Tollwood startet Mobilfunk-Aktionen (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 29.11.2006, 14:26 (vor 6476 Tagen)

Gefahren des Mobilfunks
Jede Stimme zählt: Postkarten- und Telefonaktion

Postkartenaktion: "Wir wollen keine strahlende Mobilfunk-Zukunft, Herr Minister Gabriel!"

Für das diesjährige Winterfestival hat Tollwood eine Postkartenaktion ins Leben gerufen, mit der sich die Bürger direkt an die Verantwortlichen auf Bundesebene wenden können: Bundesumweltminister Sigmar Gabriel wird aufgefordert, die Grenzwerte entsprechend des Vorsorgeprinzips drastisch zu senken und eine Kennzeichnungspflicht der Strahlenwerte für Handys einzuführen. Zudem soll sich der Minister für die Entwicklung unbedenklicher Technologien einsetzen und für eine umfassende Aufklärung der Bürger sorgen. Die Postkarten werden von Tollwood gesammelt und an den Bundesumweltminister geschickt.

Mehr: http://tollwood.dynweb.m-online.net/winter06/c_mobilfunk.htm

[image]

Telefonaktion: Fragen Sie Dr. Lebrecht von Klitzing
Weil widersprüchliche Meldungen der Wissenschaftlicher und Politiker immer mehr Menschen verunsichern, können sich Bürger im Rahmen der Telefonaktion am 14.12.2006 mit ihren Fragen zu den gesundheitlichen Auswirkungen des Mobilfunks direkt an den renommierten Medizinphysiker Dr. rer. nat. Lebrecht von Klitzing wenden. Von Klitzing ist einer der profiliertesten Gegner der Mobilfunkindustrie. Von 1975 bis 2002 war er administrativer Leiter der Klinisch-Experimentellen Forschungseinrichtung der Uniklinik Lübeck. 2002 gründete er die Umweltphysik GbR in Stockelsdorf. Er erwarb die Fachanerkennung als Medizinphysiker der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Physik. Von Klitzing ist Mitglied des International Institute of Biophysics (Neuss) und der Ji-nan University (China). Er publizierte u.a. 1995 die Von Klitzing-Studie in Form eines Letter of the Editor in der internationalen Fachzeitschrift Physica Medica.

Telefonaktion mit Dr. Lebrecht von Klitzing: 14. Dezember
Beginn: 16 Uhr
Telefon: 089-38 38 50-28

--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Tollwood, Postkartenaktion, Bundesumweltminister

Tollwood startet Mobilfunk-Aktionen

M. Hahn, Mittwoch, 29.11.2006, 17:49 (vor 6476 Tagen) @ H. Lamarr

Der Medizinphysiker Dr. rer. nat. Lebrecht von Klitzing ist einer der profiliertesten Gegner der Mobilfunk-Industrie.
Was konkret bedeutet hier "profiliert", und womit erwirbt man sich diese Meriten?

Er publizierte u.a. 1995 die Von Klitzing-Studie in Form eines Letter of the Editor
Letter to the Editor...

in der internationalen Fachzeitschrift Physica Medica.
"Hahn-Frage":
Welche Studien außer der "Von Klitzing-Studie" publizierte er denn noch so?

Der Bruder des Nobelpreisträgers Klaus von Klitzing hat ...
nicht nur diesen einen Bruder. Wieso wird nur dieser hier erwähnt?

Von Klitzing ist Mitglied des International Institute of Biophysics (Neuss)
Was läuft da so zur Zeit forschungsmäßig?

[...]Grenzwerte, wie sie in der 26. Bundesimmissionsschutz-Verordnung (BImSchV) festgeschrieben sind. Diese Grenzwerte stellen jedoch nur sicher, dass innerhalb einer 6minütigen Exposition keine kritische Temperaturerhöhung erfolgt.
Sie stellen auch sicher, dass keine athermischen Nervenreizwirkungen auftreten (siehe "Bedingung 1 und 2" im ICNIRP-Grenzwert-Konzept. Der Grenzwert-Ausschöpfungsgrad dieser athermischen Wirkungen ist für umweltübliche Felder in Deutschland übrigens zumeist größer als der für die thermischen Wirkungen. Davon kann sich jeder hier überzeugen.

Überprüft wurde dies aber an einem technischen System, das - mit Sicherheit - keine Informationen über die biologische Aktivität des Menschen liefert.
An Leichen?

[...] Die beratenden Institutionen wie das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) und die Strahlenschutzkommission (SKK). Diese wiederum sehen kein Gefährdungspotenzial, soweit die erwähnten Grenzwerte eingehalten werden - und erwähnen dabei nicht, dass sie selbst keine Forschung betreiben, sondern selektiv und nach eigenen Vorgaben die Forschungsliteratur bewerten.
Das BfS betreibt sehr wohl Forschung und es vergibt Aufträge für Forschung. Derzeit u.a. im Rahmen des Deutschen Mobilfunk-Forschungsprogrammes. Diese Aufträge werden selektiv vergeben, nach Forschungsbedarf und Qualifikation des Bewerbers.
NB: Nach wessen Vorgaben, wenn schon nicht den eigenen, sollte das BfS besser die Literatur bewerten?

Dennoch wurde das Deutsche Mobilfunkforschungsprogramm aufgelegt...
Aha, also doch etwas mehr als nur Journals lesen. Aber:

Die Forschungsprogramme selbst sind geprägt von dem Glauben, dass die geltenden Grenzwerte richtig sind. So verweigern sich die beteiligten Forscher der weltweiten Erkenntnis der athermischen Wirkungen.
Kein Kommentar dazu...

Wer Kritik an der praktizierten Vergabe von Forschungsaufträgen übt, erhält zur Antwort, dass zunächst ein Wirkungsmodell für die athermischen Wirkungen vorliegen müsse, wenn hier eine Forschungsfinanzierung erfolgen solle.
Auch das zu kommentieren ist ebenso albern, wie einen Witz zu erklären.
"Die besondere Empfindlichkeit des Auges gegenüber thermischen Effekten ist bekannt. Einige wenige Studien deuten auf mögliche nicht-thermische Effekte der HF-EMF auf die Retina, deren Mechanismus im Einzelnen nicht bekannt ist.
Ziel des Vorhabens ist, mögliche physiologische Effekte von HF EMF auf das visuelle System zu beschreiben und deren Wirkungsmechanismen zu untersuchen, um die gesundheitliche Relevanz beurteilen zu können."

(Aus der Beschreibung eines der Projekte im DMF.)
Für welchen Forschungsauftrag hat sich Herr von Klitzing beworben - oder hat er nur "Kritik geübt"?
Wer gab ihm diese Antwort?

So wirbt die Industrie für eine funktechnische Vernetzung im gesamten Lebensumfeld in dem Glauben, dass diese für den Menschen einen Fortschritt bedeute. Die Wahrheit ist, dass hierdurch die naturgegebene >Breitbandigkeit« einer Gesellschaft normiert werden soll in ein technisch definierbares und somit manipulierbares System.

Hierüber denke ich im Moment noch nach.

@tollwood
Sorgen Sie dafür, dass die Grenzwerte nach dem Vorsorgeprinzip umgehend gesenkt werden, in einem ersten Schritt auf 1 mW/m2.
Sorgen Sie dafür, dass eine gesetzliche Höchstgrenze festgelegt wird (SAR-Wert von 0,05W/kg).

Man müsste noch ergänzen:
Sorgen sie dafür, dass beides technisch vereinbar ist!

Tags:
, Wirkmechanismus, Mobilfunk-Industrie, Forschungsvergabe

erster Schritt 1 mW/m2

KlaKla, Donnerstag, 30.11.2006, 17:44 (vor 6475 Tagen) @ M. Hahn

Sorgen Sie dafür, dass die Grenzwerte nach dem Vorsorgeprinzip umgehend gesenkt werden, in einem ersten Schritt auf 1 mW/m2.

Na kug einer an, die verlangen als ersten Schritt den alten Salzburger Vorsorgewert.

Ich könnte heute sogar 100 mW/m2 (oder 6 V/m) als ersten Schritt zur Absenkung akzeptieren.

Verwandter Thread
Wo wird der Grenzwert erreicht?
Senken der Grenzwerte

Verwandter Beitrag
Biologische Relevanz gepulster Signale

--
Meine Meinungsäußerung

Tags:
gepulste Signale

Vive la Salzburg!

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 06.12.2006, 18:30 (vor 6469 Tagen) @ KlaKla

Na kug einer an ...

Konrad, verzeih' ihm! Er glaubt nach der Rechtschreibreform können jetzt jeder schreiben wie es ihm gefällt, sogar Lautschrift :wink:

Ich könnte heute sogar 100 mW/m2 (oder 6 V/m) als ersten Schritt zur Absenkung akzeptieren.

Es geht aber nicht darum, was Hinz & Kunz sich als tolerierbare Grenzwerte vorstellen könnten, sondern um nachvollziehbare glaubhafte Begründungen, warum die Grenzwerte auf einen Wert X gesenkt werden sollten. Also bitte keine Ziehung der Grenzwerte mit tagesaktueller Zusatzzahl. Aus meiner Sicht haben noch immer der alte Salzburger Vorsorgewert (1 mW/m²) und der Ecolog-Empfehlungswert (10 mW/m²) den wissenschaftlich besten Stand unter den diversen von Seiten der Kritiker geforderten Grenzwerten.

--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tollwood bestätigt 1 Milliwatt pro Quadratmeter

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 06.12.2006, 18:46 (vor 6469 Tagen) @ H. Lamarr

Auf Anfrage bestätigte Tollwood, dass es mit der Forderung einer Grenzwertsenkung auf 1 mW/m² seine Richtigkeit habe. Ein Druckfehler liege nicht vor.

Tollwood dementiert damit Spekulationen, dass wegen eines Druckfehlers die vermeintlich wirkliche Grenzwertforderung 1 µW/m² verloren gegangen sei. Tatsächlich ist es so, dass das Sonderzeichen µ nicht in allen Schriftarten enthalten ist, was bei abweichenden Schriften auf unterschiedlichen PCs dazu führen kann, dass ein µ ohne Vorwarnung in ein m umgewandelt wird. Dieser Effekt trat bei Tollwood jedoch nicht auf.

Tollwood-Sprecherin Stephanie Weigel: "Nachdem wir selbst keine Mobilfunkexperten sind, sondern uns als 'aktive, öffentliche Plattform' verstehen, haben wir uns von verschiedenen Experten beraten lassen - u.a. von Dr. XXXX XXXXXXXXX oder Dr. XXXXXXXXXX XXXXXXXXX - und uns dann für die 1 mW/m² entschieden."

Anmerkung IZgMF: Wir haben wegen des Datenschutzes die Namen der beratenden Experten aus der Textpassage entfernt.

--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Tollwood

RSS-Feed dieser Diskussion

powered by my little forum