Ameisen in der Mikrowelle: Ein Experiment für "Charles" (Allgemein)
[Strang am 06.08.2013 abgetrennt, Absprung hier, und Titel ergänzt]
Aber Sie haben NICHT bewiesen, das die niederfrequente Wellen NICHT in den Körper durchdringen können.
Beweisen Sie es mir mal!
Charles, gehen Sie mit einer flachen Plastikschlüssel (mit Deckel) in Ihren Garten, suchen Sie sich zwölf Ameisen und stecken Sie die Tierchen in die Schüssel. Aber passen Sie auf, die Schüssel darf weder außen noch innen nass sein. Ja? Stellen Sie jetzt die Plastikschüssel mit den Ameisen in einen Mikrowellenofen (wenn Sie keinen haben, vielleicht ein Nachbar) und schalten diesen auf volle Leistung. Sind Sie noch da, charles? So, nach 5 Minuten auf dem "elektrischen Stuhl" müssten unsere Ameisen gut durchgegart und mausetot sein. Öffnen Sie jetzt den Mikrowellenofen, holen Sie die Schüssel heraus, nehmen Sie den Deckel ab und berichten Sie uns hier, was Sie gesehen haben. Dann können wir weiter reden.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
Ein Ameisen-Experiment für charles
Aber Sie haben NICHT bewiesen, das die niederfrequente Wellen NICHT in den Körper durchdringen können.
Beweisen Sie es mir mal!
Charles, gehen Sie mit einer flachen Plastikschlüssel (mit Deckel) in Ihren Garten, suchen Sie sich zwölf Ameisen und stecken Sie die Tierchen in die Schüssel. Aber passen Sie auf, die Schüssel darf weder außen noch innen nass sein. Ja? Stellen Sie jetzt die Plastikschüssel mit den Ameisen in einen Mikrowellenofen (wenn Sie keinen haben, vielleicht ein Nachbar) und schalten diesen auf volle Leistung. Sind Sie noch da, charles? So, nach 5 Minuten auf dem "elektrischen Stuhl" müssten unsere Ameisen gut durchgegart und mausetot sein. Öffnen Sie jetzt den Mikrowellenofen, holen Sie die Schüssel heraus, nehmen Sie den Deckel ab und berichten Sie uns hier, was Sie gesehen haben. Dann können wir weiter reden.
Ja, den 50 Hz von eine Mikrowellenofen haben sie gut durchstanden.
Nur beim Exposition einer DECT Telefon haben sie um Gnade gebeten.
Und als ich das neueste Geräusch *Cadzand* abgespielt habe, waren sie nach 2 Sekunden tot.
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Charles Claessens
www.milieuziektes.nl
Ein Ameisen-Experiment für charles
Ja, den 50 Hz von eine Mikrowellenofen haben sie gut durchstanden.
Wie meinen Sie das denn? 50 Hz! Ihr Küchenradio speisen Sie doch auch aus dem 230-V-Netz und dennoch brummt es nicht (nur) mit 50 Hz. Und bei der Mikrowelle bewirkt die 230-V-Speisung mit 50 Hz im Garraum keine 50 Hz, sondern ungefähr 2,4 GHz, erzeugt durch ein Magnetron.
Aber: Warum haben die Ameisen eine Mikrowellenbestrahlung mit z.B. 800 W überlebt? Was meinen Sie?
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
Ein Ameisen-Experiment für charles
Ja, den 50 Hz von eine Mikrowellenofen haben sie gut durchstanden.
Wie meinen Sie das denn? 50 Hz! Ihr Küchenradio speisen Sie doch auch aus dem 230-V-Netz und dennoch brummt es nicht (nur) mit 50 Hz. Und bei der Mikrowelle bewirkt die 230-V-Speisung mit 50 Hz im Garraum keine 50 Hz, sondern ungefähr 2,4 GHz, erzeugt durch ein Magnetron.
Aber: Warum haben die Ameisen eine Mikrowellenbestrahlung mit z.B. 800 W überlebt? Was meinen Sie?
Vielleicht wissen Sie es nicht, aber unser 230 Volt Netz ist getaktet, oder gepulst mit 50 Hz.
Und die Mikrowelle funzt mit 2450 MHz Trägerwelle, und Pulsrate 50 Hz.
Die Ameisen kamen ganz verdurstet, ausgetrocknet und hatten keinen Tropfen Wasser im Bauch.
Auch hatten sie alle eine Mini BioProtect Karte bei sich.
(Bin Tierfreund, und gegen nützlose Tierversuche.)
Also.
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Charles Claessens
www.milieuziektes.nl
Kachelofen statt Mikrowelle
Die Ameisen kamen ganz verdurstet, ausgetrocknet und hatten keinen Tropfen Wasser im Bauch.
Auch hatten sie alle eine Mini BioProtect Karte bei sich.
(Bin Tierfreund, und gegen nützlose Tierversuche.)
Jetzt bin ich aber froh, Charles, daß Sie die Kurve gekriegt haben.
Wo hätten Sie die Ameisen denn hergeholt? Von Ihrer Homepage?
Im Garten hier bei uns gäbe es, wollte man diesen Versuch denn wirklich machen derzeit keine Krabbler zu finden, die sitzen jetzt nämlich schon bei ihrer Ameisen-Oma um den Kachelofen herum, stricken klitzekleine Söckchen und wärmen sich.
Anna
Mikrowellen-Experiment: Ameisen zu klein zum Sterben
Charles, gehen Sie mit einer flachen Plastikschlüssel (mit Deckel) in Ihren Garten, suchen Sie sich zwölf Ameisen und stecken Sie die Tierchen in die Schüssel. Aber passen Sie auf, die Schüssel darf weder außen noch innen nass sein. Ja? Stellen Sie jetzt die Plastikschüssel mit den Ameisen in einen Mikrowellenofen (wenn Sie keinen haben, vielleicht ein Nachbar) und schalten diesen auf volle Leistung. Sind Sie noch da, charles? So, nach 5 Minuten auf dem "elektrischen Stuhl" müssten unsere Ameisen gut durchgegart und mausetot sein. Öffnen Sie jetzt den Mikrowellenofen, holen Sie die Schüssel heraus, nehmen Sie den Deckel ab und berichten Sie uns hier, was Sie gesehen haben. Dann können wir weiter reden.
Warum passiert den Ameisen in der Mikrowelle nichts?
Neulich habe ich das Experiment mit Fruchtfliegen wiederholt, auch diese Tierchen haben 1 Minute in einer 800-W-Mikrowelle putzmunter überstanden.
Für dieses Phänomen gibt es zwei Erklärungen:
1) Die Tiere enthalten kein Wasser und erhitzen sich deshalb nicht.
2) Die Tiere sind zu klein, um bei der Wellenlänge der Mikrowellen in handelsüblichen Mikrowellenherden Energie aufnehmen (absorbieren) zu können.
These 2 würde aber nur dann gelten, wenn auch kleine metallische Teile in der Größe einer Ameise/Fruchtfliege sich in der Mikrowelle nicht erhitzen.
Das habe ich heute mit Bordmitteln ausprobiert.
Dazu fischte ich mir metallbeschichtetes Papier aus einer Zigarettenschachtel und schnippelte daraus einige winzige Schnipsel in der Größe der Versuchstiere.
Das Papier ist einseitig metallbeschichtet, würde es Energie aus dem MW-Feld aufnehmen, müsste es anfangen zu brennen.
Die Schnipsel gab ich auf einen Teller, den ich in eine 800-W-Mikrowelle stellte und 30 Sekunden mit voller Leistung befeldete.
Es passierte - nichts.
Zur Kontrolle legte ich dann ein großes Stück des metallisierten Papiers dazu und wiederholte das Experiment: Sofort kam es an den Kanten des großen Papierstücks zu Koronaentladungen (Blitze). Nach wenigen Sekunden stand das Papier in Flammen, so dass ich den Versuch abbrechen musste.
Das Foto zeigt den Teller nach diesem Experiment, die unversehrten kleinen Schnipsel sind in dem roten Kreis erkennbar.
Aus dem Ergebnis des Experiments schließe ich, dass These 2 (unabhängig von These 1) schon mal zutreffend ist: Wasserhaltige Lebewesen, deren Körperabmessungen deutlich kleiner sind als die Wellenlänge der Mikrowellenstrahlung, überleben den Aufenthalt in einer eingeschalteten 800-W-Mikrowelle unbeschadet. Bei den nur rund 1 bis 2 Millimeter großen Ameisen/Fruchtfliegen ist diese Bedingung bei 12 cm Wellenlänge der MW-Strahlung erfüllt.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
Mikrowellen-Experiment: Ameisen zu klein zum Sterben
Eins haben Sie übersehen.
Die ameisen bei den Versuchen von Marie-Claire Cammaerts könnten einfach gestorben sein, NICHT wegen das hochfrequente Trägersignals, sondern durch Bioresonanz Effekte der niederfrequente Modulationen von 217Hz (Handy) und 100Hz (DECT).
Wenn Elektrosensitive die von mir aufgenommenen Geräusche (MP3 Datei) anhören, bekommen sie auch die gleiche Symptome als beim Originalquelle, obwohl die hochfrequente Trägerwelle nicht dabei ist.
Merke, die 50Hz vom Mikrowellenofen sind *saubere* Frequenzen.
Die Modulationen von Handy und DECT sind bestimmt nicht sauber.
Deswegen habe ich zum Unterschied speziell 100Hz und 217Hz in unterschiedliche Wellenformen bei meine Sammlung plaziert, um der gewaltige Unterschied hörbar zu machen.
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Charles Claessens
www.milieuziektes.nl
Mikrowellen-Experiment: Ameisen zu klein zum Sterben
Der Mittel-Deutsche Rundfunk (MDR) hat auch eine Erklärung parat...
K
Mikrowellen-Experiment: Zweifel an der MDR-Erklärung
Der Mittel-Deutsche Rundfunk (MDR) hat auch eine Erklärung parat...
Hmmm ... Also, überzeugend ist diese Erklärung mMn nicht. Erinnert mich an die beleglosen Schilderungen überzeugter Mobilfunkgegner. Zu der angeblichen Fähigkeit von Ameisen, feldschwache Zonen erkennen zu können und zum Abkühlen dorthin zu tippeln, habe ich auf die Schnelle keinen Beleg gefunden. Bei mir liefen die Ameisen auf dem Drehteller herum, die hatten so gar keine Chance, es sich in Inteferenztälern gemütlich zu machen, die fuhren auf dem Drehteller mit wie auf einem Karussell. Gegen den MDR spricht auch der Versuch mit den Fruchtfliegen, diese Winzlinge haben ebenso überlebt wie die Ameisen, auch sie müssten - ziemlich unwahrscheinlich - einen eingebauten Felddetektor haben und dann wie ein Hubschrauber in so einem Feldminimum stehen. Und nicht zuletzt: Das Schnipselexperiment hat mMn plausibel gezeigt, dass es eben doch die Größe weit unter Wellenlänge ist, die die Schnipsel (Ameise/Fruchtfliege) vor der Erhitzung schützt.
Wir sollten das mal im Auge behalten und weiter Material sammeln, Frau Thäsler ist mir als Quelle physikalischer Erklärungen jedenfalls nicht geheuer.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
Mikrowellen-Experiment: Zweifel an der MDR-Erklärung
Sie, Frau Thäsler, wäre besser beim Plattenauflegen geblieben.
Mikrowellen-Experiment: mögliche Erklärungen
Hmmm ... Also, überzeugend ist diese Erklärung mMn nicht.
Wir sollten das mal im Auge behalten und weiter Material sammeln...
Hiermit wird Material geliefert:
Es ist grundsätzlich möglich, auch kleine Insekten mit HF-Feldern zu töten. Diese Tatsache ist seit langem bekannt und wird zur Bekämpfung von Vorratsschädlingen verwendet, wie dieser Artikel von 1968 zeigt. Zur Exposition wurde hier ein Signalgenerator (Philips DX260 magnetron) ein Hohlleiter und eine Horn-Antenne verwendet, bei 600 W und 2.45 GHz. Das sind ähnliche Parameter wie in einer Mikrowelle, vor allem die Wellenlänge ist identisch, die Feldverteilung müsste aber homogener sein als in einer Mikrowelle, also könnte an der Erklärung von MDR etwas dran sein. Untersucht wurden drei Käferarten, ein Mehlkäfer, ein Kornkäfer (Rüsselkäfer, 4 – 5 mm) und ein Plattkäfer (2 mm), alles Schädlinge im Mehl und Weizen. Da Mehl und Weizen relativ trocken sind, Insekten aber Wasser enthalten, kann man sie gut selektiv erhitzen. Bei allen drei Arten wirkte sich eine Bestrahlung von bis zu 40 s tödlich aus. Allerdings wurde die Sterberate erst nach 24 Stunden bestimmt. Es kann also sein, das Ameisen und Fruchtfliegen in der Mikrowelle innere Schäden erlitten haben und später gestorben sind. Ich werde es auf jeden Fall nicht testen!
Insekten haben im Gegensatz zu anderen Tieren ein Außenskelett, das kaum Wasser enthält und sich in der Mikrowelle auch nicht erhitzen wird. Die inneren Organe enthalten aber genau so wie bei Menschen ca. 70% Wasser. Es kann also sein, dass Insekten in der Mikrowelle zwar äußerlich nicht brutzeln, aber im inneren kochen, wie heiße Suppe im Teller der sich weniger erhitzt. Je nachdem wie stark die inneren Organe geschädigt sind kann der Tod auch später eintreten.
Das Schnipselexperiment hat mMn plausibel gezeigt, dass es eben doch die Größe weit unter Wellenlänge ist, die die Schnipsel (Ameise/Fruchtfliege) vor der Erhitzung schützt.
Größe an sich ja, aber unabhängig von der Wellenlänge:
Die Energieabsorption und somit die Erwärmung häng von der Masse ab, die Wärmeabgabe aber von der Oberfläche eines Objektes. Je kleiner ein Objekt, umso größer das Verhältnis von Oberfläche zur Masse und umso besser die Wärmeabgabe an die Umgebung und umso länger dauert es bis eine bestimmte Temperatur erreicht wird. Das kann auch bei den Schnipseln aus dem metallbeschichteten Papier der Fall gewesen sein, die auch noch auf dem kalten Teller lagen, da war die Wärmeabgabe sicher besser als in dem großen Stück das in die Luft ragte. Wie groß der Unterschied aber wirklich war und ob dies als Erklärung reicht müsste ein Physiker berechnen.
Die Erwärmung durch HF-Bestrahlung hängt von den dielektrischen Eigenschaften des Materials ab, diese sind frequenzabhängig, und hängen deswegen auch mit der Wellenlänge zusammen. Vor allem der dielektrische Verlustfaktor ist wichtig, je höher er ist, umso mehr Energie wird absorbiert und in Wärme umgewandelt. Der Verlustfaktor wurde für verschiedene Käfer und auch für Fruchtfliegen bestimmt, es zeigte sich dass bei Insekten die Energieabsorption im Bereich von 10 – 100 MHz optimal ist, im GHz-Bereich ist der Verlustfaktor und damit auch die Energieabsorption und die Erwärmung deutlich geringer. Das kann auch zum Überleben von Insekten in der Mikrowelle beitragen. Die Wellenlänge ist bei den niedrigeren Frequenzen (MHz) aber noch größer, mit dem Verhältnis zwischen Körpergröße und Wellenlänge hat es also nichts zu tun. Die dielektrischen Eigenschaften und das Absorptionsoptimum von metallbeschichtetem Papier sind natürlich ganz anders und können hier nicht zum Vergleich herangezogen werden.
Aktuell werden zur Schädlingsbekämpfung vorzugsweise Frequenzen um 27 MHz verwendet, wie in dieser Arbeit am Beispiel des 2 mm kleinen Plattkäfers gezeigt wird. Der lebt in Weizenkörnern und ist wirklich sehr klein, die Wellenlänge beträgt bei dieser Frequenz ca. 11 m, das hilf ihm aber gar nicht.
Plattkäfer an Weizen (agriculture.gov.sk.ca)
Zu der angeblichen Fähigkeit von Ameisen, feldschwache Zonen erkennen zu können und zum Abkühlen dorthin zu tippeln, habe ich auf die Schnelle keinen Beleg gefunden. Bei mir liefen die Ameisen auf dem Drehteller herum, die hatten so gar keine Chance, es sich in Inteferenztälern gemütlich zu machen, die fuhren auf dem Drehteller mit wie auf einem Karussell. Gegen den MDR spricht auch der Versuch mit den Fruchtfliegen, diese Winzlinge haben ebenso überlebt wie die Ameisen, auch sie müssten - ziemlich unwahrscheinlich - einen eingebauten Felddetektor haben und dann wie ein Hubschrauber in so einem Feldminimum stehen.
Natürlich haben Ameisen und Fruchtfliegen keinen eingebauten Felddetektor (HF). Ameisen und Fruchtfliegen können das Erdmagnetfeld wahrnehmen. Honigbienen können zusätzlich die elektrostatische Aufladung von anderen Bienen und Blumen wahrnehmen und sich danach orientieren. Möglicherweise können das Ameisen und Fruchtfliegen auch, Ameisen und Bienen sind nah verwandt. Das hilft in HF Feldern natürlich gar nichts.
Was aber alle Insekten sicher können ist Wärme wahrnehmen. Möglicherweise können sie in einem inhomogenen Feld Stellen identifizieren, an denen ihnen weniger heiß wird. So wie auch wir Menschen es in der aktuellen Hitzewelle sicher merken, wenn wir z.B auch mit geschlossenen Augen aus der Sonne in den Schatten treten. Vielleicht sind die Ameisen auf dem Teller gar nicht so wirr herumgelaufen, sondern haben versucht, trotz Drehbewegung in den kühleren Bereichen zu bleiben. Das ist aber eine reine Vermutung. Die Fliegen überleben das möglichenweise and der Wand sitzend - die bleibt ja kühl. Das ist aber ebenfalls eine Vermutung.
Fazit:
1. Die Diskrepanz zwischen Wellenlänge und Körpergröße schützt Insekten in der Mikrowelle nicht.
2. Infolge ihrer dielektrischen Eigenschaften nehmen sie bei 2.45 GHz relativ wenig Energie auf.
3. Je kleiner sie sind, umso besser können sie Wärme über die Körperoberfläche abgeben.
4. Möglicherweise können sie mittels Wärmewahrnehmung Stellen mit hohen Feldstärken wahrnehmen und meiden.
5. Es ist nicht sicher, dass sie nach 24 h auch noch leben und völlig unbeschadet geblieben sind.
G. Ratto
Mikrowellen-Experiment: mögliche Erklärungen
Hmmm ... Also, überzeugend ist diese Erklärung mMn nicht.
Wir sollten das mal im Auge behalten und weiter Material sammeln...
Hiermit wird Material geliefert:
Danke, Ihre Ausführungen sind wieder eine dieser Perlen, die dieses Forum zu einer Fundgrube machen.
Im Großen und Ganzen meine ich, Sie auch verstanden zu haben. Nur mit dem Energieentzug aus einem elektromagnetischen Feld komme ich noch nicht so ganz klar. Denn da gibt es doch diese Grafiken, die den SAR-Verlauf (Mensch) abhängig von der Trägerfrequenz zeigen. Zu sehen ist ein deutliches Maximum bei Wellenlängen, die in etwa den Abmessungen menschlicher Körper und Gliedmaßen entsprechen. Im Resonanzfall, wenn Körperabmessungen und Wellenlänge überein stimmen (oder ganzzahlige Vielfache der Wellenlänge) nimmt ein Körper am meisten Energie aus dem Feld auf. Dies dürfte zutreffend sein. Und dass es (wahrscheinlich) einfacher ist, einen starken Sender für 27 MHz zu bauen als einen für 5 GHz, und damit dann kleine Käfer ins Jenseits zu befördern, leuchtet mir auch noch ein. Was mir generell noch abgeht ist eine Formel, die die Energieaufnahme eines Körpers in EMF abhängig von der Frequenz benennt. Müsste eigentlich bei der SAR zu finden sein, sehe ich dort aber nicht. Keine der SAR-Formeln zeigt eine Abhängigkeit von der Frequenz - und das irritiert mich noch immer.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
Mikrowellen-Experiment: mögliche Erklärungen
Ich werde versuchen es zu erklären, so gut ich das als Biologin kann und überhaupt selber verstanden habe. Falls es nichts hilft, fragen Sie am besten Herrn Bornkessel, der ist Experte für so was.
Ich werde mich im Folgenden überwiegend auf einen Abschlussbericht aus dem DMF zur SAR-Berechnung in kleinen Strukturen des menschlichen Kopfes beziehen, das kommt der Fragestellung am nächsten, und einige Grundlagen sind in den Kapiteln 2.1. - 2.4 (S. 8 - 11) sowie 2.7.1 (S. 35) sehr gut beschrieben.
Im Resonanzfall, wenn Körperabmessungen und Wellenlänge überein stimmen (oder ganzzahlige Vielfache der Wellenlänge) nimmt ein Körper am meisten Energie aus dem Feld auf.
Am besten absorbiert der Körper wenn seine Länge der halben Wellenlänge entspricht. Das ergibt sich aus dem Artikel von Prof. Bernhard, aus dem die verlinkte Grafik stammt. Dies gilt aber nur im Fernfeld und unter bestimmten Randbedingungen. Der o.g. Abschlussbericht erklärt es auf S. 8 so:
Die Quantitative Beurteilung der Exposition von Personen in Hochfrequenz- und Mikrowellenfeldern hängt aufgrund der Komplexität der zu Gunde liegenden physikalischen Phänomene von vielen Parametern ab, wie z.B.
• abgestrahlte elektromagnetische Leistung und Frequenz der Strahlungsquelle
• Abstrahleigenschaften der Strahlungsquelle
• Distanz zur Strahlungsquelle
• physikalische Eigenschaften des Wellenausbreitungsraumes (Dämpfung, Reflexion,..)
• dielektrische Eigenschaften des exponierten Körpers
• Abmessungen des exponierten Körpers relativ zur Wellenlänge
• räumliche Ausrichtung des exponierten Körpers relativ zu den Feldvektoren
Bei hinreichend großer Distanz der exponierten Person zur Strahlungsquelle können die ersten vier der oben genannten Parameter als unabhängig von den anderen Parametern und als verantwortlich für die am Ort der exponierten Person auftretende Intensität des Feldes angesehen werden. Die drei letztgenannten Parameter bestimmen dann gewissermaßen die Feldeinkopplung in den Körper und damit das Ausmaß und die Verteilung der Strahlungsabsorption im Körper. Diese Situation wird allgemein als Fernfeldexposition bezeichnet in der eine völlige elektromagnetische Entkopplung zwischen Strahlungsquelle und exponiertem Objekt angenommen werden kann. Weiters können in solchen Fällen in guter Näherung ebene Wellen und die einfache Umrechenbarkeit zwischen elektrischer und magnetischer Feldstärke über die Freiraum-Wellenimpedanz (Z0≈377Ω) vorausgesetzt werden. Im Hinblick auf die Beurteilung der Exposition des Menschen gegenüber den elektromagnetischen Feldern des modernen Mobilfunks trifft diese Situation im Allgemeinen z.B. für die Exposition durch Basisstationen zu.
Bei der verlinkten Grafik handelt es sich um eine Fernfeldexposition, deshalb hängt die absorbierte Energie nur von den letzten drei Parametern ab. Es sind alles Säugetiere, die dielektrischen Eigenschaften sind also ähnlich. Wegen der Vergleichbarkeit der Ergebnisse hat man sie bei der SAR-Berechnung sicher alle drei in Bezug zur Wellenausbreitung gleich ausgerichtet. Dann bleibt die Körpergröße als wichtigster Einflussfaktor, und das ist deutlich sichtbar.
Nun herrscht in einer Mikrowelle sicher kein Fernfeld mit einer ebenen Welle. Zu Nahfeld sagt die Bericht folgendes:
Bei Nichtzutreffen der oben genannten Bedingungen, d.h. wenn die elektromagnetische Entkopplung zwischen Strahlungsquelle und exponiertem Objekt nicht vorausgesetzt werden kann, spricht man von Nahfeldexposition. In solchen Situationen wirkt der exponierte Körper bzw. der exponierte Körperteil aufgrund seiner ausgeprägten dielektrischen Eigenschaften (siehe Kapitel 2.7) massiv auf die Strahlungsquelle zurück, was zu komplexen Feldverhältnissen führt, die sich einer exakten analytischen Beschreibung meist entziehen.
Wenn einer von ARC-Seibersdorf das sagt, wird klar, warum unsere Kompetenzen hier im Forum nicht ausreichen um das Problem zu lösen. Auch meine nicht.
Keine der SAR-Formeln zeigt eine Abhängigkeit von der Frequenz - und das irritiert mich noch immer.
Doch, das tun sie alle drei, aber versteckt. Die Formeln sind im Bericht auf S. 8-10 abgeleitet. Man sieht, dass sich die in den ersten beiden Formeln enthaltene elektrische Leitfähigkeit des Gewebes aus der konduktiven Leitfähigkeit und der dielektrischen Leitfähigket zusammensetzt (Bericht S. 10 Formel 2-19). Die dielektrische Leitfähigkeit ist gewebespezifisch, Ferquenzabhängig und enthält auch den von mir bereits erwähnten Verlustfaktor. Diese Art der Frequenzabhängigkeit ist aber eine Ganz andere als die im Fernfeld und hängt von den verschiedenen im Gewebe enthaltenen Molekülen und deren Polarisierbarkeit ab. Der Bericht sagt dazu auf S. 35 folgendes:
Da die Körpergewebe keine ausgeprägten magnetischen Eigenschaften besitzen (Permeabilitätszahl μr≈1), können die elektromagnetisch relevanten Gewebeeigenschaften der Körpergewebe allein durch die komplexe Permittivität (Dielektrizitätszahl) εr dargestellt werden. Der Realteil εr’ der komplexen Permittivität ist dabei ein Maß für die Polarisierbarkeit des Gewebes und entspricht der eigentlichen Dielektrizitätszahl, wie man sie von der elektrischen Charakterisierung technischer Materialien her kennt. Der Imaginärteil εr’’ ist für die im Gewebe auftretenden Verluste verantwortlich, die zur Umwandlung von elektrischer in thermische Energie und damit zur Erwärmung des Gewebes führen.
Die dritte Formel basiert direkt auf der Temperaturerhöhung, diese ist selber bereits Frequenzabhängig.
Und dass es (wahrscheinlich) einfacher ist, einen starken Sender für 27 MHz zu bauen als einen für 5 GHz, und damit dann kleine Käfer ins Jenseits zu befördern, leuchtet mir auch noch ein.
Das ist sicher richtig. Nach Angaben der Arbeit zu Fruchtfliegen schwankt aber der dielektrische Verlustfaktor für verschiedenen Arten und Stadien von Fruchtfliegen bei 27 MHz und 20°C zwischen 200 und 400, bei 1800 MHz aber nur zwischen 10 und 15. Das ist ein sehr deutlicher Unterschied, die niedrigeren Frequenzen sind deutlich wirksamer, und es ist sicher ein Parameter der dazu beiträgt dass sie sich in der Mikrowelle relativ wenig erwärmen.
Ich hoffe ich habe für ausreichend Verwirung gesorgt. Wer noch mehr ins Detail gehen möchte, kann auf den Bericht zurückgreifen bzw. die Autoren kontaktieren. Technische und mathematische Grundkenntnisse sind allerdings Voraussetzung.
G. Ratto
Mikrowellen-Experiment: mögliche Erklärungen
Ich hoffe ich habe für ausreichend Verwirung gesorgt.
Mein lieber Schwan, hätte ich doch bloß meinen Mund gehalten. Ein Stündchen oder mehr habe ich über Ihre Ausführungen und die verlinkten Quellen gebrütet, auf dass mir das Licht aufgehe. Gehirnknochenarbeit ist das. Kein Wunder dass es sich in Meinungsforen so schon ungezwungen plaudern lässt, über Zugunglücke, Gegendarstellungen oder darüber, ob ein Leben nach dem Hirntod möglich ist. Eigentlich wollte ich mich da gar nicht so tief reinknien, aber wenn Sie sich so viel Mühe geben, einen auf den Topf zu setzen, dann gebietet es der Respekt, auch mal in die Pedale zu treten.
Was ich verstanden habe ist, dass es sich in der Mikrowelle um dielektrische Erwärmung handelt. Und je größer der Imaginärteil εr" der relative Permittivität (früher: relative Dielektrizitätskonstante) eines Körpers ist, desto stärker erwärmt sich dieser in einem elektrischen Wechselfeld.
Wikipedia übernimmt den Rest auf der Seite Dielektrische Erwärmung.
Der Wärmeleistungseintrag in einen Körper folgt dort der Formel:
Darin sind p die Verlustleistungsdichte, ω die Kreisfrequenz, εr" der Imaginärteil der komplexen relativen Permittivität, ε0 die Permittivität des Freiraums und E der Betrag der elektrischen Feldstärke.
Gemeinerweise hängt εr" stark von der Frequenz ab, wie die rote Kurve in folgender Grafik für Wasser zeigt (bei den Fruchtfliegen ist der Verlauf prinzipiell ähnlich, jedoch zu deutlich tieferen Frequenzen < 1 GHz hin verschoben):
Damit sind in der Formel oben zwei frequenzabhängige Faktoren ω und εr", die - je nach Frequenz - mal im Gleichschritt wirken (steigende Flanke rote Kurve) und mal gegenläufig (fallende Flanke rote Kurve).
Äh ..., und was wollte ich jetzt eigentlich sagen? Achso, ja: In der Formel für die eingebrachte Verlustleistungsdichte (Wärmeeintrag) ist εr" bei einem gegebenen Mikrowellenofen die einzige Variable. Womit ich jetzt mit Ihnen einig bin: Es muss das εr" der Ameisen sein, das die Wärmeaufnahme gering ausfallen lässt, nicht wie von mir behauptet die geringen Abmessungen der Ameisen.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
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Mikrowellen-Experiment: mögliche Erklärungen
Hier noch etwas Lesestoff (PDF)
Er'' wird auch "dielektrische Verlustzahl" genannt und beschreibt die Verluste bei Umladung eines Kondensators (z.B. in Form von Wärme)
Eine weitere mögliche Erklärung, warum Ameisen überleben könnten:
Im Garraum der Mikrowelle bilden sich stehende Wellen aus.
In Nähe der reflektierenden (Blech) Wände, da wo Ameisen üblicherweise krabbeln, ist das E-Feld nahezu null, dafür das magnetische Feld maximal.
Das Maximum der elektrischen Feldstärke wird in ca 6cm Abstand von der Wand erreicht.
Um dem magnetischen Feldstärkemaximum Energie zu entziehen, müßte die Ameise gut leitfähig oder magnetisierbar sein was sie vermutlich nicht ist.
Dr. Ratto schrieb:
Da die Körpergewebe keine ausgeprägten magnetischen Eigenschaften besitzen (Permeabilitätszahl μr≈1), können die elektromagnetisch relevanten Gewebeeigenschaften der Körpergewebe allein durch die komplexe Permittivität (Dielektrizitätszahl) εr dargestellt werden.
(Zeichnung >hier< entnommen)
K
Mikrowellen-Experiment: mögliche Erklärungen
In Nähe der reflektierenden (Blech) Wände, da wo Ameisen üblicherweise krabbeln, ist das E-Feld nahezu null
Ja, und deswegen haben auch Fruchtfliegen eine gute Chance solange sie an der Wand sitzen bleiben.
Um dem magnetischen Feldstärkemaximum Energie zu entziehen, müßte die Ameise gut leitfähig oder magnetisierbar sein was sie vermutlich nicht ist.
Genau richtig. Eine Ameise enthält im Körperinneren Wasser und Salz, das ist leitfähig (Elektrolyt), aber bei weitem nicht so wie Metall. An der Körperoberfläche gibt es das Außenskelett = Kutilkula (Chitin, ein Polymer, elektrische Eigenschaften etwa wie Kunststoff) und Fett. Das ist beides eher wenig leitfähig. Magnetisierbar sind Tiere gar nicht.
Frosch, schwerelos im Magnetfeld schwebend
Magnetisierbar sind Tiere gar nicht ...
... es sei denn, man hat einen 10-T-Elektromagneten und einen mutigen Frosch zur Verfügung:
Warum ein unmagnetischer Frosch im Magnetfeld schweben kann weiß "Die Welt". Auszug:
Als Magneten taugen nur einige wenige Elemente - unter anderem Eisen, Nickel und Kobalt. Die meisten Substanzen und Objekte - auch Frösche - sind unmagnetisch und damit zunächst vollkommen unfähig zu schweben. Betrachtet man solche unmagnetischen Stoffe aber genauer, so stellt man aber fest, daß sie nicht völlig unmagnetisch sind, sondern nur etwa eine Milliarde Mal weniger magnetisch als etwa Eisen.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
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Mikrowellen-Experiment: mögliche Erklärungen
Hier noch etwas Lesestoff (PDF)
Danke, vor gefühlt 264 Jahren hatte ich das im Studium. Heute frage ich im Zweifel lieber "Kuddel" .
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