Hans Schmidt: Mit Wahnvorstellung in den Medien präsent (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Dienstag, 22.12.2015, 17:38 (vor 3187 Tagen) @ KlaKla

Der elektrosensible Dr. Hans Schmidt akzeptiert immer noch nicht die Mehrheitsentscheidung. Er will Unterschriften gegen das freie WLAN-Netz in der Altstadt sammeln.

Obwohl diese Story um Hans Schmidt nun schon einen Bart hat, springen noch immer Medien auf diesen Zug auf. Das Absonderliche, der sprichwörtliche "einbeinige Pädophile, der Kinder in seinem Keller einkerkert", ist für Medien einfach unwiderstehlich anziehend.

Über die Wahnvorstellungen des Grünen-Stadtrats Hans Schmidt berichten noch tief im Dezember 2015 ...

die taz: Grünen-Stadtrat gegen kostenloses WLAN: „Kribbeln im Hirn“
die Süddeutsche: Der Grüne, der Wlan verbieten will

Niemand interessiert sich für die politischen Leistungen des frühverrenteten Verfahrenstechnikers, der heute in diversen Portalen als "Psychotherapeut" zu finden ist - alle Welt ist nur an seinem Spleen interessiert. Und manchmal habe ich den Eindruck, dass selbst dies nicht der entscheidende Punkt ist, sondern der, dass auch Edmund Stoiber, das "blonde Fallbeil" aus Bayern, ein Wolfratshausener ist. Genüsslich ziehen die Medien Hans Schmidt durch den Kakao, nicht um seinetwillen, sondern um Stoiber als einen zu geißeln, der mit erwiesenen Spinnern (überzeugten Elektrosensiblen) im selben Dorf lebt. Da sich Stoiber kaum noch vorführen lässt, greift man sich stellvertretend Schmidt.

Und warum macht Herr Schmidt sich so gerne öffentlich zum Narren? Aus meiner Sicht nach der Devise von C-Promis: Hauptsache es wird über mich - egal wie - gesprochen und ich kann meine fixe Idee von der "Elektrosensibilität" auf diese Weise breit streuen. Sollte dieses unlautere Motiv auf Schmidt zutreffen, wäre es mehr als unlauter, es wäre verwerflich. Denn mit seinem Geschwätz lockt der Grünen-Sonderling labile Menschen in die Falle, sich der "Elektrosensibilität" als Ursache vermeintlich unerklärlicher Beschwerden zu bedienen. Schmidt entfremdet diese Menschen einer angemessenen fachärztlichen Phobie-Behandlung.

Einen Witz in sich sehe ich darin, dass das Ehepaar Schmidt sich als Psychotherapeuten sieht, wenngleich nur auf dem Niveau von Heilpraktikern (bei ihm weiß man es nicht so genau). Ich kann mir gut vorstellen: Wer sich zur Behandlung in die Hände dieses Pärchens begibt, verlässt nach ein paar Sitzungen die Praxis als überzeugter Elektrosensibler. Ein Indiz, dass diese Befürchtung nicht ganz aus der Luft gegriffen ist, sind die angeblich 36 Bürger aus der Region, die Schmidt in seinem Lanzenritt gegen das Gratis-W-Lan in Wolfratshausen unterstützen. Wer seine fünf Sinne noch alle beisammen hat, kann Herrn Schmidt aus meiner Sicht nicht unterstützen, sondern bestenfalls verständnisvoll und kopfschüttelnd die Hand auf seine Schulter legen.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Elektrochonder, Sonderling


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