Brigitte informiert über EMF-Wirkung (Allgemein)
H. Lamarr 
, München, Donnerstag, 19.03.2009, 23:46 (vor 5635 Tagen)
Nein, ich lese Brigitte selbst dann nicht, wenn das Blatt das einzige in einem Wartezimmer ist 
. Über "Brigittchens" Öko-Basics: Wie gefährlich ist Elektrosmog? bin ich rein zufällig gestolpert. Kostprobe:
Wie gefährlich sind Handys, Plasmafernseher und W-Lan?
Die Verdachtsliste ist lang: Elektromagnetische Strahlung im Alltag soll Hirntumore fördern, zu Kopfschmerzen, Schlafstörungen und Erschöpfungszuständen führen. Es gibt zwar zahlreiche Studien, eindeutige Belege fehlen jedoch und die Ergebnisse widersprechen sich teilweise.
Nachgewiesen ist: Die Strahlen dringen in den menschlichen Körper ein und erzeugen Wärme, die als SAR (Spezifische Absorptionsrate) gemessen wird. Doch was bewirkt die Aufheizung genau? Gibt es noch andere Effekte? Es werden wohl noch Jahre vergehen, bis wir das wissen. Zahlreiche Experten, zum Beispiel vom Bundesamt für Strahlenschutz, sagen deshalb: Panische Angst vor Elektrosmog ist unbegründet. Doch eine "Risikominimierung" ist auf alle Fälle sinnvoll. Soll heißen: Wo immer möglich, sollte man sich für strahlungsarme Geräte entscheiden und sie so kurz wie möglich nutzen.
Kommentar: Auf den ersten Blick informiert das Blatt hier sachgerecht und schürt keine Panik. Leichte Schieflage hat mMn nur der Aufruf: Doch eine "Risikominimierung" ist auf alle Fälle sinnvoll. Denn damit wird indirekt gesagt, es gäbe ein nachgewiesenes Risiko, das es zu minimieren gilt. Sätze wie dieser sind es, die klammheimlich zu den rund 30 % Bundesbürgern führen, die sich im Zusammenhang mit Elektrosmog mehr oder weniger besorgt sehen. Und der Autor des Textes war sich dessen auch bewusst, dass er mit "Risikominimierung" den Nagel nicht auf den Kopf trifft, sonst hätte er keine Anführungszeichen gesetzt. Dabei hätte es mit dem Wort Vorsorge eine treffendere Alternative gegeben, die ohne Angst im Gepäck auskommt und deshalb auch keiner Anführungszeichen bedurft hätte. Das mag jetzt haarspalterisch anmuten, dennoch bin ich mir ziemlich sicher, dass das Heer der "Besorgten" eher durch solche unterschwelligen Botschaften zustande kommt als durch die krassen Panikmeldungen aus den einschlägig bekannten Quellen.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –