Industriestudien finden nur halb so viel (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Samstag, 13.01.2007, 19:55 (vor 6385 Tagen)

Wir haben heute die Studienkritik von W.K. Fehlerhafte Studie für fehlgeleitete öffentliche Meinung auf den neuesten vom Verfasser ausgearbeiteten Stand gebracht.

W.K. kritisiert in seinem Beitrag eine Mobilfunkstudie der Uni Bern, in der es um Zusammenhänge zwischen Studienergebnis und Studienfinanzierung geht. Die Berner Wissenschaftler untersuchten alle Laborstudien, die sich zwischen 1995 und 2005 mit der Wirkung von EMF auf Menschen beschäftigt haben. Nach Darstellung der Wissenschaftler fanden sie unter 222 Studien nur 59 Studien, die ihren Anforderungen genügten. 12 (20 %) dieser Studien wurden allein von der Mobilfunkindustrie gefördert. Nur 33 % dieser rein industriegeförderten Studien fanden zumindest einen (1) biologischen Effekt, wogegen dies bei den übrigen 47 Studien mit anderen Finanzierungsformen (inkl. unbekannter Finanzierung) in 76 % der Fälle zutraf (Quelle: Berner Studie, siehe Beitrag W.K.).

Eine ähnliche Untersuchung des Wissenschaftlers Henry Lai (Uni Washington), sie umfasst den Zeitraum 1994 bis 2006, hat 308 Studien zutage gefördert, von denen 93 (30 %) industriefinanziert waren. Nur 29 % dieser industriefinanzierten Studien fand eine EMF-Wirkung, wogegen von den anderen, nicht-industrieförderten Studien, 68 % einen Effekt fanden.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Industriefinanziert Studien, Washington, Intrige, Lai

Fragwürdige Praxis!

AnKa, Sonntag, 14.01.2007, 15:32 (vor 6384 Tagen) @ H. Lamarr

Wir haben heute die Studienkritik von W.K. Fehlerhafte Studie für fehlgeleitete öffentliche Meinung auf den neuesten vom Verfasser ausgearbeiteten Stand gebracht.

Die Praxis des Autoren W.K., ein und denselben Artikel ständig "upzudaten", ist fragwürdig. Wer etwa den Artikel zuvor kritisiert hätte, möglicherweise an ganz anderer Stelle im Internet, und wer dabei fairerweise einen Link-Verweis auf den W.K.-Artikel vorgenommen hätte, dessen Link wird nun auf einem "neuesten vom Verfasser ausgearbeiteten Stand" landen.

Es ist zwar löblich, daß der Verfasser offensichtlich an einer ständigen Optimierung seines Beitrages arbeitet. Aber die Vorgängerversionen sollten trotzdem zugänglich bleiben. Diese Praxis des nachträglichen Veränderns (die das IZGMF übrigens noch nicht einmal seinen Forendiskutanten erlaubt) wird in dem weltbekannten Roman "1984" als Mittel eines totalitären Anspruchs auf Deutungshoheit vorgeführt.

Es könnte nämlich sein, daß Verfasser W.K. mit seiner seltsamen Update-Praxis der eigenen Texte die eine oder andere von Lesern entdeckte, ich sage mal, "Argumentationsschwäche" auf diese smarte Art klammheimlich entfernt, sprich eben "auf den neuesten vom Verfasser ausgearbeiteten Stand" bringt.

Im vorliegenden Fall sehe ich zum Beispiel, nur so auf den ersten Blick, am Ende des Artikels einen neuen "Epilog" erscheinen, dessen Inhalt jedoch außer Mutmaßungen im Grunde nichts Handfestes liefert. Es könnte sich dabei zum Beispiel um eine "Antwort" auf eine an anderer Stelle geäußerte Kritik am besagten Artikel handeln. Wer weiss es schon.

Eine solche Praxis ist erstens kein fairer Stil und zweitens im jorunalistischem Sinne fragwürdig. Und um einen Wissenschaftsartikel kann es sich aus genannten Gründen sowieso nicht handeln. Aber das war wohl auch gar nicht beabsichtigt.

Tags:
Instant-Experte, Manipulation, Deutungshoheit

Moderne Zeiten!

H. Lamarr @, München, Montag, 15.01.2007, 01:20 (vor 6383 Tagen) @ AnKa

Wir haben heute die Studienkritik von W.K. Fehlerhafte Studie für fehlgeleitete öffentliche Meinung auf den neuesten vom Verfasser ausgearbeiteten Stand gebracht.


Die Praxis des Autoren W.K., ein und denselben Artikel ständig "upzudaten", ist fragwürdig.

Wieso ständig? Es war das erste Update.

Wer etwa den Artikel zuvor kritisiert hätte, möglicherweise an ganz anderer Stelle im Internet, und wer dabei fairerweise einen Link-Verweis auf den W.K.-Artikel vorgenommen hätte, dessen Link wird nun auf einem "neuesten vom Verfasser ausgearbeiteten Stand" landen.

Stimmt, das könnte für den Linksetzer unangenehme Folgen haben.

Es ist zwar löblich, daß der Verfasser offensichtlich an einer ständigen Optimierung seines Beitrages arbeitet. Aber die Vorgängerversionen sollten trotzdem zugänglich bleiben.

Da tun Sie W.K. Unrecht, die Versionspflege wäre mein Job. Dummerweise spinnt mein Adobe-Acrobat seit einiger Zeit und fabriziert mir keine PDFs mehr. Sonst hätte ich die Versionen in Gestalt von PDFs eingestellt.

Diese Praxis des nachträglichen Veränderns (die das IZGMF übrigens noch nicht einmal seinen Forendiskutanten erlaubt) wird in dem weltbekannten Roman "1984" als Mittel eines totalitären Anspruchs auf Deutungshoheit vorgeführt.

Es könnte nämlich sein, daß Verfasser W.K. mit seiner seltsamen Update-Praxis der eigenen Texte die eine oder andere von Lesern entdeckte, ich sage mal, "Argumentationsschwäche" auf diese smarte Art klammheimlich entfernt, sprich eben "auf den neuesten vom Verfasser ausgearbeiteten Stand" bringt.

Na, na, man wird doch noch ein bisschen veredeln dürfen, wenn's technisch so mühelos geht wie bei Websites. Bei Büchern heißt das dann: völlig überarbeitete Neuauflage. Da wird das alte Exemplar ja auch nicht mit beigelegt.

Im vorliegenden Fall sehe ich zum Beispiel, nur so auf den ersten Blick, am Ende des Artikels einen neuen "Epilog" erscheinen, dessen Inhalt jedoch außer Mutmaßungen im Grunde nichts Handfestes liefert. Es könnte sich dabei zum Beispiel um eine "Antwort" auf eine an anderer Stelle geäußerte Kritik am besagten Artikel handeln. Wer weiss es schon.

Der Epilog ist neu hinzugekommen, am vorhandenen Text wurden mehrere kleinere Änderungen und Korrekturen vorgenommen, die die Aussage jedoch nicht verändern.

Eine solche Praxis ist erstens kein fairer Stil und zweitens im jorunalistischem Sinne fragwürdig. Und um einen Wissenschaftsartikel kann es sich aus genannten Gründen sowieso nicht handeln. Aber das war wohl auch gar nicht beabsichtigt.

Wenn die Versionen in Form von PDFs archiviert werden, sehe ich nichts Unfaires. Eher die konsequente Nutzung eines modernen Mediums. Diese Form der Berichtigung arbeitet immerhin gegen die Publikationsexplosion an, und mir ist ein Artikel auf aktuellem Stand allemal lieber, als ein veralteter, den ich mühsam mit separaten Nachträgen, Gegendarstellungen usw. selbst aktualisieren muss.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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Epilog

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