Vorsicht Advertorial: Schleichwerbung mit Panikmache (Allgemein)
Heute habe ich zufällig diesen schon etwas älteren Alarmartikel in dem Magazin Android-User gefunden. Nach ein paar persönlichen Erfahrungen des Chefredakteurs mit mutmaßlich unter E-Smog darbenden Pflanzen geht es zur Sache. Der Chefredakteur hat ein Papier (Artikel) erhalten, das er seinen Lesern 1:1 zur Kenntnis gibt und auch die Quelle nennt: "Bei der Firma, die hinter dem Papier steht, handelt es sich um Pong Research." Liest sich gut, doch der Link ist eine Falle.
Denn der Artikel ist ein "Advertorial". Das sind die modernen Pestbeulen des Verlautbarungsjournalismus. Advertorials sind Werbetexte, die sich als redaktionelle Beiträge tarnen und so vom Leser nicht als Werbung wahrgenommen werden. Agenturen liefern solche Advertorials fix und fertig bei Websitebetreibern an, der muss den Text nur noch auf seine Website stellen, höchstens ein bisschen anpassen und kassiert für jeden Klick auf einen irgendwo in den Text eingearbeiteten unverfänglichen Link auf den Auftraggeber. Es könnte einem schlecht werden über diese infame Form von Werbung, die sich auf leisen Sohlen auf den Bildschirm argloser Surfer schleicht.
Kein Wunder also, dass der genannte Artikel auf subtile Weise Angst und Schrecken gegenüber Funkwellen schürt, dies ist die einzige Absicht des unbekannten Verfassers gewesen und Android-User macht dieses böse Spiel aller Voraussicht nach mit. Die Erträge sind in etwa vergleichbar mit denen, die Google-Anzeigen auf einer Seite generieren, reich wird man mit einem einzelnen Advertorial auf seiner Seite nicht, mit hunderten aber schon. Im Fall von Elektrosmog sind Advertorials kommerziell bis ins Detail durchorganisierte Panikmacher mit einem einzigen Ziel: den Umsatz des Auftraggebers (hier Pong) auf kostengünstige Weise (Klickprovision) mehren.
Kurios ist die Fundstelle am Ende des Artikels. Dort schreibt eine gewisse Eva-Maria Oeser einen Kommentar. Wie sie sich zu Android-User verirrt hat will ich lieber gar nicht wissen, Tatsache ist jedenfalls, Frau Oeser ist eine alte Bekannte, sie ist die Dampfmaschine von Herrischried.
Achso, ja, über das Produkt der Firma Pong (Handy-Strahlenumlenker) haben wir hier im Forum auch schon mal diskutiert, Tests verliefen widersprüchlich.
Hintergrund
So schaut's aus: Konkrete Advertorial-Angebote an das IZgMF
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –