Einwände gegen die derzeitigen Grenzwerte (Allgemein)

Doris @, Samstag, 15.03.2008, 17:21 (vor 6074 Tagen)

Fachvortrag von Dr. Adlkofer und Dr. Lutz

Deutsche Übersetzung: Evi Gaigg

hier....

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Gaigg

Einwände gegen die derzeitigen Grenzwerte

H. Lamarr @, München, Samstag, 15.03.2008, 21:25 (vor 6074 Tagen) @ Doris

Fachvortrag von Dr. Adlkofer und Dr. Lutz

Deutsche Übersetzung: Evi Gaigg

Toll! Aber "Deutsche Übersetzung" von was eigentlich? Fachvortrag vor wem?

Mit dieser Passage hier von Seite 2 habe ich allerdings noch meine liebe Not: Auch den Vorschlägen der WHO, die den heutigen Grenzwerten von 1mW/m² entsprechen, lagen thermische Überlegungen zugrunde. Ich vermute mal, die Autoren sind hier über die unglückliche Bezugsgröße cm² gestolpert, mit der sie in dem dokument hantieren. Oder bei der Übersetzung*) ist etwas hopps gegangen. Ob die Argumentation zutrifft, dass die geltenden Grezwerte den einen oder anderen Effekt nicht oder nicht hinreichend berücksichtigen, vermag ich nicht zu sagen. Bei den Interferenzen habe ich da jedoch erhebliche Zweifel. Ich könnte mir vorstellen, dass die beiden Autoren mit ihrem Fachvortrag den Physiker Hahn auf den Plan rufen, der ggf. eine kompetente Gegenargumentation liefern kann, so es diese gibt.

Nachtrag: Nein, an der Übersetzung liegt's nicht, auch im englischen Original steht 1 mW/m². Dass aber die WHO 1 mW/m² als Grenzwert empfiehlt, ist mir jedoch völlig neu, bislang war die WHO auf die 10'000-mal höheren ICNIRP-Grenzwerte eingeschworen.

--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Einwände gegen die derzeitigen Grenzwerte

K. Bleser, Samstag, 15.03.2008, 21:55 (vor 6074 Tagen) @ H. Lamarr

Toll! Aber "Deutsche Übersetzung" von was eigentlich? Fachvortrag vor wem?

Guckst Du hier ins Konferenzprogramm (falls nicht inzwischen selber erspäht):

http://archiv.tu-chemnitz.de/pub/2007/0210/data/index.html

Eine Konferenz der ITG (Informationstechnische Gesellschaft im VDE)
Fachausschuss 7.5 "Wellenausbreitung in Funk-, Mikrowellensystemen und Navigation"

Der Vortrag von Dr. Adlkofer und Dr. Lutz findet sich weiter unten im Programm.

Gruss
K. Bleser

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VDE, Lutz

Einwände gegen die derzeitigen Grenzwerte

Sparco, Sonntag, 16.03.2008, 22:42 (vor 6073 Tagen) @ H. Lamarr

Mit dieser Passage hier von Seite 2 habe ich allerdings noch meine liebe Not: Auch den Vorschlägen der WHO, die den heutigen Grenzwerten von 1mW/m² entsprechen, lagen thermische Überlegungen zugrunde. Ich vermute mal, die Autoren sind hier über die unglückliche Bezugsgröße cm² gestolpert, mit der sie in dem dokument hantieren. Oder bei der Übersetzung*) ist etwas hopps gegangen. ....

Hallo,
also im Text ist von 1 mW/cm² (nicht 1 mW/m²) zu lesen - das entspricht ca. 61 V/m.
Wenn demnach Funkdienste mit Trägerfrequenzen jenseits der 2 GHz gemeint sind, dann ist die Textpassage korrekt.

Gruß
Sparco

Einwände gegen die derzeitigen Grenzwerte

H. Lamarr @, München, Sonntag, 16.03.2008, 23:47 (vor 6073 Tagen) @ Sparco

also im Text ist von 1 mW/cm² (nicht 1 mW/m²) zu lesen ...

Seite 2, rechte Spalte, erster Absatz: Auch den Vorschlägen der WHO, die den heutigen Grenzwerten von 1mW/m² entsprechen ...

--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Einwände gegen die derzeitigen Grenzwerte

Doris @, Sonntag, 16.03.2008, 23:57 (vor 6073 Tagen) @ H. Lamarr

also im Text ist von 1 mW/cm² (nicht 1 mW/m²) zu lesen ...

Seite 2, rechte Spalte, erster Absatz: Auch den Vorschlägen der WHO, die den heutigen Grenzwerten von 1mW/m² entsprechen ...

Hier der Originalbeitrag

Auf Seite 1 unter der Tabelle steht der von sparco genannte Wert.

Plädoyer für den Quadratmeter

H. Lamarr @, München, Montag, 17.03.2008, 01:02 (vor 6073 Tagen) @ Doris

Auf Seite 1 unter der Tabelle steht der von sparco genannte Wert.

Die Bezugseinheit der Leistungsflussdichte ist m² (nicht cm²). Und die meisten halten sich auch daran. Es gibt keinen vernünftigen Grund, von dieser Bezugseinheit abzuweichen. Unterschiedlich große Messwerte lassen sich allein durch die Einheitenvorsätze der Leistungsflussdichte prima bändigen, niemand muss 0,001 W/m² schreiben, 1 mW/m² tut's auch. hauptsache der Quadratmeter bleibt als Bezugseinheit erhalten. Wer davon abweicht, erschwert nur das Vergleichen unterschiedlicher Werte. Stellen Sie sich das mal vor: Ford würde den Spritverbrauch seiner Autos in Liter/100 km angeben, BMW in Liter/10 km, Opel in Hektoliter/Landmeile - und die Bürgerwelle in Nanoliter/Mikrometer.

Bei "unserer" Mobilfunk-Veranstaltung vor vielen Jahren hatten wir drei Referenten, die nacheinander sprachen. Jeder benutzte die ihm vertrauten Einheiten, und das waren leider drei unterschiedliche. Die Zuhörer verstanden nur noch Bahnhof, man sah es ihnen geradezu an. Danach beim Essen schlug ich den Referenten vor, sich auf die Bezugseinheit m² zu einigen, damit alle Welt es leichter hätte. Abgelehnt. Begründung: dann müssten ja die Vortragsunterlagen umgeschrieben werden - und dazu hatte keiner Lust.

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Einwände gegen die derzeitigen Grenzwerte

Doris @, Donnerstag, 20.03.2008, 17:55 (vor 6069 Tagen) @ H. Lamarr

Ich könnte mir vorstellen, dass die beiden Autoren mit ihrem Fachvortrag den Physiker Hahn auf den Plan rufen, der ggf. eine kompetente Gegenargumentation liefern kann, so es diese gibt.

Mensch spatenpauli :confused: nicht "ich könnte mir vorstellen..." sondern "ich wette......" dann wäre der Getränkevorrat über die verschneiten Osterfeiertage gesichert gewesen

Teil 1
Teil 2

Prof. Lutz im Gefecht mit der 26. BImSchV

RDW, Sonntag, 16.03.2008, 00:57 (vor 6074 Tagen) @ Doris

Fachvortrag von Dr. Prof. A. und Dr. Lutz

Was für eine unterhaltsame Nachtlektüre! Wie heisst es zu Prof. Lutz so nett:
"Der erste Autor ist Spezialist für Halbleiter-Leistungsbauelemente und deren Anwendung. Die elektromagnetische Verträglichkeit in Bezug auf biologische Organismen stellt ein Randgebiet der Forschungsarbeiten dar, die Einarbeitung ist noch nicht abgeschlossen."

Vielleicht sollte Prof. Lutz seine Einarbeitung z. B. damit fortsetzen, dass er die von ihm zitierte 26. BImSchV einmal richtig durchliest und auch zu verstehen versucht.
Denn zwar versucht er seine Zuhörerschaft mit professoral anmutenden Formeln zu beeindrucken, aber das eigene Verständnis....
Schreibt er doch:
"Messtechniker, die die Mikrowellenexposition durch Mobilfunk-Basisstationen messen, verwenden für gewöhnlich den Maximalwert. Aber die Vorschriften sind nicht so. Sie verwenden den Effektivwert."

Oh. Nun steht aber auch in der 26. BImSchV, also "den Vorschriften":
"Zum Schutz vor schädlichen Umwelteinwirkungen sind Hochfrequenzanlagen so zu errichten und zu betreiben daß in ihrem Einwirkungsbereich in Gebäuden oder an Grundstücken, die zum nicht nur vorübergehender Aufenthalt von Menschen bestimmt sind, bei höchster betrieblicher Anlagenauslastung und unter Berücksichtigung von Immissionen durch andere ortsfeste Sendefunkanlagen...."

Lieber Herr Leistungselektronik Prof. Lutz: Vielleicht können Sie mir ja den Unterschied zwischen Maximalwert und höchster betrieblicher Anlagenauslastung erklären? Ich kann es nämlich leider nicht, jedenfalls nicht bei dem von Ihnen gleichermaßen angegriffenem wie offensichtlich unverstandenem Mobilfunk.

RDW

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26. BImSchV, Basisstation, Lutz

Prof. Lutz im Gefecht mit der 26. BImSchV

H. Lamarr @, München, Sonntag, 16.03.2008, 21:43 (vor 6073 Tagen) @ RDW

"Messtechniker, die die Mikrowellenexposition durch Mobilfunk-Basisstationen messen, verwenden für gewöhnlich den Maximalwert. Aber die Vorschriften sind nicht so. Sie verwenden den Effektivwert."

Da Sie auf eine Antwort von Prof. Lutz vermutlich bis zum Jüngsten Gericht warten müssen, probier' ich's mal.

Ich habe diese Passage so verstanden: Messtechniker (Baubiologen), die die Mikrowellenexposition durch Mobilfunk-Basisstationen messen, verwenden für gewöhnlich den Maximalwert (hier im Sinne von: Spitzenwertmessung). Aber die Vorschriften (BImSchV) sind nicht so (naja, das Deutsch schlägt hier schon Purzelbäume). Sie (die Vorschriften) verwenden den Effektivwert.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
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Prof. Lutz im Gefecht mit der 26. BImSchV

RDW, Montag, 17.03.2008, 10:45 (vor 6072 Tagen) @ H. Lamarr

"Messtechniker, die die Mikrowellenexposition durch Mobilfunk-Basisstationen messen, verwenden für gewöhnlich den Maximalwert. Aber die Vorschriften sind nicht so. Sie verwenden den Effektivwert."

Da Sie auf eine Antwort von Prof. Lutz vermutlich bis zum Jüngsten Gericht warten müssen, probier' ich's mal.

Ich habe diese Passage so verstanden: Messtechniker (Baubiologen), die die Mikrowellenexposition durch Mobilfunk-Basisstationen messen, verwenden für gewöhnlich den Maximalwert (hier im Sinne von: Spitzenwertmessung). Aber die Vorschriften (BImSchV) sind nicht so (naja, das Deutsch schlägt hier schon Purzelbäume). Sie (die Vorschriften) verwenden den Effektivwert.

Vergessen Sie den aus der Wechselstromtechnik stammenden Begriff des "Spitzenwertes" (von Sinuswellen) gegenüber dem "Effektivwert". In der Hochfrequenztechnik misst niemand diesen "Spitzenwert". Dort versteht man unter "Spitzenwert" die maximale Leistung oder elektr. Feldstärke z. B. während eines Pulses.
Prof. Lutz ist offenbar nicht bewusst, dass die 26. BImSchV bei der Berechnung des Sicherheitsabstandes vorschreibt, dass bei einer Mobilfunk-Sendeanlage diese mit allen verfügbaren Kanälen, mit allen Zeitschlitzen und mit maximaler Leistung sendend anzunehmen ist. Vielleicht hat er sich von der von Sparco erwähnten zusätzlichen Definition für gepulste Sendeanlagen irreleiten lassen. Doch diese Definition ist natürlich nur für solche Anlagen relevant, die gar nicht anders können als gepulst senden, wie etwa Radaranlagen.

Vielleicht sollte ich noch hinzufügen, dass dieser Irrtum in seiner Grenzwertkritik der augenfälligste und am kürzesten beschreibbare ist, aber längst nicht der Einzige. Ich möchte ihm wirklich nahelegen, die verschiedenen ICNIRP-Unterlagen einmal richtig durchzulesen, dazu die Literatur aus dem Deutschen Mobilfunk-Forschungsprogramm. Falls er die Zeit dafür findet und er sich weitere Blamagen vor anderen Fachleuten ersparen möchte, welche diese Zeit aus unterschiedlichen Gründen aufbringen. Gleiches gilt für die Mobilfunktechnik im Allgemeinen, siehe z. B. hier.

Aber wie Sie schon geschrieben haben: Eine Antwort ist nicht zu erwarten und ich erwarte auch keine grundsätzliche Besserung.
Ist aber auch nicht notwendig, denn Prof. Lutz mag in noch so vielen Gremien zur EMV von Leistungselektronik kompetent und angesehen sein, doch in Sachen Funk- und Mobilfunktechnik sowie deren biologischen Wirkungen ist er ein Laie und seine Meinung ist somit irrelevant. Bestenfalls geeignet zur Beeindruckung anderer Laien und da kann das sogar noch funktionieren.

RDW

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, Irrtümer

Spitzenwert - Effektivwert - Maximalwert

H. Lamarr @, München, Montag, 17.03.2008, 15:11 (vor 6072 Tagen) @ RDW

Vergessen Sie den aus der Wechselstromtechnik stammenden Begriff des "Spitzenwertes" (von Sinuswellen) gegenüber dem "Effektivwert". In der Hochfrequenztechnik misst niemand diesen "Spitzenwert". Dort versteht man unter "Spitzenwert" die maximale Leistung oder elektr. Feldstärke z. B. während eines Pulses.

Nein, natürlich gehe ich hier nicht vom Faktor 0,707 aus, der bei reinen Sinussignalen den Effektivwert mit dem Spitzenwert verknüpft. Die fehlenden Schwingungspakete in Pulspausen müssen sich ja auch irgendwie bemerkbar machen. Spitzenwert ist Peak, also z.B. bei DECT 250 mW/m². Und der Effektivwert ist bei DECT eben nicht 0,707 x 250 mW/m² = 177 mW/m² (dies wäre nur bei ungepulstem Signal richtig), sondern wegen des hohen Tastverhältnisses eben viel kleiner, nämlich die bekannten 10 mW/m² während eines Gesprächs. Das heißt: Wir reden schon vom selben, nur Sie nennen es "Maximalwert" und ich "Spitzenwert". Bei beiden habe ich immerzu das mulmige Gefühl, jemand könnte dies wieder anders verstehen und damit den höchsten gemessenen Wert im Zuge einer Messreihe mit mehreren Messwerten meinen. Komisch: Eigentlich ist es ja wirklich einfach, aber dennoch fällt es mir schwer, es unmissverständlich auszudrücken. Deshalb die Frage: Gibt's dazu eine anerkannte Sprachregelung unter Praktikern, um klare Verhältnisse zu schaffen?

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
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Spitzenwert

Spitzenwert - Effektivwert - Maximalwert

RDW, Montag, 17.03.2008, 17:35 (vor 6072 Tagen) @ H. Lamarr

Gibt's dazu eine anerkannte Sprachregelung unter Praktikern, um klare Verhältnisse zu schaffen?

Unter Praktikern gibt es auch immer wieder Unklarheiten wegen der Ausdrucksweise. Allerdings versucht dort keiner, dem anderen deswegen ein Strick daraus zu drehen, sondern man verständigt sich eben unverkrampft.

Wenn man sich die gängigen Protokolle und Studientexte anschaut, dann könnte man folgende häufigste Sprachegelung finden:
Effektivwert = "Mittelwert" von gepulsten Signalen
Spitzenwert = "Höchstwert" von gepulsten Signalen
Maximalwert = Höchster gemessener Spitzenwert von mehreren Messungen.

Aber/und ich glaube, genau so haben Sie es schon bisher vermutet.

RDW

Spitzenwert - Effektivwert - Maximalwert

H. Lamarr @, München, Montag, 17.03.2008, 19:57 (vor 6072 Tagen) @ RDW

Effektivwert = "Mittelwert" von gepulsten Signalen
Spitzenwert = "Höchstwert" von gepulsten Signalen
Maximalwert = Höchster gemessener Spitzenwert von mehreren Messungen.

Die ersten beiden sind klar. Der dritte macht mir Kummer. Und zwar deshalb, weil es ja Leute geben soll, die in Messreihen Effektivwerte erfassen. Die gehen bei der Definition leer aus, und das bedeutet nach Murphy immer nur eines: Ärger.

Was halten Sie davon, dem "Maximalwert" noch ein Attribut beizustellen:

Maximalwert (Spitze) = Höchster gemessener Spitzenwert von mehreren Messungen
Maximalwert (Effektiv) = Höchster gemessener Effektivwert von mehreren Messungen

Und wenn wir schon mal dabei sind, dann können Sie mir vielleicht auch noch bei folgendem Rätsel in die Schuhe helfen: Die Grenzwerte (Fernfeld), da sind wir uns sicher einig, benennen Effektivwerte und nicht Spitzenwerte, die berühmten 61 V/m z.B. sind demzufolge ein Effektivwert. Also sollte doch zu erwarten sein, dass BTS-Messungen auf Feld & Flur nun ebenfalls Effektivwerten gelten, damit die Messwerte mit den Grenzwerten richtig in Beziehung gebracht werden können. So zumindest habe ich es bisher verstanden und eine GSM-BTS-Messvorschrift des Schweizer Bafu sieht auch genau dies vor. Die BNetzA aber macht mir einen Strich durch die Rechnung, indem sie in ihrer Messvorschrift für EMF-Messreihen auf Seite 5 ausgerechnet die Spitzenwertmessung (Peakmessung mit Max-hold) vorschreibt. Warum?

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Spitzenwert - Effektivwert - Maximalwert

RDW, Montag, 17.03.2008, 21:04 (vor 6072 Tagen) @ H. Lamarr

Was halten Sie davon, dem "Maximalwert" noch ein Attribut beizustellen:

Maximalwert (Spitze) = Höchster gemessener Spitzenwert von mehreren Messungen
Maximalwert (Effektiv) = Höchster gemessener Effektivwert von mehreren Messungen

Von mir aus. Jedoch werden weder Sie noch ich etwas an der Nomenklatur der vielen anderen ändern können.

Die BNetzA aber macht mir einen Strich durch die Rechnung, indem sie in ihrer Messvorschrift für EMF-Messreihen auf Seite 5 ausgerechnet die Spitzenwertmessung (Peakmessung mit Max-hold) vorschreibt. Warum?

Man darf all diese deutschen "Vorschriften" nicht eigenständig anschauen, sondern nur gemeinsam und mit dem Blick auf die Historie:
- 26. BImschV mit den Grenzwerten (1996)
- Nachweisverfahren BEMF (2002)
- Messanweisung der RegTP (2003)

Die Messanweisung hängt dabei nicht direkt mit der 26. BImSchV zusammen, welche für die Grenzwerteinhaltung und letztendlich zur Bestimmung des Sicherheitsabstandes eine Funkanlage mit hypothetischer maximaler Sendeleistung betrachtet.

Abschließend will ich es einmal so ausdrücken: Für Fachleute ist es klar und nicht besonders diskutabel, wie das alles zu betrachten ist und wie gepulste Sendeanlagen zu behandeln sind. Es sind immer nur solche Leute wie z. B. Prof. Lutz, welche das und vieles anderes entweder nicht begreifen wollen oder ganz bewusst etwas "missverstehen", um darauf basierend dann ihre Kritik zurechtzubiegen. Es ist das gleiche Spiel wie mit der EIRP, wo ebenfalls wieder nur Mobilfunkkritiker Verwirrung stiften und so tun, als hätten sie die wundersame Energiemultiplikation entdeckt, die andere nur "verschweigen" wollen.

Das ist alles nur, weil Laien sich um Dinge kümmern, von denen sie zuwenig verstehen und von denen sie auch nichts verstehen müssen. Mir ist schließlich auch egal, weshalb mein Auto fährt, Hauptsache es fährt. Und wenn es mal nicht fahren will, dann bringe ich es in die Werkstatt und beginne keine Diskussion mit dem Hersteller oder dem Tankwart.

RDW

Spitzenwert - Effektivwert - Maximalwert

charles ⌂ @, Montag, 17.03.2008, 23:57 (vor 6072 Tagen) @ H. Lamarr

Es kann auch noch komplizierter vorgestellt werden.

Bei Breitbandmessgeräten gibt es Spitzenwerte und Mittelwert, aber diesen Mittelwert ist etwas anderes als normal gemeint wird.

Dann gitn es noch RMS, und Peakwerte dabei.
Das ist noch etwas anderes.

Aber jetzt wird es doch ein wenig spät.

--
Charles Claessens
www.milieuziektes.nl

Prof. Lutz im Gefecht mit der 26. BImSchV

Sparco, Sonntag, 16.03.2008, 23:59 (vor 6073 Tagen) @ RDW

Hallöle,
A)
"Die höchste betriebliche Anlagenauslastung ergibt sich insbesondere aus der Sendeleistung der Sendefunkanlage sowie aus der Anzahl der Frequenzkanäle, der Verluste durch Leitungs- und Kopplerdämpfung und dem Antennengewinnfaktor. Die höchste betriebliche Anlagenauslastung wird im Rahmen des von der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (Reg TP)1 durchzuführenden Standortbescheinigungsverfahrens festgelegt….”
http://starweb.hessen.de/cache/STANZ/1999/pdf/26/2072.pdf

B)
In der BImSchV steht doch klar und deutlich, " Zum Schutz vor schädlichen Umwelteinwirkungen sind Hochfrequenzanlagen so zu errichten und zu betreiben, daß in ihrem Einwirkungsbereich in Gebäuden oder auf Grundstücken, die zum nicht nur vorübergehenden Aufenthalt von Menschen bestimmt sind, bei höchster betrieblicher Anlagenauslastung und unter Berücksichtigung von Immissionen durch andere ortsfeste Sendefunkanlagen

1. die im Anhang 1 bestimmten Grenzwerte der elektrischen und magnetischen Feldstärke für den jeweiligen Frequenzbereich nicht überschritten werden und
2. bei gepulsten elektromagnetischen Feldern zusätzlich der Spitzenwert für die elektrische und die magnetische Feldstärke das 32fache der Werte des Anhangs 1 nicht überschreitet."

Während also unter A) quasi die max. EIRP (anlagenspezifisch) definiert wird, wird unter B) der Grenzwert der "Gesamtsituation" definiert - daraus ergibt sich der Sicherheitsabstand.
Man beachte auch den Punkt 2. -> demnach kann bei "gepulsten" Funkdiensten auch 32 x 61 V/m grenzwertkonform sein.

Gruß
Sparco

10 kW/m² gemäß 26. BImSchV

H. Lamarr @, München, Montag, 17.03.2008, 01:13 (vor 6073 Tagen) @ Sparco

Man beachte auch den Punkt 2. -> demnach kann bei "gepulsten" Funkdiensten auch 32 x 61 V/m grenzwertkonform sein.

32 x 61 V/m = 1952 V/m = 10 107 W/m² = 10 kW/m²

Nicht schlecht! Zwar "nur" für Spitzenwerte gültig, aber schon ein bisschen arg hoch ...

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Neues von Prof. Lutz

H. Lamarr @, München, Freitag, 19.08.2011, 20:22 (vor 4822 Tagen) @ RDW

Was für eine unterhaltsame Nachtlektüre! Wie heisst es zu Prof. Lutz so nett:
"Der erste Autor ist Spezialist für Halbleiter-Leistungsbauelemente und deren Anwendung. Die elektromagnetische Verträglichkeit in Bezug auf biologische Organismen stellt ein Randgebiet der Forschungsarbeiten dar, die Einarbeitung ist noch nicht abgeschlossen."

An einer für mich völlig unerwarteten Stelle ist Prof. Lutz als Autor wieder in Erscheinung getreten: in der August-Ausgabe 2011 des "Strahlentelex" von Thomas Dersee (nicht etwa in der Beilage "Elektrosmog-Report", sondern im "Strahlentelex"). Prof. Lutz wird dort als Co-Autor eines Artikels über Umweltradioaktivität mit dem Titel "Zu den Auswirkungen der Reaktorkatastrophe von Fukushima auf den Pazifik und die Nahrungskette" genannt. Auch hier stellt sich Irritierten die Frage, welche Kompetenzen ein Prof. für Leistungselektronik und elektromagnetische Verträglichkeit vorzuweisen hat, um zu komplexen Fragen der Umweltradioaktivität gehört zu werden. Möglicherweise kommt es darauf aber gar nicht an, sondern auf die Anzahl der Autoren mit Professorentitel, die dem Artikel im Strahlentelex (trügerischen) Glanz verleihen sollen. Auf diese Idee brachte mich das Impressum des "Strahlentelex", das im "Wissenschaftlichen Beirat" momentan auf die Nennung von zwei Professoren nicht verzichten möchte, obwohl die Herren bereits verstorben sind.

Die Verbindung von Prof. Lutz zu Prof. Adlkofer ist bekannt, die zu Thomas Dersee, der ebenfalls einer der Co-Autoren des Artikels ist, ist mir neu gewesen.

Warum ich dies einstelle? Weil sich ein kleiner Kreis von Akteuren in der Mobilfunkdebatte herauskristallisiert, deren Mitglieder mMn gut vernetzt sind. Prof. Lutz betrat die Bühne der Mobilfunkdebatte am 1. Oktober 2007 in Gelsenkirchen. Damals stellte Prof. Adlkofer an der dortigen "Offenen Universität" die berühmt/berüchtigte UMTS-Studie erstmals öffentlich vor - neben ihm auf dem Podium saß Prof. Lutz. Ein Jahr später verfassten die beiden ein Papier mit Einwänden gegen die derzeitigen Grenzwerte für Mikrowellenstrahlung. Und jetzt taucht Prof. Lutz in einem Szeneblatt auf, dessen Beilage "Elektrosmog-Report" als eines der Sprachrohre von Prof. Adlkofer in seiner Auseinandersetzung mit seinem Intimfeind Lerchl dient.

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Elektrosmog-Report, Beirat, Strahlentelex, Lutz, Gelsenkirchen, Dersee

Neues von Prof. Frentzel-Beyme

H. Lamarr @, München, Freitag, 19.08.2011, 21:40 (vor 4822 Tagen) @ H. Lamarr

Prof. Lutz betrat die Bühne der Mobilfunkdebatte am 1. Oktober 2007 in Gelsenkirchen. Damals stellte Prof. Adlkofer an der dortigen "Offenen Universität" die berühmt/berüchtigte UMTS-Studie erstmals öffentlich vor - neben ihm auf dem Podium saß Prof. Lutz.

Ebenfalls neben Prof. Adlkofer auf dem Podium saß Anfang Oktober 2007 Prof. Rainer Frentzel-Beyme, ein Mobilfunkgegner der ersten Stunde. In den Tabakdokumenten kommt er zwar auf die stattliche Anzahl von 419 Treffern, was aber nichts heißen muss, weil dies leicht daran liegen kann, dass Frentzel-Beyme beim Deutschen Krebsforschungsinstitut bzw. beim DKFZ beschäftigt war. Im Februar 2008 schießt Frentzel-Beyme dann sogar öffentlich gegen Big T.: "Die Tabakindustrie ist offenbar weiterhin beschäftigt mit der Erfindung immer neuer Strategien zur Verschleierung der finanziellen Unterstützung ihnen genehmer Forschung." (Quelle)

Für mich ist das (noch) nicht zu durchschauen: Einerseits hat Frentzel-Beyme keine Hemmungen, sich 2007 mit dem ehemals einflussreichsten deutschen Tabakforscher öffentlich an einen Tisch zu setzen, nur um andererseits kein halbes Jahr später öffentlich einen Finanzierungstrick der Tabakindustrie anzuprangern. Das passt nicht zusammen. Tatsache ist, dass Frentzel-Beyme mit seiner Zeitschrift UMG mobilfunkkritischen Autoren wie Dr. Eger eine wohlwollende Publikationsplattform bietet und er selber auch 2011 noch zu den Mobilfunkgegnern zählt. Für den Professor aus Bremen spricht, dass er offenbar keinerlei Berührungsängste hat und so 2005 z.B. der linksextremen Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands für ein Interview zur Verfügung stand. Da ist es mMn zu einer kurzen Liaison mit Tabak nicht mehr allzu weit hin.

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Tabak, Umwelt-Medizin-Gesellschaft, Frentzel-Beyme, Offene Akademie Gelsenkirchen, DKFZ, MLPD

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