K. D. Beck und das Zauberwort "Mobilfunkstrahlung" (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Montag, 01.11.2010, 01:46 (vor 5118 Tagen) @ Doris

K.D. Beck übersetzt bei hese immer wieder Texte aus dem Englischen. So gilt seine neueste Übersetzung dem Vortrag von Darius Leszczynski beim Nationalen Toxikologie-Programm (NTP) in den USA

die Übersetzung findet sich hier ----> Link

Nein, das stimmt nicht. K. D. Beck hat nicht den Vortrag von Leszczynski übersetzt, sondern "nur" das, was der Berichterstatter Mamta Behl über diesen Vortrag geschrieben hat. Aufgefallen ist mir das erst, als ich trotz wiederholtem Abhören der Schlusspassage des angebotenen Videos die fragliche Aussage von Leszczynski nicht hören konnte. Möglicherweise sagte er dies in Part 2, Fakt ist jedenfalls, dass K. D. Beck nur das übersetzt hat, was der Berichterstatter aus dessen Vortrag destilliert hat. Ich hoffe jedem ist klar, dass diese Feststellung keineswegs belanglos ist in einer Szene, in der tollkühne Verdrehungen im Stile von "Stiller Post" schon nach der ersten Station normal sind.

Stutzig machte mich der letzte Satz, zumal ich die Leszczynski Sache schon vor der Übersetzung im Original gelesen habe und ich außerdem Leszczynskis Positionierung sehr gut kenne.

In der Zwischenzeit, so riet L. „zur Vorsicht, besonders bei der Benutzung von Mobilfunkgeräten durch Kinder und zur Vermeidung der Mobilfunk-Befeldung, wo immer das möglich ist.

Kann man es mit verschiedene Übersetzungsmöglichkeiten entschuldigen, wenn K.D. Beck von "Vermeidung der Mobilfunkbefeldung, wo immer das möglich ist" spricht, obwohl Leszczynski eigentlich gesagt hat

In the meantime, Leszczynski advises, "Use caution, especially for children with phones, and limit exposure to mobile phones when possible."

Ja genau, so läuft das, die Übersetzung von K. D. Beck ist zwar nicht grundfalsch, aber sie verdreht den Sinn der Aussage, die Leszczynski los werden wollte. Und diese Aussage ist nun alles andere als neu oder spektakulär, denn sie lautet: Unnötige Exposition vermeiden, besonders bei Kindern. In dieser gemäßigten Form taugt der Text halt nicht gut zum Alarmieren, zumal z.B. die Wiener Ärtzekammer sowas schon vor fünf Jahren als Regel fürs Handy-Telefonieren veröffentlichte, der Schnee also nicht nur von gestern, sondern von vorgestern ist.

Erst beim zweiten Hinschauen ist mir an der Übersetzung von K. D. Beck dann doch noch der grobe Fehler aufgefallen, auf den Sie diskret mit der Hervorhebung "fett" hinweisen. Beck macht nämlich aus "exposure to mobile phones" wie es im Original noch heißt (deutsch: Exposition durch Handy-Strahlung) in gespenstisch linientreuer Weise "Mobilfunk-Befeldung". Und damit tritt er in die Fußstapfen bekannter Desinformanten vor ihm, bei denen das Vernebeln des Unterschieds von Handy- und Sendemasten-Befeldung zur Grundausbildung gehört. Fast möchte ich schreiben, dass Beck sich dieses reflexartige Vertuschen bei einem berühmt-berüchtigten Wissenschaftler aus Deutschland abgeschaut hat.

Das Vernebeln des elementar wichtigen Unterschieds zwischen Handy- und Sendemasten-Strahlung ist ein Alarmsignal der Stufe Rot, die Ausführungen von Herrn Beck, der soviel ich weiß Physiker i. R. ist und so den Unterschied durchaus begreifen kann, sind nach diesem Vorfall mMn distanziert zu sehen.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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Verdrehung, Fehler, Scheinriesen, YouTube, Hese-Project, Leszczynski, Alarmkritiker, Hese-Forum, Beck


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