Liechtenstein: Volksabstimmung im Liegestuhl (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Samstag, 22.08.2009, 22:11 (vor 5576 Tagen) @ Doris

http://www.vaterland.li/index.cfm?ressort=politik&source=lv&id=4812

Dort heißt es:

Das Initiativkomitee selbst – Vertretern der Industrie- und Handelskammer, der Wirtschaftskammer, des Bankenverbandes und der Treuhändervereinigung – will vorerst mit weiteren Informationen rund um das Thema Mobilfunk zurückhalten. «Wir lassen der Demokratie jetzt ihren Lauf und warten den Landtagsentscheid ab. Es sei denn, die Abgeordneten haben im Vorfeld noch spezielle Fragen an uns», so Josef Beck, Geschäftsführer der LIHK. Ansonsten sind die Verbände für den im Vorfeld des Urnengangs zu erwartenden Austausch der Argumente bestens gerüstet, wie sie bereits im Juli erklärt haben.

Wenn sich der Josef Beck da mal mit seinem "bestens gerüstet" nicht täuscht. Denn wäre es so, wie er sagt, dann hätte der Liechtensteiner Landtag sich erst gar nicht der Bauchentscheidung zugunsten einer unsinnigen Grenzwertsenkung hingeben können - er hätte anders, nämlich sachorientiert entschieden. Wenn die Initiativler nicht letztlich doch das Nachsehen haben möchten, dann ist Zurücklehnen jetzt sicherlich die schlechteste Idee, zumal davon auszugehen ist, dass KOI und DF die Gunst der Stunde nutzen werden, um die übliche Stimmung zu machen. Mit kalter Technik-Argumentation lässt sich gegen die Angst im Bauch von Laien nicht viel ausrichten, die kapieren das nicht, diese Argumentation muss bürgernah umgefalzt werden, z.B. mit dem Vergleich, an dem selbst Sendemastengegner mit Professorentitel sich noch immer die Kronen ausbeissen:

Sie können sich rd. 2 1/2 Jahre lang Tag für Tag in 100 m Abstand zu einer städtischen Mobilfunk-Basisstation aufhalten. Ihr Kopf nimmt in dieser Zeit nicht mehr Energie auf als bei einem einzigen 45-Minuten-Gespräch mit einem schon ziemlich strahlungsarmen Handy!

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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