Stiftung Pandora: Spendenaufruf 2017 vs. Totenglocke (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 30.03.2017, 23:37 (vor 2771 Tagen)

Franz Adlkofer möchte seinen Privatkrieg gegen Alexander Lerchl nicht selbst finanzieren, sondern wirbt um Spenden, damit andere ihm die Last abnehmen oder wenigstens erleichtern. Die offizielle Begründung auf der Pandora-Website liest sich freilich ganz anders, es wird nichts Geringeres als der ewige Kampf Gut gegen Böse versprochen. Also genau das, was den weniger hellen Köpfen unter uns den Griff zum Scheckbuch erleichtern hilft. Die Phrase im Wortlaut:

Mit dem Spendenaufruf 2017 bittet die Stiftung Pandora um Unterstützung im Kampf gegen die Methoden der institutionellen Korruption und für die Entwicklung einer Mobilfunktechnik, die auch gesundheitliche Belange berücksichtigt.

Zu dumm nur, dass ausgerechnet Franz Adlkofer rund 30 Jahre der Tabakindustrie ergeben war und damit, so sehe ich das, selbst eine Figur aus dem Schattenreich des Bösen ist. In Diensten des Verbandes der Cigarettenindustrie (VdC) war Adlkofer mit daran beteiligt, die Risiken des Passivrauchens so herunter zu spielen, dass am 5. Februar 1998 ein Gesetz zum Schutz der Nichtraucher im Bundestag überraschend abgelehnt wurde. Zuvor sollen sich bei einer Anhörung, nach Auskunft eines Teilnehmers, die etwa 20 geladenen medizinischen Experten unterschiedlicher Fachrichtungen einmütig für den Nichtraucherschutz ausgesprochen haben, mit einer Ausnahme: Franz Adlkofer.

Erst zum 1. September 2007 ist in Deutschland das Gesetz zum Schutz vor den Gefahren des Passivrauchens in Kraft getreten.

Dreisatz für Mobilfunkgegner: Wenn rund 3300 Nichtraucher jährlich in Deutschland durch Passivrauchen sterben und der Nichtraucherschutz unter Mitwirkung von Franz Adlkofer um rund zehn Jahre verschleppt wurde, was ist dann der vermeintlich heroische Spendenaufruf dieses Ex-Tabaklobbyisten noch wert?

Hintergrund
Stiftung Pandora: Dringender unanständiger Spendenaufruf 2016

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Spendenaufruf, Tabakindustrie, Passivrauchen, VdC, Tabakdokumente, Ex-Tabaklobbyist


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