Passivrauchen ist ungefährlicher als... (Allgemein)
Thread nach Prüfung wieder freigeschaltet am 12.12.20011
Wiederholt tauchte im Forum die Frage auf, ob die Tabakindustrie tatsächlich das Passivrauchen mit anderen Gefahrenquellen relativierte (wobei wir über die tatsächliche Gefährlichkeit wenig sagen können).
Im Protokoll des Wissenschaftspolitischen Ausschußes (WPA) vom 31.01.1992 findet sich ein Beispiel, aus dem die Relevanz des Themas für die Tabakindustrie ersichtlich ist.
"Trotz mehrmaliger Intervention von Prof. Adlkofer besteht das Gesundheitsministerium weiterhin auf der Behauptung, dass Passivrauchen sehr viel gefährlicher sei als Asbest. Nach Rücksprache beim Gesundheitsministerium war zu erfahren, dass es hierbei trotz der Unhaltbarkeit der Behauptung nur darum gehe, die Asbesthysterie in der BRD etwas abzuschwächen. Es wird beschlossen, ein Argumentationspapier durch Dr. Walther in das Wirtschaftsministerium einzuspeisen. Die Angelegenheit wird auch Gegenstand eines Gesprächs zwischen Herrn Herter und Frau Minister Hasselfeldt sein. Dr. Klus weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass kürzlich im ORF eine Sendung über Asbest ausgestrahlt worden sei, in der ein für das Rauchen ungünstiger Vergleich gezogen wurde."
Passivrauchen ist ungefährlicher als...
dass es hierbei trotz der Unhaltbarkeit der Behauptung nur darum gehe, die Asbesthysterie in der BRD etwas abzuschwächen.
Dem Prinzip, mit Pest von der Cholera abzulenken scheint demzufolge auch das deutsche Gesundheitsbundesministerium gehuldigt zu haben. Schöne Aussichten, das wird den Panikern gut gefallen und ist Wasser auf deren Mühlen. Bleibt die Frage: Stimmt das, was übers Ministerium in der Gesprächsnotiz steht? Nach 17 Jahren wird sich das kaum noch klären lassen, Fakt ist, für die Tabakler war es die Notiz wert. Nur, wenn die Krümelmonster tatsächlich auf Ablenkung aus waren, dann müsste sich dies eigentlich in mehr zeigen, als direkt in einer Randnotiz und indirekt in einer Kanarienvogelkotstudie. Haben Sie darüber schon einen Überblick gewonnen?
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
Passivrauchen ist ungefährlicher als...
dass es hierbei trotz der Unhaltbarkeit der Behauptung nur darum gehe, die Asbesthysterie in der BRD etwas abzuschwächen.
Dem Prinzip, mit Pest von der Cholera abzulenken scheint demzufolge auch das deutsche Gesundheitsbundesministerium gehuldigt zu haben. Schöne Aussichten, das wird den Panikern gut gefallen und ist Wasser auf deren Mühlen. Bleibt die Frage: Stimmt das, was übers Ministerium in der Gesprächsnotiz steht? Nach 17 Jahren wird sich das kaum noch klären lassen, Fakt ist, für die Tabakler war es die Notiz wert. Nur, wenn die Krümelmonster tatsächlich auf Ablenkung aus waren, dann müsste sich dies eigentlich in mehr zeigen, als direkt in einer Randnotiz und indirekt in einer Kanarienvogelkotstudie. Haben Sie darüber schon einen Überblick gewonnen?
Für einen umfassenden Überblick ist es noch etwas früh, aber einige Häppchen kann ich Ihnen bieten:
1989 Philip Morris fordert vom VdC, das Passivrauchen (ETS) in Bezug zu anderen Umweltbelastungen zu stellen:
„Wir sind der Ansicht, daß das Problem ETS stärker in einem Bezug zu anderen Umweltbelastungen gestellt werden sollte und nicht – wie geschehen - ausschließlich in einen Bezug zum Aktivrauchen.“
1991 Philip Morris ruft „Umweltrat“ ins Leben.
„Die Empfehlungen des Umweltrates sollten Ergebnis einer ca. zweitägigen Klausurtagung sein. Die Wissenschaftler werden dazu am Anfang des nächsten Jahres in ein Tagungshotel eingeladen. Die Tagung wird nach Absprache mit den Teilnehmern inhaltlich vorstrukturiert. Anhand einer Agenda werden zentrale Fragestellungen diskutiert, immer mit dem Ziel, eine konkrete These, Empfehlung oder Forderung zu entwickeln.“
September 1991 Paul Hendrys von Philip Moris und Klaus Thurau diskutieren über die Struktur des Stiftungsrates von VERUM und die zukünftige inhaltliche Arbeit. Thurau notiert zur inhaltlichen Arbeit:
„Nach meiner Auffasung sind die bisherigen schwerpunktmäßigen Arbeiten zum Nikotin soweit vorangetrieben und haben eine solche Breitenwirkung erzielt, daß dies kein zukünftiger Schwerpunkt mehr sein wird.
Ich sehe 2 große Aufgabenbereiche:
a) Konkretisierung und Relativierung der Passiv-Rauch Thematik und
b) Planzengenetische Arbeiten zur Optimierung des Primarproduktes.
Beide Themen wurden von Herrn Hendrys äußerst positiv bewertet, wobei wir uns einig waren, daß es sich jetzt nur um ein Grobkonzept handeln kann, das selbstverständlich im wissenschaftlichen Gremium der Stiftung konkretisiert werden muß.“
Juli 1992 Der VdC entwickelt ein neues Forschungskonzept. Einer von fünf Forschungsschwerpunkten ist „Medizinische Grundlagenforschung zur Erfassung endogener und exogener Faktoren, die mit möglichen Wirkungen des Rauchens in Beziehung stehen können“.
Passivrauchen ist ungefährlicher als...
Nach Darstellung der Tabakindustrie (1993) gibt es schlimme Risikofaktoren für Lungenkrebs.
Vögel als Haustiere: 6,7
Vererbung: 5,3
Geringer Obstkonsum: 3,83
Asbest: 3,75
Keramikarbeiter: 3,64
Elektromagnetische Felder: 3,09 (Kleinkinderkrebs)
Passivrauchexposition: 1,28 (Bericht der amerikanischen Gesundheitsbehörde EPA)
Passivrauchen ist ungefährlicher als...
dass es hierbei trotz der Unhaltbarkeit der Behauptung nur darum gehe, die Asbesthysterie in der BRD etwas abzuschwächen.
Dem Prinzip, mit Pest von der Cholera abzulenken scheint demzufolge auch das deutsche Gesundheitsbundesministerium gehuldigt zu haben. Schöne Aussichten, das wird den Panikern gut gefallen und ist Wasser auf deren Mühlen. Bleibt die Frage: Stimmt das, was übers Ministerium in der Gesprächsnotiz steht? Nach 17 Jahren wird sich das kaum noch klären lassen, Fakt ist, für die Tabakler war es die Notiz wert. Nur, wenn die Krümelmonster tatsächlich auf Ablenkung aus waren, dann müsste sich dies eigentlich in mehr zeigen, als direkt in einer Randnotiz und indirekt in einer Kanarienvogelkotstudie. Haben Sie darüber schon einen Überblick gewonnen?
P.N. Lee, Oberstatistiker der Tabakindustrie, hat sich die Mühe gemacht, 143 Confounder zu analysieren. Weil es um Lungenkrebs geht, ist in diesem Dokument EMF noch gar nicht explizit erwähnt.
Um zur Vogelstudie zurück zu kommen: Allein für die Studie von Holst gibt es folgende Dokumente. So wie es aussieht, stammen auch die anderen Vogel-Studien mit positivem Ergebnis von Tabakwissenschaftlern.
http://legacy.library.ucsf.edu/tid/zza55a99/pdf
http://legacy.library.ucsf.edu/tid/aab55a99/pdf
http://legacy.library.ucsf.edu/tid/bab55a99/pdf
http://legacy.library.ucsf.edu/tid/cab55a99/pdf
http://legacy.library.ucsf.edu/tid/dab55a99/pdf
http://legacy.library.ucsf.edu/tid/eab55a99/pdf
http://legacy.library.ucsf.edu/tid/fab55a99/pdf
http://legacy.library.ucsf.edu/tid/gab55a99/pdf
http://legacy.library.ucsf.edu/tid/hab55a99/pdf
http://legacy.library.ucsf.edu/tid/iab55a99/pdf
http://legacy.library.ucsf.edu/tid/jab55a99/pdf
http://legacy.library.ucsf.edu/tid/kab55a99/pdf
http://legacy.library.ucsf.edu/tid/lab55a99/pdf
http://legacy.library.ucsf.edu/tid/mab55a99/pdf
http://legacy.library.ucsf.edu/tid/nab55a99/pdf
http://legacy.library.ucsf.edu/tid/oab55a99/pdf
http://legacy.library.ucsf.edu/tid/qab55a99/pdf
http://legacy.library.ucsf.edu/tid/rab55a99/pdf
http://legacy.library.ucsf.edu/tid/sab55a99/pdf
http://legacy.library.ucsf.edu/tid/tab55a99/pdf
http://legacy.library.ucsf.edu/tid/uab55a99/pdf
http://legacy.library.ucsf.edu/tid/vab55a99/pdf
http://legacy.library.ucsf.edu/tid/wab55a99/pdf
http://legacy.library.ucsf.edu/tid/xab55a99/pdf
http://legacy.library.ucsf.edu/tid/yab55a99/pdf
http://legacy.library.ucsf.edu/tid/zab55a99/pdf
http://legacy.library.ucsf.edu/tid/abb55a99/pdf
http://legacy.library.ucsf.edu/tid/bbb55a99/pdf
http://legacy.library.ucsf.edu/tid/cbb55a99/pdf
http://legacy.library.ucsf.edu/tid/dbb55a99/pdf
http://legacy.library.ucsf.edu/tid/ebb55a99/pdf
http://legacy.library.ucsf.edu/tid/fbb55a99/pdf
http://legacy.library.ucsf.edu/tid/gbb55a99/pdf
http://legacy.library.ucsf.edu/tid/hbb55a99/pdf
http://legacy.library.ucsf.edu/tid/ibb55a99/pdf
http://legacy.library.ucsf.edu/tid/jbb55a99/pdf
http://legacy.library.ucsf.edu/tid/kbb55a99/pdf
http://legacy.library.ucsf.edu/tid/lbb55a99/pdf
http://legacy.library.ucsf.edu/tid/mbb55a99/pdf
http://legacy.library.ucsf.edu/tid/nbb55a99/pdf
http://legacy.library.ucsf.edu/tid/obb55a99/pdf
http://legacy.library.ucsf.edu/tid/pbb55a99/pdf
http://legacy.library.ucsf.edu/tid/rbb55a99/pdf
http://legacy.library.ucsf.edu/tid/sbb55a99/pdf
http://legacy.library.ucsf.edu/tid/ubb55a99/pdf
http://legacy.library.ucsf.edu/tid/vbb55a99/pdf
http://legacy.library.ucsf.edu/tid/wbb55a99/pdf
http://legacy.library.ucsf.edu/tid/xbb55a99/pdf
http://legacy.library.ucsf.edu/tid/ybb55a99/pdf
http://legacy.library.ucsf.edu/tid/zbb55a99/pdf
http://legacy.library.ucsf.edu/tid/acb55a99/pdf
http://legacy.library.ucsf.edu/tid/bcb55a99/pdf
http://legacy.library.ucsf.edu/tid/ccb55a99/pdf
http://legacy.library.ucsf.edu/tid/dcb55a99/pdf
http://legacy.library.ucsf.edu/tid/ecb55a99/pdf
http://legacy.library.ucsf.edu/tid/fcb55a99/pdf
http://legacy.library.ucsf.edu/tid/gcb55a99/pdf
http://legacy.library.ucsf.edu/tid/cnj28a99/pdf
http://legacy.library.ucsf.edu/tid/ycb55a99/pdf
http://legacy.library.ucsf.edu/tid/xcb55a99/pdf
http://legacy.library.ucsf.edu/tid/wcb55a99/pdf
http://legacy.library.ucsf.edu/tid/vcb55a99/pdf
http://legacy.library.ucsf.edu/tid/ucb55a99/pdf
http://legacy.library.ucsf.edu/tid/tcb55a99/pdf
http://legacy.library.ucsf.edu/tid/scb55a99/pdf
http://legacy.library.ucsf.edu/tid/rcb55a99/pdf
http://legacy.library.ucsf.edu/tid/qcb55a99/pdf
http://legacy.library.ucsf.edu/tid/pcb55a99/pdf
http://legacy.library.ucsf.edu/tid/ocb55a99/pdf
http://legacy.library.ucsf.edu/tid/ncb55a99/pdf
http://legacy.library.ucsf.edu/tid/mcb55a99/pdf
http://legacy.library.ucsf.edu/tid/lcb55a99/pdf
http://legacy.library.ucsf.edu/tid/kcb55a99/pdf
http://legacy.library.ucsf.edu/tid/jcb55a99/pdf
http://legacy.library.ucsf.edu/tid/icb55a99/pdf
http://legacy.library.ucsf.edu/tid/hcb55a99/pdf
http://legacy.library.ucsf.edu/tid/djq22e00/pdf
http://legacy.library.ucsf.edu/tid/uda37d00/pdf
http://legacy.library.ucsf.edu/tid/tda37d00/pdf
Passivrauchen ist auch so nicht gefährlich
Im Monatsbericht der Tabakler von November 1994 stehen interessante Dinge: (war schon gepostet)
1. Überla kam kaum nach mit seinen Kritiken gegen Passivrauchstudien.
2. Prof. A., der laut wuff in einer Pause zwischen seinen Tabakaktivitäten und Reflex sein sollte, war mit der Organisation von Tabak-Konferenzen beschäftigt.
3. Prof. A. hatte darüber hinaus auch japanische Wissenschaftler bei der Stange zu halten, die sich mit ihren Forschungsergebnissen partout nicht identifizieren wollten (PNL ist P.N. Lee).
4. Wir sehen, wie Prof. Hoffmeister vom Paulus zum Saulus fällt.
Hoffmeister stellte sich mit seinem Kollegen Jung beim Thema Rauchen im Flieger noch mutig gegen die Tabakindustrie. Im Bericht ist dokumentiert, wie Prof. A. den damaligen Chef des Robert-Koch-Institutes (RKI) für eine Tabak-Konferenz anwirbt.
Der Tagesspiegel schreibt über die Konferenz mit dem (übersetzten) Titel: "Wie die Tabak-Lobby die Bundesbehörden beeinflußt". Die damalige Staatssekretärin Bergmann-Pohl (Lungenärztin) eröffnete die Konferenz, aber die Finanzierung durch Verum, sollte "mit allen Mitteln streng geheim" bleiben. Damaliger Minister war übrigens Horst Seehofer.
Auch Kontraste berichtete über die Konferenz.
Neben einigen bekannten Tabakforschern waren auch die Vogelforscher Kohlmeier, Bellach und Arminger (zuvor Bundesgesundheitsamt, dann wohl RKI) mit dabei.
Risikofaktor Stress
Dieses Dokument berichtet von einer WPA-Sitzung am 11.11.1994. Zum Beginn der Närrischen Jahreszeit zeigt die Tabakindustrie, dass auch die Forschung (hier über den Stress) dann nicht mehr tierisch ernst zu nehmen sei:
...In seiner Hierarchie der Risikofaktoren rangiere er an zweiter Position hinter der Genetik, aber noch vor dem Rauchen. Er plane nun eine Nachuntersuchung an 3.000 Personen aus seiner Studie, für die er Forschungsmittel in Hohe von etwa 500.000 DM benötige.
In der sich anschließenden Diskussion bestand Einigkeit hinsichtlich der Bedeutung dieses methodischen Ansatzes. Man sah die Schwierigkeit von Prof. Grossarth-Maticek, gegen den Strom der vorherrschenden wissenschaftlichen Meinung anzukämpfen und für einen Paradigma-Wechsel zu sorgen. Andererseits wurden Zweifel an der Korrektheit der von ihm vorgetragenen Ergebnisse geäußert, man glaube auch nicht, daß sein Institut in der Lage sei, derart weitreichende Auswertungen durchzuführen. Prof. A. hielt daher eine Förderung aus wissenschaftlicher Sicht für nicht zu rechtfertigen.
Auf der anderen Seite war man einmütig der Auffassung, daß derartige Erkenntnisse unbedingt an die öffentlichkeit kommuniziert werden müßten. Denkbar seien Auftritte in Talkshows oder Diskussionen. Dabei müsse in jedem Fall dafür gesorgt sein, daß Prof. Grossarth-Maticek gut vorbereitet ist. Der WPA bat Prof. A. darum, in diesem Sinne Kontakt zu Prof. Grossarth zu halten und diesem deutlich zu machen, daß zunächst über öffentliche Diskussionen für mehr Verständnis seiner Erkenntnisse auch in Politik und Wissenschaft gesorgt werden müsse. Dort müsse der Eindruck entstehen, daß man an diesen Ergebnissen und diesem Forschungsansatz nicht mehr vorbeikönne und ihn fördern muß.
Ob wir auch wuffs Feldstress nur einer Karnevalslaune verdanken?