Hessen: Diagnose-Funk unterwandert Parteien (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 21.09.2011, 14:59 (vor 4812 Tagen) @ KlaKla

Und hier die Sorgen, die den Ortsvorsteher Lars Maruhn (CDU) plagen.

Also gut, schaun-mer-mal, was er zu sagen hat ...

1. Der Standort befindet sich in unmittelbarer Nähe zu einem bebauten Gebiet. Aufgrund möglicher gesundheitlicher Schädigungen, muss der Abstand auf mindestens 1000 m zu den bebauten Flächen festgelegt werden. Leider wird wohl die Bundesanstalt eine abschließende Aussage zum Gefährdungspotenzial erst 2013 vorlegen, daher erscheint uns das Risiko des Betriebes einer solchen Anlage als unkalkulierbar.

Sehr geehrter Herr Maruhn,
wenn Sie auf dieser Seite http://emf2.bundesnetzagentur.de/karte.html den Namen Ihres Ortes eingeben, werden Sie feststellen, dass dort mindestens drei Mobilfunk-Basisstationen mitten in der Bebauung stehen. Beabsichtigen Sie, auch für diese Sendeanlagen 1000 Meter Sicherheitsabstand zu beantragen? Müssen Sie eigentlich, denn bis auf die Trägerfrequenz ist die Technik mit Tetra nahezu identisch. Und wenn Sie das dann tatsächlich fordern, ist Ihnen klar, was dies für die Sendeleistung von Handys bedeuten würde, die in Hassenroth betrieben werden? Mann, Sie haben doch Kinder!

Unverständlich ist mir Ihr Hinweis auf die abschließende Aussage zum Gefährdungspotenzial 2013. Sie sehen darin ein unkalkulierbares Risiko für den Betrieb der Tetra-Anlage. Irritiert es Sie denn gar nicht, dass der vergleichbare GSM-Funk seit bald 20 Jahren in Betrieb ist und von den etwa 4,5 Mrd. Nutzern nicht bekannt ist, dass diese irgendeinen biologischen Schaden erlitten hätten? Tetra ist im Ausland seit vielen Jahren in Betrieb, und natürlich gab es Meldungen über Befindlichkeitsstörungen. Nur, diese bekommen Sie auch, wenn in einer Kantine der Koch wechselt. Das legt sich schnell, so wie in Großbritannien das Anfangsunken einiger wegen Tetra.

2. Hassenroth ist ein staatlich anerkannter Erholungsort. Dieses verliehene Prädikat steht bei der Errichtung der Station zur Disposition und würde einen erheblichen Schaden für das Ansehen der Gemeinde Höchst darstellen.

Und 1000 Meter weiter weg, bestens sichtbar auf dem flachen Land, würde das Image des Erholungsortes nicht beeinträchtigt? Aus meiner Sicht nimmt eine Gemeinde dann Schaden, wenn sie es dem BOS-Funk mit dilettantischen Argumenten schwer macht, denn das ist der Funk, der Leben retten kann. Und Tetra ist schon teuer genug, da müssen Sie es bitteschön mit inszeniertem Protest nicht noch teurer machen.

3. Beide Hoteleinrichtungen in Hassenroth würden vermutlich durch die Installation dieser Anlage einem wirtschaftlichen Schaden unterliegen. Im Besonderen das Seminarhotel mit zahlreichen Seminaren zu esoterischen Bereichen.

Das ist jetzt ein Scherz, oder? Ihre Sorge für einen Hotelier, der mit Esoterikern sein Geld macht, kann ich nicht nachvollziehen. Esoteriker lieben Strahlung, einige können gar nicht genug davon bekommen und legen sich Magnetarmbänder an, andere schwören auf Magnetsohlen. Das bisschen Tetra stört die bestimmt nicht, Esoteriker sind nicht zwingend Elektrosensible, überzeugt sind allerdings beide. Und Überzeugung ist nun mal der ärgste Feind der Wahrheit.

4. Weiterhin wird auf die mit Sicherheit eintretende Wertminderung der angrenzenden Baugrundstücke verwiesen.

Woher wissen Sie, dass es mit Sicherheit zu einer Wertminderung kommen wird? Kompetente Auskünfte dazu sind schwer zu bekommen, und die, die es gibt, sind aus der Anfangszeit des Mobilfunks. Inzwischen hat sich die Situation ziemlich beruhigt. Ausgenommen natürlich überzeugte Sendemastengegner, die schwadronieren gerne weiter über 50 Prozent Wertminderung und dergleichen. Doch das ist strategisches Gerede, um Leute zu akquirieren, das müssen Sie nicht so ernst nehmen. Wir in München haben rund 1000 Mobilfunk-Sendemasten, niemand spricht hier noch von Wertminderung. Vor ein paar Jahren war das noch anders.

Wir möchten unser Bedauern über die nicht stattgefundene Informationspolitik in Bezug zu dem Thema Digitalfunkanlage Hassenroth zum Ausdruck bringen.

Ich möchte mein Bedauern über Ihre mir unverständliche Blockadehaltung bei der Einführung des BOS-Digitalfunks zum Ausdruck bringen, Sie kosten mich Geld, mein Steuergeld. Und Sie beunruhigen unnötig die Bürger, Sendemasten sind unbedenklich, ich selber habe 16 Meter neben meiner Wohnung seit 2002 einen der GSM und UMTS verbreitet, 90 Meter weiter, auf gleicher Höhe, schon der nächste UMTS-Mast. Na und? Sie haben doch ein Handy, damit "belasten" Sie sich ... ach, der Text ist eh schon wieder so lang, klicken Sie einfach unten auf meine blaue Signatur "Nicht die Masten ..."

Wir fordern Sie auf die Bürgerinnen und Bürger entsprechend zu informieren, auch um der Vielzahl von Gerüchten, welche mittlerweile kursieren, entgegenzustehen.

Was soll das denn jetzt? Die Bürger wurden und werden informiert, ein bisschen Eigenverantwortung und Eigenrecherche ist zu www-Zeiten jedoch vertretbar. Aber Vorsicht vor den Webseiten von Diagnose-Funk! Dort sollten Sie sich nicht informieren, denn dort werden Sie meiner Meinung nach nur eingeseift. Gehen Sie lieber auf seriöse Seiten, etwa die vom Bundesamt für Strahlenschutz, oder die von der SSK oder die von RDW. Und selbstverständlich würde ich mich freuen, wenn Sie auch einmal hier vorbei schauen täten, ohne sich über mich zu ärgern.

Viele Grüße an die Frau Gemahlin

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
TETRA, Diagnose-Funk, Sprachrohr


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