IZgMF an Karl Richter (I) (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 21.11.2007, 00:49 (vor 6238 Tagen) @ Gast

Die E-Mail der "Kompetenzinitiative" in Gestalt von Herrn Richter fand nicht nur den Weg zum IZgMF, sondern auch zu anderen. Da jegliche Hinweise darauf in der Original-E-Mail fehlen (z.B. keinerlei Einträge unter CC: ), wurden wir auf den Streuversand erst aufmerksam, als wir unerwartet von dritter Seite angesprochen wurden. Unsere Antwort an Karl Richter beginnt daher mit einem Signal der Enttäuschung darüber, dass er seine E-Mail ans IZgMF an die große Glocke gehängt hat, noch bevor am 18. November unsere Antwort bei ihm eintraf. Da wir nun davon ausgehen müssen, dass auch unsere Antwort ohne Rücksprache in Rundmails weiterverbreitet wird, stellen wir den Text unserer Antwort hier ein, um Gerüchten erst gar keine Nahrung zu geben.


Sehr geehrter Herr Richter,

Ihre E-Mail zu "Formen der Auseinandersetzung" sehen wir mit einem lachenden und einem weinenden Auge: Lachend, weil es in der "Szene" eben nicht selbstverständlich ist, dass mit einem und nicht nur über einen geredet wird, weinend, weil Sie sich offenkundig nur einseitig informiert haben bevor Sie Ihre E-Mail (unten) auf den Weg brachten, die Sie dem Vernehmen nach nicht allein an uns, sondern auch an andere verschickt haben - etwas, was unser Vertrauen in die bedingungslose Ehrlichkeit Ihrer Absichten nicht unbedingt fördert.

Da es übersichtlicher ist, habe ich unsere Antworten gleich an Ort und Stelle in Ihren Text eingebaut:

Karl Richter schrieb:

Sehr geehrte Frau Schall, sehr geehrter Herr Schall,

mancher von uns hatte für Ihr Anliegen einer Skepsis nach allen Seiten, also auch einer 'Kritik der Kritik', bislang einiges Verständnis.

Interessant! Bemerkt haben wir davon leider überhaupt nichts.

Die Umsetzung dieses Prinzips in die Praxis, wie sie uns seit geraumer Zeit immer wieder erreicht, ist schwerer nachvollziehbar:

1. Die Kontroversen, die von Ihnen über das Internet in die Öffentlichkeit getragen werden, gleiten immer häufiger in gezielte Diffamierungen ab.

Dies ist Ihre Darstellung. Unsere lautet: Wir warnen vor Schwätzern und Geschäftemachern, vor Fanatikern und Profilneurotikern, vor Korruption und Falschmeldungen. Und dies machen wir ohne Rücksicht darauf, auf welcher Seite der Fehltritt stattfindet.

Redliche Bemühungen um den Schutz der Kinder und die Qualität der Lebensmittel sind dafür am wenigsten geeignet, selbst wenn man anderer Meinung sein sollte. Jedenfalls sollten Sie sich nicht wundern, wenn sich immer mehr Kritiker fragen, für welche Seite Sie tätig sind.

Wir wundern uns nicht, denn wir wissen, dass hinter unserem Rücken gerne über uns getuschelt wird. Diese unschöne Entwicklung hat eingesetzt, nachdem wir begonnen haben, nicht mehr jeden Unsinn, der von einigen mobilfunkkritischen Frontleuten verbreitet wurde, kritiklos hinzunehmen. Wir fürchten diese bedauerliche Entwicklung jedoch in keiner Weise, denn jeder, der nicht nur lesen, sondern Gelesenes auch verstehen kann, wird nach einer Analyse der IZgMF-Website wissen, dass wir auf der Seite der realitätsbezogenen Kritiker stehen. Und die Entwicklung der Website verläuft überaus erfreulich.

2. Im Falle des Prof. A.-Berichts sind die ersten Korrekturwünsche nicht von Ihnen, sondern aus /unseren/ Reihen gekommen. Teilweise übrigens durchaus mit dem Zusatz, dass die auf Handy-Strahlung bezogenen Erkenntnisse auch für Antennen mitten in Wohngebieten nicht nebensächlich sind, so gewiss es diesbezüglich noch weiterer Forschungen bedarf.

Auf was wir Hensinger wann aufmerksam gemacht haben, das können Sie alles lückenlos bei uns auf der Website inkl. Forum nachlesen - ich kann also in dieser Sache auf sehr leicht nachprüfbare Fakten verweisen. Können Sie das auch, oder muss ich Ihnen einfach nur glauben was Sie uns schreiben? Verstehen Sie mich richtig, ich will Ihnen hier keine Lüge unterstellen, aber Behauptungen ohne glaubwürdige Belege spielen in unserer Bewertung von Situationen keine große Rolle mehr. Das war früher anders, bevor wir uns mit Mobilfunkkritik befasst haben und mühsam lernen mussten, dass hier haltlose Behauptungen zum Standardrepertoire fast aller öffentlich wahrgenommenen Kritiker zählen.

3. Auch Ihre eigene Ausspielung betonter Handy-Risiken gegen minimale Antennengefahren ist nach unter uns einhelliger Meinung entschieden kritikbedürftig.

Ich verstehe Sie nicht, Herr Richter. Seit einigen Monaten schon fährt das IZgMF die Linie, Handys sind gefährlicher als Masten. Wir haben diese Aussage nicht einfach nur behauptet, sondern plakativ mit einer Berechnung begründet. Und Sie? Sie schreiben mir jetzt, diese Aussage sei kritikbedürftig! Wieso bitte dauert das so lange, bis aus kritikbedürftig greifbare Kritik wird? Und kann es nicht auch gut sein, dass wir, das IZgMF, diese Entgegnung als letzte zu Gesicht bekommen werden? Dieses träge Vorgehen, das nicht auf spontan abrufbare Kompetenz schließen lässt, missbilligen wir ausdrücklich. Wo bitte sind Sie und Ihre Gegenargumente gewesen, als ich das Thema im IZgMF-Forum zur Diskussion gestellt habe? Jeder weiß, dass derartige Themen bei uns offen und kontrovers diskutiert werden und (fast) jeder weiß, dass Spatenpauli kein anonymer Poster ist, sondern mein weithin bekanntes Pseudonym.

((weiter mit Teil II))

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
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