Ach herrje! (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 28.09.2006, 18:41 (vor 6559 Tagen) @ KlaKla

Aus einen Brief von Frau Dr. Waldmann Selsam an die Bundeskanzlerin Angela Merkel

Wenn sie doch wenigstens mit geladenem Magazin nach Berlin fahren täte, also mit handfesten Fakten, die nachweislich und unbiegsam Gesundheitsrisiken durch Mobilfunk-Basisstationen, DECT und Co. zeigen. Aber davon ist im Brief nichts zu erkennen - und von einer willkürlichen Sammlung von Krankheitsberichten und Selbstdiagnosen lässt sich die Kanzlerin aller Voraussicht nach nicht beeindrucken - sie käme ja sonst aus dem Beeindrucktsein gar nicht mehr heraus.

Meiner Meinung nach ist der Weg nach Berlin zum jetzigen Zeitpunkt falsch und sogar schädlich. Wenn ich immerzu mit schwachen Waffen eine Festung angreife, dann werde ich sie nicht nehmen, sondern im Gegenteil der Festungsbesatzung nur zeigen, wo noch nachgebessert werden muss. Da warte ich lieber bis die Chancen besser stehen, über die Mauern zu kommen. Der Vorstoß von W-S hat keine nennenswerten Erfolgsaussichten (bis auf das übliche: wir nehmen Ihre Sorgen und Ängste bierernst...) solange sie ihre Argumentation im wesentlichen auf die eigenen (fragwürdigen) Erhebungen, auf Empörung, Dramatik und Bestürzung aufbaut. Daher halte ich es für sinnvoller, das prestigeträchtige Treffen in Berlin sausen zu lassen und sich stattdessen um die Hausaufgaben zu kümmern. Das wäre z. B. das Anfertigen von Kasuistiken, nicht wie einmarinierter Hering nach Hausfrauenart, sondern nach den Regeln des Robert-Koch-Instituts. Da gäbe es dann wenigstens schon mal einen Angriffspunkt weniger.

--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Kasuistiken, Kritik, RKI, LIMES-NRW


gesamter Thread:

 RSS-Feed dieser Diskussion

powered by my little forum