Die Tierärztin Hagenlocher ...
... sagt in dem Film nach der Nennung einiger weniger Ausschlusskriterien für die Linsentrübung bei den Kälbern: "... was soll's denn dann noch sein? Es kann ja nur noch der Elektrosmog sein!"
Für mich ist das ein ziemlich voreiliger Kurzschluss, Frau Hagenlocher missachtet einfachste Plausibilitätsanforderungen. Denn wenn es so ist, wie sie es darstellt, dann müssten unzählige Höfe mit blinden Kälbern zu kämpfen haben, allein in Deutschland gibt es gegenwärtig rund 70'000 Standorte für Mobilfunksender. Doch schon vier unmittelbare Nachbarbetriebe zu dem des Landwirts Gross sollen keinerlei Probleme mit blinden Kälbern haben. Was die Reporter von Regio-TV geschafft haben, nämlich ein paar Häuser weiter nach Problemen mit Grauem Star fragen, das hätte auch der von der Elektrosmog-These beseelten Tierärztin besser zu Gesicht gestanden. Aus meiner Sicht wurde Gross von der "(Des-)Informationstounee" seines Schweizer Kollegen Sturzenegger inspiriert, die beiden Höfe liegen ja nur 160 km auseinander.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
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Sturzenegger, Linsentrübung