Leitlinie zur Abklärung und Therapie des "EMF-Syndroms" (Allgemein)
H. Lamarr , München, Mittwoch, 04.04.2012, 00:40 (vor 4593 Tagen)
Wir sind in Österreich!
Leitlinie der zur Abklärung und Therapie EMF-bezogener Beschwerden und Krankheiten (EMF-Syndrom).
Konsensus-Papier der AG-EMF. Verabschiedet bei der Sitzung der Referenten für Umweltmedizin der Landesärztekammern und der Österreichischen Ärztekammer am 3. März 2012 in Wien.
Diese Leitlinie soll eine Hilfe bei der Abklärung und Therapie von EMF-bezogenen Beschwerden sein.
Download der Leitlinie (PDF, deutsch, 17 Seiten).
(Englische Version)
Gefunden bei elektrosmognews
Kommentar: Die Österreichische Ärztekammer (ÖÄK) vertritt gemäß Ärztegesetz die gemeinsamen beruflichen, sozialen und wirtschaftlichen Interessen aller in Österreich tätigen Ärztinnen und Ärzte. Sie sorgt für die Wahrung des Ansehens, der Rechte und die Einhaltung der Pflichten der ÄrztInnen. Ihre Mitglieder sind die neun Landesärztekammern, als deren öffentlich-rechtlicher Dachverband die Österreichische Ärztekammer fungiert (Quelle).
Wenn das so ist, dann spielt der Umweltreferent der ÖÄK die erste Geige in diesem Konzert, zumal nicht jede der neun LÄKs überhaupt einen Referenten für Umweltmedizin hat. Keine Überraschung. Es ist mMn wirklich verblüffend, wie ein einzelner Mobilfunkgegner in Österreich gänzlich unbeirrt vom wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn der letzten Jahre die Außenwirkung der österreichischen Ärzteschaft in EMF-Fragen bestimmt.
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Nachtrag vom 28.12.2013: Wo ist Dr. Oberfelds "EMF-Leitlinie" abgeblieben?
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
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Oberfeld, Interessenkonflikt, IBN, Landesärztekammer, Außenwirkung, EMF-Leitlinie, Therapie
Hemmungslose Leitlinie zur Umsatzsteigerung der Baubiologie
H. Lamarr , München, Donnerstag, 05.04.2012, 00:41 (vor 4592 Tagen) @ H. Lamarr
Leitlinie der zur Abklärung und Therapie EMF-bezogener Beschwerden und Krankheiten (EMF-Syndrom).
Diese sogenannte Leitlinie hat aus meiner Sicht einen doppelten Boden. Soll heißen: Vordergründig soll die Leitlinie ratlosen Ärzten bei der Diagnose/Therapie von überzeugten Elektrosensiblen helfen, hintergründig ist sie Schleichwerbung für unnötige EMF-Dienstleistungen von Baubiologen. Die Belege für meine Einschätzung sind die nachfolgend als Zitat formatierten Auszüge aus dem Papier:
EMF Messungen sollten von einem speziell ausgebildeten und erfahrenen Messtechniker geplant und durchgeführt werden.
Also bloß nicht Do-it-yourself, sondern Umsatz beim freundlichen Baubiologen von nebenan generieren ...
siehe z.B. http://www.salzburg.gv.at/adressen_elektrosmog.htm
Schluck! Jetzt erst kapiere ich, warum "Anka" Dr. Oberfeld (ÖÄK-Referent für Umweltmedizin) zu den Baubiologen zählt und nicht zu den Medizinern.
Die Beauftragung zur Messung erfolgt durch den Patienten.
Klar, damit es im Nachhinein keine Streiterei wegen der Bezahlung der Rechnung gibt.
Nach der Messung sollte eine Besprechung der Messergebnisse mit dem behandelnden Arzt oder einem mit der Problematik vertrauten Arzt erfolgen.
Was soll das! Welcher "normale" Arzt kann mit µW/m² oder V/m etwas anfangen?
Die messtechnische Untersuchung sollte standardisiert erfolgen (z.B. VDBRichtlinien).
Also noch einmal: Finger weg von Selbstmesserei!
Der Messbericht sollte neben den erhobenen Messwerten auch Vorschläge für eine mögliche Expositionsreduktion enthalten."
Ach du meine Güte, das läuft auf Abschirmung hinaus! Ach, das wird das Zentralkomitee der Baubiologen-Verbände aber mächtig freuen. Wie praktisch, dass in Deutschland Abschirmungen soeben als steuerlich absetzbar deklariert wurden.
Und weiter heißt es an anderer Stelle in der sogenannten Leitlinie ...
Die Arbeitsgruppe EMF der Österreichischen Ärztekammer empfiehlt basierend auf epidemiologischen Untersuchungen [Bioinitiative 2007, Kundi und Hutter 2009] in Anlehnung mit praxisbezogenen Messwerten [Standard der baubiologischen Messtechnik 2008] erste Orientierungswerte.
Unabhängig von den ICNIRP-Empfehlungen für akute Effekte gelten nachfolgende Orientierungswerte für regelmäßige Expositionen von mehr als vier Stunden täglich. Hochfrequente elektromagnetische Strahlung (als Leistungsflussdichte)
≥1000 µW/m² (≥1 mW/m²) extrem auffällig
10-1000 µW/m² (0,01-1 mW/m²) stark auffällig
1-10 µW/m² (0,001-0,01 mW/m²) schwach
≤1 µW/m² (≤0,001 mW/m²) unauffällig
Dazu muss ich nicht mehr viel sagen, oder? Aus meiner Sicht ist das eine erschreckend ungenierte Anbiederung an die Geschäftsinteressen der Baubiologie. Anscheinend ist die Hemmschwelle in Österreich tiefer als anderswo. Das passt hinten und vorne nicht zusammen mit dem Anspruch der ÖÄK: "Die Österreichische Ärztekammer (ÖÄK) vertritt gemäß Ärztegesetz die gemeinsamen beruflichen, sozialen und wirtschaftlichen Interessen aller in Österreich tätigen Ärztinnen und Ärzte. Sie sorgt für die Wahrung des Ansehens, der Rechte und die Einhaltung der Pflichten der ÄrztInnen."
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
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Eng verquickt: Baubiologie, Oberfeld, Radiästhesie
Kuddel, Donnerstag, 05.04.2012, 15:13 (vor 4592 Tagen) @ H. Lamarr
bearbeitet von Kuddel, Donnerstag, 05.04.2012, 16:53
Wenig verwunderlich, da Dr. Gerd Oberfeld ja im"Wissenschaftlichen" Beirat des vom Rutengänger Dr. Anton Schneider(*) gegründeten Instituts "IBN" (Institut für Baubiologie + Ökologie Neubeuern) sitzt.
(*) Prof. Dr. Anton Schneider ist promovierter "Diplom Holzwirt".
So was nennt sich meiner Meinung nach "Lobbyismus"...
Die Baubiologie (=Tochter der Radiästhesie) betreibt über Herrn Oberfeld Lobbyismus in der Österreichischen Ärztekammer..
Nebenbei scheint Gerd Oberfeld dem Thema "Radiästhesie" generell zugetan, hält er doch des öfteren "Elektrosmog" Vorträge vor Radiästheten, z.B. hier und hier.
(Überraschung: Ersterer ist der "Forschungskreis für Geobiologie
Dr. Hartmann e.V.", jener Verein, die die Gründung des des IBN beauftragt hat, in welchem Oberfeld im "wissenschaftlichen" Beirat sitzt, letzterer ist das Österreichische Pendant des deutschen "Geobiologie Hartmann" e.V.)
Es sieht schon etwas befremdlich aus, wenn plötzlich ein Mitglied der Österreichischen Ärztekammer auf einem Esoterik-Kongress des "Österreichischen Verbandes für Radiästhesie und Geobiologie" zwischen diversen Radiästheten als Vortragender auftaucht.
Hier ein Auszug aus dem Programm des "internationalen Kongresses Puchberg 2007"
1 DI Geppert Helmuth Teleradiästhesie
2 Jakob Elisabeth Ätherisch formative Kräfte
3 Lüdeling Hartmut Neues aus der psychodynamischen Radiästhesie
4 Lüdeling Hartmut Die Geheimnisse von Rennes-le-Câteau
5 Prof. Mulacz Peter Thelepathie-Empfindungen von Raum und Zeit
6 Dr. Oberfeld Gerd Elektrosmog
7 Schmieke Marcus City Scaling
8 Schmieke Marcus Vasati
Ich würde liebend gerne mal einen Blick in die Mitgliederliste des Geobiologie Hartmann e.V. werfen.....würde mich nicht wundern, wenn sich das "who is who" der Anti-Mobilfunk-Szene darin versammelt.
K
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Eng verquickt: Radiästhesie und Baubiologie
Kuddel, Donnerstag, 17.05.2012, 21:42 (vor 4549 Tagen) @ Kuddel
bearbeitet von Kuddel, Donnerstag, 17.05.2012, 22:57
Sehr erhellend zum Thema Baubiologie ist auch der Wikipedia-Eintrag zum "Forschungskreis für Geobiologie Dr. Hartmann e.V.".
Die Vereinszeitschrift des Esoterik-Vereins befasst sich mit Erdstrahlen und Rutengängerei sowie deren Wunder-Heilungen (Fallbeispielen), Kornkreisen, Skalarwellen, Sferics, Elektrosmog, Pyramiden, Gedankenbeeinflussung, Wunder-Kristallen, Wasser-Harmonisierung, etc ...
...und trägt den Namen "Wetter, Boden Mensch".
In der ersten Ausgabe von Wetter–Boden–Mensch 1967 publizierte Herbert König über elektrische und magnetische Felder in der Atmosphäre und deren Auswirkungen. Herbert König erweiterte den Forschungskreis und die Zeitschrift um den Bereich der sogenannten Elektrobiologie und stand dem Kreis mehr als 30 Jahre als Berater zur Seite.[2] Sein Sohn Florian König, der sich mit der Sferic-Erforschung beschäftigt, führt die Arbeit seines Vaters im Forschungskreis als Referent weiter fort
Der Begriff "Baubiologie" entstand im Forschungskreis für Geobiologie. Die Gründung einer Sektion Baubiologie geschah während der Frühjahrstagung 1972
Noch viel erhellender ist es, wenn man sich die im internet eingestellten Inhaltsverzeichnisse der Vereins-Zeitschrift "Wetter, Boden, Mensch" anschaut.
Dort sind nämlich die Referenten der "Fachbeiträge" namentlich erwähnt und man findet erstaunlich viele Namen aus der E-Smog-Szene...
...wobei Wolfgang Maes einer der aktivsten Schreiber ist, gefolgt von Florian König..
Beipspiele:
Wolfgang Maes (in ca jeder 2. Ausgabe)
Florian M. König (in ca jeder 2. Ausgabe)
Dr. Moldan
Dr. Virnich
Niels Dernedde (Gigaherz Solutions)
Dr. Oberfeld
Dr. Scheingraber
Dr. Anton Schneider
Herbert König
Konstantin Meyl
Käthe Bachler
Silvio Hellemann
K
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Hemmungslose Leitlinie zur Umsatzsteigerung der Baubiologie
kureck , Freitag, 06.04.2012, 01:26 (vor 4591 Tagen) @ H. Lamarr
Die Arbeitsgruppe EMF der Österreichischen Ärztekammer empfiehlt basierend auf epidemiologischen Untersuchungen [Bioinitiative 2007, Kundi und Hutter 2009] in Anlehnung mit praxisbezogenen Messwerten [Standard der baubiologischen Messtechnik 2008] erste Orientierungswerte.
Jandrisovits ist anscheinend auch bei der Arbeitsgruppe EMF.
Unabhängig von den ICNIRP-Empfehlungen für akute Effekte gelten nachfolgende Orientierungswerte für regelmäßige Expositionen von mehr als vier Stunden täglich. Hochfrequente elektromagnetische Strahlung (als Leistungsflussdichte)
≥1000 µW/m² (≥1 mW/m²) extrem auffällig
10-1000 µW/m² (0,01-1 mW/m²) stark auffällig
1-10 µW/m² (0,001-0,01 mW/m²) schwach
≤1 µW/m² (≤0,001 mW/m²) unauffällig
Hmmm, Kundi, Hutter 2009 sagt:
"From available evidence it is impossible to delineate a threshold below which no effect occurs, however, given the fact that studies reporting low exposure were invariably negative it is suggested that power densities around 0.5-1 mW/m² must be exceeded in order to observe an effect."
Und BioInitiative sagt Milliwatt. Das passt mit dem Standard der baubiologischen Messtechnik meines Erachtens überhaupt nicht zusammen.
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Leitlinie stößt auf extremes Interesse unter Elektrosensiblen
H. Lamarr , München, Freitag, 06.04.2012, 02:11 (vor 4591 Tagen) @ H. Lamarr
Leitlinie der zur Abklärung und Therapie EMF-bezogener Beschwerden und Krankheiten (EMF-Syndrom).
Diese sogenannte Leitlinie wurde der Anti-Mobilfunkszene vor jetzt acht Tagen zur freundlichen Kenntnisnahme gereicht.
Und wie waren nun die Reaktionen des angeblichen Millionenheeres an Elektrosmog-Betroffenen? Ich hab' mich ein bisschen umgesehen:
Gigaherz-Forum: "wuff" gibt belanglose Selbstgespräche ab und erfreut sich beispielsweise an so elementar Wichtigem wie der Namensgebung "EMF-Syndrom". Der Innovationsgewinn gegenüber dem von CWS als "Mobilfunksyndrom" gehandeltem Begriff ist nicht ersichtlich. Ansonsten herrscht bei Gigaherz Osterflaute, kein nennenswerter Eintrag, insbesondere keiner von Seiten bekannter "Elektrosensibler". Die Leitlinie scheint nicht so wichtig zu sein.
hese-Forum: Absolute Windstille, kein einziger Eintrag. Die Leitlinie scheint nicht so wichtig zu sein.
Verein der Elektrosensiblen, München: Die Leitlinie wir kurz vorgestellt und auf das PDF verlinkt. Die Eigenleistung erschöpft sich in dem Satz: "Wir hoffen, dass auch die Verantwortlichen der deutschen Ärzteschaft diesem positiven Beispiel folgen und damit der Politik dem Weg zum Handeln ebnen." Die Leitlinie scheint nicht so wichtig zu sein.
Arbeitskreis für Elektrosensible (Essen/Bochum): Absolute Windstille, kein einziger Eintrag. Die Leitlinie scheint nicht so wichtig zu sein.
Symptome.ch: Dort finden sich zwar Klagen gegen den Versuch der Psychiatrisierung durch neue "Leitlinien Müdigkeit", von der neuen Leitline des Dr. Oberfeld weiß das Hypochonderforum jedoch nichts.
Ich stelle fest: Die Leitlinie scheint für die Anti-Mobilfunkszene nicht so wichtig zu sein, dass sich innerhalb der ersten acht Tage nach öffentlicher Bekanntgabe dieser Leitlinie irgendein Elektrosensibler zu einer substanziellen Stellungnahme aufraffen konnte, ob das Werk des Dr. Oberfeld und seiner Zauberlehrlinge nun Kunst oder Krempel ist. Das Interesse an der neuen Leitlinie, es ist tatsächlich extrem - extrem schwach. Die Vorbereitungen für den Osterurlaub entschuldigen natürlich.
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Mobilfunksyndrom, Mikrowellensyndrom, Wahrnehmungsverzerrung, EMF-Leitlinie
Leitlinie stößt auf extremes Interesse unter Elektrosensiblen
charles , Freitag, 06.04.2012, 15:19 (vor 4591 Tagen) @ H. Lamarr
Da haben Sie recht.
Mit eine Gruppe haben wir uns die Mühe genommen um den Artikel von Genuis&Lipp 2012 (mit Vorwort von DF) in die Niederländische Sprache zu übersetzen.
Aber der Interesse ist minimal.
Zusammen mit der Leitlinie der Ö. Ärtztekammer haben die Elektrosensitive, oder Personen die leiden am EMV-Syndrom, zwei brauchbare Dokumente in die Hand um zu rufen: *Untersucht mich mal!*
Aber anscheind preferiert man lieber zu protestieren und zu jammern.
Übrigens finde ich die Leilinie ziemlich kompliziert und aufwändig. Man bracuht viel Zeit bevor man die Ergebnisse in die Hand hat.
Da kann man mit meinem Messsystem der Biomarker innerhalb von Minuten gleichartige Parameter bekommen.
Und die vorgeschlagene behandlungsweise der ÖÄK finde ich auch sehr mager.
Da habe ich mit meinem 25Punktenplan mehr Erfolg, was 50+ Personen inzwischen erfahren (Auch in Deutschland, und sogar in München!).
Aber auch diesbezüglich zeigt sich wenig Interesse hierzulande.
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Charles Claessens
www.milieuziektes.nl
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Biomarker
Leitlinie stößt auf extremes Interesse unter Elektrosensiblen
H. Lamarr , München, Samstag, 07.04.2012, 01:02 (vor 4590 Tagen) @ charles
Und die vorgeschlagene behandlungsweise der ÖÄK finde ich auch sehr mager.
Da habe ich mit meinem 25Punktenplan mehr Erfolg, was 50+ Personen inzwischen erfahren (Auch in Deutschland, und sogar in München!).
München? Doch nicht etwa unsere Eva!
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Leitlinie stößt auf extremes Interesse unter Elektrosensiblen
charles , Samstag, 07.04.2012, 10:21 (vor 4590 Tagen) @ H. Lamarr
Nee, die nicht.
Die schreibt lieber als etwas zu unternehmen.
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Charles Claessens
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Leitlinie stößt auf extremes Interesse unter Elektrosensiblen
charles , Mittwoch, 11.04.2012, 12:07 (vor 4586 Tagen) @ charles
Es gibt mehrere Personen die nur eins im Kopf haben: *Der Mast muss weg!*
Das es da ganz andere Elektrosmog Quellen geben kann, die das EMV-Syndrom verursachen können, will man offensichtlich nicht zur Kenntnis nehmen.
Das es auch Methoden gibt,z.B. mein 25Punkten Plan, womit man die Empfindlichkeit drastisch vermindern kann, wollen Vielen auch nicht wissen.
Ich wurde gestern noch angerufen von eine ehemalige Mobilfunkgegnerin, die dank meine Anweisungen momentan ohne jegliche Probleme in die Öffentlichkeit kommen kann.
Mit dem Zug, mit dem Metro, im Flugzeug. Sie reist nach Venedig, Paris, London und nächste Woche nach Barcelona.
Dies ist einer der 50+ Personen.
Andere können wieder im Büro arbeiten.
Tja, man muss an die eigene Gesundheit arbeiten, und bestimmte Mängel beheben.
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Charles Claessens
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Eigenwerbung
EMF-Leitlinie der ÖÄK von 2012 ist nicht tot zu kriegen
H. Lamarr , München, Mittwoch, 17.04.2024, 23:26 (vor 196 Tagen) @ H. Lamarr
Wir sind in Österreich!
Leitlinie der zur Abklärung und Therapie EMF-bezogener Beschwerden und Krankheiten (EMF-Syndrom).
Konsensus-Papier der AG-EMF. Verabschiedet bei der Sitzung der Referenten für Umweltmedizin der Landesärztekammern und der Österreichischen Ärztekammer am 3. März 2012 in Wien.
Diese Leitlinie soll eine Hilfe bei der Abklärung und Therapie von EMF-bezogenen Beschwerden sein.
Download der Leitlinie (PDF, deutsch, 17 Seiten).
Im März 2012 aus der Taufe gehoben, hatte die EMF-Leitlinie auf der Website der Österreichischen Ärztekammer (ÖÄK) ein nur kurzes Leben. Spätestens im Oktober 2012 hatte sich die ÖÄK bereits kommentar- und ersatzlos von dem Papier getrennt (deshalb ist der Link im Zitat oben auch mausetot). Die maximal 216 Tage Lebenszeit genügten jedoch interessierten Kreisen, um sich der Leitlinie zu bemächtigen und sie bis zum heutigen Tag auf ihren eigenen Websites zum Download anzubieten.
Google behauptet momentan ungefähr 790 Ergebnisse gefunden zu haben. Das ist zwar maßlos übertrieben, die Liste der echten Treffer bei den üblichen Verdächtigen ist gleichwohl ziemlich lang. Das muss man sich mal vorstellen: Die ÖÄK selbst nimmt das Papier aus unbekannten Gründen noch 2012 ersatzlos wieder vom Netz, möglicherweise weil es schnell veraltet oder der Kammer peinlich war oder weil es aus Sicht der ÖÄK hinfällig geworden ist. Doch dieser Schritt hat nicht die gewünschte Wirkung. Denn die Leitlinie feierte auf fremden Websites fröhliche Urstände und ist heute mühelos anderweitig zu haben (Beispiel), nur eben nicht auf der Website des Urhebers ÖÄK! Dabei heißt es auf der Site der Kammer im Impressum klipp & klar:
Sämtliche auf der Website verwendeten Inhalte, Bilder und Grafiken sind durch das Urheberrecht geschützt. Die Weiterverwendung, ohne ausdrückliche Genehmigung durch die ÖÄK, ist untersagt.
Unwahrscheinlich, dass alle, die sich die Leitlinie geangelt haben und zum Download anbieten, eine Genehmigung der ÖÄK haben, da sind mit Sicherheit Raubkopien dabei.
Ein Schweizer Anti-Mobilfunk-Verein bietet die Leitlinie, die es eigentlich seit mehr als zehn Jahren nicht mehr geben dürfte, zwar nicht zum Download an, zitiert aber noch 2023 daraus, als stünde die ÖÄK noch immer voll hinter dem Papier:
[...] In Österreich hat die Österreichische Ärztekammer 2012 ihre «Leitlinie zur Abklärung und Therapie EMF-bezogener Beschwerden und Krankheiten (EMF-Syndrom)» veröffentlicht. Vor dem Hintergrund, dass bei stressassoziierten Beschwerden eine starke Zunahme beobachtet wurde, hielt die ÖÄK fest: «Grundsätzlich sollte man bei unspezifischen Beschwerden, bei denen keine klar erkennbare Ursache gefunden wurde, EMF-Expositionen ernsthaft in Betracht ziehen, insbesondere dann, wenn vom Patienten ein entsprechender Verdacht geäussert wird».
Wahrscheinlich weiß die ÖÄK von der (unautorisierten) Reanimation ihrer Leitlinie gar nichts und ist deshalb untätig geblieben. Ich habe mir deshalb erlaubt, die Kammer heute auf das muntere Doppelleben des von ihr ungeliebten Papiers hinzuweisen und ein paar knifflige Fragen zum Sachverhalt zu stellen. Da der Tatbestand nach mehr als zehn Jahren für die ÖÄK nur mit Mühe aufzurollen ist, hält sich meine Zuversicht auf substanzielle Antwort in Grenzen, vielleicht klappt es aber doch.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
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