Dr. Adlkofer im Dienste der (Zigaretten)Industrie (Forschung)

Doris @, Dienstag, 07.07.2009, 23:19 (vor 5594 Tagen) @ Sektor3
bearbeitet von Doris, Dienstag, 07.07.2009, 23:41

2) Seriöse Wissenschaftler finden einfach nichts

Adlkofer sucht seit mindestens 1992 nach was, das vom Passivrauchen ablenkt. Er persönlich verdiente daran Millionen, seine Industrie Milliarden. Im Link findet sich übrigens auch Rüdiger mit zwei Zigaretten-Studien, bezüglich DNA und Benzol.

Ob nun Dr. Adlkofer die REFLEX-Ergebnisse, evtl. finanziert durch die , aus dem Hut gezaubert hat um vom Passivrauchen abzulenken, mag so sein oder auch nicht.
Mir zeigt es, wie käuflich Wissenschaftler sein können und die Bevölkerung nie sicher sein kann, welcher angeblich seriöse Wissenschaftler sich ebenfalls in die Dienste der Industrie stellt. Durch die Aufzeichnungen in der Tabakgeschichte ist dieses schändliche Tun genau belegt, es konnte wahrscheinlich nicht zum aktuellen Zeitpunkt eingesehen werden, sondern erst im Nachhinein.

Ich kenne teilweise die Seiten, auf die Sie verweisen, da ich als die REFLEX Studie in die Kritik geriet, ebenfalls zu Dr. Adlkofer recherchierte.

Seriöse Wissenschaftler finden einfach nichts

Was erfährt die Öffentlichkeit denn überhaupt?
So gibt es aus dem Jahre 1982 ! den Projektvorschlag "Studienprogramm Passiv-Rauchen und Lungenkrebs -Entwicklungsphase" von Dr. Überla. Da steht als Einleitung

Aktives Rauchen ist ohne Zweifel eine Hauptursache des Lungenkrebses, wie zahlreiche Studien wiederholt gezeigt haben . Die Frage, ob auch Passiv-Rauchen zum Lungenkrebs führt, ist in der wissenschaftlichen Literatur jedoch umstritten. Der Analogieschluß vom aktiven Rauchen auf das passive Rauchen liegt nahe. Tierexperimente lassen ihn möglich erscheinen. Am Menschen ist der strikte Nachweis, daß Passiv-Rauchen Lungenkrebs hervorruft, bisher nicht geführt

Schon traurig, welche eindeutigen Beweise es bezüglich des Aktivrauchens bereits lange vor der Umsetzung des Nichtraucherschutzes gab.

Wirklich interessiert war man zu diesem Zeitpunkt wohl auch noch nicht an der Frage evtl. gesundheitlicher Auswirkungen durch das Passivrauchen, obwohl es auch da schon einige Erkenntnisse gab. Auf Seite 5 steht

Planung und Durchführung einer Studie zu Umfang und Intensität des Passivrauchens in der Bundesrepublik. Diese Studie soll Information darüber bringen, in welchem Umfang Passiv-Rauchen heute stattfindet . Dies ist eine Voraussetzung für die geplante prospektive Studie . Die Frage des Zusammenhangs zum Lungenkrebs soll dabei nicht untersucht werden, da es sich um eine kleine Stichprobe handeln wird .

(Nur am Rande: Dieses Desinteresse erinnert mich an die mittlerweile vom Netz genommenen Blogs von Leszczynski, der in beiden Beiträge sich darüber wunderte, warum niemand Naheliegendes erforscht. Unterstützung für seine Verwunderung sah er übrigens in Guglielmo d'Inzeo)

In diesem Schriftstück ist zu sehen, mit welcher Vorgabe die Industrie an die Wissenschaftler herantritt

Dr . Adlkofer pointed out that, before he was commissioned to undertake this work, Professor Uberla had to accept the Verband position on passive smoking in order to ensure that the findings were not biassed against the industry . However, Professor Uberla had only accepted the contract on condition that all the results would be published .

Zu dem Zeitpunkt stand Dr. Überla wohl noch nicht vollends im Dienste der Zigarettenindustrie. Aber von 1981 - 1985 war er auch Präsident des Bundesgesundheitsamtes und hatte vielleicht noch ein Stück Gewissen. Oder auch nicht, denn in der Cumuarin Affäre war er auch als Präsident des BGA verwickelt.

Einflussnahme des Verbandes der Cigarettenindustrie

Während Überlas Präsidentschaft beim Bundesgesundheitsamt war er Leiter der GIS (Gesellschaft für Informationsverarbeitung und Statistik in der Medizin), einer privaten Forschungseinrichtung. 1982 beauftragte der Verband der Cigarettenindustrie die GIS mit einer Studie über Passivrauchen und Lungenkrebs. Dafür erhielt die GIS insgesamt etwa 2 Millionen DM vom VdC.[3] Nach einem Bericht des Center for Tobacco Control Research and Education in San Francisco war Überla vermutlich die wichtigste gesundheitspolitische Autorität, mit der die Tabakindustrie im Verlauf der 1980er Jahre verbündet war.[4]

Während seiner Tätigkeit als BGA Präsident sorgte Überla zumindest einmal dafür, dass eine offizielle Stellungnahme des Bundesgesundheitsamtes der Tabakindustrie nicht zum Nachteil gereichte. Eine von seinen Mitarbeitern getroffene Beurteilung über Passivrauchen änderte er schriftlich zu Gunsten der Tabakindustrie ab.[5][6][4] Aus Schlussfolgerungen des BGA-Berichtes über Lungenkrebs bei Personen, die Passivrauch ausgesetzt waren, wurden so Hypothesen.[7][4] Aus „nachgewiesene Ergebnisse“ wurden „beschriebenen Ergebnissen“. Die begründete Annahme, dass Passivrauchen die Lungenfunktion negativ beeinflusst und chronisch schädigt, sowie das Lungenkrebsrisiko von Nichtrauchern erhöht, strich Überla. Nach seiner Bearbeitung wurde Passivrauchen lediglich als „Belästigung“ bezeichnet, nicht als gefährliche Substanz.[5]

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Ihre Ausführungen sind interessant und ich bin gespannt, ob Sie das, was Sie annehmen, hieb- und stichfest belegen können. Mir zeigen diese Schriftstücke in der Tabakentwicklung wie korrupt Wissenschaftler sein können und wie tief der Sumpf sein kann.

Vielleicht gibt es in 10 - 15 Jahren eine Nachlese und wir sehen, ob bzw. welche Adlkofers es in der Mobilfunkgeschichte gab.

Tags:
Korruption, Rauchen, Wissenschaftler, Leszczynski, Tabakindustrie, Adlkofer, Passivrauchen, Hintergrund, Ueberla, Lobbyismus, Verbandsarbeit, Desinteresse, Tierexperiment


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