Handy am Steuer ist riskant! (Forschung)

Sektor3, Dienstag, 09.03.2010, 09:25 (vor 5301 Tagen) @ H. Lamarr

Einem Bericht der Los Angeles Times zufolge, hat das seit 2008 gültige Handy-Verbot am Steuer von Autos die Anzahl der Verkehrsunfälle in Kalifornien nicht wesentlich reduziert. Waren vor dem Verbot 8 Prozent der Autos im Sonnenstaat in Verkehrsunfälle verwickelt, waren es nach dem Verbot noch immer 7,5 Prozent. Verkehrsexperten zufolge sei die der Meldung zugrunde liegende Studie jedoch nur begrenzt aussagefähig, weil die Größe der ausgewerteten Stichprobe klein war. Tatsächlich steht die Aussage der amerikanischen Studie im Widerspruch zu anderen Studien, die im Handy-Gebrauch am Steuer ein hohes Unfallrisiko sehen.

Wie bei so vielen Studien, ist die Überschrift total daneben.

Wenn andere Einflußgrößen wie Alkohol, Geschwindigkeit, Vorfahrt, etc. als konstant angenommen werden könnten (und wenn alle das Handyverbot beachtet hätten), dann würde die Statistik sagen, dass 0,5% der Autofahrer wegen Handynutzung in Unfälle verwickelt waren. Von allen Unfallbeteiligten wären das immerhin 6,25% (0,5% von 8%).

In der Unfallstatistik für Bayern 2008 fehlt das Handy als Haupt-Unfall-Ursache.
Von den 344.000 Unfällen in Bayern 2008 ließen sich anscheinend nur 20.000 auf das "Rasen" und 6.000 auf "Alkohol/Drogen" zurückführen. Das wären dann nur 5,8% bzw. 1,7% der Unfälle.

Der Straßenverkehr bleibt mMn der einzige Bereich in der Mobilfunk eine nachgewiesene Gesundheitsgefahr darstellt. Durch den Handy-Notruf ist die Gesundheitsbilanz zwar auch im Straßenverkehr deutlich positiv, aber die Handynutzung der Fahrer muß besser bekämpft werden.

Tags:
Handyverbot


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