EMF & Hirn: Wiederholungsstudien sollen Widersprüche klären (Forschung)

Gast, Donnerstag, 21.04.2011, 09:50 (vor 4893 Tagen)

Auswirkungen elektromagnetischer Felder von Mobiltelefonen:
Kritische Bewertung von Verhaltensstudien und neurophysiologischen Studien

Bisherige Studien zu den Auswirkungen elektromagnetischer Felder von Mobiltelefonen auf das menschliche Gehirn und die kognitiven Fähigkeiten haben keine Hinweise auf gesundheitliche Risiken ergeben. In einer jetzt in der Zeitschrift Bioelectromagnetics, Ausgabe Mai 2011, veröffentlichten Übersichtsarbeit werden frühere Befunde in Hinblick auf das Studiendesign und die Datenauswertung untersucht. Die bisherigen uneinheitlichen Ergebnisse machen nach Ansicht der Autoren M. S. Kwon and H. Hämäläinen von der University Turku in Finnland Wiederholungsstudien notwendig. Andere Versuchsansätze, wie die Messung der Veränderung des Blutstroms im Gehirn, seien vielversprechend. Allerdings gebe es hierzu bisher wenig Ergebnisse. Ein konsequentes Studiendesign und eine Datenauswertung, die statistische Tests für Mehrfachvergleiche und die Effektstärke berücksichtigt seien notwendig, um die Kontroversen auf diesem wichtigen Forschungsgebiet zu verringern.

Weitere Infos: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21452356?dopt=Abstract

Quelle: E-Mail-Newsletter des Informationszentrums Mobilfunk e. V. (IZMF) | Ausgabe 85 | April 2011

Tags:
Studie, Bioelektromagnetik, Gehirn, Kontroverse

EMF & Hirn: Wiederholungsstudien sollen Widersprüche klären

Doris @, Donnerstag, 21.04.2011, 10:15 (vor 4893 Tagen) @ Gast

Im WIK-EMF Brief 40/2011 steht folgendes zu dieser Arbeit.

Publikation: Auswirkungen elektromagnetischer Felder von Mobiltelefonen: Kriti-sche Bewertung von Verhaltensstudien und neurophysiologischen Studien
Kurzzusammenfassung der Studie: In den letzten zwei Dekaden wurden in einer großen Anzahl von Studien die Auswirkungen elektromagnetischer Felder von Mobiltelefonen auf das menschliche Gehirn und die kog-nitiven Fähigkeiten anhand von Verhaltenstests und neurophysiologischen Messungen untersucht. In dieser Übersichtsarbeit werden frühere Befunde in Hinblick auf das Studiendesign und die Datenauswertung unter-sucht. In Provokationsstudien fand man keine Hinweise auf subjektive Symptome, die der Strahlung von Mobiltelefonen zugeschrieben wurden, was psychologische Ursachen als Auslöser für diese Symptome bei hypersensitiven Personen nahelegt. Verhaltensstudien haben über eine Verbesserung von kognitiven Leis-tungen unter angewendeten Feldexpositionen berichtet, aber es wird vermutet, dass diese Ergebnisse auf-grund von Mehrfachvergleichen zufällig entstanden sind. Kürzlich durchgeführte Verhaltensstudien und Wie-derholungsstudien mit vorsichtigeren statistischen Methoden haben im Vergleich mit den Originalstudien keine signifikanten Effekte gezeigt. Neurophysiologische Studien haben keine signifikanten Effekte auf die akustische Signalverarbeitung in Cochlea (Gehörgangsschnecke) und Hirnstamm gefunden, sondern nur inkonsistente Ergebnisse zu spontanen und evozierten (d.h. durch Reizung von Sinnesorganen ausgelösten) elektrischen Hirnaktivitäten geliefert. Diese uneinheitlichen Ergebnisse deuten auf mögliche falsch-positive Ergebnisse auf Grund von Mehrfachvergleichen hin und machen Wiederholungsstudien notwendig. Andere Versuchsansätze wie die Messung der Veränderung des Blutstroms im Gehirn sind vielversprechend, aber es gibt hierzu bisher wenig Ergebnisse, und diese sind auch nicht eindeutig. Ein konsequentes Studiende-sign und eine Datenauswertung, die statistische Tests für Mehrfachvergleiche und die Effektstärke berück-sichtigt sind notwendig, um die Kontroversen auf diesem wichtigen Forschungsgebiet zu verringern.
Bibliografie: Kwon and Hämäläinen, Bioelectromagnetics. 2011 May;32(4):253-72, Abstract

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