1 Cent Steuer pro SMS gäbe schon 250 Mio. € im Jahr (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Sonntag, 27.03.2005, 22:34 (vor 7088 Tagen) @ Schutti

Würden Studien von erklärten Mobilfunkgegner (BW und Co.) bezahlt, wären sie dann glaubwürdiger?

Aber ja doch Schutti, klar wären die dann total glaubwürdig - gemeinerweise aber wohl nur aus Seiten der Kritiker und dann wären es eben die Mobilfunker, die nur müde abwinken würden. Das wäre dann das Spielchen, das wir ja nun alle zur Genüge kennen, nur in blau. Nein Schutti, so es sie noch gibt, kann m. E. nur unabhängige Forschung hier wirklich punkten. Unter der Annahme, dass ein Staat seine Bürger nicht absichtlich umbringen will, wäre die unabhängige Forschung näherungsweise mit rein staatlich finanzierter Forschung gleichzusetzen.

Wer soll denn eurer Meinung nach die Studien finanzieren?

Was würden Sie denn davon halten, wenn Vater Staat sich diesmal nicht vornehm dezent zurückhält, sondern seinen strammen Privatisierungskurs aufgibt und als unbestechlicher ;-) Verfechter für Recht & Ordnung die Forschungsanstrengungen zu 100 % selbst finanziert.

Weil Vati pleite ist, müsste er sich die Knete für das eherne Vorhaben rigoros besorgen. Dass er das kann, wissen wir ja nun auch alle. Denkbar wäre z. B. eine SMS-Steuer, die bei 25 Milliarden SMS in Deutschland schon bei nur 1 Cent pro SMS rein nominell 250 Mio. Euro pro Jahr abwerfen würde (oh Gott, wenn das der Eichel hört). Selbst wenn davon viel für die Administration draufginge, es bliebe Geld ohne Ende übrig, um zu forschen was das Zeug hält.

Damit wäre auch gerechterweise das Verursacherprinzip gewahrt. Am schönsten aber ist: kein Betreiber müsste sich mehr an der Forschung beteiligen und weil die SMS'ler keine Lobby im herkömmlichen Sinn haben, müssten auch keine dezenten Durchgriffe mehr zu befürchten sein. Der Gerechtigkeit wegen würde ich den Mobilfunkern dennoch eine angemessene Risikotechnologiesteuer aufbrummen, damit die nicht ungeschoren davonkommen.

--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Forschung, Geld, Forderung, Verursacherprinzip, Steuer


gesamter Thread:

 RSS-Feed dieser Diskussion

powered by my little forum