Dr. med. J. Mutter: Medizin & Baubiologie (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 11.07.2012, 00:57 (vor 4495 Tagen)

Es hat zusammen gefunden was zusammen gehört. Ganz ungeniert.

Hinweis: schlechte Tonqualität

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Baubiologe, Geschäftsmodell, Mutter

Dr. med. J. Mutter: Medizin & Baubiologie

Lilith, Mittwoch, 11.07.2012, 08:21 (vor 4495 Tagen) @ H. Lamarr

Sie bilden ein perfektes, sich selbst aufeinander abstimmendes System:

Der Heiler,
der Baubiologe und
die subtile Botschaft: Du lebst in ständiger Gefährdung. Auch in Deinem Heim. Du bist nicht sicher. Es ist richtig, wenn Du in ständiger Angst lebst.

Diese Elemente fügen sich wie von selbst zu den Achsen eines Geschäftsmodells, das Ängste als Werbeträger nutzt.

Mit der Aussage "Die baubiologische Anamnese gehört zu jeder medizinischen Behandlung" wird die zweifelhafte "Baubiologie" in den Rang einer Gesundheitsdisziplin erhoben. Eine "baubiologische Anamnese" aber muss nichts beweisen, lässt sich auf nichts verpflichten, übernimmt keine Verantwortung.

Die Behauptung, "vielen" werde durch "baubiologische Sanierungen sehr geholfen", ist ein Mythos, der selten bewiesen werden kann.

Das immer wieder verwendete Beispiel mit den Holzschutzmitteln ist inzwischen zum Selbstläufer geworden. Das Wort dient als Drohkulisse - "es kann schlimm kommen, wenn Du nichts tust".

Die Aussage "Das große Problem sind die hochfrequenten elektromagnetischen Felder" ist ein Allgemeinplatz, den der "Umweltmediziner" nicht beweisen muss. Gegenüber hilfebedürftigen und labilen Menschen kann eine solche Aussage furchteinflößende Wirkung entfalten - besonders im Zusammenklang mit weiteren Schreckformeln wie "Holzschutzmittel", "Schmerzen", "Depressionen", "Krebs".

"Sie können das Haus abschirmen" - und dies teuer bezahlen. Für den "Baubiologen" besteht keine Verpflichtung zum Wirknachweis. Er ist schließlich kein Arzt.

Das Prinzip Verantwortung wird aus diesem 'Geschäftsmodell der Angst' systematisch ausgeperrt. Für Menschen, Patienten, die sich darauf einlassen, besteht die Gefahr, abhängig zu werden. Und es ist die perfekte Antwort auf die demographische Entwicklung: Ein immer größer werdender Anteil an der Bevölkerung wird älter als früher, gebrechlich, sucht vermehrt Hilfe. Es geht also um einen wachsenden Markt. Daß die Lebenserwartung trotz der angeblich zunehmenden sogenannten "Umweltgefahren" insgesamt steigt, macht niemanden nachdenklich, der sich auf die Alarmbotschaften von Leuten wie Mutter eingelassen hat.

Dieses Modell ist auch die perfekte Antwort umtriebiger Geschäftemacher auf eine moderne Gesellschaft, in der es durchaus Grund zum Umdenken gäbe: Stress, Arebitstempo, allzeitige Verfügbarkeit, soziale Deprivation sind Phänomene unserer Zeit, die gesellschaftlich und politisch angegangen werden müssen. "Umweltmediziner" und "Baubiologen" neutralisieren die nötigen Bemühungen, indem sie Betroffene auf ihre Irrwege locken, ihnen Ängste und Krankheiten einreden und sogar das Leben im eigenen Heim verleiden - und dafür auch noch jahrelang ihr gutes Geld bezahlen lassen.

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Meine Beiträge sind als Meinungsäußerungen aufzufassen. Die Meinungsäußerungsfreiheit ist ein in allen zivilisierten Ländern gesetzlich geschütztes Grundrecht.

"Wer die Dummbatzen gegen sich hat, verdient Vertrauen." (frei nach J.-P. Sartre)

Tags:
Interessenkonflikt, YouTube, Lebenserwartung, Irrweg

Dr. med. J. Mutter: Medizin & Baubiologie

Kuddel, Mittwoch, 11.07.2012, 19:26 (vor 4494 Tagen) @ H. Lamarr
bearbeitet von Kuddel, Mittwoch, 11.07.2012, 20:20

Holzschutzmittel PCB (Lindan) , Formaldehyd und Lösemittel waren früher ein Thema und die Baubiologie konnte (sinnvoll) helfen um zu analysieren, ob ein Haus damit belastet war oder nicht.
Da die Problematik aber rückläufig ist, weil kein PCB und weniger Lösemittel in Farben enthalten sind, benötigt die Baubiologie (und auch die Umwelmedizin) einen Ersatz für das schwindende Arbeitgebiet.

Als Ersatz für rückläufige Umsätze bei chemischen Analysen baut man eben das bisherige Nebengeschäft kräftig aus, indem man die Auswirkungen anderer (weniger gefährlicher) Noxen dramatisiert, bzw ihnen 30% aller Krankheiten zuschreibt und selbstverständlich das Angstthema "Krebs" nicht außen vor läßt.
Selbstverständlich, wie bei Heilpraktikern und Baubiologen üblich, sind alle genannten Zahlen frei von der Leber geschätzt (erfunden) und keiner der Herren hat sich jemals die Mühe gemacht, die Aussagen mit statistischen Nachweisen zu untermauern.
Warum wohl ?
Wissenschafltiche Arbeit ist mühselig => Zeit in der man kein Geld verdient.
Wissenschaftliche Arbeit erfordert fachliche Bildung, die meist nicht vorhanden ist.
Und die Herren wissen ganz genau, daß ihre Assagen einem spekulativen, "blauen Dunst" entsprungen sind, so daß neben der Mühe und dem Zeitaufwand auch die Wahrscheinlichkeit eines Erfolges minimal sein wird.
Für den Umweltmediziner Dr. O aus Ö z.B. hat sich der Versuch "wissenschaftlich" zu arbeiten als verheerender Bumerang erwiesen. Es hat seiner Reputation mehr geschadet als genutzt.
Also heist die Devise der meisten Baubiologen und mancher Umweltmediziner:
Statt mühsamer Arbeit lieber in den passenden Presseorganen mit "wissenschaftlicher" Sprache ein paar spekulative Dampfblasen absondern. Diese Art der Werbung hilft, um bei zahlungskräftigen Kunden mittels des "Schwarzwaldklink-Effekts" (=Alleswissender Über-Doktor) einen virtuellen Expertenstatus zu erlangen.
Die mühsame und brotlose Arbeit, die in die Welt gesetzten Spekulationen zu widerlegen, überläßt man gerne anderen.

K

PS:Ich habe mal gehört, es soll tatsächlich Leute gegeben haben, die sich von Dr. Brinkmann in der Schwarzwaldklink operieren lassen ...wollten..

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