Akademischer Tunnelblick ohne Bezug zur Praxis (Allgemein)

Kuddel, Samstag, 09.08.2008, 21:59 (vor 5859 Tagen) @ Doris
bearbeitet von Kuddel, Samstag, 09.08.2008, 22:32

link=http://www.emf-forschungsprogramm.de/forschung/dosimetrie/dosimetrie_abges/dosi_091.html]aufgezeigten hier genannten Werte [/link] Spitzen- oder Mittelwerte?

In diesem Fall Mittelwerte, sonst wäre die "Belastung" im Gesprächszustand und Standby gleich.

Die Studie ist aber in mancherlei Hinsicht äußerst "akademisch" (praxisfremd).

Z.B. die Simulation der "worst-case" Belastung durch ein DECT mit Datenübertragung.
Solche DECT-Basisstationen gibt sie meines Wissens überhaupt nicht als Tischgeräte, sondern nur als Wand-Version für Firmen, wo sie i.d.R unter der Decke plaziert werden, um ein möglichst großes Areal abzudecken.

=> Der hohe SAR-Wert (47mW/kg) hat also rein hypothetischen Wert und keinerlei Praxisrelevanz.

Dann frage ich mich, warum man beim DECT Telefon die SAR-Belastung durch die Basisstation im Gesprächszustand ermittelt, wo doch in dem Moment das Mobilteil bei weitem dominiert.

Der einzige praxisrelevante Punkt ist also Punkt C.

Dann die Sache mit den WLAN PCMCIA-Karten
=> Seit über 2 Jahren haben fast alle Laptops WLAN fest eingebaut, Antenne meist im Display-Rahmen => Studie überholt.

Die Ergebnisse der Studie zeigen weiterhin, dass insbesondere durch gezielte geräteseitige Optimierungsmaßnahmen eine Verminderung der Ganzkörper-SAR um mehr als 80% erreicht werden kann ohne eine Verschlechterung der Übertragungsqualität (beurteilt anhand des 'mean effective gain' MEG) in Kauf nehmen zu müssen.

Das ist auch so eine akademische Aussage ohne Bezug zur Praxis.
Wenn ich in eine Richtung eine Antennen-Abschirmung zum Nutzer baue, bewirkt das automatisch einen Antennengewinn in die entgegengesetzte Richtung.
Das aber bedeutet, daß die Sendeleistung reduziert werden muß, weil die EIRP durch den Regulierer begrenzt ist (DECT,WLAN Bluetooth) => ergo ist die Abschirmung "ohne Verschlechterung der Übertragungsqualität" nicht möglich.

Und wenn der Schreibtisch vor einem Fenster steht, strahlt die noch übrige (aufgrund der Abschirmung reduzierte) Sendeleistung schön zum Fenster raus, und im Haus ist der Empfang schlecht.

Wenn ich das richtig verstanden habe, liegt das aber nicht im eigenen Ermessen, sondern hier müssten die Gerätehersteller reagieren. Das heißt die derzeitige Situation sieht so aus, dass sich die Nutzer selber relativ hoch belasten durch die Dauersender, was deutlich besser sein könnte

Nebenbei ist auch dieder Punkt auch schon überholt, da die neueren DECT-Basisstationen nur noch beim Telefonat senden, und dann ist sowieso das Mobilteil dominierend.

Und ein WLAN Access-Point muß ja nun nicht auf dem Schreibtisch stehen, es gibt keinerlei Bedienelemente daran und auch die "Statuslämpchen" sind eher von untergeordneter Wichtigkeit.

Am kritischsten für den Nutzer sind also eigene Handy- und Schnurlostelefonate sowie Laptop-Anwendungen, und die genannten Maßnahmen sind auch schon zum großen Teil umgesetzt => Bei im Laptop integrierten Funkanwendungen (WLAN, UMTS) sind die Antennen meist im Display.

Tags:
DECT, W-LAN, SAR-Wert, Mittelwert, EIRP


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