"Wissenschaftler" für Arme (Forschung)

H. Lamarr @, München, Montag, 11.04.2016, 12:51 (vor 3054 Tagen) @ charles

Und ich, als Autodidakt sollte keine Kenntnisse wegen Nukleotiden haben können?

Klar können Sie solche Kenntnisse haben, im Zeitalter von Wikipedia ist das kein Problem. Das Problem liegt woanders: Die Autodidakten der Anti-Mobilfunk-Szene neigen zu hemmungsloer Selbstüberschätzung ihrer Kenntnisse, trumpfen nicht nur am Stammtisch als "Experten" auf, sondern fallen anlässlich sogenannter "Infoveranstaltungen" über arglose Bürger her. Bürger deshalb, weil die noch weniger Ahnung von der Materie haben. Wissenschaft aber liegt hinterm Horizont, kein Autodidakt der Anti-Mobilfunk-Szene spielt im Wissenschaftsbetrieb eine Rolle, zu groß ist das Wissensgefälle.

Auch Adolf Hitler war ein Autodidakt, der unter schamloser Selbstüberschätzung litt. Der "Gefreite aus Böhmen" besuchte nie eine Militärakademie, wähnte sich aber dennoch im Verlauf des II. Weltkriegs als "größter Feldherr aller Zeiten". Sie, "Charles", wähnen sich aus meiner Sicht als größter EHS-Versteher aller Zeiten, alle anderen sind angeblich zu doof dazu. Immerhin glauben sie nicht, Jesus zu sein, das macht Hoffnung.

Ja, ja, es gibt auch Autodidakten, die es zu etwas gebracht haben, in der Kunst zum Beispiel. In der Mobilfunktechnik und unter Mobilfunkgegnern kann ich solche hell strahlenden Sterne am Himmel jedoch nicht erkennen. Es fehlt mMn nicht nur an Wissen, sondern an allem, vor allem an der Fähigkeit zu Selbstkritik und Bescheidenheit und an der moralischen Grundhaltung zur bedingungslosen Ehrlichkeit, die seriöse Wissenschaftler und auch seriöse Autodidakten kennzeichnet.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Selbstüberschätzung, Autodidakt, Kompetenzgefälle


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