Höchst im Odenwald : Kritik an TETRA-Veranstaltung Teil 1/2 (Allgemein)

AnKa, Freitag, 16.09.2011, 07:55 (vor 4821 Tagen)

Interessantes gestern im Postfach:

Die Weiterleitung einer längeren Meinungsäußerung per e-mail zu diesem Artikel über eine Veranstaltung von Tetra-Gegnern in Höchst im Odenwald. Siehe unten. In voller Länge ca. gedruckte 5 Seiten, wurde aus Platzgründen und der besseren Lesbarkeit wegen um einige Passagen sowie Namen und Linkeinfügungen gekürzt, Kennzeichnung jeweils durch *. Die Formatierung wurde versucht beizubehalten.

Das Schreiben ist angeblich an e-mail-Adressen von Echo Online sowie an offizielle Höchster Adressen, Stadt, Kreis, Feuerwehr gesendet worden. Start Zitat (Teil 1/2):

Hinweise gegen das Angstschüren um Mobilfunk und TETRA Technik.

An
Redaktion Echo Online *

Sehr geehrte Damen,
Sehr geehrte Herren der Echo Online Redaktion,

zu Ihrem Bericht in Echo Online vom 12.9.2011 „Ein düsteres Bild von den Folgen der neuen Technik“ in Höchst i.Odw. möchte ich einige Tatsachenhinweise geben.

Die Veranstaltung * ist * von organisierten Mobilfunkgegnern majorisiert und * organisiert worden. Es kam * ein entsprechend einseitig dargestelltes Zerrbild der Verhältnisse zustande.

1. Bedenken gegenüber der kommenden TETRA-Funktechnik

Die Bedenken gegenüber der TETRA-Funktechnik fußen, wie Ihr Bericht zeigt, auf Behauptungen über eine angebliche Klagewelle, die es unter englischen Polizisten gegeben haben soll. Dieses Thema ist bei organisierten Mobilfunkgegnern ein alter und gerne gespielter „Hit“, in England aber längst passé. Es hat nie eine Klagewelle im juristischen Sinn gegeben. Die vorgebliche Klagewelle war vielmehr eine Beschwerdewelle aus der Zeit unmittelbar nach Einführung der in England „Airwave“ genannten TETRA-Technik vor fast zehn Jahren.

Seit 2006 gibt es dazu in England eine Langzeitstudie, die die gesundheitlichen Auswirkungen von TETRA-Funkgeräten auf ihre Nutzer bis ins Jahr 2018 untersuchen soll. Eine dort eigens eingerichtete Homepage [http://www.police-health.org.uk/] liefert seither Informationen *.

Von irgendwelchen Verheimlichungen gegenüber der Bevölkerung also keine Spur. Nach nunmehr * fünf Jahren Beobachtungszeit sind in England bislang keine Wirkungen entdeckt worden. *

2. Verbreitung der TETRA-Funktechnik ist weit fortgeschritten

Offensichtlich bewußt falsch lanciert wurde bei der Veranstaltung auch die Darstellung der TETRA-Gegner, in England sei die Technik wieder abgeschafft worden. Die Behauptung, es sei dort gar zu Todesfällen bei Polizisten gekommen, könnte sogar eine gezielte Desinformation zum Zwecke des Schürens von Verunsicherung darstellen – wider besseres Wissen und deshalb mindestens unverantwortlich. Tatsache ist: Acht europäische Staaten * wenden heute bereits TETRA-Funk an. Acht weitere * bauen derzeit landesweite Netze auf. Fünf weitere planen solche Netze. *

3. Warum Hysterie geschürt wird: Die Profiteure der Mobilfunkangst

Woher, warum nun dennoch die Aufregungen um Mobilfunk und neuerdings TETRA?

Es gibt vornehmlich im süddeutschen Raum eine * Szene sogenannter Mobilfunkkritiker, aus der heraus seit nunmehr einem Jahrzehnt versucht wird, Verunsicherung rund um diese Technik zu verbreiten.

Um diese Szene richtig einzuschätzen, sollte man sich bewußt machen, dass es nicht nur auf Seiten der * Industrie, die die modernen Funktechniken entwickelt und in diese investiert hat, Profiteure gibt. *

Es gibt darüber hinaus Profiteure, denen man ihr Interesse nicht unbedingt auf den ersten Blick ansieht. Dies sind * Interessensverbände, die unter * Organisationsnamen wie „Bürgerwelle“, „Kompetenzinitiative“, „Diagnose Funk“ auf Webseiten und in vorgeblichen Informationsbriefen * verängstigende * Behauptungen zu Mobilfunk und neuerdings TETRA in die Welt setzen.

* Die Verbände zehren vom positiven Image eines vorgeblich moralisch integren Engagements für die Umwelt und den Menschen. Der Blick in die Mitglieder- und Unterstützerlisten zeigt jedoch, dass monetäre Marktinteressen im Spiel sind. Passend zur alarmistischen Öffentlichkeitsarbeit verbreitert sich derzeit das Angebot zweifelhafter „Dienstleistungen“ und Produkte – zum Beispiel das „baubiologische Vermessen“ von Wohnungen, das völlig übertriebene Abschirmen ganzer Häuser *, und vieles mehr *. Der Markt für solche Produkte und Dienstleistungen wächst mit dem Grad der erzeugten Verunsicherung. Den unsichtbaren und deshalb * in vielen Fällen ältere, Mitbürger verunsichernden Mobilfunk scheint zum geeigneten Mittel dafür erkoren.

„Baubiologe“ kann sich in Deutschland jedermann nennen. Es handelt sich * weder um einen ordentlichen Ausbildungsberuf noch um eine nachhaltige Qualifikation. Der „Baubiologe“ muss weder wissenschaftlich ausgebildeter Biologe, noch Baufachmann sein. Viele Baubiologen ergänzen ihre im Internet feilgebotene Angebotspalette gerne mit Wünschelrutengehen, Feng-Shui-Beratung und anderen zweifelhaft esoterischen „Techniken“ – das Ziel ist der Geldbeutel des Kunden.

Die Wirkung der Beratung und „Behandlung“ ist im Regelfall derjenigen einer Placeboverabreichung vergleichbar. Baubiologische „Gutachten“ sind fachlich nichts wert, sie haben weder in Versicherungsfällen noch vor Gericht die Chance auf Einräumung des Stellenwerts seriöser Sachverständigen-Gutachten.

(Fortsetzung: siehe Teil 2/2)

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"Ich habe eiserne Prinzipien. Wenn sie Ihnen nicht gefallen, habe ich auch noch andere." (Groucho Marx)

Tags:
Baubiologe, Diagnose-Funk, Gutachten, Kompetenzinitiative, Feng-Shui, Amateur, Amateurwissenschaft, Tetra-Gegner, Langzeitstudie, Profit


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