2 Paar Stiefel: UMTS-Studie & Datenfälschung 2008 (Forschung)

H. Lamarr @, München, Dienstag, 27.05.2008, 23:02 (vor 5933 Tagen) @ Doris

Nochmals ganz langsam zum Mitschreiben.
Sie - bzw. eigentlich Prof. Rüdiger - wollen damit sagen, dass die UMTS Studie, deren Korrekheit von Prof. Lerchl öffentlich angezweifelt wird, zwar ein paar Ungereimtheiten aufweist, die auch bestätigt werden, aber dass Frau K. die "Handystudien" absichtlich gefälscht hat, wie es durch sämtliche Medien geistert, ist schlichtweg eine Falschmeldung?

Genau so isses!

Frau K. hat zwar nach eigener Aussage Daten manipuliert, aber definitiv nicht bei den beiden Handystudien (REFLEX und UMTS), sondern bei einer anderen Arbeit, die nichts mit Mobilfunk zu tun hat?

Genau so isses! Wobei noch anzumerken ist: Aus wissenschaftlicher Sicht ist es schon ein dicker Lapsus, wenn lediglich die Verblindung bei der Auszählung der Proben nicht gewährleistet war. Die Laborantin mag dann ohne Betrugsabsicht ordentlich gezählt haben, weil sie aber wusste, welche Probe bestrahlt war und welche nicht, ist nicht auszuschließen, dass sie unbewusst beim Zählen ihre Erwartungshaltung mit eingebracht hat. Damit hat die Studie wissenschaftlich Schlagseite. Und das dürfte auch der Grund dafür gewesen sein, dass Rüdiger ursprünglich bereit war, die UMTS-Studie zurückzuziehen (was er jetzt aus Verärgerung gegenüber der Uni nicht mehr ist). Reflex ist laut Rüdiger von alledem nicht betroffen, weil bei Reflex die Verblindung noch intakt war .

Nein, nicht wahr... das habe ich doch wohl falsch verstanden?

Doch, Sie haben das genau richtig verstanden. So stellt sich der Sachverhalt momentan anhand der Informationen von Rüdiger dar.

Und was wollte uns Prof. Lerchl denn hier dann sagen?

In erster Näherung wohl das Gegenteil. Die Diskrepanz liegt aller Voraussicht nach in der völlig unterschiedlichen Gewichtung einzelner Streitaspekte durch die Streitparteien. Da die direkte Kommunikation untereinander offenbar nicht ganz so einfach ist und zudem nur stockend verläuft, die Kommunikation aber der Schlüssel zur Streitbeilegung ist, wird die Kontroverse uns wohl noch ein paar Wochen Adrenalinschübe bescheren.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
, Erwartungshaltung, Rüdiger, Laborantin, Fälschungsverdacht


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