Stehende Wellen in seichtem Wasser (Forschung)

H. Lamarr @, München, Sonntag, 27.12.2009, 23:29 (vor 5314 Tagen) @ Ditche

Immer wieder meine ich einen "Unterschied zu spüren", wenn sich die Feldstärke (HF) von 200nW/m² auf ca. 1-2µW/m² ändert

Nanu! Da komme ich nicht mit. Derart kleine Schwankungen (und mehr) der Leistungsflussdichte haben Sie (in bebautem Gelände oder in Gebäuden) infolge Reflexionen und stehender Wellen alle paar Zentimeter! Wie jeder leicht nachmessen kann, der ein Schätzeisen sein eigen nennt. Wenn Sie also sagen, Sie meinen dies zu spüren, dann frage ich mich, an welcher Stelle seines Körpers spürt er das denn? Ich meine, wenn am linken Ohr ein Pegel X herrscht, dann lassen sich an 30 Punkten der Körperoberfläche mühlos Werte messen, die um mindestens 1 bis 2 µW/m² von X abweichen.

Stehe ich aber direkt in unmittelbarer Nähe einer BTS-Antenne (ca. 200mW/m²), sagen wir eine halbe Stunde, so merke ich zwar den Unterschied wenn die Feldstärke in größerem Abstand dann wieder abnimmt (auf 100µW/m²), aber nicht mehr wenn sie (die Feldstärke) weiter auf 1-2µW/m² zurückgeht.

Dieser Effekt wird bereits seit Jahren von EHS beschrieben, er läuft dort unter dem Begriff "Aufladung". Bei der ETH-Studie (TNO-Replikation) wurde z.B. von EHS bemängelt, dass sie auf der Autofahrt zum Testlabor bis zur Sättigung so "aufgeladen" wurden, dass die Differenzierungsfähigkeit für Feldstärkeunterschiede verloren ging.

Das gelingt mir erst dann wieder wenn ich mindestens eine Nacht "Feldfrei" (NF-HF-Werte im baubiologischem `keine Anomalie´-Bereich) geschlafen habe und die Tageshöchstwerte von ca. 100-200µW/m² nicht überschritten wurden. Gelegentliche Kurzzeitexpositionen von wenigen Minuten z.B. mit einem Handy ändern daran nichts/wenig.

Ich staune, mir war bislang nicht klar, dass Sie so stark EHS sind. Um die obige Aussage objektiv machen zu können, müssen Sie tagelang mit einem protokollierenden HF-Messgerät (Personendosimeter) durch die Gegend gelaufen sein, ja?

Im übrigen meine ich daß viele Menschen diese/n Unterschied/e "spüren" könnten, wären sie darauf "Konditioniert" worden.

Was soll "konditioniert" hier bedeuten. Normalerweise bedeutet es "vorbereitet". Aber genau dies wäre mMn grundfalsch, denn wenn Sie jemandem in Ihren Verdacht einweihen, nehmen Sie ihm die Unvoreingenommenheit oder mit anderen Worten zerstören Sie die Verblindung. Und deshalb halte ich dagegen: Keiner spürt diese Unterschiede, solange er nicht darauf hingewiesen wird. Nach dem Hinweis glauben lediglich einige, die Unterschiede spüren zu können.
Probieren Sie's aus: füllen Sie eine Tasse randvoll mit Kaffee und lassen Sie zehn Personen damit 5 Meter ein Zimmer durchqueren, 5 müssen dabei die Tasse im Blick haben, 5 dürfen die Tasse nicht im Blick haben. Gewinner ist die Gruppe, die am schnellsten ist und am wenigsten kleckert. Das Ergebnis steht freilich schon fest, die Gruppe ohne Blickkontakt zur Tasse wird gewinnen. Da die Rückkopplungsschleife (Auge-Hirn-Hand) unterbrochen ist, kann sich keine unbewusste Rückkopplungsschwingung aufbauen, die bei Blickkontakt leicht zu einem Aufschaukeln der "Regelung" und daher zum Kleckern führt.

Soll heißen, ihre jeweils subjektiven Empfindungen auch den größeren Feldstärkeschwankungen zuordnen zu dürfen und nicht wehemend anderes Daherbehauptet wird wie z.B. es seien ja nur die Wechseljahrs-Beschwerden!

Beschwerden infolge Wechseljahre sind objektiv vorhanden, wissenschaftlich gut erforscht und deshalb um ein Vielfaches plausibler, als "Feldwechselspürungen".

Schlußbetrachtung: Fände man also bei Ihren (vorgeschlagenen) ca. 100 Brobanden ca. 40-50% die diese Feldstärkeschwankungen "erspüren" können, was hieße das dann? Das es maßenweise ES im zuvor genannten Sinne gibt, die aber nicht alle zangsläufig (EMF-)Krank werden oder (EMF-)Krank wurden, auch nicht (EMF-)Krank werden müßen.

Praktikerfrage: Wie wollen Sie denn an 100 Probanden das Erspüren von Feldstärkeschwankungen feststellen? Da in freier Wildbahn bewegte Blätter, sich öffnende fenster oder vorbeifahrende Fahrzeuge wesentlich größere Feldschwankungen verursachen, bleibt nur ein Labor. Und damit sind wir wieder beim "Lampentest" (Generator an/aus), den einige Ihre EHS-Leidensgenossen so strikt ablehnen. Wohin, Ditche, also soll die Reise gehen?

Das gilt meiner Meinug nach aber nur für den Fall daß dafür Sorge getragen wird daß unter Einfluss niederfrequenter Anteile der M-Feldbelastungen in kombination mit den HF-Feldern es zu keiner Verschiebung der Redox-Balance des Organissmuses kommt, was zu nitrosativem und oxidativem Stress mit weitreichenden pathologischen Folgen führen kann. (Kursiv: nach Dr. W. ;-) )

Nach gegenwärtigem Kenntnisstand ist es wohl besser, vorläufig auf Zitate von Dr. W. zu verzichten, wenn Sie nicht mit Esoterik in ungute Verbindung gebracht werden möchten. Dies gilt nicht speziell für Dr. W., sondern für jeden Wissenschaftler, der sich mit Esoterik einlässt. Hier in diesem Forum ist für Esoterisches auf jeden Fall kein Platz.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Wechseljahre, Replikation, Personendosimeter, HF-Messgerät


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