GSM vs. Voice over WLAN (Allgemein)

Kuddel, Freitag, 07.05.2010, 19:36 (vor 5265 Tagen) @ H. Lamarr
bearbeitet von Kuddel, Freitag, 07.05.2010, 20:52

Und wäre VoWLAN dann quasi als 5. Band für Handys zu sehen, spezialisiert auf die billige Inhouse-Versorgung, um sich teure Repeater zu ersparen? Wenn dies zuträfe, wäre VoWLAN vom Gesichtspunkt der Funkfeldbelastung durch Endgeräte mMn ein substanzieller Fortschritt.

Ein paar Anmerkungen:


WLAN hat bei aktuellen Implementierungen keine Leistungsregelung, im Gegensatz zu echten Mobilfunkstandards (GSM,UMTS,Wimax...).
Aus offensichtlichen Gründen vergleicht der Autor "sein" System von Telefonie über In-Haus Basisstationen mit externen Basisstationen und dichtet ihm Vorteile an, indem er Äpfel mit Birnen vergleicht.
Ich behaupte mal, eine Pico-Basis (GSM oder UMTS) im Haus würde aufgrund der Leistungsregelung und der geringeren Übertragungsbandbreite wesentlich effektiver (geringere Sendleistung) sein, als ein VoWLAN.

Das WLAN-Band ist mit allen möglichen Applikationen belegt, die sich gegenseitig stören, was sich insbesondere in Ballungsgebieten negativ auswirken dürfte. Ein Vo-WLAN ist daher wesentlich störanfälliger, als ein für Sprachanwendungen optimiertes Funkübertragungssystem mit exklusiven Übertragungsfrequenzen. Ein WLAN-basiertes "Schnurlostelefon" ist einem DECT Telefon bezüglich Reichweite, Störungsfreiheit und Akkulaufzeit weit unterlegen.
WLAN ist ein extrem stromhungriger Standard.

Die Sendeleistung üblicher Wimax-Endgeräte liegt bei maximal 0,5 Watt, nicht 3 Watt.
Wimax als jüngster Standard hat eine sehr effiziente Leistungsregelung und kann die Leistung bis auf ein Hunderttausendstel absenken. Das Endgerät sendet nur so stark, daß die Basisstation einen gerade ausreichenden Empfangspegel hat.
Rundstrahlantennen im Außenbereich machen wenig Sinn. Bei im Außenbereich motierten Wimax-Antennen handelt es sich üblicherweise um Richtantennen, d.h. sie werden auf die nächte Basis ausgerichtet und strahlen i.d.R. kaum ins Haus hinein.

Von In-Hausgeräten, welche direkt durch Außer-Haus Basisstationen versorgt werden, halte ich generell wenig. Die Endgeräte senden aufgrund der erhöhten Übertragungsdämpfung mit wesentlich höherer Leistung, als es bei In-Haus-Basisstationen der Fall wäre. Zudem wir das verfügbare Frequenzspektrum ineffizient genutzt, da i.d.R nicht mit der maximal möglichen Datenrate gearbeitet werden kann.
Für Fonieapplikationen mit geringen Datenvolumina mag das noch angehen, aber In Fällen, wo Kabelanbindung verfügbar ist, halte ich Breitbandzugänge auf Funkbasis zur In-Hausversorgung für einen absoluten Sündenfall, da die damit verbundenen Elektromog-Emissionen im Außenbereich völlig unnötig sind. Das BfS sollte es ähnlich sehen, aufgrund der Verletzung des von ihm geforderten Alara Prinzips.

Falls der Mobilfunk tatsächlich im Breitbandbereich gegen sinnvollere Festnetzanbindungen konkurrieren sollte, wäre z.B. eine zusätzliche Besteuerung von per Mobilfunk übertragenen Datenvolumina ein wirksames Steuerungselement.

K

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VoIP


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