Stuttgart: Kleiner Mann mit hohen Werten (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Montag, 10.04.2017, 22:02 (vor 2653 Tagen) @ KlaKla

Drei Jahre später hetzt der Querulant aus Stuttgart, Peter Hensinger erneut gegen diese KITA. Abzuwarten ist noch, ob die Medien sich auch diesmal instrumentalisieren lassen.

Wir werden ein Auge drauf halten, ich vermute, Herr Hensinger lässt sich diese Gelegeneheit zum Klappern nicht entgehen. Allerdings: So schlimm kann es nicht sein, der gute Mann hat sich immerhin drei Jahre Zeit gelassen, seine Alarmsirene auf Touren zu bringen. Da könnte man den Spieß leicht umdrehen und Hensinger Versagen vorwerfen. Ogottogott: Er hat die armen Kinder dort drei Jahre lang wissentlich braten lassen.

So behauptet der Querulant folgendes:

"Im Klettergerüst sind die Kinder einer Be­­­las­tung von über 50 000 µWatt/m2 aus­­gesetzt, in der Sitzlandschaft sind es über 40 000 µWatt/m2, im Sandkasten über 25 000 µWatt/m2. Dauerhaft!

Ja mei, der Himmel weiß, wo er diese Messwerte her hat, ob es echte Messwerte oder Hochrechnungen sind und welche Qualifikation und Messtechnik derjenige hatte, der gemessen hat. Hensinger glaube ich schon lange kein Wort, der Mann versteht nichts von der Technik und erzählt meiner Beobachtung nach unglaublich viel Stuss. Nein, ohne eine seriöse Messung nach den Regeln der Kunst braucht in Stuttgart niemand einen Finger krumm machen, wenn Herr und Frau Hensinger mal wieder die Alarmglocken läuten. Außerdem wäre es weniger penetrant, würde Herr Hensinger sich einmal mit den Dimensionen seiner Messwerte beschäftigen und statt albernen 50'000 µW/m² anständige 50 mW/m² nennen, er trinkt auf dem Münchener Oktoberfest ja auch eine Maß Bier und nicht 1000 Milliliter. Die Masche, die er strickt, die haben wir <hier> mal aufs Korn genommen. Und: Warum eigentlich fehlen Messwerte aus dem Innern der Kita? Wahrscheinlich taugen die nicht zum Glockenläuten oder es wurde womöglich heimlich zu einer Zeit gemessen, als die Kita geschlossen war.

Schlussendlich: die 50 mW/m², bereiten Herrn Hensinger nur deshalb sich drehende bunte Kringel in den Augen, weil er vor lauter Mobilfunkgegnerei im Dienste der Baubiologie das Maß für die Realität verloren hat. Im günstigsten Fall bedeuten seine angeblich fürchterlichen 50 mW/m² eine Grenzwertausschöpfung von 0,5 Prozent (!), im ungünstigsten Fall sind es 1,11 Prozent. Da muss man sich meiner Meinung nach schon fragen, ob der Mann noch richtig tickt. Ich hege da begründete Zweifel.

Zum Vergleich: der BUND fordert einen Grenzwert bei Dauerbelastung von 1 µWatt/m2

Zu dumm, dass der BUND keine Fachkompetenz in EMF-Sachfragen hat, die über Lobbyismus zugunsten von Baubiologen hinausgeht. Das EMF-Positionspapier des BUND (2008) belegt die Inkompetenz nachdrücklich.

[...]

Weiterer Kommentar vom Stuttgarter Querulanten: Weiß die Kindergarten-Aufsichts­behörde und das Gesundheitsamt, welch hohen Belastungen diese Kin­­der ausgesetzt sind? Der Bürgermeister und der Gemeinderat sind für die Gesundheit der Stuttgarter Kinder verantwortlich. Wir fordern OB Kuhn und die Fraktionen auf, diesen Gesundheitsskan­dal abzustellen.

Nun, dann fordert mal schön. Doch was ist mit Angela Merkel? Weiß die schon von dem Sturm im Wasserglas? Wurde EU-Kommissionspräsident Juncker informiert, EU-Ratspräsident Tusk und UNO-Chef António Guterres? Was ist mit Nato, WHO, Unicef und – Gott behüte – mit Franziskus? Das alles sind erstklassige Adressen für den letzten Mobilfunkgegner Stuttgarts, um sich auch überregional wichtig zu machen.

Meine Meinung: Kannste knicken.

Hintergrund
Als bei Peter Hensinger noch mörderische 580 mW/m² herrschten

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Desinformation, Falschmeldung, Einflussnahme, Spitzenwert, Immission, Wutbürgertum, Laien, Kita


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