Zitatfälschung: Beweise gegen Frau Weber (Allgemein)

Eva Weber, Freitag, 23.07.2010, 09:40 (vor 5213 Tagen) @ H. Lamarr

Es war mir wichtig, auf Ihre Anschuldigung hin, darzulegen, was zum unmittelbaren Anlass meines Leserbriefes führte.

"Frau J.Sch. vergisst völlig, dass wir uns im 21. Jahrhundert befinden. Um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, behauptet sie, dass Elektrosmog gesundheitsschädlich ist. Sicher mag das auf eine kleine Minderheit zutreffen, es darf aber keinesfalls verallgemeinert werden. In der Mobilfunkbranche arbeiten nämlich zehntausende Menschen, deren Arbeitsplätze akut gefährdet wären.....Ich wohne selbst nur etwa 500 Meter von so einem Mobilfunkmast entfernt, habe ab und an Kopfweh - aber nur bei Föhn und schnell steigendem Luftdruck oder beim Lesen solcher Leserbriefe."

Bemerken möchte ich, dass ich bei 500m Entfernung, genau wie Herr R.E., von meinem Mast nichts mehr spüre.

Ich bitte Sie meinen Leserbrief unter dieser Ihnen nunmehr dargelegten Vorgeschichte noch einmal zu lesen.

Stattdessen antworten Sie mir das Folgende:

Was soll die geschilderten Vorgeschichte ändern? Dass R.E. und Sie in 500 m Abstand zu einer UMTS-Antenne beide nichts "spüren", Sie in 110 m Abstand dagegen schon? Das kann es nicht sein, ich bin rund 16 m von einer GSM/UMTS-Kombiantenne weg, die Kinder unterm Dach sogar im Hauptstrahl - spüren tut hier aber dennoch keiner etwas, auch die zwei Bartagamen, die sich unser Jüngster zugelegt hat (man gönnt sich ja sonst nix, seufz), wachsen und gedeihen prächtig.

Ist das alles was Sie mir hierauf zu sagen haben? Ich erlaube mir, Ihnen zu Ihrer Behausung meine herzliche Gratulation auszusprechen und darf hinzufügen, dass mir Ihre Kinder unterm Dach Leid tun! Im Übrigen sind nicht alle Menschen gleich, denn dann würden alle am selben Tag ihres Lebens an der selben Krankheit sterben. Es soll ja auch Leute geben, die als Kettenraucher 90 Jahre alt werden!

... Man [Anm. spatenpauli: das BfS] räumt ein, in Bezug auf den rasant wachsenden Mobilfunk in verschiedenen Frequenzbereichen nicht einmal über Basiswissen zu verfügen.

Was Sie bemängeln und was Sie dazu veranlasst, mich als "Hetzerin" zu bezeichnen und mir zu unterstellen, dass ich das BfS für inkompetent darstelle, erläutere ich folgendermaßen:

BfS Jahresbericht 2004 Seite 7 "Herausforderungen und Zukunftsperspektiven des Strahlenschutzes" Wolfram König.

... Es mangelt auch für viele Frequenzbereiche an Basiswissen über Wirkungsmechanismen und an quantitativen Risikoschätzungen. Zentrale Konzepte des Strahlenschutzes, wie z.B. der Dosisbegriff, existieren nur ansatzweise im Bereich der UV-Strahlung."

Ich bitte Sie, Ihr Statement "Irreführung: BfS als inkompetent darstellen" zurückzunehmen.

Stattdessen antworten Sie mir mit einem neuen Vorwurf!

Wenn Ihr Seelenheil davon abhinge, ich würd's tun. Da ich annehme, dass dies nicht der Fall ist, halte ich Ihnen zusätzlich noch den moderaten Vorwurf einer Beinahe-Zitatfälschung (durch Weglassung) entgegen. Denn Sie schreiben:

Man [Anm. spatenpauli: das BfS] räumt ein, in Bezug auf den rasant wachsenden Mobilfunk in verschiedenen Frequenzbereichen nicht einmal über Basiswissen zu verfügen.

Gesagt aber hat BfS-Präsident König:

Es mangelt auch für viele Frequenzbereiche an Basiswissen über Wirkungsmechanismen und an quantitativen Risikoschätzungen.

Sie haben den wichtigen Bezug zu "Wirkungsmechanismen" weggelassen. Ein Fauxpas, denn die Unkenntnis über Wirkungsmechanismen ist im Jahr 2010 noch immer unverändert groß! Warum? Weil sich auch sechs Jahre nach Königs Jahresbericht einfach noch keine Schäden durch schwache EMF einstellen wollen, anhand derer endlich ein konkreter Ausgangspunkt zur Definition eines anerkannten Wirkmodells möglich wäre. Verstehen Sie: Ohne objektiv festgestellte Schäden durch schwache EMF wird das mit dem anerkannten Wirkmodell nix, bleibt es bei spekulativen Erklärungsversuchen einzelner (z.B. Warnke).
Vermutlich haben Sie unbewusst bemerkt, dass das komplette Zitat einem aufmerksamen Leser weit weniger Angst einjagt, als Ihre verkürzte Fassung. Was es auch war, durch die Weglassung betreiben Sie mMn ein bisschen Zitatfälschung (nur ein bisschen, weil Sie nicht wörtlich zitieren, sondern nur die Botschaft verfälschen), auch wenn Ihnen dies 2006 vielleicht noch nicht klar war. Das Beispiel zeigt aber sehr schön, wie das Zurechtbiegen von Alarmaussagen, die bei Licht besehen gar keine sind, funktioniert.

Sie überschätzen mich, Spatenpauli, mit ich zitiere Sie: "Vermutlich haben Sie unbewusst bemerkt, dass das komplette Zitat einem aufmerksamen Leser weit weniger Angst einjagt........Das Beispiel zeigt aber sehr schön, wie das Zurechtbiegen von Alarmaussagen, die bei Licht besehen gar keine sind, funktioniert."

Haben Sie schon einmal gehört, dass Leserbriefe möglichst kurz sein müssen?

Ich behalte mir vor, das BfS zu bitten, diese Abhandlung zu meiner Akte zu nehmen.

Ach du meine Güte, wollen sie sich in Neuherberg wirklich unbeliebt machen? Das BfS ist für 84 Mio. Bundesbürger da, nicht für Sie allein. Was wäre denn Ihrer Meinung nach der Sinn, diese "Abhandlung" vom BfS verakten zu lassen? MMn verpulvern Sie damit nur Steuergelder.

Ich sehe in Ihrem "Irreführung: BfS als inkompetent darstellen" eine bewusst gemachte Unterstellung um mir zu schaden! Da mein Leserbrief diese Schlussfolgerung nicht hergibt, werde ich, schon Aufgrund der nunmehr auf meine Darlegung gegebenen Antwort, das BfS bitten, diese Abhandlung meiner, wie Ex-Mobilfunker ja herausfand und freundlicherweise anonym ins Netz stellte, "umfangreichen Korrespondenz" beizufügen. http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?id=36323 und http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?id=36303

Wenn nicht mehr Steuergelder verpulvert werden als durch Hinzufügen einiger Blätter zu einer schon bestehenden Korrespondenz, dürfte es zu verkraften sein. Notfalls wäre mir das sogar einige Euro extra wert, um die dadurch entstehende, den Bürger erdrückende Abgabenlast, zu vermeiden!

Eva Weber


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