DMF: Abschlussbericht zur BHS (Allgemein)
Auf der Homepage des Deutschen Mobilfunk-Forschungsprogramms wurde der Abschlussbericht zu folgender Studie aus dem Bereich Biologie veröffentlicht:
Fazit
Die Studie zeigt, dass mehrere potentiell relevante Gene, darunter auch eines, dessen Protein an der Barrierefunktion der Blut-Hirn-Schranke beteiligt ist (Claudin-1) in ihrer Expression beeinflusst werden. Allerdings ergibt sich kein plausibles Muster im Sinne einer Expositions-Wirkungsbeziehung, sondern lediglich punktuelle Signifikanzen in beide Richtungen (Auf- und Abregulation). Insgesamt waren die Änderungen der Genexpression in den meisten Fällen moderat wobei die meisten und auch die vergleichsweise stärkeren Effekte bei 3 W/kg auftraten.
Bettet man die Ergebnisse dieser in vitro Studie in die Ergebnisse der u.a. im DMF durchgeführten tierexperimentellen Studien zur Blut-Hirn-Schranke ein, und berücksichtigt man ferner, dass auch im Zellkulturmodell die Barrierefunktion der Blut-Hirn-Schranke nicht erkennbar beeinflusst wird (Franke et al. 2005), können die beobachteten Veränderungen auf Genexpressions-Ebene nicht als Hinweis auf eine Funktionsbeeinträchtigung der BHS gewertet werden. Ausdrücklich ist darauf hinzuweisen, dass die Studie keine Rückschlüsse auf gesundheitliche Effekte am Menschen erlaubt, zumal eine moderate Genregulation als Reaktion auf einen äußeren Einfluss zum normalen Verhalten lebender Zellen gehört.
Screening-Arrays bieten jedoch die Möglichkeit, relevante Gen-Kandidaten herauszufiltern, die gezielt und mit spezifischeren Methoden weiter untersucht werden können. Insofern wird empfohlen, die Ergebnisse dieser Studie - evtl. im Rahmen der Grundlagenforschung - unabhängig abzusichern und ggf. weiter zu verfolgen.
Der vollständige Abschlussbericht incl. Literaturstudie liegt ebenfalls zum Download als PDF-Datei (2,13 MB) vor.
Die Liste von Genen, die nach Exposition (UMTS und GSM) signifikant verändert waren ist auf Seite 31
Interessant ist die "Diskussion" ab Seite 32 (Unterschied zwischen UMTS- und GSM-Befeldung (32), Dosis-Wirkungs-Beziehung (33) sowie Seite 35 "Tight Junctions und Barriere Funktion" (erhöhte Expression von Cldn1, welche als besonders interessant vor dem Hintergrund der Experimente von Kerstin Ladage gesehen wird.)
In Anbetracht der Aussagen, auch zur BHS, die mir nach wie vor regelmäßig in Berichten zu Mastenverhinderungen begegnen, merke ich hier extra an, dass die Befeldungen mit Werten von 0,4 W/kg - 8 W/kg erfolgten und nichts, aber auch gar nichts mit Basisstationen zu tun haben.
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