Fremdschämen: Wenn das Publikum zum Mob wird (Allgemein)

Kuddel, Dienstag, 17.01.2012, 20:04 (vor 4671 Tagen) @ H. Lamarr
bearbeitet von Kuddel, Dienstag, 17.01.2012, 20:33

Im Prinzip geht es bei diesen Veranstaltungen um Sektenführer (Baubiologen und Rutengänger), die neue Sektenmitglieder und Prediger suchen und dies durch Initiieren von Gründungsveranstaltungen für Bürgerinitiativen erreichen.

Wikipedia über den Begriff "Sekte":
"Sekte" ist ...eine ursprünglich wertneutrale Bezeichnung für eine philosophische, religiöse oder politische Gruppierung, die sich durch ihre Lehre oder ihren Ritus von herrschenden Überzeugungen unterscheidet und oft im Konflikt mit ihnen steht.

..Sekte kommt von lateinisch sequi, folgen, und ist die Übersetzung von griechisch hairesis, Wahl, Gefolgschaft. Mit ihm wurden in der Antike zunächst diejenigen bezeichnet, die einem bestimmten Philosophen in seinen Anschauungen folgten.

Die neuen Mitglieder werden mit dem Versprechen gelockt, daß man nur helfen wolle, drohendes Unheil (Apokalypse) abzuwenden und etwas zur Förderung von Gesundheit und ein langes Leben zu tun (Heilsversprechen).

Grundlage der Baubiologen/Rutengänger-Philosophie ist, daß die in Mobilfunk- und Erd- Strahlung enthaltene "Information" in den Körper eindringt und damit die Gesundheitliche Balance schädlich beeinflussen kann.

Der Ritus der baubiologischen Messung und die Anschließende Reinigung (=Abschirmung) soll helfen, in den neuen Glauben hineinzufinden. Zur Grundausstattung eines Sektenmitglieds gehört die "Maes'sche Bibel" ,welche mit zahlreichen Fallbeispielen aus dem Alltag den neuen Glauben näher bringen soll, sowie für Fortgeschrittene das "Meßgerät", welches dem Nachweis teuflischer Auren dient.

Besonders interessant werden solche Veranstaltunen natürlich durch theologische Streitgespräche mit anschließender (verbaler) "Steinigung" des extra zu disem Zweck eingeladenen "Ungläubigen" vom BfS oder gar eines "Sünders" von der Mobilfunkindustrie.
Thema des theologischen Streitgesprächs dieser Sekte ist nicht, wie bei Religionen, die Existenz/Nichtexistenz Gottes, sondern die Existenz/Nichtexistenz des Teufels in Form "krankmachender Strahlung".

Leider haben die eigens eingeladenen "Ungläubigen" und "Sünder" mit der Zeit gelernt, daß die Steinigung und nicht das Streitgespräch der eigentliche Zweck der Einladung war, so daß es immer schwieriger wird, ein präsentables Steinigungsopfer zu finden.

Unter den Sektenführern gibt es natürlich etliche, die von ihrer Mission so in Anspruch genommen sind, daß sie nur durch den Verkauf von Dienstleistungen und Glaubensutensilien ihre bescheidenen, weltlichen Bedürfnisse stillen können.
Im Schlepptau natürlich die Hersteller und Vertreiber der Zeremonien-Utensilien, (Maes'sche Bibeln, Meßgeräte,Abschirmmaterialien,) und Inquisitoren, welche gegen ein Honorar teuflische Strahlung aufspüren und beseitigen.

K

Tags:
Filz, Geschäftsmodell, Glaubenskrieg, Fallbeispiel, Einladung


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