Standortbündelung in Zella-Mehlis (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 04.06.2008, 23:19 (vor 5998 Tagen)

Das Konzept sieht statt der jetzt 35 nur noch fünf größere Standorte vor.

Und wer fragt jetzt Peter Nießen (Nova-Insitut), wie es bei diesem seinem Konzept um die Belastung der Handy-Nutzer bestellt ist?

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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Standortbündelung

Standortbündelung in Zella-Mehlis

AnKa, Mittwoch, 04.06.2008, 23:25 (vor 5998 Tagen) @ H. Lamarr

Das Konzept sieht statt der jetzt 35 nur noch fünf größere Standorte vor.

Und wer fragt jetzt Peter Nießen (Nova-Insitut), wie es bei diesem seinem Konzept um die Belastung der Handy-Nutzer bestellt ist?

Das sollten die Handy-Nutzer tun.

Und übrigens, spatenpauli, auf den nur noch 5 Standorten würde dann jeweils ein Funkmast stehen, auf dem mehrere Betreiber ihre Antennen installieren könnten. Vermute ich mal.

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"Ich habe eiserne Prinzipien. Wenn sie Ihnen nicht gefallen, habe ich auch noch andere." (Groucho Marx)

Standortbündelung in Zella-Mehlis

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 04.06.2008, 23:39 (vor 5998 Tagen) @ AnKa

Und übrigens, spatenpauli, auf den nur noch 5 Standorten würde dann jeweils ein Funkmast stehen, auf dem mehrere Betreiber ihre Antennen installieren könnten.

Reden wir da noch immer aneinander vorbei? So ein Funkmast ist nur ein totes Stück Strahlgitter, das dürfen sich Betreiber unstrittig teilen. Die oben drauf montierten Antennen (separate für jeden Betreiber) sind jedoch am Fuß des Masten mit ebenso separaten Basisstationen verbunden. Meinetwegen sind die alle in einem einzigen Container untergebracht, in dem jeder Betreiber aber sein eigenes 19"-Rack hat, in dem er seine Einschübe unterbringt.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
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NOVA Institut

Doris @, Donnerstag, 05.06.2008, 17:40 (vor 5997 Tagen) @ H. Lamarr

Und wer fragt jetzt Peter Nießen (Nova-Insitut), wie es bei diesem seinem Konzept um die Belastung der Handy-Nutzer bestellt ist?

Laut Auskunft von Dr. Nießen wird zu diesen Fragen - zu denen das NOVA Institut in Veröffentlichungen, Beratungen und Vorträgen schon häufiger Stellung genommen hat - demnächst ein enstprechender Fachartikel auf deren Homepage eingestellt.

Ich werde zu gegebener Zeit darauf verlinken.

Standortbündelung in Zella-Mehlis

Raylauncher @, Donnerstag, 05.06.2008, 23:15 (vor 5997 Tagen) @ H. Lamarr

Das Konzept sieht statt der jetzt 35 nur noch fünf größere Standorte vor.

Und wer fragt jetzt Peter Nießen (Nova-Insitut), wie es bei diesem seinem Konzept um die Belastung der Handy-Nutzer bestellt ist?

Ich kenne kein einziges im Auftrag von Gemeinden aufgestelltes "Mobilfunkkonzept", welches auch nur in Ansätzen den Anforderungen moderner zellularer Mobilfunknetze entsprach und in seinen Grundzügen auch umgesetzt werden konnte. Auch in diesem Fall wären die Standorte auf mehr oder weniger exponierten Punkten im Außenbereich der Stadt angeordnet. Dies ermöglichte zwar im gesamten Stadtgebiet eine mehr oder weniger ausreichende Feldstärke, von der Laien meinen, dies wäre das einzige wesentliche Kriterium eines Funknetzes. Dass der daraus resultierende Mischmasch verschiedener Server weit von der erforderlichen Zellstrukur, Zellzuordnungswahrscheinlichkeit und Frequenzwiederholbarkeit (bei 3G Ec/N0) entfernt ist, wollen diese Leute ja gar nicht hören. Doch gerade dort wo die Menschen sich aufhalten und viel telefoniert wird - in den bebauten Gebieten und Zentren - ist man weit von den Stationen entfernt und das Netz hat dort nur eine unzureichende Kapazität, wenn es denn überhaupt richtig funktioniert. Einmal abgesehen von der hohen Funkfelddämpfung mit dem Resultat hoher Leistungen am Endgerät und somit am Ohr.

Mit diesen Konzepten dienen sich diverse Anbieter und Büros den Gemeinden an, kassieren für ein bisschen Hokuspokus beträchtliche Summen im mittleren bis gehobenen zweistelligen Tausenderbereich und liefern das ab, was von Bürgerinitiativen und diversen Stadt- bzw. Gemeinderäten erwartet wird: Hauptsache weit weg. Nämlich Standorte weitgehend an der Peripherie und somit meist ohne jegliche strukturelle Sinnhaftigkeit. Dass das Geld praktisch ohne nutzbare Gegenleistung verpulvert worden ist, wird den Verantwortlichen meist erst dann bewusst, wenn das Konzept von den NB abgelehnt wird und ggf. nach entsprechenden Gerichtsurteilen reif für den Papierkorb (Dachau, Grafrath, Coburg u.a.) ist.

Raylauncher

Tags:
Nießen, Sankt-Florian-Prinzip, Hokuspokus, Steuerverschwendung, Dachau, Grafrath, Coburg

Standortbündelung in Zella-Mehlis

Thomas, Donnerstag, 05.06.2008, 23:37 (vor 5997 Tagen) @ Raylauncher

Hallo Raylauncher,

Wie sähe denn dann Ihr Konzept (grob skizziert) aus, das auch Netz-Betreiber damit klar kämen?

Gruß Thomas

NOVA Institut

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 05.06.2008, 23:57 (vor 5997 Tagen) @ Doris

Laut Auskunft von Dr. Nießen wird zu diesen Fragen - zu denen das NOVA Institut in Veröffentlichungen, Beratungen und Vorträgen schon häufiger Stellung genommen hat - demnächst ein enstprechender Fachartikel auf deren Homepage eingestellt.

Ich werde zu gegebener Zeit darauf verlinken.

Doris, das gefällt mir an Ihnen, Sie nehmen das Heft in die Hand und scheuen sich nicht, an Ort & Stelle nachzuhaken :ok:.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
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Grundanforderungen an Mobilfunkstandorte

Raylauncher @, Montag, 09.06.2008, 20:35 (vor 5993 Tagen) @ Thomas

Hallo Raylauncher,

Wie sähe denn dann Ihr Konzept (grob skizziert) aus, das auch Netz-Betreiber damit klar kämen?

Das Mindeste, was Netzbetreiber erwarten könnten, wären Standorte, die vom Grundsätzlichen für zellulare Netze ausreichender Kapazität geeignet wären. Was das neben den Grundanforderungen bedeutet, bestimmen weitgehend die Geschäftsmodelle der Netzbetreiber

Im Wesentlichen heißt das für Standortvorschläge:
Dort wo sie benötigt werden; also nah beim Nutzer
Sinnvoll über das Versorgungsgebiet verteilt; also nicht schwerpunktmäßig außerhalb des Versorgungsgebietes
Objekte über der mittleren Bebauungshöhe, jedoch nicht extrem exponiert.
Möglichkeiten, die erforderlichen Antennen zu realisieren und ohne administrative Einschränkungen bezüglich Dienstenutzung und Erweiterung im Rahmen der gesetzlichen Regelungen
etc etc.

Wenn Standorte diese Bedingungen erfüllen und zu marktüblichen Konditionen angeboten werden, bestehen gute Chancen, dass sich die NB aus diesem Portfolio bedienen. Andernfalls werden Objekte angemietet, die den Bedürfnissen der NB besser entsprechen. Notfalls werden unrechtmäßig versagte Genehmigungen gerichtlich eingeklagt. Grundsätzlich gilt, dass sich NB nicht gleichschalten und Netzstrukturen vorschreiben lassen werden. Dazu sind die Anforderungen an die Netze und die Geschäftsmodelle zu heterogen. Keine Firma kann es sich von Dritten bieten lassen, ihnen ihr Geschäftsmodell vorzuschreiben. Nur beim Mobilfunk erheben diverse Kreise Anspruch darauf. Damit würden grundsätzliche Gestaltungs- und Marktregeln in einer freien Wirtschaft ausgehebelt.

Raylauncher

Grundanforderungen an Mobilfunkstandorte

Thomas, Dienstag, 10.06.2008, 00:29 (vor 5993 Tagen) @ Raylauncher

Hallo Raylauncher,

erst mal Dank für Ihre konstruktive Antwort!

Eine Frage zur Netzplanung hätte ich aber noch. Ich habe mal spaßenshalber Senderstandorte
in einen Stadtplan eingetragen und dabei fiel mir auf, daß viele exact in einer Linie stehen
und neu geplante Senderstandorte auch auf dieser Linie geplant wurden, oder aber ein Dreieck
bildeten dessen "neuer Schenkel" wieder auf einer Linie zu weiteren anderen Sendern zeigte.

Gibt ea dafür Gründe (z.B. um Interferenzen zu Nachbarsendern so gering wie möglich zu halten?)
oder andere physikalische/technische Notwendigkeiten, oder aber nur den banalen Grund,
das ebend die kürzeste Hin/Rück "Verkettung" von A ; B ; C ; eine gerade Linie ist?

Gruß Thomas

Grundanforderungen an Mobilfunkstandorte

Raylauncher @, Dienstag, 10.06.2008, 22:35 (vor 5992 Tagen) @ Thomas

Eine Frage zur Netzplanung hätte ich aber noch. Ich habe mal spaßenshalber Senderstandorte in einen Stadtplan eingetragen und dabei fiel mir auf, daß viele exact in einer Linie stehen und neu geplante Senderstandorte auch auf dieser Linie geplant wurden, oder aber ein Dreieck bildeten dessen "neuer Schenkel" wieder auf einer Linie zu weiteren anderen Sendern zeigte.

Mit hexagonalen Rastern lassen sich zellulare Netze besonders vorteilhaft realisieren. Zum einen ist eine gleichmäßige Netzabdeckung mittels dreifach sektorisierter Standorte gegeben und auch die Frequenzwiederholbarkeit ist günstig. Die Einhaltung einer derartigen idealen Struktur bedingt aber auch ein flaches Versorgungsgebiet und annähernd gleichwertige Standorte in Bezug auf die Höhe über der mittleren Bebauung und nicht zuletzt die Verfügbarkeit geeigneter Standorte, dort wo man sie gerne hätte. Da eine oder mehrere Bedingungen häufig nicht erfüllt sind, verzerrt sich diese Struktur entsprechend. Teilweise ist es auch erwünscht, wenn man zu den Aussenbezirken einer Stadt die Standortabstände schrittweise vergrößert, um dem dort geringeren Verkehrsaufkommen durch größere Zellen Rechnung zu tragen.

Raylauncher

Tags:
Netzabdeckung

Grundanforderungen an Mobilfunkstandorte

Thomas, Freitag, 13.06.2008, 01:55 (vor 5990 Tagen) @ Raylauncher

Hallo Raylauncher,

jetzt hätte ich Ihre Antwort doch fast übersehen.

Für mich ist sie konstruktiv und erklärend, Danke!

Bis dahin erstmal.

Gruß Thomas

Antwort vom NOVA Institut

Doris @, Montag, 08.09.2008, 23:07 (vor 5902 Tagen) @ Doris

Laut Auskunft von Dr. Nießen wird zu diesen Fragen - zu denen das NOVA Institut in Veröffentlichungen, Beratungen und Vorträgen schon häufiger Stellung genommen hat - demnächst ein enstprechender Fachartikel auf deren Homepage eingestellt.

Ich werde zu gegebener Zeit darauf verlinken.

Hier die Stellungnahme von Dr. Nießen.

Antwort für EMF-Institut

H. Lamarr @, München, Dienstag, 09.09.2008, 00:12 (vor 5902 Tagen) @ Doris

Hier die Stellungnahme von Dr. Nießen.

Gut, Doris, dass Sie da am Ball geblieben sind!

Gleich zu Beginn der Stellungnahme von Dr. Niessen bin ich an diesem fatalen Satz hängen geblieben: "Auch ist es völlig ungeklärt, ob eher Mobiltelefone oder Mobilfunkbasisstationen zu langfristigen biologischen Wirkungen beitragen."

Da ist Dr. Niessen ziemlich weit aus der Spur getragen worden. Aus meiner Sicht steht er hier auf verlorenem Posten, denn die aktuelle Forschung sagt eindeutig, und jeder der hier mitliest weiß das, dass - wenn überhaupt - ein Risiko bei der körpernah betriebenen Funktechnik zu sehen ist. Von wegen "völlig ungeklärt"! Kann Niessen das nur deshalb nicht klar sagen, weil sich sonst seine Strahlungsminimierungskonzepte nicht mehr so gut verkaufen lassen? Ich weiß es nicht, auf jeden Fall entwertet diese trotzig klingende Behauptung für mich die Glaubwürdigkeit der übrigen Ausführungen stark. Inwieweit diese Ausführungen nun tatsächlich zutreffend sind und Handynutzer bei Masten am Rand - statt im Zentrum - von Wohngebieten sogar noch besser wegkommen, kann ich nicht beurteilen, weil mir dazu die Praxiserfahrung fehlt. Ich werde deshalb versuchen, Netzplaner eines Mobilfunkbetreibers zu einer fairen Stellungnahme zu bewegen, ob an Niessens Darstellung etwas dran ist, oder ob es sich nur um Augenwischerei handelt. Die Inanspruchnahme eines Betreibers halte ich für legitim. Denn das EMF-Institut von Dr. Niessen ist in Hinblick auf Senderstandorte mMn kein bisschen weniger interessensorientiert als ein Mobilfunkbetreiber - nur eben diametral entgegengesetzt. So gesehen muss es sogar ein Betreiber sein, der entgegnet. Warten wir mal ab, wie die Reaktion auf meine Anfrage aussieht, dann sehen wir weiter.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Nießen, Krötenwanderung, Steuerverschwendung, Nova-Institut, EMF-Institut, Standortkonzepte

Antwort für EMF-Institut

KlaKla, Dienstag, 09.09.2008, 17:21 (vor 5901 Tagen) @ H. Lamarr
bearbeitet von KlaKla, Dienstag, 09.09.2008, 17:44

Dr. Nießen: Hinweise gehen in die Richtung, dass durch die hohen (aber: kurzzeitigen) Belastungen durch das Handy eher Turmorerkrankungen und degenerative Gehirnerkrankungen gefördert werden und durch die (niedrige) Dauerbelastung durch Basisstationen eher neurologische Effekte (Konzentrations- und Schlafstörungen) auftreten.

Das mit den neurologischen Effekte (Konzentrations- und Schlafstörungen) stellt eine Behauptung dar, aus Interessen gelenkten Kreisen. Und das EMF-Forschungsprogramm konnte die Behauptung (Schlafstörung) nicht bestätigen.
Nießen nennt keine Quellen die seine Hinweise bestätigen. Dadurch erklingen bei mir die Alarmglocken.

Die Behauptung, dass geringe Dauerbefeldung durch Mobilfunkbasisstation krankt macht kenne ich von 1G-Kritikern die sich stark machen für Sendemastgegner. Professor a.D. vergleicht das gerne mit schwacher Dauerbestrahlung durch Radioaktivität.

Interessant finde ich auch diesen Seitenhieb

Die Beurteilung möglicher Langzeitwirkungen ausschließlich an Hand des Gesamtenergieeintrags (wie z.B. in der jüngsten Argumentation des IZgMF (Informationszentrums gegen Mobilfunk)) ist mit großer Wahrscheinlichkeit zu kurz gedacht. Diese Denkweise steht zwar in bester Tradition von ICNIRP und der darauf basierenden 26. BImSchV, die weiterhin unbeeindruckt von allen Forschungsergebnissen zu athermischen Wirkungen von der rein thermischen Wirkungsweise hochfrequenter elektromagnetischer Strahlung ausgehen, vertrauenswürdiger wird diese Argumentation dadurch hingegen nicht.

Ich interpretiere, Dr. Nießen spielt auf diese Aussage an:
Sie können sich rd. 2 1/2 Jahre lang Tag für Tag in 100 m Abstand zu einer städtischen Mobilfunk-Basisstation aufhalten. Ihr Kopf nimmt in dieser Zeit nicht mehr Energie auf wie bei einem einzigen 45-Minuten-Gespräch mit einem schon ziemlich strahlungsarmen Handy!

Da Nießen nicht zitiert sondern nur anspielt, erspart er sich das Wiederlegen der oben gemachten Aussage. Geschickt!

Hm, Dr. Heinrich Eder sowie G. Käs sollen sich irren. Was soll man von P. Nießen halten der letzt endlich mit Standortkonzepten Geld verdient und die Keule der Verschwörungstheorie ganz leicht mit schwingen lässt.

Ich bin enttäuscht denn unter einem Fachartikel habe ich mir was anderes Vorgestellt. Er klärt nicht auf wie er berücksichtigt, dass die Minimierung für den Einen nicht zum Nachteil der anderen wird. Seine Verlinkungen sind nicht erklärend weil ich mich durch unterschiedliche PDF selbst durchwühlen muss. :-(

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