Wilder Wein an Nordfassade des botanischen Instituts, München (Medien)
H. Lamarr , München, Mittwoch, 12.03.2014, 00:05 (vor 3887 Tagen)
In einem (pseudo)wissenschaftlichen Artikel in der Zeitschrift UMG (PDF) schreibt die Bamberger Mobilfunkgegnerin Dr. med. Waldmann-Selsam über die Fassade des Botanischen Instituts der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU):
"Die Südfassade des Botanischen Institutes ist dicht bewachsen mit Wildem Wein (Abb. 8a). Auf der Nordfassade sind am westlichen (Abb. 8b) und am östlichen Flügel große Teile des Wilden Weines abgestorben. Der Rest ist am 03.08.12 größtenteils bereits rot gefärbt. Von der Nordseite besteht Sichtverbindung zur Mobilfunksendeanlage auf dem Eichamt mit 30 Sektorantennen in einer Entfernung von ca. 150 m. Die Leistungsflussdichte betrug auf der Nordseite um 5.000 μW/m², auf der Südseite um 10 μW/m². Rund um das Eichamt gibt es eine große Zahl geschädigter Bäume: u.a. am Klinikum Dritter Orden und in den hochfrequenzbelasteten Teilen des Botanischen Gartens."
Tja.
Die Frage, wieso eine Medizinerin Ambitionen entwickelt, die besser bei jemandem aus dem Fach Botanik aufgehoben wären, habe ich nicht weiter verfolgt. Da die dramatische Beobachtung von Dr. W-S jedoch nicht irgendeinem wilden Wein galt, sondern dem, der das Botanische Institut in München unter sich begraben möchte, kam zwangsläufig eine andere Frage hoch: Müssten die Botaniker des Instituts nicht besser Bescheid wissen, was mit ihrem eignen Rankgewächs los ist?
Also startete ich eine Anfrage.
Die Antwort von Susanne Renner, die heute eintraf, erklärt mit wenigen Worten den abgestorbenen Wein - und wird der Medizinerin gar nicht gefallen:
Der Wilde Wein wird alle paar Jahre von dem zuständigen Gärtner unten angesägt, damit er abstirbt, denn er beschädigt sonst die Fassade zu sehr. In diesem Jahr haben wir die gesamte Fassade freigelegt. Ich attache Ihnen "vorher" und "nachher" Bilder.
Prof. Dr. Susanne S. Renner
Lehrstuhl Systematische Botanik und Mykologie, Universität München
Direktor, Botanische Staatssammlung München (M) und Universitätsherbarium (MSB), see http://www.bsm.mwn.de/
Direktor, Botanischer Garten München, see http://www.botmuc.de
Research: http://www.umsl.edu/~renners/
Fassade vorher ▼
Fassade nachher ▼
[Admin: Titel des Postings geändert am 01.06.2015 von "Dr. med. Waldmann-Selsam: falsche Schlüsse" in "Wilder Wein an Nordfassade des botanischen Instituts, München"]
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
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Falsche Schlüsse?
Trebron, Mittwoch, 12.03.2014, 10:22 (vor 3886 Tagen) @ H. Lamarr
Jetzt sehen wir das doch bitte mal ganz unvoreingenommen!
Wenn staatlich besoldete Botaniker solche prächtigen Pflanzen morden, die unzähligen Vögeln und Insekten Schutz, Nahrung und Brutplätze bieten, dann muss da einfach was faul sein!
Sonnenklarer Fall von Beweismittel-Vernichtung!
Falsche Schlüsse!
H. Lamarr , München, Mittwoch, 12.03.2014, 14:34 (vor 3886 Tagen) @ Trebron
Sonnenklarer Fall von Beweismittel-Vernichtung!
Okay, ich gebe zu: Eine angesägte Weinrebe klingt ein bisschen nach den Mord- und Entführungstheorien, die sonst nur der Kommandant der Alpenfestung auf Lager hat.
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Alpenfestung
Falsche Schlüsse!
Trebron, Mittwoch, 12.03.2014, 17:42 (vor 3886 Tagen) @ H. Lamarr
Also da können wir uns doch glücklich schätzen, wenn es die Funkmasten und / oder die sägenden Botaniker auf wilden Wein abgesehen haben. Wenn die sich als nächstes Hopfen vornehmen würden, bekäme ich ein existenzielles Problem .
Nord-Süd-Konflikt um Münchener Wein
H. Lamarr , München, Mittwoch, 12.03.2014, 14:29 (vor 3886 Tagen) @ H. Lamarr
Also startete ich eine Anfrage.
Frau W. reklamiert zu recht, dass ich meine Frage ans Botanische Institut unterschlagen und nur die Antwort eingestellt habe. Dies Versäumnis hole ich nach, hier der Original-Wortlaut:
Meine Frage wäre nun: Die Mitarbeiter des Instituts müssten es doch eigentlich am besten wissen, was mit dem Wilden Wein an der Fassade des Instituts los ist (oder los war), denn die Funkimmission, an die die beiden Autoren des Artikels so fest glauben, ist mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht der Verursacher der beobachteten Schäden gewesen.
Dass der Wein auf der Nordseite kümmerte habe ich so verstanden, dass dieser Strang des Weins angesägt wurde. Die grüne Pracht im Süden gibt keinen Hinweis auf einen Sägeschnitt, die Südseite wurde stattdessen im Winter 2014 radikal gestutzt.
Die Frage, ob Wein auf einer sonnigen Südseite sowieso immer und überall besser gedeiht als auf einer schattigen Nordseite, habe ich erst gar nicht gestellt, dies scheint mir selbstverständlich so zu sein.
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Dr. med. Waldmann-Selsam: 39 statt 30 Antennen
H. Lamarr , München, Mittwoch, 12.03.2014, 15:38 (vor 3886 Tagen) @ H. Lamarr
"Die Südfassade des Botanischen Institutes ist dicht bewachsen mit Wildem Wein (Abb. 8a). Auf der Nordfassade sind am westlichen (Abb. 8b) und am östlichen Flügel große Teile des Wilden Weines abgestorben. Der Rest ist am 03.08.12 größtenteils bereits rot gefärbt. Von der Nordseite besteht Sichtverbindung zur Mobilfunksendeanlage auf dem Eichamt mit 30 Sektorantennen in einer Entfernung von ca. 150 m.
Hmm, 30 Sektorantennen, das bedeutet anscheinend aus Sicht der Frau Doktor große Bestrahlung.
Wie den Name schon sagt, sendet so eine Sektorantenne jedoch nur in einem bestimmten Raumwinkel, meist 120°. Deshalb stellt sich die Frage, wieviele der 30 Antennen leuchten denn die Westfassade des Botanischen Gartens tatsächlich mittig aus. (Mittig heißt: Was immer dort ist, es bekommt die höchste Leistungsflussdichte ab im Vergleich zu allem, was sich außermittig aufhält. Je nach Antennentyp ist der Abfall der Leistungsflussdichte von mittig zu außermittig stark oder schwach, ohne Kenntnis der Antennendiagramme lässt sich dazu nichts Genaueres sagen).
Die IZgMF-Winkelscheibe beantwortet diese Frage (siehe Bild).
Zunächst einmal: Der Standort ist nicht, wie Frau Dr. Waldmann-Selsam schreibt, ca. 150 m weit entfernt, sondern zwischen 193 Meter und 214 Meter (bezogen auf Westflügel des Instituts).
Das Bild zeigt, dass die Westfassade des Instituts im Winkelbereich 212° bis 227° des Senderstandorts liegt. Mit dieser Information habe ich die HSR-Angaben der inzwischen 39 Antennen des Standorts geprüft (Standort 530269) und festgestellt: Keine einzige der 39 Antennen zeigt genau mittig auf die Westfassade des Instituts.
Lässt man Spielraum zu und nimmt Antennen mit, die nur ungefähr auf den Westflügel zeigen (Bereich 200° bis 250°), dann bleiben von den 39 Antennen noch elf übrig.
Ob die Messwerte von Dr. Waldmann-Selsam zutreffend sind, das werde ich vielleicht bei einem diesjährigen Osterspaziergang nachprüfen, mal schauen ...
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Turm Bayerisches Eichamt: 46 statt 39 Antennen
H. Lamarr , München, Sonntag, 31.05.2015, 14:36 (vor 3441 Tagen) @ H. Lamarr
Keine einzige der 39 Antennen zeigt genau mittig auf die Westfassade des Instituts.
Die Anzahl 39 Antennen stimmt nicht mehr, heute sind 46 Antennen auf dem Turm!
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Eichamt
Dr. med. Waldmann-Selsam: falsche Schlüsse
Kuddel, Mittwoch, 12.03.2014, 21:24 (vor 3886 Tagen) @ H. Lamarr
Ich frage mich, ob Frau Waldmann nicht auch als "Heilerin" in diesem Forum unterwegs ist.
Voll mit unzähligen ankedotischen Fallbeispielen, die dokumentieren, wie Menschen "geholfen" wurde.
Da kann man was lernen.
Gewisse Parallelen zur Mobilfunkdebatte sind eindeutig erkennbar...
K
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Falsche Schlüsse
Waldmann-Selsam an Jutta Brix: Informieren Sie Minister Söder
H. Lamarr , München, Mittwoch, 12.03.2014, 23:59 (vor 3886 Tagen) @ H. Lamarr
Am 9. November 2009 versuchte Dr. med. Waldmann-Selsam mit Dr. Jutta Brix (damals Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit) per Mail in Kontakt zu kommen. Das klappte nicht. Knapp drei Monate später fasste die Ärztin nach, doch wieder blieb Dr. Brix stumm. Nächste Station 5. März 2010: Waldmann-Selsam bombardiert Brix energisch mit einem üppigen Sammelsurium an Behauptungen, Fragen und anekdotischen Fallgeschichten (Kunstgriff 7 in Schopenhauers Eristischer Dialektik). Und diesmal reagiert die Bedrängte. Am 15. März 2010 gab die Regierungsdirektorin der Bamberger Nervensäge kurz und bündig zu verstehen: LMAA.
Dieses volkstümliche Stalkingstück in vier Aufzügen lässt sich <hier> in voller Länge genießen: "Es ist ernst. Bitte informieren Sie hierüber Minister Söder." Allein dieser eine Satz schon macht die bizarre Selbstüberschätzung der Ärztin deutlich, ein Leiden, das bei Frontleuten der Mobilfunkgegner mMn nicht Ausnahme ist, sondern Regel.
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Dear Mr. President
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Vielleicht ist es Hexerei
Lilith, Donnerstag, 13.03.2014, 10:21 (vor 3885 Tagen) @ H. Lamarr
Dieses volkstümliche Stalkingstück in vier Aufzügen lässt sich <hier> in voller Länge genießen: "Es ist ernst. Bitte informieren Sie hierüber Minister Söder." Allein dieser eine Satz schon macht die bizarre Selbstüberschätzung der Ärztin deutlich, ein Leiden, das bei Frontleuten der Mobilfunkgegner mMn nicht Ausnahme ist, sondern Regel.
Aus dem Schreiben der Strahlenbannerin:
"Die Situation ist bedrohlich. Gerade erhielt ich erneut Nachricht aus Bad Birnbach: Kinder leiden in der Schule unter Herzschmerzen, Lehrer fallen sehr häufig wegen Krankheit aus und weitere Anwohner haben Mühe den Berg zu ihrem Haus hinaufzusteigen. Frau M. aus Bad Königshofen hat seit September 2009 eine Wohnung in einer einsamen Mühle gemietet. Dort ist ihr Blutdruck normal."
Das war 2010. In den letzten Jahren ist die Situation in Bad Birnbach weiter eskaliert. Wie üblich bei von Mobilfunkgegnern angefallenen Dörfern, herrscht anscheinend auch in Bad Birnbach inzwischen ein zunehmend außer Kontrolle geratender Unfrieden unter den früher gutmütigen, auf den Empfang freundlicher Touristen eingestimmten Bewohnern:
"In der Nacht zum Aschermittwoch ist ein Mann in Bad Birnbach derart verprügelt worden, dass er immer noch in Lebensgefahr schwebt."
http://www.br.de/nachrichten/niederbayern/birnbach-lebensgefahr-aschermittwoch-100.html
"Bad Birnbach - Kfz-Meister will gegen Fremdenverkehrsbeitrag klagen"
Es stellt sich die Frage, ob die angeblichen botanischen Strahlenschadensuntersuchungen, zu denen eine szenebekannte Mobilfunkgegnerin durch die Dörfer zieht, nicht gar etwas ganz anderes sind als behauptet: nämlich Hexereien, durch die die Ortschaften samt ihrer arglosen Bewohner mit einem Fluch beladen werden. Lange nachdem die vermeintliche "Doktorin" schon längst über alle Berge ist, geht die Saat auf. Am Ort brechen Streit und Zank aus, die Menschen können einander nicht mehr leiden, bekommen Kopfweh oder beginnen sogar irrationale Projekte, durch die sie Mitmenschen und Behörden gegen sich aufbringen. Grauhaarige Wutköpfe hassen sich in Leserbriefen an die Lokalzeitung aus, spucken sogar vor der Kirche den Pfarrer an, Transparente mit wirren Aussagen hochhaltend. Mit der Zeit macht sich der ganze Ort zum Gespött. Die örtlichen Immobilien beginnen zu verfallen. Investoren suchen das Weite. Die Jugend nimmt Reißaus und zieht in die Stadt.
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Meine Beiträge sind als Meinungsäußerungen aufzufassen. Die Meinungsäußerungsfreiheit ist ein in allen zivilisierten Ländern gesetzlich geschütztes Grundrecht.
"Wer die Dummbatzen gegen sich hat, verdient Vertrauen." (frei nach J.-P. Sartre)
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Dr. med. Waldmann-Selsam: falsche Schlüsse
Kuddel, Sonntag, 23.03.2014, 18:36 (vor 3875 Tagen) @ H. Lamarr
bearbeitet von Kuddel, Sonntag, 23.03.2014, 18:58
Offenbar schrecken die allseits bekannten "Industrie-Lobbyisten" nicht davor zurück, Fotomontagen ins Internet zu stellen, in welchen grüne Bäume in der Nähe von Sendeanlagen gezeigt werden, welche 1000-fach stärker strahlen, als jede Mobilfunk-Sendeanlage.
Die gezeigten Szenarien spotten geradezu jeder Koniferenstudie und jedem Kresse-Schülerversuch...
Angriffsziele dieser Aktivitäten sind vermutlich "gefährlich" gewordene Vereine wie "Puls-Schlag" oder die lästigen Aktivitäten von Frau Dr. Waldmann-Seltsam.
Ein besonders perfides Beispiel einer solchen Fotomontage findet sich <hier>.
Angeblich 60km von München entfernt.
Man kann nur jedem raten, selbst hinzufahren und sich vom Gegenteil zu überzeugen
K
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Foto
Dr. med. Waldmann-Selsam: falsche Schlüsse
Kuddel, Sonntag, 23.03.2014, 19:07 (vor 3875 Tagen) @ Kuddel
Uiuiui
..weiter unten in der Bildserie eine offensichtliche(*) Fotomontage von einem Bauernhof vor einem Wäldchen, aus welchem überdimensionale Sendemasten herausragen...
Gruselig...
(* Überzeugende Indizien, dass es sich nur um eine Fotomontage handeln kann, findet man z.B. bei Pulsschlag.org)
Mit Messgerät auf Spurensuche im Botanischen Garten
H. Lamarr , München, Sonntag, 30.03.2014, 20:33 (vor 3868 Tagen) @ H. Lamarr
Die Leistungsflussdichte betrug auf der Nordseite um 5.000 μW/m², auf der Südseite um 10 μW/m². Rund um das Eichamt gibt es eine große Zahl geschädigter Bäume: u.a. am Klinikum Dritter Orden und in den hochfrequenzbelasteten Teilen des Botanischen Gartens.
Die Sonne lockte, und deshalb statteten wir dem Botanischen Garten in München, wie viele andere auch, heute einen Besuch ab. Nur, wir waren die einzigen, die mit einem HF 59B mit Richt- und Rundempfangsantenne herum liefen, also mit semiprofessioneller Messtechnik der Oberklasse. Wir wollten schauen, ob wir die Messwerte von Frau Doktor W-S bestätigen können.
Wer mit einem so auffälligen Gerät unterwegs ist, am besten mit eingeschaltetem Lautsprecher, der findet schnell Kontakt zu anderen Menschen (möglicherweise mit ein Grund für die Beliebtheit der Geräte). Das ist in etwa so, als ob man mit einem Hund oder mit kleinen Kindern unterwegs ist. Mich sprach schon nach kurzer Zeit ein älterer Herr an, was ich denn da messen täte. Es stellt sich heraus: Er hatte sein Haus vor 30 Jahren nach Grundstücksbegehung durch einen Rutengänger genau zwischen zwei Wasseradern gebaut. Kürzlich seien dann im Schlafzimmer jedoch quer verlaufende Wasseradern messtechnisch entdeckt worden. Vielleicht könnte seine Frau noch leben, meinte der Mann, wäre dies früher entdeckt worden. Ich hielt meinen Mund und schaute nur betroffen drein.
Messwertvergleiche
Auf der Südseite, dort wo Frau Waldmann 10 μW/m² gemessen hat, haben wir ebenfalls 10 μW/m² Mittelwert gemessen (25 μW/m² Spitzenwert). Das ist eine sehr gute Übereinstimmung.
Auf der Nordseite waren die Werte deutlich höher, die waldmännisch gemessenen 5 mW/m² wollten sich jedoch nicht einstellen, obwohl der Antennenstandort inzwischen deutlich mehr Antennen hat. Mit der Richtantenne kamen wir entlang der Nordseite auf Werte zwischen 500 μW/m² ... 1 mW/m² Mittelwert, respektive 800 μW/m² ... 2,3 mW/m² Spitzenwert. Das sind alles sehr bescheidene Werte.
Das folgende Foto zeigt die Ecke "stark befeldete Nordfassade" (links) und "schwach befeldete Westfassade" (rechts). Sobald der Saft in den Wein zurückgekehrt ist, müsste sich ein Unterschied im Wuchs erkennen lassen, sollte am Verdacht von Dr. W-S etwas dran sein.
Da der Wein um diese Jahreszeit noch nicht wächst, zeigte er uns von Norden bis Süden nur kahle Ranken, stellenweise von grünem Efeu überwachsen. Bemerkenswert ist: Es rankt dort nicht etwa ein wilder Wein, dessen Triebe die Nord- und Südfassade erobern, sondern es gibt an allen Fassadenseite mehrere augenscheinlich steinalte Wurzelstöcke, insgesamt schätze ich um die 20. Irgendwelche Auffälligkeiten konnten wir nicht feststellen, auch keine Sägeschnitte an einem der Wurzelstöcke. Stopp, da war doch etwas: Am östlichen Ende der Nordfassade steht etwa 5 Meter vor der Fassade ein Trafohaus, in dem zwei 500-kVA-Trafos wohnen. Wer es genauer wissen will, Google-Earth gibt Auskunft.
Ein halb bestrahlter Testbaum
Steht man vor der Nordfassade mit Blick auf den Haupteingang, gibt es am Gebäudeeck rechts außen (siehe Foto oben) einen interessanten Testbaum. Interessant deshalb, weil der Baum zur Hälfte von dem Gebäudeeck geschützt ist, die andere Hälfte hat Sichtverbindung zu den 39 Antennen. Nach Hypothese Egerwald et al. müsste dieser Baum zur Hälfte kümmern, die andere dagegen kräftig ausgebildet sein. Heute war dies nicht zu beurteilen, das Gewächs hat noch nicht ausgetrieben, den dürren Ästen zufolge ist die bestrahlte Seite jedoch dichter als die geschützte. Um nicht auf Mutmaßungen angewiesen zu sein, habe ich an dem Baum, es ist ein ausgewachsener "Malus orientalis" aus Russland, gemessen (mit omnidirektionaler Empfangsantenne). Im Funkschatten waren es 100 μW/m² (Mittelwert) bzw. 160 μW/m² (Spitze), auf der bestrahlen Seite zeigte das Messgerät 1,5 mW/m² (Mittelwert) bzw. 3,4 mW/m² (Spitze) an.
Der Testbaum steht halb verdeckt hinter eine Gebäudeecke des Botanischen Instituts, München. Die 39 Mobilfunk-Antennen wirken aus Richtung von oben rechts auf den Baum ein (siehe Bild hier).
Wir werden wieder vorbei schauen, wenn die Vegetation voll im Saft ist.
Frau W. ist als Vertreterin der anderen Fakultät eingeladen, die Messwerte am Testbaum mit ihrem Gerät zu bestätigen, und den Zustand dieses Baumes im Sommer ebenfalls zu beurteilen.
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Mai 2015: Spurensicherung am alten botanischen Institut
H. Lamarr , München, Sonntag, 31.05.2015, 19:45 (vor 3441 Tagen) @ H. Lamarr
Wir werden wieder vorbei schauen, wenn die Vegetation voll im Saft ist.
Diese Versprechen haben wir am 25. Mai 2015 wahr gemacht. Auslöser war dieses umfassende 3-teilige Lamento der bekannten "Elektrosensiblen" Eva Weber, die das Befinden des "Wilden Weins" an den Fassaden des alten botanischen Instituts zu München am liebsten in die Schlagzeilen bringen würde. Die selbstdiagnostiziere "Elektrosensible" erregt sich über eine kurze Textpassage auf einer Webseite des BfS (dort bis zur Passage "Wilder Wein" herunter scrollen), die einen angeblich "verdeckten Link" zum IZgMF enthalten soll. Wer sich das vermeintliche Corpus Delicti anschaut, stellt fest, den Link gibt es, doch er ist nicht verdeckt, sondern genauso offen wie alle anderen Links auf dieser Seite. Das BfS hat die kurze Passage ohne Zutun und Wissen des IZgMF in die Seite eingefügt. Frau Weber erkennt darin eine unverdiente Aufwertung des IZgMF und intervenierte deshalb beim BfS, den Eintrag "zu überdenken". Ob dies bereits eine Denunziation ist, mag jeder für sich entscheiden. Tatsache ist: In einem weiteren Posting zu Ihrer fixen Idee ist Frau Weber bemüht, dem Pseudonym "Spatenpauli" eine Identität zu geben - eine Hilfestellung, damit auch Neulinge in der Anti-Mobilfunk-Szene die vielfältigen Anschuldigungen gegenüber Spatenpauli "richtig" zuordnen können. Für mich ein böser Kratzer im Image der "Sauberfrau", das Frau Weber gerne für sich reklamiert.
Unglücklicherweise macht Frau Weber, obwohl sie vom botanischen Garten nicht weit weg wohnt, lediglich viel Wind, ohne auch nur einen einzigen neuen Fakt zur Lösung des ursächlichen Problems beizubringen. Deshalb gingen meine Frau und ich noch einmal auf Spurensuche und ich meine, wir haben das Rätsel jetzt hinreichend plausibel gelöst.
Bei unserem diesjährigen Besuch des alten botanischen Instituts zeigt sich der Wein an der Nordfassade noch immer in beklagenswertem Zustand, ganz anders als sein üppiges Grün an der Südfassade. Gegen die schräge These, die Befeldung der Nordfassade mit EMF durch etwa 200 Meter entfernte Mobilfunkantennen schade dem Wein, gibt es eine ganze Reihe von glaubwürdigeren Gegenargumenten.
Blick auf Nord- und Südfassade: Der Westflügel der Nordfassade ist auch Ende Mai 2015 nur spärlich bewachsen (Bild links) im Vergleich zur Südfassade (rechts).
..
Blick von der Straße auf den Westflügel der Nordfassade: Dem Grünzeug geht es ersichtlich gut, es wächst vor der Nordfassade und liegt deshalb etwa 20 m näher zu den Antennen. Warum sollte einzig und allein der Wilde Wein (im Hintergrund erkennbar) auf EMF reagieren?
1. Anzahl Wurzelstöcke an Nord- und Südseite
Auf der Nordseite des Instituts entspringt nur ein einziger Weinstock dem Boden und zwar mit Blick aufs Hauptportal links davon. Ausgerechnet dieser Wein ist jedoch alles andere als verdorrt (Foto). Dass dort überhaupt etwas wächst ist überraschend, denn der Wein kommt aus asphaltiertem Boden, ich konnte keine Krume Erde dort erkennen.
Einziger Weinstock, der an der Nordfassade des alten botanischen Instituts entspringt: Das Gewächs gedeiht offensichtlich gut. Mobilfunkgegner werden einwenden, dieser Weinstock werde von vorgelagerten Bäumchen abgeschirmt. Leider hatten wir kein Messgerät dabei, um dies zu prüfen.
Die verdorrten Reben am Ost- und Westflügel der Nordfassade, die einige Mobilfunkgegner so verzücken, entspringen nicht Wurzelstöcken entlang der Nordfassade, sondern je einem Wurzelstock an der Ost- und Westfassade. Deren Triebe wachsen um die Ecken (auch) auf die Nordfassade.
Auf der Südseite haben wir 26 große Weinstöcke gezählt (an manchen Stellen wachsen zusätzlich viele fingerdicke Stränge aus dem Boden). Allein schon dieses Verhältnis 26:1 könnte als Erklärung reichen, warum die Südfassade deutlich grüner ist als die Nordfassade. Auch auf der Südseite gibt es übrigens einige große kahle Stellen, an denen der Wein abgestorben ist.
Lage der Wein-Wurzelstöcke an den Fassaden des alten botanischen Instituts: Jeder rote Balken markiert die Lage mindestens eines kräftigen lebenden Wurzelstocks (stellenweise auch zwei und drei).
2. Maroder Wurzelstock an Ecke West-/Nordfassade
Der Wurzelstock, der mit seinen Trieben den Westflügel der Nordfassade beschickt hat, befindet sich am Fuß der Westfassade dicht an der Ecke zur Nordfassade (Foto unten). In dem Artikel von Egerwald et al. zeigt Abb. 8b diese Teilfassade. Schaut man sich den gut erreichbaren Wurzelstock aus der Nähe an, lässt sich auch von Laien feststellen, er ist in einem desolaten Zustand:
- Alter schätzungsweise 30 bis 40 Jahre.
- Moos, Schimmel/Flechten und Fäulnis sind am Wurzelstock erkennbar. Ursache der übermäßigen Feuchte ist die defekte Manschette eines Regenfallrohrs in unmittelbarer Nähe.
- Ein dicker Strang, der zur Nordfassade führt, ist seit längerem abgetrennt, ob abgesägt oder abgefault lässt sich nicht mehr feststellen.
- Ein Hauptstrang zur Nordfassade zwängte sich in den Zwischenraum zwischen Mauer und dem Fundamenterder eines Blitzableiters. Da der Fundamenterder nicht weichen wollte, wuchs dieser in den Hauptstrang ein und verursacht dort eine beträchtliche Engstelle.
Wurzelstock an der Ecke Nord-/Westfassade: Auch für Laien in Pflanzenkunde ist erkennbar, dieser Wurzelstock hat einige Probleme.
3. Auch Ostfassade wird befeldet
Wäre an der EMF-These etwas dran, müsste auch die gesamte Ostfassade des Bauwerks kahl sein, denn auch sie wird von den 46 Antennen auf dem Eichamt direkt (Sichtverbindung) befeldet. Dass dies nicht frontal, sondern in spitzem Winkel geschieht, sollte dem Wein egal sein. Doch der Wein an der Ostfassade gedeiht von wenigen Stellen abgesehen prächtig (Foto).
Ostfassade des alten botanischen Instituts: Der Wein dort sieht gut aus, er bekommt volle Strahlung aus zwei Quellen: von der Sonne – und von den Antennen auf dem Eichamt.
4. Testbaum unbeeindruckt
Der in diesem Posting verortete Testbaum (Malus orientalis) an der Ecke Nord-/Westfassade zeigt auf der stark befeldeten Hälfte keinerlei Beeinträchtigung im Vergleich zur schwach befeldeten Hälfte. Eher das Gegenteil ist der Fall, was daran liegen kann, dass die schwach befeldete Seite weniger Licht bekommt und die Zweige an einer Terrassenbrüstung scheuern. Insgesamt wirkt der Baum Ende Mai schwächlich, nähere Betrachtung zeigte erhebliche Spuren von Schädlingsbefall an den jungen Blättern.
5. Ein Funken Hoffnung für Frau Weber
Nur ein ungefähr fünf Quadratmeter großer grüner Fleck an der Nordfassade stützt möglicherweise die These von der Wein-Tötung durch Funkwellen. Dieser grüne Fleck befindet sich an der Ecke der Nordfassade zur Ostfassade ausgerechnet im Funkschatten eines vorgebauten Gebäudes (siehe Foto). Das wäre eine edle Aufgabe für Frau Weber, die Feldverteilung dort zu kartografieren, um den Verdacht zu erhärten. Da die Antennen von schräg oben einstrahlen, sehe ich den Hoffnungsfunken allerdings nur ganz schwach glimmen. Hinzu kommt: Kurioserweise ist das vorgebaute Gebäude kein harmloser Fahrradschuppen, sondern es beherbergt zwei große 500-kVA-Hochspannungstransformatoren ...
Blick auf den Ostflügel der Nordfassade: Dort, wo ein vorgebautes Gebäude (links im Bild) die Nordfassade gegenüber den Antennen abschattet, gedeiht grüner Wein. Außerhalb des Funkschattens herrscht Dürre. Ob ein Zusammenhang besteht müsste z.B. mit Messungen geprüft werden.
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Einbinden wäre eine positive Massnahme gewesen
KlaKla, Montag, 01.06.2015, 08:20 (vor 3441 Tagen) @ H. Lamarr
Diese Versprechen haben wir am 25. Mai 2015 wahr gemacht. Auslöser war dieses umfassende 3-teilige Lamento der bekannten "Elektrosensiblen" Eva Weber, die das Befinden des "Wilden Weins" an den Fassaden des alten botanischen Instituts zu München am liebsten in die Schlagzeilen bringen würde. Die selbstdiagnostiziere "Elektrosensible" erregt sich über eine kurze Textpassage auf einer Webseite des BfS (dort bis zur Passage "Wilder Wein" herunter scrollen), die einen angeblich "verdeckten Link" zum IZgMF enthalten soll. Wer sich das vermeintliche Corpus Delicti anschaut, stellt fest, den Link gibt es, doch er ist nicht verdeckt, sondern genauso offen wie alle anderen Links auf dieser Seite. Das BfS hat die kurze Passage ohne Zutun und Wissen des IZgMF in die Seite eingefügt. Frau Weber erkennt darin eine unverdiente Aufwertung des IZgMF und intervenierte deshalb beim BfS, den Eintrag "zu überdenken". Ob dies bereits eine Denunziation ist, mag jeder für sich entscheiden. ...
Mobilfunkgegner haben die These aufgestellt, dass der Wilde Wein des Botanischen Garten in München durch Mobilfunkstrahlung geschädigt ist. Behördenvertreter/Institution BfS setzen sich nicht wunschgemäß im Detail mit der These auseinander. Warum auch, wenn selbst kritische Laien, wie das IZgMF beweist, die These leicht verständlich widerlegen können mit ein wenig Eigenleistung und dem Anspruch auf Aufklärung. Ihr hättet Eva auf eure Exkursion mitnehmen können. Habt ihr sie gefragt?
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Meine Meinungsäußerung
Einbinden wäre keine positive Massnahme gewesen
H. Lamarr , München, Montag, 01.06.2015, 12:35 (vor 3440 Tagen) @ KlaKla
Ihr hättet Eva auf eure Exkursion mitnehmen können. Habt ihr sie gefragt?
Nein, wir haben nicht gefragt. Und wenn, dann wäre uns das als Falle ausgelegt worden, denn unter den 46 Antennen auf dem Eichamt sind garantiert auch UMTS/LTE-Antennen, denen Frau Weber hätte ins Auge schauen müssen. Nicht zu reden von den vielen Besuchern des botanischen Gartens, die mit ihren Smartphones unserer Begleiterin den harmlosen Spaziergang ums Institut zum gefühlten Spießrutenlauf gemacht hätten.
Also, träum' weiter!
Noch vor einem Jahr hatte ich Frau Weber zur Mitwirkung eingeladen:
Frau W. ist als Vertreterin der anderen Fakultät eingeladen, die Messwerte am Testbaum mit ihrem Gerät zu bestätigen, und den Zustand dieses Baumes im Sommer ebenfalls zu beurteilen.
Passiert ist nichts. Zumindest hat sie nichts verlauten lassen, weder öffentlich noch uns gegenüber per Mail.
"Charles" hat das schon ganz treffend formuliert: Es geht EHS nicht selten nur ums Jammern. Ursachenforschung könnte leicht zu unerwünschten Resultaten führen und wird deshalb vorsorglich boykottiert.
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Keine geschädigten Bäume am botanischen Garten
H. Lamarr , München, Sonntag, 31.05.2015, 13:39 (vor 3441 Tagen) @ H. Lamarr
Rund um das Eichamt gibt es eine große Zahl geschädigter Bäume: u.a. am Klinikum Dritter Orden und in den hochfrequenzbelasteten Teilen des Botanischen Gartens."
Meine Frau und ich haben uns die Gegend dort am 25. Mai 2015 angesehen und können die Einschätzung von Herrn Eger und Frau Waldmann nicht bestätigen. Die Bäume vor Ort zeigen aus unserer Sicht keinerlei Auffälligkeiten, die einen stutzen lassen. Der Baumbestand ist teilweise alt (Kastanien) und an einigen Bäumen sind Pflegemaßnahmen erkennbar (Rückschnitt). Doch so weit unser Auge reichte sahen wir überall üppiges frisches sattes Grün, wie es sich für die Nachbarschaft eines botanischen Gartens eben gehört. Was Egerwald dort gesehen haben, es ist aus unserer Sicht ein klassischer Fall von Wahrnehmungsverzerrung. Das Achtungschild "Blinde" in der Straße zum Klinikum "Dritter Orden" geht zwar eher in die andere Richtung, passt mMn aber dennoch: Was immer auch Egerwald zu deren alarmierender Einschätzung brachte, die Augen können es mMn nicht gewesen sein, eher feste Überzeugung.
Da Egerwald und das IZgMF gleich viel von Bäumen verstehen, nämlich Nichts, ist es müßig, die subjektiven Eindrücke von Laien weiter zu erörtern.
Der Turm des Eichamtes, auf dem sich das Antennenensemble befindet (siehe Foto) ist 30 Meter hoch. Die Bedeutung des eigenartigen Netzes, das auf dem Foto erkennbar ist, wäre noch zu klären. Es könnte eine EMF-Schirmung sein oder Vögel von der Montageplattform oben fernhalten.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
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Vogelnetz auf dem Turm des Eichamts
H. Lamarr , München, Montag, 01.06.2015, 13:38 (vor 3440 Tagen) @ H. Lamarr
Die Bedeutung des eigenartigen Netzes, das auf dem Foto erkennbar ist, wäre noch zu klären. Es könnte eine EMF-Schirmung sein oder Vögel von der Montageplattform oben fernhalten.
Ein Anruf beim Eichamt hat die Bedeutung des Netzes schnell geklärt: Es soll die Tauben (Vögel ) von der Plattform des Turms fernhalten. Ist für Techniker sonst nicht so angenehm, dort oben herumzustiefeln ...
Mein Gesprächspartner im Eichamt sagte, er gehe als Staatsdiener davon aus, sein Arbeitgeber wolle ihn nicht mit den Antennen auf dem Turm schädigen. Direkt unter der Plattform arbeite in dem Turm niemand, die Büros seien im ersten und zweiten Stock. Von irgendwelchen Beschwerden war dem Beamten nichts bekannt, auch nicht von Einwänden des direkt angrenzenden Klinikums.
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Eichamt München: Dr. med. Waldmann-Selsam schlägt zurück
H. Lamarr , München, Sonntag, 07.06.2015, 12:50 (vor 3434 Tagen) @ H. Lamarr
Da Egerwald und das IZgMF gleich viel von Bäumen verstehen, nämlich Nichts, ist es müßig, die subjektiven Eindrücke von Laien weiter zu erörtern.
Die Bamberger Allgemeinärztin Dr. med. Waldmann-Selsam, politisch den "Grünen" zugetan, sieht dies anders. Sie lässt nicht locker und sammelt unermüdlich. Früher waren es in Bamberg Dosen, heute sind es echte und vermeintliche Fälle von "Baumschäden", die die Medizinerin, die sich - Nomen est omen - inzwischen für eine Baumpathologin hält, treffsicher diagnostiziert.
Nachdem das IZgMF im März 2014 die Angaben der Ärztin aus dem Jahr 2012 zum Wilden Wein an den Fassaden des botanischen Instituts in München geprüft hatte, eilte Waldmann-Selsam am 12. Juni 2014 abermals nach München, um die Baumschäden um die Mobilfunkantennen auf dem Turm des Eichamtes noch einmal detailliert zu dokumentieren.
Herausgekommen ist dabei diese Dokumentation (PDF, 13 Seiten).
Das mit viel Fleiß und großem Aufklärungswillen zustande gekommene Werk dokumentiert mit Fotos die Baumschäden, die Frau Waldmann-Selsam an 28 Stellen rund um das Eichamt ausgemacht haben will. Einige der Fotos zeigen erkennbar geschädigte Bäume, bei anderen braucht es viel guten Willen, um das Gehölz als gebrechlich zu erkennen. Insgesamt lässt sich sagen: Wer gezielt danach sucht, der kann die gezeigten dürren Äste, lichten Baumkronen oder schiefen Wipfel wahrscheinlich durchaus wiederfinden.
Die Dokumentation der Ärztin ist dennoch wertlos, denn es gelingt ihr nicht, einen Kausalzusammenhang zwischen den kranken Bäumen und den Mobilfunkantennen glaubhaft zu machen:
- Wir waren vor Ort und haben zahllose kräftige gesunde Bäume in sattem Grün gesehen. Frau Waldmann-Selsam kann diesen Widerspruch nicht plausibel erklären.
- Es fehlt eine Kontrollgruppe, die unter ansonsten gleichen Bedingungen jedoch ohne Mobilfunksender keinerlei Schäden zeigen dürfte. Dieser Mangel ist deshalb gravierend, weil die Ärztin seit Jahren auf Baumschau ist und zu keiner Zeit eine statistisch brauchbare Kontrolle beigebracht hat. Frau Waldmann-Selsam begnügt sich mit von ihr ausgesuchten Einzelfällen, in denen prächtige Bäume ihrer Darstellung zufolge neben mickrigen nur deshalb gedeihen, weil sie in einem Funkschatten stünden.
- Wer mit selektivem Blick durch völlig mastenfreie Wälder streift wird mit Sicherheit auch dort viele Fotos von dürren Ästen, lichten Kronen und schiefen Wipfeln machen können.
- Frau Waldmann-Selsam kann den Wirkmechanismus nicht erklären, der den Baumschäden bei geringen Immissionen im Milliwatt-pro-Quadratmeter-Bereich zugrunde liegen soll.
- Frau Waldmann-Selsam kann nicht erklären, warum Prof. Käs bei 100'000-fach stärkerer Befeldung (Radar) keine Baumschäden feststellen konnte, obwohl er eine unbefeldete Kontrolle hatte.
- Frau Waldmann-Selsam ist als besessene Mobilfunkgegnerin bekannt, ihre Wahrnehmung kranker/gesunder Bäume ist mit großer Wahrscheinlichkeit zugunsten kranker Bäume verzerrt.
- Frau Waldmann-Selsam ist keine Botanikerin, versteht nichts von ihren Studienobjekten, sie kann "normale" Schadbilder, wie sie durch Pilzbefall, Witterung oder Schädlinge möglich sind, nicht von angeblichen EMF-Schäden unterscheiden.
Wahrscheinlich gibt es noch mehr an der Dokumentation der Ärztin auszusetzen, was mir jetzt auf die Schnelle nicht eingefallen ist. Ich habe aber auch keine Lust, mich mit den pseudowissenschaftlichen Bilderbüchern der Bamberger Ärztin länger zu befassen, da es diesen außer unbestrittenen Fleißpunkten so ziemlich an allem mangelt, was für eine ernsthafte Auseinandersetzung erforderlich ist, lasse ich Frau Waldmann-Selsam mit ihrer fixen Idee jetzt in Ruhe und begebe mich, weil das Wetter noch gut ist, in einen Biergarten, um dort die kerngesunden Kastanien zu befragen, ob sie bei einer Gegendemonstration mitmachen würden.
Anmerkung: Frau Waldmann-Selsam war Monate nach unserer Kritik an Ihrem Artikel über Baumschäden (erschienen in UMG) abermals in München. Auf die gezielte Kritik bezüglich des Weins am botanischen Institut geht sie in ihrer Dokumentation jedoch nicht ein. Das ist typisch für die Ärztin, die, das weiß ich aus einigen Begegnungen mit ihr, brennend an Stützargumenten interessiert ist. Gegenargumente aber sind ihr ein Gräuel, noch bevor man eines fertig ausgesprochen hat, steckt der Kopf der Ärztin bereits tief im Sand.
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Eichamt München: Dr. med. Waldmann-Selsam schlägt zurück
Kuddel, Sonntag, 07.06.2015, 13:31 (vor 3434 Tagen) @ H. Lamarr
Ich denke die Frau hat einfach eine falsche Vorstellung von den "Strahlen" einer Basisstation und den Abstrahlwinkeln.
Zitat Fr Waldmann-Selsam:
"Die gebündelte Strahlung kann dies erklären"
Diese Strahlen sind in der Realität bei weitem nicht so "scharf" gebündelt wie in ihrer Vorstellung, in welcher diese wohl ähnlich wie Laserstahlen aus bis zu 1 km Entfernung einzelne Bäume oder gar einzelne Äste aus einem Baum quasi heraus zu schiessen vermögen.
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Eichamt München: Dr. med. Waldmann-Selsam schlägt zurück
H. Lamarr , München, Sonntag, 07.06.2015, 20:19 (vor 3434 Tagen) @ Kuddel
Diese Strahlen sind in der Realität bei weitem nicht so "scharf" gebündelt wie in ihrer Vorstellung, in welcher diese wohl ähnlich wie Laserstahlen aus bis zu 1 km Entfernung einzelne Bäume oder gar einzelne Äste aus einem Baum quasi heraus zu schiessen vermögen.
Ja, so eine romantische Vorstellung kann ich mir bei Frau Doktor gut vorstellen.
Das große Gezeter um die "verstrahlten" Bäume wurde allerdings nicht von Frau Waldmann-Selsam angezettelt, sie ist auf diesen Zug aufgesprungen, als dieser schon rollte. Initiator war Dr. Schorpp (2006), der sich wiederum von anderen inspirieren ließ. Dr. Schorpp ist Physiker, dies sollte ihm eine realistischere Sicht auf die Strahlenkeulen ermöglichen, die angeblich Zweige, Äste und Laub argloser Bäume kaltwellig zerschmettern. Die halsbrecherische Geschichte um die Wirkung metallischer Reißverschlüsse auf die Fertilität des Mannes erlaubt hingegen erhebliche Zweifel an den HF-Kenntnissen des Physikers. Womit wir wieder am Anfang stehen: Wir können es drehen und wenden und kommen doch stets zum selben Ergebnis:
Das größte Problem der Anti-Mobilfunk-Szene ist ihr Personal
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Die Kinderpost der großen Funk-Forscher
KlaKla, Dienstag, 09.06.2015, 09:02 (vor 3432 Tagen) @ H. Lamarr
bearbeitet von KlaKla, Dienstag, 09.06.2015, 09:28
Das große Gezeter um die "verstrahlten" Bäume wurde allerdings nicht von Frau Waldmann-Selsam angezettelt, sie ist auf diesen Zug aufgesprungen, als dieser schon rollte. Initiator war Dr. Schorpp (2006), der sich wiederum von anderen inspirieren ließ. Dr. Schorpp ist Physiker, dies sollte ihm eine realistischere Sicht auf die Strahlenkeulen ermöglichen, die angeblich Zweige, Äste und Laub argloser Bäume kaltwellig zerschmettern. Die halsbrecherische Geschichte um die Wirkung metallischer Reißverschlüsse auf die Fertilität des Mannes erlaubt hingegen erhebliche Zweifel an den HF-Kenntnissen des Physikers.
Dr. C. Waldmann-Selsam und Dr. H. Eger laufen einer uralten These nach. Der Ideengeber war Dr. Ing. Wolfgang Volkrodt (geb. 1925). Längst nach Volkrodts Tod (2000†), hat der Landwirt Grimm seine These aufgegriffen und leicht abgewandelt auf Mobilfunksender bezogen. Ihm ist kein Vorwurf zu machen, er ist nur ein besorgter Laie. Aber das Aufkochen dieser These im UMG, welche für sich einen wissenschaftlichen Anspruch erhebt ist sehr bedenklich und lässt mVn keine positiven Rückschlüsse auf die spezielle Peer-Review der Verbandszeitschrift zu.
Umwelt Medizin Gesellschaft/Seite 26
Gedankt sei Ehepaar Grimm (für die Einführung in die Baumbeobachtung), G. Ostermaier (für die Wartung der Messgeräte), ]Dipl.-Ing. F. Mayerhofer und R. Ströhla (für wertvolle Quellen), Dr.-Ing. V. Schorpp (für seinen Vortrag beim BfS im August 2006) und E. Weber (für das Vorlegen ihrer Baumdokumentation beim BfS im Juni 2008).
Anmerkung: Waldmann-Selsam, C., war zuständig für Ausführung, Skript und Bilddokumentation. Eger, H., lieferte Anmerkungen und Literatur.
2010 vermarkteten sie ähnliches, damals über die KO-Ini "Wirkung elektromagnetischer Felder auf Pflanzen" (PDF). Oder "Einwirkungen natürlicher und technisch erzeugter elektromagnetischer Felder auf Pflanzen und Mikroorganismen" (Word-Datei) Literaturrecherche durch: Dr. H. Eger, Dipl.-Ing. F. Mayerhofer, Dr. F. Ruzicka, Dr.-Ing. V. Schorpp, Dipl. Met. W. Sönning,, Dr. C. Waldmann-Selsam, Niek van Wout.
Es gibt nix Neues, nur die Verpackung und die Bühne verändert sich.
Dipl.-Wirt.Ing. (FH) Franz Mayerhofer ist Mitglied beim BUND, zuständig für Elektrosmog / Mobildfunkstrahlung.
Putzig, mit was der AWB - Arbeitsgemeinschaft für Wohn- und Baubiologie e.V., Heidelberg 2015 seine Veranstaltung füllt.
- Was ist aus der „EMF-Datenbank“ der Bundesnetzagentur im Internet ersichtlich?
Referent: Dipl. Wirt.- Ing. Franz Mayerhofer, Plankenfels
- Reduzierte Fruchtbarkeit und vermehrte Missbildungen unter Mobilfunkstrahlung
Referent: Landwirtschaftsmeister Josef Hopper, Ruhstorf/Passau
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Meine Meinungsäußerung
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Eichamt München: Noch'n Gegenargument zu Dr. Waldmann-Selsam
H. Lamarr , München, Sonntag, 07.06.2015, 20:57 (vor 3434 Tagen) @ H. Lamarr
Wahrscheinlich gibt es noch mehr an der Dokumentation der Ärztin auszusetzen, was mir jetzt auf die Schnelle nicht eingefallen ist.
Das überzeugendste Gegenargument habe ich glatt vergessen: Unsere eigene Langzeitbeobachtung an Bäumen im Nahfeld eines Mobilfunk-Standorts. Seit sieben Jahren protokollieren wir, was dort los ist. Und es ist dort nichts los, was die Behauptungen von Frau Waldmann-Selsam auch nur ansatzweise stützen könnte, im Gegenteil, unser Testbaum wächst völlig unbekümmert in den Hauptstrahl der Antennen hinein, ohne dass irgendwelche Schäden erkennbar sind.
Unser "Testbaum" am 16. Mai 2015. Wie unschwer zu erkennen ist, wird unmittelbar hinter den Bäumen des Vordergrunds gebaut, dort entsteht ein neues vermutlich dreigeschossiges größeres Wohnhaus. Ob sich die Bauarbeiten (Aushub für TG) auf unseren Testbaum auswirken werden bleibt abzuwarten. Kein Baum im Umkreis dieses Standorts zeigt irgendwelche Schäden, Frau Waldmann-Selsam ist aufgerufen, das Gegenteil zu beweisen.
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Waldmann-Selsam: Holzweg endet in München-Freimann
H. Lamarr , München, Montag, 08.06.2015, 22:29 (vor 3433 Tagen) @ H. Lamarr
Frau Waldmann-Selsam behauptet keck:
Im Verlauf der letzten beiden Jahre gingen an vielen Orten zusätzlich LTE- und TETRA-Sender in Betrieb. Rund um diese Sendeanlagen gibt es keine dicht belaubten Bäume mehr.
Werte Frau Waldmann-Selsam,
ich kann Ihnen nicht zustimmen. Denn erstens werden Sie mit Sicherheit nicht alle 4500 Tretra-Basisstationen abgegrast haben, um Ihrer Behauptung Substanz zu geben, von den zahllosen LTE-Standorten ganz zu schweigen, und zweitens habe ich exklusiv aus 90 Meter Abstand Blick auf eine UMTS/LTE-Basisstation (siehe Bild), in deren Umkreis es ausschließlich dicht belaubte Bäume gibt. Möglicherweise haben Sie übersehen, dass Laubbäume in Herbst und Winter merklich weniger Laub tragen als sonst.
Bäume vor unseren Fenstern am 16. Mai 2015: Die beiden im Vordergrund werden seit 2002 aus rd. 16 Meter Abstand mit UMTS befeldet (Hauptstrahl), seit 2012 zusätzlich mit LTE. Um den Standort stehen noch mehr Bäume, keiner davon zeigt Schäden. Auch die Menschen dort wollen einfach nicht siechen. Was nun, Frau Waldmann-Selsam?
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Baumschäden, Ursache totes Gehölz
KlaKla, Montag, 08.06.2015, 09:40 (vor 3433 Tagen) @ H. Lamarr
Die bekannten Ursachen werden völlig außer acht gelassen. Eine übliche Vorgehensweise bei Sendemastgegner. Da sie keine wissenschaftliche Bestätigung ihrer Überzeugung brauchen um Ängste zu schüren. Sie brauchen leicht verständliche Argumente, die Laien überzeugen damit diese als nützliche Idioten einsetzbar sind. Diese sorgen für die Auftragsvergabe von sinnlosen Immissionsgutachten oder gezielter Desinformation von Kinder.
Für die von Waldmann-Selsam dokumentierten Schäden gibt es plausible Ursache, die Sie jedoch nicht erwähnt. Das wären folgende:
1. Frostschaden:
Durch starken Frost kann bei empfindlichen Gehölzen das Holz geschädigt werden. Betroffene Gehölze treiben meist noch aus, sie bilden junge Blätter und Blüten, die jedoch bald absterben. Je nach dem können einzelne Triebe oder Äste oder auch die ganze Pflanze geschädigt sein.
2. Wurzelfäule:
Dieses Schadbild ist häufig bei unsachgemäßer Pflanzung von Alleebäumen und anderen Ziergehölzen zu finden. Die Pflanzen wachsen aus verschiedenen Gründen nicht richtig an. Die Wurzeln sind dann nicht in der Lage die Pflanze ausreichend mit Wasser und Nährstoffen zu versorgen. Hauptursache für das Absterben ist in allen Fällen eine Schädigung der Wurzeln, die grau oder schwarz gefärbt sind und keine oder kaum Neuwurzelbildung zeigen. Rotpustel- und anderer Pilzbefall sowie die Besiedlung des Holzes mit rinden- oder holzbrütenden Käfern sind i.d.R. Schäden, die sekundär in Folge der Wurzelzerstörung auftreten.
Häufige Fehler sind:
Austrocknen der Wurzeln vor der Pflanzung zu tiefe Pflanzung, so dass Wurzel oder Wurzelhals faulen zu hohe Pflanzung (an Hängen, auf Hügeln und Dämmen), so dass der Wurzelballen frei liegt schlechte Wasserversorgung der frisch gepflanzten Gehölze Vernässungen im Wurzelbereich führen zu Wurzelfäulen (häufige Schadursache bei Alleebäumen) später Pflanztermin bei wurzelnackten Pflanzen (ohne Wurzelballen); die Gehölze waren zum Pflanztermin schon angetrieben Verletzungen des Stammes
3. Holzzerstörende Pilze und Welkeerreger
Sterben nur einzelne, meist ältere Äste ab, kann es sich um einen Befall mit holzzerstörenden Pilzen handeln. Bei einem Befall mit pilzlichen Welkeerregern zeigt sich die Welke zuerst an den jungen Trieben. Diese Pilze, die im Boden vorkommen können, befallen die Wurzel und wachsen langsam in die Wasserleitungsbahnen der Pflanze ein, die sie nach und nach verstopfen. Auch der Grauschimmel kann bei einzelnen Pflanzen wie z.B. der Forsythie zu Absterbeerscheinungen führen. Neben den bodenbürtigen Welkeerregern, die viele verschiedene Gehölze angreifen können, gibt es auch wirtsspezifische Welkeerreger, die durch Splintkäfer übertragen werden. Die bekannteste Krankheit dieser Art ist das Ulmensterben, das durch den Ulmensplintkäfer verbreitet wird.
Quelle: Gartenakademie Rheinland Pfalz
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Meine Meinungsäußerung
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Baumschäden
Statistik: Wanderärztin Waldmann-Selsam auf dem Holzweg
H. Lamarr , München, Montag, 08.06.2015, 12:30 (vor 3433 Tagen) @ H. Lamarr
Das mit viel Fleiß und großem Aufklärungswillen zustande gekommene Werk dokumentiert mit Fotos die Baumschäden, die Frau Waldmann-Selsam an 28 Stellen rund um das Eichamt ausgemacht haben will.
Die Dokumentation von Dr. med. Waldmann-Selsam ist ein guter Anlass, wieder einmal auf den Unterschied zwischen Zusammenhang und Kausalzusammenhang hinzuweisen.
Zusammenhang vs. Kausalzusammenhang
Die Ärztin belegt mit ihren zahlreichen Fotos von geschädigten Bäumen und mehr oder weniger weit weg sichtbaren Mobilfunkstationen unstreitig einen Zusammenhang zwischen dem Grün und der Technik. Dieser Zusammenhang könnte z.B. lauten:
- Wo Bäume stehen, stehen auch Sendemasten, oder ...
- Im Umfeld von Sendemasten wachsen mehr Laub- als Nadelbäume, oder ...
- Im Umfeld von Sendemasten schlagen weniger Blitze in Bäume ein, oder eben ...
- Im Umfeld von Sendemasten kommt es zu Baumschäden.
Jeder dieser genannten fiktiven Zusammenhänge ließe sich durch gründliche Datenerhebung bestätigen oder widerlegen. Frau Waldmann-Selsam bemüht sich um Bestätigung des von ihr favorisierten Zusammenhangs und sieht in ihren Bildersammlungen den Beweis für die These: Mobilfunk macht Bäume krank. Die Ärztin erliegt damit ihrer Kausalitätserwartung. Dieser erlag sie schon einmal: Nachdem sie einige Jahre im Land umherzog und Krankheitsgeschichten von "Elektrosensiblen" aufschrieb, packte die Kausalitätserwartung erbarmungslos zu: Frau Waldmann-Selsam, die zuvor "normal" war, erklärte sich selbst für elektrosensibel.
Die Geschichte mit den Störchen
Berühmtes Beispiel für einen Zusammenhang ist die Geburtenstatistik in Deutschland: Vergleicht man die Entwicklung der Geburtenrate in Deutschland mit der Anzahl der Störche, lässt sich ein frappierender Zusammenhang feststellen: Im Beobachtungszeitraum gehen die Geburtenrate und die Anzahl der Störche im Gleichschritt zurück. Eine voreilige Ärztin können darin den Beweis sehen, dass es eben doch die Störche sind, die die Babys zu den Müttern bringen.
Kausal kommt von Causa
Doch ein beobachteter tatsächlich vorhandener Zusammenhang ist noch lange kein Kausalzusammenhang. Ein Kausalzusammenhang ist ein auf dem Prinzip von Ursache und Wirkung beruhender Zusammenhang von Ereignissen (Duden). Einen solchen Kausalzusammenhang zu ergründen ist weitaus aufwendiger und schwieriger, als das, was die Wanderärztin mit ihren Bilderbüchern zuwege bringt. Analogie: Einen Verdächtigen mit mehr oder weniger glaubhaften Verdachtsmomenten zu beschuldigen ist einfach. Einen Verdächtigen der Tat zu überführen ist in aller Regel nicht einfach und gelingt auch nicht immer.
Gruppenbild mit Antenne
Das Fotomotiv "Kranker Baum mit Mobilfunkantenne" ist bei rund 80'000 Standorten mit Mobilfunkmasten in Deutschland in vermutlich mindestens 80'000 Varianten anzufertigen. Noch viel zu tun für Frau Waldmann-Selsam. Noch viel mehr zu tun hätte sie, wollte sie auch die Baumschäden dokumentieren, bei denen als Täter keine Mobilfunkantenne infrage kommt. Laut Waldinventur 2014 gibt es in Deutschland rund 90'000'000'000 Bäume (90 Mrd.), so viel wie seit Jahrhunderten nicht mehr. Ein Viertel davon (22,5 Mrd.) zeigen Schäden in der Baumkrone (fehlende oder schwach belaubte Äste). Wollte man jeden dieser Dachschäden bei Bäumen den 80'000 Mobilfunkstandorten zuschreiben, müsste statistisch jeder Sendemast 275'000 Baumkronen auf dem Gewissen haben. Wanderärztin Waldmann-Selsam gelang es bei Ihrem Streifzug ums Eichamt in München im Umkreis von vier Mobilfunkstandorten jedoch nur etwa 35 mickerige Bäume ausfindig zu machen, es hätten nach statistischer Erwartung 1,1 Mio. sein müssen, wäre an Frau Waldmann-Selsams These etwas dran.
Auch mein kleines Zahlenspiel leidet unter Wenn & Aber, das ist mir klar. Es macht jedoch ansatzweise deutlich, dass an den 22 Mrd. Bäumen mit lichten Kronen noch mächtige andere Verursacher am Werk sein müssen. Ein ausgebildeter Fachmann könnte diese mächtigen anderen Ursachen wahrscheinlich erkennen und zuordnen. Die Allgemeinärztin Waldmann-Selsam kann dies nicht, sie bleibt deshalb bei der erstbesten oder besser gesagt bei der von ihr favorisierten Vermutung kleben. Dieser Dilettantismus wäre ohne Belang, würde die Ärztin nicht seit Jahren öffentlich einen Feldzug gegen Sendemasten führen. Obwohl dieser Feldzug absurde Formen hat und deshalb von vielen nur belächelt wird, labile Menschen können sich mit der Idee anfreunden, unter Mobilfunk zu leiden und sich die Modekrankheit "Elektrosensibilität" zulegen. Aus dieser Sicht heraus ist das Treiben der Ärztin verantwortungslose Panikmache. Der Freitod eines überzeugten Elektrosensiblen im Dunstkreis von Frau Waldmann-Selsam bot ihr die Chance, inne zu halten und zur Besinnung zu kommen. Leider dauerte ihr Innehalten nur kurz .
Hintergrund
Waldzustandserhebung 2013 (PDF, 47 Seiten)
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
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Kausalzusammenhang, Hypothese, Modekrankheit
Radiotipp, 16. Juni: Intelligentes Grünzeug
Gast, Freitag, 12.06.2015, 14:08 (vor 3429 Tagen) @ H. Lamarr
Intelligentes Grünzeug?
Gefühl und Erinnerung der Pflanzen
Von Jenny von Sperber
Haben Sie den Eindruck, Ihre Zimmerpflanze reagiert darauf, wenn Sie mit ihr sprechen beim Gießen? Ganz so abwegig ist das nicht. Denn obwohl die grüne Topfpflanze keine Augen hat, verarbeitet sie doch eine ganze Menge Reize aus der direkten Umgebung. Je detaillierter Pflanzen in den letzten Jahren untersucht werden, desto deutlicher zeichnet sich ein Bild ab von erstaunlich sensiblem Grünzeug. Woher wissen Pflanzen, wohin sie ihre Blätter ausrichten müssen, um viel Sonne abzukriegen? Woher ahnt ein Keimling, wann und wohin er sprießen muss? Und warum kann eine Pflanze unter einem Standortwechsel oder gar unter Jetlag leiden? Wissenschaftler haben auch festgestellt, dass Pflanzen untereinander kommunizieren: Viele Bäume wissen, wann die Früchte ihrer Nachbarpflanzen reif sind. Einige Pflanzen fahren mit cleveren Abwehrstoffen auf, sobald umstehende Pflanzen von Raupen angegriffen werden. Tabakpflanzen haben sogar Taktiken entwickelt, wie sie “um Hilfe rufen”, wenn sie angegriffen werden. In Japan schickte man schon vor vielen hundert Jahren Kinder auf die Felder, um über die Pflanzen zu laufen. Die Berührungen machten die Pflanzen gedrungener, widerstandsfähiger und ertragreicher. Jetzt haben Agrarwissenschaftler in Heidelberg sogenannte “Streichelwägen” entwickelt, mit denen sie durch die Felder fahren und Pflanzen berühren. Die Ergebnisse sind erstaunlich.
Dienstag, 16.06. | 18.05 Uhr | Bayern 2 - Sendung ist als Podcast verfügbar