Xu et al. (2005) (Allgemein)

Kuddel, Sonntag, 17.04.2011, 14:27 (vor 5004 Tagen) @ H. Lamarr
bearbeitet von Kuddel, Sonntag, 17.04.2011, 14:54

...wie bei "Reflex" unterhalb des erlaubten Werts von 2 W/kg, sondern mit 3 W/kg zwar nicht berauschend weit, aber doch klar drüber. Das Alarmierende an "Reflex" war ja gerade, dass schon bei 1,2 W/kg, also unter Grenzwert, angeblich DNA-Schäden beobachtet wurden.

Der Unterschied von 1,2W/kg ..3W/kG liegt m.M.n. schon fast innerhalb des Toleranzbereichs, wenn man mit 2W/kG exponiert, weil die Expositionsbedingungen nie 100% homogen sein werden.
In einem unregelmäßig geometrisch geformten Gebilde (Ohr) können m.M.n. lokale SAR Spitzen entstehen, die oberhalb der durchschnittlichen SAR in einem regelmäßig geformten "Stück Fleisch" liegen.
Daher würde ich von einem Grenzwert eigentlich erwarten, daß er auch 3W/kg (ja selbst bei 5W/kg) noch "sicher" ist.

Ein wesentlicher Unterschied zwischen CW-Signalen und GSM gepulsten Signalen ist, daß letztere trotz identischer mittlerer SAR eine 8-fach höhere peak-SAR aufweisen, d.h. der SAR während des Sendepulses ist 8-fach höher oder anders ausgrdrückt: während eines GSM-Pulses beträgt die "Peak-SAR" bis zu 16 W/kg, bei einem "CW-modulierten" Signal jedoch nur bis zu 2W/kg.

Von DNA-Schäden zu sprechen (statt DNA Strangbrüchen) ist ja offenbar etwas übertrieben. Selbst völlig ohne Exposition entstehen ja laufend DNA Strangbrüche, die wieder repariert werden.
Die Aussage der umstrittenen "Reflex-Studien" ist ja eigentlich (nur), daß die Strangbruchrate durch die Exposition um Faktor 2..3 höher liegt, als die "natürliche" Strangbruchrate.
Selbst Prof. Mosgöller vertritt ja die Meinung, daß dies nicht unbedingt als "alarmierend" anzusehen ist:

DNA-Brüche sind Ihrer zentralen Frage schon etwas näher. Sie entstehen laufend, auch bei völlig Gesunden. Sie können also aufhören sich mit DNA-Brüchen zu beschäftigen, weil es nicht notwendigerweise Krank bedeutet einen DNA Bruch zu haben.

Ich stelle mir das ähnlich vor, wie bei der radioaktiven Belastung durch die natürliche Umgebungsstrahlung. In Süddeutschland liegt das "Grundniveau" der radioaktiven Belastung um Faktoren höher als in Norddeutschland. D.h. theoretisch muß der Körper in Süddeutschland mehr Strahlungs-induzierte Schäden reparieren, als in Norddeutschland. Niemand käme auf die Idee zu behaupten, in Süddeutschland zu leben sei x-mal ungesünder, als in Norddeutschland zu leben.


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