Tetra-Funkmast soll ins Wohngebiet (Allgemein)

KlaKla, Freitag, 05.03.2010, 11:27 (vor 5327 Tagen)

Es gibt in Ebersberg einen Grundsatzbeschluss des Stadtrates, „dass Funkantennen auf dem Aussichtsturm aufgestellt werden können“. Das gilt auch für den umstrittenen Behördenfunk. Kann die Stadt von so einer Willenserklärung jetzt einfach abrücken?

Bislang waren in Ebersberg alle davon ausgegangen, dass der umstrittene Behördenfunk auf den Aussichtsturm kommt. Das wurde auch von der Firma Telent bisher so kommuniziert, deren Firmenvertreter Klaus Voichtleitner am Rande einer Brucker Gemeinderatssitzung neulich noch bestätigt hatte: „Standort ist der Aussichtsturm.“ Jetzt ist offensichtlich alles anders: „Ich weiß es selbst erst seit kurzem“, räumte Bürgermeister Walter Brilmayer am Freitag auf Anfrage der Ebersberger Zeitung ein, dass dieser Standort möglicherweise Makulatur ist. Denn die Regierung von Oberbayern hat einen billigeren ausgemacht, einen, dessen Grund bereits dem Staat gehört, der sich aber mitten in der Wohnbebauung befindet: Auf der Tagesordnung für die nächste Sitzung des Technischen Ausschusses am 9. Februar bittet der Freistaat um „Zustimmung zur Errichtung eines Basisstandortes für den Digitalfunk BOS auf dem Grundstück der Polizei Ebersberg.“ „Bis vor ein paar Tagen bin ich noch davon ausgegangen, dass das auf den Aussichtsturm kommt“, sagt Brilmayer überrascht. Mehr ...

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Meine Meinungsäußerung

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TETRA, Wohngebiet

Kampf gegen das Schaf im Wolfspelz

H. Lamarr @, München, Freitag, 05.03.2010, 13:42 (vor 5326 Tagen) @ KlaKla

... mitten in der Wohnbebauung

Das läuft alles reflexartig ab, wie der berühmte Tritt nach dem Schlag mit dem Hämmerchen aufs Knie. Die Frage, ob der Tetra-Mast krank macht oder doch harmlos ist, wird gar nicht mehr diskutiert, sondern das negative Extrem ohne Umschweife als selbstverständlich angenommen. In Formelsprache umgesetzt:

Sender + Wohngebiet = Bürgerprotest

Das miese Image der Sender ist ohne Frage Verdienst der jahrelangen Desinformation durch Bürgerwelle und Co. Da haben die wirklich ganze Arbeit geleistet. Eigentlich der blanke Irrsinn: Weltweit gibt es mWn keinen einzigen glaubhaft objektivierten Fall von Krank-durch-benachbarten-Sendemast, und dennoch scharen sich bei jedem neu diskutierten Standort sogleich verängstige und verärgerte Bürger zu einer BI zusammen, nur um das Schaf im Wolfspelz mit allen Mitteln zu bekämpfen. Bei BSE, SARS und Schweinegrippe gibt es wenigstens noch einen realen Hintergrund für das Risiko, bei Sendemasten aber verdrängt das Irrationale die Vernunft vollständig - jedenfalls eine Zeit lang.

Flösse in den Adern der Sender nicht Strom, sondern Blut, längst hätte eine Agentur den Vorschlag einer groß angelegten PR-Kampagne zur Imageaufbesserung gemacht. So aber müssen aller Voraussicht nach sogar unbeteiligte Funkamateure die Suppe mit auslöffeln, die ihnen technisch unbeschlagene und deshalb gegenüber Sachargumenten unempfängliche Sendemastengegner täglich neu einbrocken.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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Politik, Desinformation, Wohngebiet

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