REFLEX: Was geschah wirklich in Wien? (Forschung)

Alexander Lerchl @, Montag, 29.06.2009, 15:16 (vor 5608 Tagen)

[Hinweis: Nach Prüfung bzgl. Verbotsbehauptung wieder frei gegeben am 23.02.2014]

Laut Pressemitteilung vom 1.9.2008 hatte die Medizinische Universität Wien (MUW) seinerzeit die beiden Mobilfunkstudien von Diem et al. (2005) und Schwarz et al. (2008) untersucht und kam zu dem Schluss, dass bei beiden Arbeiten "zahlreiche Indizien auf Datenfabrikation" hinwiesen. Man habe den Herausgeber der Zeitschriften entsprechende Informationen übermittelt und empfohlen, beide Arbeiten zurückzuziehen. Ausserdem wurde angekündigt, dass der Rat für Wissenschaftsethik "sämtliche weitere Publikationen, an welcher dieselbe Autorin unter Anwendung derselben Versuchsanordnung beteiligt war, zu erheben und dann den zuständigen Herausgebern auch die Retraktion dieser Publikationen zu empfehlen."

Nun sieht die Sache allerdings so aus, dass der Rat für Wissenschaftsethik der MUW die Sache offenbar durch einen Handel mit dem korrespondierenden Autor, Hugo Rüdiger, aus der Welt schaffen wollte. Bislang wurde keine einzige der Publikationen zurückgezogen.

Nähere Informationen im SPIEGEL von letzter Woche (Link hier).

Ein längerer Artikel von mir im Laborjournal ist letzten Freitag online geschaltet worden. Der Link ist hier.

Das Bild wird also allmählich schärfer, die Details immer schlimmer.

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"Ein Esoteriker kann in fünf Minuten mehr Unsinn behaupten, als ein Wissenschaftler in seinem ganzen Leben widerlegen kann." Vince Ebert

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UMTS-Studie, Reflex, Spiegel, Wissenschaftliches Fehlverhalten, Wien, Rüdiger, MUW, Retraktion, Ethikkommission, Pressemeldung, Deal

REFLEX: Ein anderer Weg zur Wahrheit

H. Lamarr @, München, Montag, 29.06.2009, 16:34 (vor 5608 Tagen) @ Alexander Lerchl

Das Bild wird also allmählich schärfer, die Details immer schlimmer.

Es gibt noch einen anderen Weg, den Fälschungsverdacht gegenüber den Wiener Reflex-Studien zu erhärten oder zu widerlegen: Ich meine damit die Replikation der Studien.

Gelingen Replikationen, entkräftet dies die Fälschungsvorwürfe, misslingen sie, dürfte Reflex so oder so am Ende sein.

Bislang dachte ich, Franz Prof. A. hätte von gelungenen Replikationen gesprochen, wobei ich hier ausschließlich die HF-Experimente meine, er sprach, erinnere ich mich vage, u.a. von der Universität von Tokio, es könnte aber auch ein Wissenschaftler aus China gewesen sein. Nun hat jedoch vor ein paar Tagen auf der BfS-Veranstaltung in München eine Referentin gesagt, bislang sei keine Replikation von Reflex gelungen, weder bei NF noch HF. Und wenn diese Meldung zutrifft, dann ist anscheinend auch die letzte Chance verspielt. Ich habe zu alledem Prof. Franz Prof. A. gestern um eine Stellungnahme gebeten, denn wenn Reflex fällt, gerät zugleich auch der Report der BioInitiative in Schieflage. Womit der Schatzkammer der Sendemastengegner das letzte Kronjuwel abhanden gekommen wäre. Also ich meine es wäre schon wichtig, klipp und klar darzulegen, wie es um die HF-Replikationen von Reflex denn nun tatsächlich steht. Soviel ich weiß ist eine gelungene HF-Replikation sicher, nämlich die von Prof. Tauber, Berlin, der damals parallel zu Rüdiger innerhalb der Reflex-Arbeitsgruppe tätig war. Tauber hat sich meines Wissens nach jedoch zu den Fälschungsvorwürfen öffentlich kein einziges mal zu Wort gemeldet und deutlich gemacht, ob seine Tests in Berlin tatsächlich als Replikation der Tests in Wien zu werten sind. Ich schreibe dies deshalb, weil anfangs über Reflex fälschlich behauptet wurde, die 13 beteiligten Labore wären unabhängig voneinander zu den gleichen Resultaten gekommen. Wie sich später herausstellte war dies Quatsch, den HF-Test z.B. machten nur drei Labore, wobei das neben Wien und Berlin dritte (Finnland) nicht voll beteiligt war.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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Täuschung, Adlkofer, Replikation, Kronjuwelen, Wahrheit, Ablenung

REFLEX: Ein anderer Weg zur Wahrheit

Sektor3, Montag, 29.06.2009, 19:53 (vor 5608 Tagen) @ H. Lamarr

Das BfS sagt:
"Eine aktuelle Arbeit von Burdak-Rothkamm et al. (2009) stützt die negativen Ergebnisse von Scarfi et al. (2005), nicht jedoch die Ergebnisse der Arbeitsgruppe Rüdiger."
http://www.bfs.de/de/elektro/papiere/reflex_stellungnahme.htm

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Scarfi

REFLEX: Ein anderer Weg zur Wahrheit

H. Lamarr @, München, Montag, 29.06.2009, 20:29 (vor 5608 Tagen) @ Sektor3

Das BfS sagt:
"Eine aktuelle Arbeit von Burdak-Rothkamm et al. (2009) stützt die negativen Ergebnisse von Scarfi et al. (2005), nicht jedoch die Ergebnisse der Arbeitsgruppe Rüdiger."
http://www.bfs.de/de/elektro/papiere/reflex_stellungnahme.htm

Ja, schon, doch diese Passage steht unter der Zwischenüberschrift "Niederfrequente Befeldung", prickelnder aber ist die hochfrequente Befeldung.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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, NF, BfS

Prof. A.-Leserbrief zu Rezension des Lerchl-Buchs

Doris @, Sonntag, 05.07.2009, 22:47 (vor 5602 Tagen) @ Alexander Lerchl

Anja zur Nieden (Dipl-Ing.), hat sich in der Fachzeitschrift Umweltmedizin in Forschung und Praxis (14(1) 38) für die Verbreitung des Buches Fälscher im Labor und ihre Helfer von Alexander Lerchl, Diplombiologe an der privaten Jakobsuniversität in Bremen, eingesetzt, weil sie das Buch für lesenswert und wichtig hält. Die darin von Lerchl angegriffenen Wissenschaftler und Ärzte Prof. A. und Hugo Rüdiger haben daraufhin einen Leserbrief verfasst. Die Veröffentlichung des Leserbriefes, die in dem Buch Angegriffenen zu Wort kommen zu lassen, wurde bis jetzt vom Herausgeber der Fachzeitschrift Thomas Eikmann verweigert. Auch eine Anfrage von Diagnose-Funk, nach Verbleib oder Gründe einer Nicht-Veröffentlichung blieben unbeantwortet. Deshalb veröffentlicht Diagnose-Funk, mit Einwilligung von Prof. A., die Stellungnahme zu der Rezension des Lerchl-Buches.

http://www.diagnose-funk.org/themen/forschung/wien-angebliche-datenfaelschung/cui-bono-adlkofer-zur-rezension-des-lerchl-buchs.php

[Admin: Toten Link am 2.12.12 wiederbelebt]
[Moderator: Toten Link am 23.02.14 wiederbelebt]

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Diagnose-Funk, Unseriös, Vetternwirtschaft, Rezension

Link zur umstrittenen Buchrezension

H. Lamarr @, München, Sonntag, 05.07.2009, 23:16 (vor 5602 Tagen) @ Doris

Die Veröffentlichung des Leserbriefes, die in dem Buch Angegriffenen zu Wort kommen zu lassen, wurde bis jetzt vom Herausgeber der Fachzeitschrift Thomas Eikmann verweigert.

Naja, in meiner Zeit als Fachzeitschriftenredakteur hatte ich nie einen Leserbrief zu einer Buchrezension - Beschwerdebriefe schon. So gesehen kann ich die Entscheidung der Redaktion nachvollziehen, denn die Rezension ist eine Meinungsäußerung - und darüber lässt sich bekanntlich endlos streiten, wenn man es zulässt, damit anzufangen.

Aber: Wenn man aufmerksam ist, dann merkt man: Der Leserbrief betrifft die Rezension nur am Rande, tatsächlich geht es den Autoren eher um die Wahrnehmung einer Gelegenheit, mit ihrem Widersacher Lerchl abzurechnen. Dass sich die Zeitschrift nicht als Trojanisches Pferd verwenden lassen mag, ist ebenfalls nachvollziehbar.

Seltsamerweise bietet dignose-funk die Rezension von Anja zur Nieden nicht zum Lesen an, obwohl ein Link darauf verfügbar ist. Dies aber wäre fair gewesen, denn nur so lässt sich der Leserbrief von Prof. A. & Rüdiger richtig werten. Deshalb nun hier der Link zur umstrittenen Buchrezension.

[Nachtrag vom 2.12.12: Inzwischen hat Diagnose-Funk nachgezogen und ebenfalls einen Link auf die Rezension gesetzt]

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Buch, Leserbrief, Rezension

Link zur umstrittenen Buchrezension

Doris @, Sonntag, 05.07.2009, 23:26 (vor 5602 Tagen) @ H. Lamarr

Seltsamerweise bietet dignose-funk die Rezension von Anja zur Nieden nicht zum Lesen an, jedenfalls war dies soeben noch so. Dies aber wäre fair gewesen, denn nur so lässt sich der Leserbrief von Prof. A. & Rüdiger richtig werten.

doch, hier auf dieser Seite

ich habe es versäumt, darauf zu verlinken. Nicht, dass wir Diagnose Funk Unrecht tun.

Die Trittbrettfahrt von diagnose-funk

H. Lamarr @, München, Sonntag, 05.07.2009, 23:57 (vor 5602 Tagen) @ Doris

Nicht, dass wir Diagnose Funk Unrecht tun.

Wie kann ich jemandem Unrecht tun, den ich für einen Trittbrettfahrer halte? In dem PDF, das Sie eingestellt haben, ist kein Link zur Rezension drin. Und genau dieses PDf wird aber herumgereicht unter den "lieben Mitstreitern", weil dort eben keine Zeile Kritik an den "heiligen Kühen" drin steht. Nach außen hin lässt sich bei Kritik an dieser miesen Masche auf die Website verweisen, dort stünde sozusagen "der Rest". Geschickt eingefädelt, damit gezieltes 1-seitiges Informieren ohne Mühe programmierbar ist. Meiner Meinung nach ist dies die typische Desinformation, wie ich sie auch aus Stuttgart kennengelernt habe, nämlich eine mit Hintertürchen für die Flucht im Notfall.

Klappt aber nicht immer. Denn wenn Sie diese Ecke bei diagnose-funk aufsuchen, dann müsste Ihnen das Dargebotene bekannt vorkommen.

Finden Sie bei diagnose-funk irgendeinen Hinweis darauf, dass alle sechs Fragen an Prof. Prof. A. zu 100 % vom IZgMF gestellt wurden und diagnose-funk die Antworten sozusagen nur in einem Aufwasch auch von Prof. A. bekommen hat? Ich nicht! Und um auf keinen Fall das IZgMF erwähnen zu müssen, hat diagnose-funk sogar den kompletten Beginn von Prof. A.s Stellungnahme gestrichen, nur weil dort ebenfalls das IZgMF erwähnt ist. Haben die so große Angst vor uns? Die Streichung muss den Strategen dort schwer gefallen sein, denn Prof. A. spricht in seiner Einleitung die Sprache, die die lieben. Mir fällt zu dem Vorgehen von diagnose-funk nur eines ein: Das ist definitiv schlechter Stil, sowas fährt mich sauer. Wer das zu verantworten hat ist mMn so kleinkariert, dass er durchs Raster eines Millimeterpapiers fällt, vom Sichtbar werden des festen Manipulationswillens mal ganz zu schweigen :no:.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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Diagnose-Funk, Desinformation, Verbraucherorganisation, Rezension, Trittbrettfahrer

Die Trittbrettfahrt von diagnose-funk

Doris @, Montag, 06.07.2009, 00:17 (vor 5602 Tagen) @ H. Lamarr

Klappt aber nicht immer. Denn wenn Sie diese Ecke bei diagnose-funk aufsuchen, dann müsste Ihnen das Dargebotene bekannt vorkommen.

Finden Sie bei diagnose-funk irgendeinen Hinweis darauf, dass alle sechs Fragen an Prof. Prof. A. zu 100 % vom IZgMF gestellt wurden und diagnose-funk die Antworten sozusagen nur in einem Aufwasch auch von Prof. A. bekommen hat? Ich nicht!

Ja, ist mir auch aufgefallen, als ich das gelesen habe.
Dass Sie über die Vorgehensweise sauer sind, verstehe ich.

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