Abmahnung an Werner Funk: So ging's weiter (II) (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Sonntag, 12.10.2008, 16:59 (vor 5883 Tagen) @ H. Lamarr

Streitsache Schmähschrift: E-Mail vom 3. Februar 2008 an Werner Funk, Oberammergau

Sehr geehrter Herr Funk,

ich bin erleichtert, dass ich nicht den RA in Marsch setzten musste, damit Sie Ihr Pamphlet über das IZgMF aus dem Netz nehmen. Die von mir angesprochene Rechtsanwältin ließ keinen Zweifel daran, dass die von Ihnen gefundenen Bezeichnungen für mich und meine Frau grob beleidigend und sowohl straf- als auch zivilrechtlich von Belang sind.

Nun kann ich zwar nachvollziehen, dass Sie im Gegenzug von mir eine Gegenleistung erwarten, die ich jedoch als ungerechtfertigt ansehe und daher nicht erbringen möchte. Meine Begründung dafür ist ebenso einfach wie nachvollziehbar:

1) Im IZgMF-Forum wird niemand auch nur annähernd so massiv entwertet, wie dies in Ihrem Pamphlet mit mir und meiner Frau geschieht. Wenn Sie daran auch nur leise Zweifel haben, können wir dies gerne vor Gericht klären lassen.
2) Sie haben jederzeit die Möglichkeit, im IZgMF-Forum zu Äußerungen Stellung zu nehmen, die in Ihren Augen eine Beleidigung o.ä. darstellen. Mir und meiner Frau haben Sie diese Gelegenheit nicht gegeben.
3) Es ist Aufgabe der Moderatoren, die Beachtung der Forenregeln durchzusetzen, die hinreichend vor Beleidigungen o.ä. schützen. Es ist nicht Aufgabe der Moderatoren, die Interessen einzelner Diskussionsparteien darüber hinaus zu vertreten.
4) Sie greifen in Ihrem Pamphlet gezielt mich und meine Frau an. Im IZgMF-Forum werden dagegen nicht Personen, sondern eher die Standpunkte oder Verhaltensweisen von Personen angegriffen, was ein legitimes Mittel der Streitkultur ist.

Mir ist klar, Herr Funk, dass meine Argumentation bei Ihnen voraussichtlich wenig Anklang finden wird. Deshalb biete ich Ihnen zur gütlichen Regelung an, mir diejenigen Postingpassagen im Wortlaut und mit Link zu benennen, von denen Sie glauben, dass sie annähernd so beleidigend sind, wie das, was Sie in Ihrem Pamphlet über mich und meine Frau geschrieben haben. Beachten Sie dabei, dass es gerichtlich von großer Bedeutung ist, ob Beleidigungen pauschal oder personenbezogen geäußert werden. Sollten Sie wider erwarten fündig werden, so werde ich die entsprechenden Postings sorgfältig prüfen und ggf. deren passagenweise Löschung in Betracht ziehen.

Was Ihre Ablehnung des gemeinsamen Experiments von Betroffenen in Oberammergau und dem IZgMF anbelangt, so stelle ich fest: Sie machen es sich sehr einfach, wenn Sie die Postings in unserem Forum kurzerhand dem IZgMF als Betreiber des Forums zuschreiben. Und dass ich Ihnen mit Klage drohen musste, daran sind Sie mit Sicherheit nicht unbeteiligt. Nein, ich habe keineswegs vor, mich den Oberammergauern gegen deren Willen aufzudrängen, zumal das Experiment ja durchaus auch ein Ergebnis bringen könnte, das nicht in Ihrem Sinne ist. Aber wenn das Experiment tatsächlich ein für Sie positives Ergebnis bringen sollte, dann ist es für die Akzeptanz des Experiments von großem Vorteil, dass ein kritischer Akteur wie das IZgMF daran beteiligt war. Dies würde aufhorchen lassen.

Mit freundlichen Grüßen
IZgMF

Stephan Schall


Eine Antwort auf die obige E-Mail habe ich nicht mehr bekommen. Anscheinend habe ich zuviel verlangt oder Funk konnte im Forum nichts finden, was seinen Beleidigungen auch nur annähernd das Wasser reicht. Dafür steht das umstrittene Pamphlet wieder im Netz, so als ob nichts gewesen sei. Mittlerweile bin ich jedoch nicht mehr der Meinung, dass ich juristisch dagegen vorgehen sollte. Die hier gewählte Form des chronologischen Protokolls scheint mir wirksamer zu sein, denn es zeigt deutlich, aus welchem Holz die Elektrosensiblen in Oberammergau wirklich geschnitzt sind. Schönere Originalbelege für aggressive Pöbelei und die Unfähigkeit, sich konstruktiv mit einem Problem auseinanderzusetzen, kenne ich in der Mobilfunkdebatte nur wenige. In den Medien noch die hilfesuchenden Unterdrückten und Entrechteten hört bei Argumentationsnotstand gegenüber Skeptikern jede Zurückhaltung schnell auf. Zur Erinnerung: Das Funk-Pamphlet entstand als Reaktion darauf, dass das IZgMF die Behauptung infrage stellte: "Oberammergau ist überall".

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Betroffene, Entwertung, EHS-Test, Objektivierung, Argumentationsnotstand, Individualtest, Hohenpeißenberg, Funk


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