Nach warmen Birnen springen jetzt kalte Lampen über die Klinge (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 02.02.2023, 20:06 (vor 588 Tagen)

2008 beschloss die EU-Kommission den Verkauf von Glühlampen ab 2009 stufenweise zu verbieten. Als es dann ans Eingemachte ging, meldeten sich die Propheten der Anti-Mobilfunk-Szene zu Wort, verdammten das Verbot und weinten der Glühlampe manche Träne nach. Allein im IZgMF-Forum hat das Glühlampenverbot 80 Spuren im Sand hinterlassen. Inzwischen ist das Gejammere verstummt. Und obschon es jetzt Leuchtstofflampen an den Kragen geht, ist die Szene schweigsam, was wahrscheinlich daran liegt, dass Mobilfunkgegner zwar warmherzige Glühlampen als Familienmitglieder anerkannten, nicht aber flimmernde, kaltherzige und zudem noch giftige Leuchtstofflampen.

Ihr Quecksilbergehalt wurde den Leuchtstofflampen 2022 letztlich zum Verhängnis, als die EU-Kommission den Daumen nach unten senkte. Im Februar 2023 erwischt es mit europaweiten Verkaufsverboten zuerst die Kompaktleuchtstofflampen, im August folgen Leuchtstoffröhren und im September springen auch noch Halogen-"Pins" über die Klinge. Die Hersteller dieser Leuchtmittel geben sich gegenwärtig noch nicht als trauernde Hinterbliebene, sie haben sich auf zu erwartende Hamsterkäufe vorbereitet, obwohl sie gar keine Hamster verkaufen. Merkwürdig an diesem Leuchtstofflampenverbot ist zudem die Geräuschlosigkeit, mit der es über uns hereinbricht, die Leute haben wohl kein Empörungsventil mehr frei, um auch dazu noch Dampf abzulassen. Sogar die Website des Europaparlaments gibt sich ahnungslos und behauptet treuherzig, von Leuchtstofflampen nie was gehört zu haben :wink:.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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