Die Inbrunst, mit der sie unbekümmert zur Tat schritt, wirkte nicht selten wie eine Überdosis Realsatire, etwa als sie am 30. Juli 1999 Papst Johannes-Paul II mit einem ihrer forschen Briefe bedrängte ...
Die groteske Selbstüberschätzung im Vorstand des Vereins Gigaherz dokumentiert noch viel eindrucksvoller ein Brief, den der Präsident und seine Sekretärin am 8. August 2000 dem damaligen Generalsekretär der Vereinten Nationen schrieben (siehe unten). Zu diesem Zeitpunkt hieß der Verein noch nicht Gigaherz, sondern "Interessengemeinschaft Elektrosmog-Betroffener". Doch die Anzeichen cerebraler Entkernung sind für mich rückblickend bereits damals unübersehbar gewesen. Das ungekürzte Original des Briefes lagert im Web-Archiv. Dieser brutale Amoklauf gegen den gesunden Menschenverstand ist jetzt 16 Jahre her und Präsident Hans-U. Jakob wütet noch immer.
************************* Beginn Brief an UNO-Generalsekretär *************************
Interessengemeinschaft
Elektrosmog-Betroffener
Hans-U. Jakob
Flüehli 17, 3150 CH Schwarzenburg
Tel. 031 731 04 31
Fax: 031 731 28 54
E-Mail: prevotec@bluewin.ch
Mr. Kofi Annan
General Secretary of the United Nations
United Nations Building
P.O. Box 20
10017 New York
USA
Sehr geehrter Mr. Annan
Wir und die mitunterzeichnenden Organisationen und Personen haben uns entschlossen, uns mit einem besonderen, sehr brennenden Anliegen an Sie zu wenden:
Es geht um nicht mehr und nicht weniger als um die Gesundheit und das Leben der Weltbevölkerung, die sich je länger desto mehr in einer neuen Gefahr befindet.
Auf unserem Globus gibt es eine Reihe von Bedrohungen für die ganze Menschheit, wie Kriege, Hunger, Armut, AIDS und Naturkatastrophen. Wir sind uns allerdings dessen bewusst, dass sich viele negative Einflüsse durch den Menschen selbst ergeben haben, durch den Raubbau, der mit der Natur getrieben wird und der damit verbundenen fortschreitenden Klimaveränderung auf der Erde und allen negativen Folgen.
Eine andere, durch den Menschen selbst geschaffene Bedrohung der Gesundheit der Menschen Tiere und Pflanzen tritt derzeit mit der rasanten Entwicklung der mobilen Telekommunikation auf. Die massenhafte drahtlose Uebertragung von Gesprächen und Computerdaten basiert hier auf einer scharf gepulsten elektromagnetischen, sogenannt nichtionisierenden Strahlung, einer Strahlungsart, die in der Natur selbst nirgends vorkommt und deshalb als völlig naturwidrig zu bezeichnen ist.
Diese niederfrequent gepulste Hochfrequenzstrahlung wird von unabhängigen, freien Wissenschaftern und vielen unabhängigen Ingenieuren und sonstigen Fachleuten seit einigen Jahren mit grosser Sorge beobachtet. Die wissenschaftlichen Erfahrungen zeigen uns nun mit erschreckender Deutlichkeit, wie verhängnisvoll diese Entwicklung verlaufen ist und wie täglich neue Schäden an Flora, Fauna und an Menschen entdeckt werden.
Wir müssen feststellen, dass viele nationale Behörden derzeit in ihren Ländern täglich ihre Entscheidungen treffen, was den Bau dieser Sendeanlagen (Basisstationen) für den Mobilfunk betrifft. Als Grundlagen dienen in den allermeisten Fällen Richtlinien, wie sie von der WHO/ICNIRP herausgegeben werden.
Unglücklicherweise hält die ICNIRP aber in ihren Berichten und Richtlinien fest, dass nur die thermische Wirkung (also die Erwärmung des Körpers) und auch dies nur für kurzzeitige Exposition relevant ist. Das heisst, dass sie in ihren Richtlinen völlig die wesentlich gefährlichere athermische Wirkung, auch biologische Wirkung genannt, und die Wirkung auf die öffentliche Gesundheit, ignorieren. Es muss berücksichtigt werden dass Mobilfunksender 24 Stunden pro Tag strahlen und dies Jahr für Jahr..
Mit den Tausenden von Antennen, die weltweit jede Woche errichtet werden, werden jede Woche Millionen Menschen mehr der Strahlung ausgesetzt und ihre Gesundheit durch die bereits festgestellten zunehmenden Risiken, die unten aufgeführt sind, schwer gefährdet. Obwohl es eine grosse Zahl wissenschaftlicher Beweise für negative Auswirkungen auf die Gesundheit durch die chronische Niedrige-Level-Exposition gibt, werden weltweit täglich mehr und mehr Antennenanlagen gebaut. Und all das geschieht, weil sich die Betreiberfirmen darauf berufen, dass ihre Anlagen keine nachteiligen Auswirkungen haben, weil sie regelkonform mit den von der ICNIRP veröffentlichten Grenzwerten sind. In manchen Industrieländern sind bis zu 10 Gesellschaften beteiligt. In grossen Städten gibt es Pläne, Antennen in einer Distanz von je 300 Metern zu errichten. Das heisst, dass mit 10 Gesellschaften alle 300 Meter 10 Antennen gebaut werden. Diese Plänen werden verwirklicht, obwohl viele Menschen schon ernsthaft durch diese Strahlungen krank geworden sind. Die Krankheiten, die wissenschaftlich nachgewiesen wurden, sind:
- Schlafstörungen und chronische Müdigkeit
- Kopfschmerzen, Konzentrationsstörungen, Vergesslichkeit, veränderte Reaktionszeiten
- Aggressionen, nervöse Störungen, Depressionen, Selbstmorde
- Herzrhythmusstörungen
- erhöhter Blutdruck
- Schwindel, Übelkeit, Juckreiz, Hautausschläge
- DNS-Brüche und Chromosomenveränderungen
- Gelenk- und Knochenschmerzen
- Tinnitus und Ohrenschmerzen
- Empfindlichkeit auf Metalle im Mund (Amalgam, Gold, Titan als elektrisch leitende Metalle)
- Immunsystemstörungen
- Sehstörungen (grauer Star)
In sehr wichtigen wissenschaftlichen Studien wurden ausserdem Zusammenhänge mit:der Dosisabhängigkeit für die meisten dieser Krankheiten und Todesfälle festgestellt. Sie umfassen:
- Krebs, Lymphome, Leukämie, Hirntumore, Brustkrebs, Hodenkrebs, Hautkrebs
- Multiple Sklerose, Alzheimer und Parkinson etc.
- Unfruchtbarkeit und Aborte
- Herzkrankheiten und Herzanfälle
Sehr geehrter Herr Annan,
Die WHO nennt sich Weltgesundheitsorganisation. Die ICNIRP ist eine Unterorganisation der WHO, zuständig für alle radiofrequenten Strahlungsarten, als deren Ehrenvorsitzender Dr. Michael Repacholi als Chairman amtiert. Tatsache aber ist, dass Dr. Repacholi entschieden hat, diese Forschungsergebnisse nicht zu Kenntnis zu nehmen. Er hält an seiner Meinung fest, dass nur die rein thermische Wirkung, das heisst die blosse Erwärmung von Gewebe, massgebend ist. (siehe Bericht 193 der WHO).
Das heisst weiter, dass bisher alle wissenschaftlichen Studien, die der ICNIRP und der WHO vorgelegt wurden, ohne Beurteilung abgewiesen wurden, wenn sie andere als die thermischen Wirkungen auswiesen, eingeschlossen Dr. Repacholis eigene veröffentlichte Forschungsergebnisse, dass sich die Krebsrate bei Mäusen, die chronisch der athermischen Strahlung ausgesetzt waren, verdoppelt hat.
Ausserdem möchten wir Sie darauf aufmerksam machen, dass die ICNIRP die Spielregeln nach ihrem eigenen Belieben ändert, je nachdem, wie weit wirtschaftliche Interessen dies erfordert. Die Forschungsergebnisse von führenden, renommierten Forschern werden regelmässig zurück gewiesen. Es muss hier erwähnt werden, dass eine Anzahl von Vertretern der Industrie und der Politik in der ICNIRP-Organisation vertreten sind, eingeschlossen Wissenschafter, die als Berater oder Anwälte für die Industrie wirken, darunter auch Dr. Repacholi.
Natürlich gefällt es den Mitgliedern der ICNIRP nicht, dass ihre Richtlinien von Wissenschaftern, Ärzten, Biophysikern mit eindeutigen Beweisen über die Schädlichkeit der nichtionisierenden Strahlung angezweifelt werden. Diese unabhängigen Forscher haben eine grosse Zahl von Studien veröffentlicht, die klare Beweise für die Schädlichkeit der nichtionisierenden Strahlungen vorgelegt haben und verlangen, dass ganz besonders die epidemiologischen Studien, die die athermischen Wirkungen beweisen, berücksichtigt werden müssen.
Wir stellen fest, dass sowohl die WHO als auch die ICNIRP, eingeschlossen Dr. Repacholi, es unterlassen haben, ihrem Auftrag nachkommen, die Weltgesundheit zu schützen. Sie opfern die Gesundheit der Menschheit und der Natur den grossen wirtschaftlichen Interessen, an denen die Mobilfunktechnologie beteiligt ist.
Fortsetzung
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
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Menschenverstand, Narrenhaus, Brief