Deutsche Bundesregierung will 5G-Funkfelder minimieren (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Freitag, 26.06.2020, 01:40 (vor 1540 Tagen) @ H. Lamarr

Keine allzu gute Figur macht Inge Paulini, Präsidentin des BfS, in diesem Beitrag der FAZ. Sie befeuert mit einigen aus meiner Sicht ungeschickten Bemerkungen das Misstrauen in die Sicherheit von 5G und gießt damit Öl in das Feuer, das unqualifizierte Mobilfunkgegner gezielt entfacht haben, um die Bevölkerung zu verunsichern. Paulini ist sich offenbar nicht bewusst, dass ihre von latenter Besorgnis zeugenden Bemerkungen von der Anti-Mobilfunk-Szene mit ziemlicher Sicherheit selektiv hoch gespielt und aus dem Zusammenhang gerissen werden.

Frisches Futter für die großen Verdreher der Anti-Mobilfunk-Szene.

Der Abgeordnete Tobias Matthias Peterka (AfD) fragte im vergangenen Jahr schriftlich:

Wie bewertet die Bundesregierung die mit dem 5G-Ausbau einhergehenden gesundheitlichen Risiken, insbesondere die Gefahr der Schädigung der menschlichen Gesundheit, indem die genutzte elektromagnetische Hochfrequenzstrahlung Krebs erzeugt (vgl. hierzu Langzeitstudie des US-amerikanischen National Toxicology Program (NTP), und Untersuchung am Ramazzini-Institut der Universität in Bologna)?

Für die Bundesregierung antwortete am 4. März 2019 die Parlamentarische Staatssekretärin Rita Schwarzelühr-Sutter:

[...] Dennoch ist es erforderlich, beim Ausbau des Mobilfunks und insbesondere dem Aufbau der 5G-Netze mit der Frage der EMF sorgsam umzugehen. Das kann gelingen, wenn EMF-Belange in allen Entwicklungsphasen konsequent berücksichtigt werden, damit die bestehenden hohen Sicherheitsstandards beim vorbeugenden Gesundheitsschutz erhalten bleiben. Dies sieht die 5G-Strategie der Bundesregierung vor. Auch sollten die Felder bei Ausbau und Nutzung des Mobilfunks auf das notwendige Maß minimiert werden, ...

Da haben wir also wieder eine Steilvorlage für 5G-Phobiker: 5G-Funkfelder sollen nach dem Willen der Bundesregierung auf das notwendige Maß minimiert werden. Mutmaßlich, damit die "Elektrosensible" Eva W. aus O. in M. wieder uneingeschränkt ihren Garten betreten kann – oder so ähnlich. Doch der begonnene Satz geht ganz anders weiter, als so mancher hoffen mag:

... damit auch in Zukunft weitere sich entwickelnde funkbasierte Innovationen möglich bleiben. [...]

Päng!

Dies und mehr in der Drucksache 19/8434 ab PDF-Seite 140.

Hintergrund
Die Kunst eine Sachaussage an der richtigen Stelle abzubrechen, um einen gewünschten Eindruck zu vermitteln, der mit der tatsächlichen Sachaussage allerdings nichts mehr zu tun hat, diese Kunst führte uns 2012 Franz Adlkofer in Vollendung vor. Doch Forum-Teilnehmer "RDW" ließ sich nicht blenden. Er prüfte den Originalwortlaut der Sachaussage nach und ... Ach, lesen Sie doch gleich selbst, was er Spektakuläres entdeckte.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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