Alarmschläger, Wandel, Dialog, Gehilfe, Austausch, Dummbatz, nützliche Idioten, Unterwerfungsstrategie


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