Betrugsvorwurf: Wuff stützt Hans-U. Jakob (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Freitag, 23.08.2013, 11:16 (vor 4144 Tagen) @ H. Lamarr

Der Gigaherz-Präsident hat das Design der Schlafstudie nicht verstanden, er konnte sie deshalb gar nicht substanziell kritisieren.

Jetzt meldet sich "wuff" der Dauernörgler zu Wort, und versucht sich ebenfalls an einer Kritik der Danker-Hopfe-Studie. Abgesehen davon, dass die technischen Kompetenzen des "wuff" dazu nicht ausreichen, genügt schon ein kurzer Blick in sein Werk, um feststellen zu können: Auch er hat das Design der Studie nicht verstanden :no:.

Der Mann faselt erst ausgiebig von "unnatürlichen" Signalen der eingesetzten GSM-Basisstation und meint dann, dies könne "als experimenteller Betrug qualifiziert werden".

Herr Wuff liefert mit seinem Beitrag ein wunderschönes Beispiel dafür, dass er die Verdünnungsstrategie der Tabakindustrie, die er häufig zum Schein beklagt, lieben gerne selber praktiziert. Das Motiv ist klar: Jakob selber ist nicht (mehr) imstande sich zu wehren und seine freche Behauptung, die Danker-Hopfe-Studie sei wissenschaftlicher Betrug, zu untermauern. Also schwallt "wuff" ersatzweise über Details der GSM-Signale, die schätzungsweise 90 Prozent der Giagaherz-Leser technisch hoffnungslos überfordern, und deshalb bei diesen Leuten den vagen Eindruck hinterlassen, an dem "experimenteller Betrug" könne womöglich doch etwas dran sein.

Zweifel säen, das ist das Geschäft von "wuff". Sein Mittel zum Zweck ist, sich überall dort, wo Laien das Publikum sind, ungefragt zu Wort zu melden und Zweifel zu hinterlassen.

Wer sich von dem Geschwätz der Herren Wuff und Jakob nicht einlullen lässt, kann dem Schweizerischen Desinformatenduo ziemlich einfach die Hosen runter lassen. Dazu muss man lediglich den Abschlussbericht der Studie studieren, nicht alles, denn der Bericht hat 236 Seiten, sondern nur die relevanten Stellen.

Dann wird deutlich: Die "Unnatürlichkeit" der Signale, um die sich "wuff" so bemüht, ist völlig bedeutungslos. Denn die Signale hatten auf die objektive und subjektive Schlafqualität keine Wirkung. Im Gegensatz dazu führte jedoch die Sorge um die Gesundheit zu einer signifikant schlechteren Schlafqualität, obwohl die GSM-Basisstation gar nicht nicht in Betrieb war!

Die technischen Parameter des GSM-Signals, an denen sich "wuff" abarbeitet, sind also unerheblich. Dass bei der Studie überhaupt versucht wurde, mit einem realitätsnahen GSM-Signal zu arbeiten, dessen Existenz jedoch nicht mühelos mit einem Handy festgestellt werden konnte (Manipulationssicherheit), ist trivial: Zu Beginn mussten die Forscher noch davon ausgehen, dass das GSM-Signal eine Wirkung hat, erst im nachhinein wurde deutlich, dass dem nicht so ist.

Unverständlich ist, warum sich Dauernörgler "wuff" nicht um die Perlen der Danker-Hopfe-Studie kümmert. Damit meine ich die statistischen Ausreißer, die im Abschlussbericht ihre Spuren hinterlassen haben und so förmlich darum betteln, von unserem selbsternannten Großkritiker "auseinander genommen" zu werden. Als da wären ...

Seite 137: ... wobei ein Proband einen sehr auffälligen Score von 23 erreichte.
Seite 181: Unter Exposition gibt es einen Probanden, der einen deutlichen Ausreißerwert sowohl im arithmetischen Mittel (Einschlaflatenz 233 min) als auch im Median (Einschlaflatenz 285 min) aufweist.
Seite 186: Wie Abb. 110 erkennen lässt, nimmt die auf der Basis subjektiver Angaben berechnete Schlafeffizienz bei einer nicht unerheblichen Anzahl von Probanden einen Wert über 100% an. Dies bedeutet, dass die Probanden angeben, länger geschlafen zu haben, als sie überhaupt Zeit im Bett verbracht haben.
Seite 208: Ein Proband (Pbd. 60) mit einer signifikant verlängerten Latenz zu Stadium 1 unter Exposition hatte auch prozentuell mehr Wachanteil am Gesamtschlaf und eine signifikant geringere Schlafeffizienz ...

[Editiert am 03.11.2015]

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Instant-Experte, Anonymling, Prahlhans, Blendwerk, Anonym, Tabakindustrie, Verdünnungsstrategie, Vernebeln, Bedeutungslos, Sendung


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