Regelenergie (Allgemein)

Raylauncher @, Sonntag, 12.06.2011, 15:29 (vor 4842 Tagen) @ helmut

Man schaltet die überflüssigen Produzenten einfach ab oder regelt sie herunter.
Dies ist täglich Brot für die Netzwarten der Energielieferanten, ohne diese Möglichkeiten das Netz auch bisher nicht funktionieren würde.
Selbst Atomkraftwerke können herabgeregelt werden.

Das Problem haben nur die Energieversorger auf der finanziellen Seite, da sie beim Netzausbau bisher bewusst geschlafen haben.

Hallo Helmut,

prinzipiell gebe ich Dir recht. Das Problem ist nur, dass die meisten der kleinen und verteilten Erzeuger nicht gesteuert werden können. Wenn dann die Regelenergie, die bevorzugt durch schnell reagierende Kraftwerke (Gasturbinenkraftwerke, große Wasserkraftwerke und speziell Pumpspeicherkraftwerke) bereitgestellt wird, nicht mehr ausreicht, um das Ungleichgewicht auszugleichen, gibt es schon Probleme. Natürlich kann man in solchen Fällen auch Kohlekraftwerke und Atomkraftwerke zurücknehmen und bei Bedarf wieder hochfahren, doch muss in diesem Kontext auch die regionale Verteilung der Energieerzeugung berücksichtigt werden. Dies liegt an der begrenzten Transportkapazität des Höchstspannungsnetzes, welches für diese Betriebsfälle bekanntlich nicht ausgelegt ist und deswegen ausgebaut werden soll.

Finanzielle Auswirkungen hat das allemal. Bei einem Überangebot an elektrischer Energie, welches kaum mehr durch Regelkraftwerke beherrscht werden kann, fällt der Abnahmepreis im Stromgroßhandel sogar kurzzeitig ins Negative. Wer mit seinem Pumpspeicherkraftwerk die richtige Strategie fährt, kann dabei viel Geld verdienen. Wasser pumpen, wenn der Strom günstig zu haben ist bzw. praktisch geschenkt ist und Strom erzeugen, wenn Engpässe drohen und die Preise an der Strombörse hoch sind.

Raylauncher


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