Neuer Scheidsteger-Film: Wenn die Gondeln Trower tragen (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 20.12.2018, 17:01 (vor 2147 Tagen)

Nach "Der Handykrieg" und "Thank You for Calling" hat Filmemacher Klaus Scheidsteger im Dezember 2018 seinen dritten Anti-Mobilfunk-Film auf DVD gebrannt. Der Titel des Werkes ist variabel, bei YouTube lautet er "Wie gefährlich ist Mobilfunkstrahlung - Faktencheck", die sogenannte Kompetenzinitiative spricht von "Faktencheck – Die gesundheitliche Wirkung der Mobilfunkstrahlung" und Diagnose-Funk redet von "Mobilfunk Faktencheck". Eine 6-minütige Kostprobe gibt es gratis auf YouTube, wer die gesamten 90 Minuten sehen möchte muss bei Diagnose-Funk 24,40 Euro zuzüglich Versand hinblättern.



Der Brite Barrie Trower ist so etwas wie der Karl May der Anti-Mobilfunk-Szene, nicht zu verwechseln mit Theresa May. Trower erzählt, angeblich aus geheimen Erfahrungen heraus, Bierernstes über schreckliche Gefahren von Mikrowellen, so wie Hochstapler Karl May sich vor gut 100 Jahren Aufregendes über Apachenhäuptling Winnetou aus den Fingern saugte. Ich halte auch Trower für einen Hochstapler mit dem Unterschied: May erzählt Märchen für Kinder und Jugendliche, Trower hingegen für erwachsene Mobilfunkgegner. Wer im IZgMF-Forum nach Trower sucht, findet ihn gut versteckt auch im Wort Elektrowerkstatt. Das passt zu dem Mann, der vorgibt, ehemals für britische Geheimdienste gearbeitet und an geheimen Militärprojekten mitgewirkt zu haben. Das enorm Praktische an diesen Quellen ist: sie sind verschwiegen und daher nicht überprüfbar. Anstoß nehmen die überzeugten Mobilfunkgegner Mosgöller, Scheidsteger, Zwerenz und Krout daran nicht, sie lauschen, wie in der Vorschau zu sehen, dem Märchenerzähler in dessen privatem Hörsaal andächtig.

Trower erscheint über der Anti-Mobilfunk-Szene seit 2010 regelmäßig, besonders gerne in Videos. Über seine Vergangenheit und wahre Qualifikation ist außer seiner Selbstdarstellung so gut wie nichts bekannt, gemäß dieser Quelle war er vor seinem Ruhestand Physiklehrer an der Gesamtschule South Dartmoor Community College in England. Rational Wiki führt ihn als Pseudowissenschaftler. Google meldet zu seinem Namen knapp 180 Treffer, die weit überwiegende Mehrzahl davon auf mehr oder weniger schrägen Seiten der Spinner-, Verschwörungs-, Geschäftemacher- und Anti-Mobilfunk-Szene.

Irgendeinen Auftritt von Barrie Trower auf einem anerkannten wissenschaftlichen Kongress konnte ich ebenso wenig finden wie ein seriöses Blatt, das den Stuss des alten Herren abdruckte. Nicht einmal die wenig zimperliche britische Boulevardpresse gab sich dafür her und sogar Psiram ist Trower zu bedeutungslos. 2010 distanziere sich die britische Polizeigewerkschaft von einem Behördenfunkreport Trowers. Dies alles qualifiziert den Briten, um von Klaus Scheidsteger großspurig als "Mobilfunkexperte" vorgestellt zu werden, "der auf der ganzen Welt gefragt ist". Wie Scheidsteger das Publikum täuscht, dokumentiert er gleich selbst zu Beginn (00:30) des Teasers mit der Einführung:

Wir, das ist eine deutsch-österreichische Delegation aus Wissenschaftlern, Ärzten und Fachleuten im Bereich Mobilfunkstrahlung.

Schauen wir nach, wer dort tatsächlich auf den Platz gelaufen kam, um sichtlich entzückt einem haarlosen Barrie Trower die Aufwartung zu machen (in chronologischer Reihenfolge:

Wilhelm Mosgöller: Ein österreichischer Wissenschaftler und bekennender Mobilfunkkritiker aus der zweiten oder dritten Reihe, der in den Reflex-Studienskandal an der Medizinischen Universität Wien verwickelt ist. Mosgöller trat bereits in "Thank You for Calling" auf und hatte keine Berührungsängste, mit der pseudowissenschaftlich auffälligen und kommerziell erfolglosen österreichischen Ärztin Dr. med. Elisabeth Plank ein gemeinsames Projekt zu planen.
Monika Krout: Eine gemäß eigener Darstellung elektrosensible Witwe, die den Tod ihres Ehemannes dem Elektrosmog anlastet. Frau Krout ist Ärztin und stellte anlässlich eines pseudowissenschaftlichen Experiments bei einem Lama (nicht Dalai Lama) "Elektrosensibilität" fest.
Jugendlicher: unbekannt
Siegfried Zwerenz: Der Radio- und Fernsehtechniker (eigene Angabe) ist Chef des maroden Anti-Mobilfunk-Vereins "Bürgerwelle" und glaubt ebenfalls, elektrosensibel zu sein. 2005 waren Scheidsteger und Zwerenz Geschäftspartner, die Bürgerwelle übernahm den DVD-Vertrieb des Films "Der Handykrieg". 2015 meldete die Bürgerwelle nach internen Querelen Insolvenz an, wurde anschließend neu gegründet und fristet seither ein Schattendasein. Scheidsteger wechselte zu Diagnose-Funk als Vertriebspartner.
Frau mit Brille: unbekannt
Lothar Moll: Dass es sich bei dem Wuschelkopf um Lothar Moll handelt ist nicht zweifelsfrei belegt. Moll stieg 2017 in die Anti-Mobilfunk-Szene ein mit dem Vertrieb des in Frankreich produzierten Anti-Mobilfunk-Films "Das Strahlungskartell". Er ist Baustoffhändler und beliefert Baubiologen mit seinen Waren, kommerzielles Interesse an einer möglichst endlosen Mobilfunkdebatte ist offensichtlich.
Klaus Scheidsteger: Verunsichert seit 2005 die Bevölkerung mit Desinformation über Mobilfunk. Aus Scheidstegers Sicht sind seine Filme "Dokumentationen". Sein Hauptwerk "Thank You for Calling" lief ab 2016 in kleinen Programmkinos bevor Diagnose-Funk den DVD-Vertrieb übernahm. Scheidesteger pflegt engen Kontakt mit dem anrüchigen US-Lobbyisten George Carlo. 2018, bis dahin ein Außenseiter in der hiesigen Szene, trat Scheidsteger in den Vorstand der sogenannten Kompetenzinitiative ein.

Wo in dieser Delegation die "Fachleute im Bereich Mobilfunkstrahlung" gewesen sein sollen konnte ich nicht herausfinden, sie müssen sich hinter der Kamera aufgehalten haben.

Mein Fazit: Der Rückgriff auf Barrie Trower belegt Scheidstegers ungebrochen Willen zur Desinformation der Bevölkerung. Der Brite passt zu "Faktencheck" wie Wasser zu Feuer. Und der unverschämt hohe Preis für die DVD ist ein starkes Indiz für banales kommerzielles Interesse. Es geht Scheidsteger nicht um Fakten, sondern um alternative Fakten aus einer schrägen Parallelwelt, in der andere Gesetze herrschen als in unserer Welt. Sekundäre Nutznießer des Films sind wie immer Profiteure der Angst vor Elektrosmog, zu finden z.B. unter Baubiologen, Heilern, Umweltmedizinern, Herstellern von Elektrosmog-Messtechnik, Rechtsanwälten, Staatsfeinden und Politikern. Dem Einwand, dass die 6-Minuten-Vorschau auf Scheidstegers jüngstes Werk nicht ausreicht, um den kompletten 90-Minuten-Streifen infrage zu stellen, halte ich entgegen: Doch, mir genügt die Vorschau, denn ich habe die älteren Filme in voller Länge gesehen, was mMn genauso schwer zu ertragen ist wie eine glühende Goebbels-Rede. Scheidsteger ist von unerträglicher Gewissheit und setzt sein Handwerkszeug ohne Skrupel clever ein, um die öffentliche Meinung in seinem Sinne zu beeinflussen. Ich habe nicht den geringsten Grund zu der Annahme, die restlichen 84 Minuten seines Streifens, in denen Devra Davis und Karl Hecht auftauchen sollen, verfolgten anständigere Ziele. "Fachleute im Bereich Mobilfunkstrahlung" wird der Film anwidern, Laien werden ihn in ihrer Funktion als "nützliche Idioten" Gemeinderäten andienen, sobald Gefahr droht, dass ihnen ein Sendemast vor die Nase gesetzt werden soll. Ohne "nützliche Idioten" wäre den Geschäften mit der Angst die Grundlage entzogen.

Wenn die Gondeln Trauer tragen ist ein 1973 herausgekommener Horrorfilm von Format mit Starbesetzung. Scheidstegers Anti-Mobilfunk-Streifen sind Horrorfilme. Seine banalen Recherchen betrachtet er wie immer als "hoch brisant", seine dubiosen Informanten als "renommiert".

--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Verschwörung, Zwerenz, Bürgerwelle, Davis, YouTube, Geschäftemacher, Ko-Ini, Hecht, Mosgöller, Außenseiter, Scheidsteger, WBF, Faktencheck, Plank, Trower, Eigennutz, Produzent, Krout, Moll, Heilsarmee, Polarisierung, Parallelwelt, Koppelgeschäft

Best of Barrie Trower (I)

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 20.12.2018, 18:53 (vor 2147 Tagen) @ H. Lamarr

Der Brite Barrie Trower ist so etwas wie der Karl May der Anti-Mobilfunk-Szene, nicht zu verwechseln mit Theresa May. Trower erzählt, angeblich aus geheimen Erfahrungen heraus, Bierernstes über schreckliche Gefahren von Mikrowellen, so wie Hochstapler Karl May sich vor gut 100 Jahren Aufregendes über Apachenhäuptling Winnetou aus den Fingern saugte.

Wen Klaus Scheidsteger uns als "weltweit gefragten Mobilfunkexperten" unter die Weste jubeln möchte, das zeigen am besten Zitate des alten Herren:

Trower über Pulsung & Modulation
Anfänglich bezeichnete man die modernen Funksysteme als „gepulst“. Als man jedoch merkte, wie die heimliche Mikrowellen-Kriegführung darauf beruht, dass das menschliche Gehirn in solche Pulsungen einkoppelt, wollte man die Pulsung in „Modulation“ umbenennen. Der Unterschied zwischen den beiden Begriffen ist winzig klein, aber der Effekt ist genau derselbe. Nur der Name wurde geändert.

Ich glaube, dies erklärt die dramatischen Verhaltensänderungen, deren Zeugen wir jetzt sind – Gruppensuizid, Zerrüttung des Schulklimas, Aggression und so weiter.

Quelle: Auszug aus einem offenen Brief Trowers, Übersetzung ins Deutsche durch Bürgerwelle Schweiz, 2009. Das Original gibt es hier.
Entgegnung: entfällt, offensichtlichem Stuss muss nicht entgegnet werden.

Trower über Moskauer US-Botschaft
... In den 50-er und 60-er Jahren während des Kalten Krieges hat man herausgefunden, dass Mikrowellen als heimliche Waffe verwendet werden können. Die Russen bestrahlten die amerikanische Botschaft während des Kalten Krieges, und davon kriegten alle, die in der Botschaft arbeiteten, Krebs, Brustkrebs, Leukämie und was auch immer.

Quelle: Auszug aus einem offenen Brief Trowers, Übersetzung ins Deutsche durch Bürgerwelle Schweiz, 2009. Das Original gibt es hier.
Entgegnung: Trower lügt, was die Folgen der Bestrahlung angeht, wie gedruckt. Wie es tatsächlich war und 2012 wissenschaftlich von Mark Elwood dokumentiert wurde, lässt sich hier nachlesen.

Trower quetscht gefangene Spione aus
[...] ich befragte 11 Jahre lang gefangene Spione – eine meiner besonderen Aufgaben war es, herauszufinden, welche besonderen Frequenzen der Mikrowellen sie für welche besonderen Opfer einsetzten, wenn ich dieses Wort benutzen darf, und was die Wirkung war, und ich stellte ein Dossier zusammen... Ich bin möglicherweise der einzige auf der Welt mit der kompletten Liste... Ich stellte ein Dossier zusammen, welche Mikrowellen-Pulsfrequenzen einer Person welchen psychischen oder physiologischen Schaden zufügen...

Quelle: Auszug aus einem offenen Brief Trowers, Übersetzung ins Deutsche durch Bürgerwelle Schweiz, 2009. Das Original gibt es hier.
Entgegnung: Wie schön, Trower hält sich für einzigartig. Nur, wieso haben Trowers gefangene Spione nicht spioniert, sondern Ausspionierte mit Mikrowellen befeldet? Und wie wurde dies technisch gemacht, mit manipulierten Mikrowellenöfen? Zu Trowers Zeiten gab es keine Halbleiter, die leistungsstarke Mikrowellen erzeugen konnten. Wenn überhaupt jemand mit Mikrowellen irgendwie gefügig gemacht werden kann, dann doch eher gefangene Spione in den düsteren Kellern des CIA, der Lubjanka oder der Prinz-Albrecht-Straße. Aus meiner Sicht ein risikolos erzähltes Märchen, Trower weiß genau, niemand kann und wird es bei der britischen Spionageabwehr prüfen.

--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Lüge, Verschwörungstheoretiker, Trower, Moskau, Qualitätskontrolle, CIA-Projekt Pandora

Trower vs. Relotius

H. Lamarr @, München, Freitag, 21.12.2018, 10:55 (vor 2147 Tagen) @ H. Lamarr

Der Brite Barrie Trower ist so etwas wie der Karl May der Anti-Mobilfunk-Szene, nicht zu verwechseln mit Theresa May. Trower erzählt, angeblich aus geheimen Erfahrungen heraus, Bierernstes über schreckliche Gefahren von Mikrowellen, so wie Hochstapler Karl May sich vor gut 100 Jahren Aufregendes über Apachenhäuptling Winnetou aus den Fingern saugte.

Die Geschichten von Barrie Trower sind so hanebüchen, selbst Laien können sie auf Anhieb als Schnapsideen identifizieren. Bei Claas Relotius ist das anders: Der Spiegel-Reporter erzählte erfundene Geschichten so glaubwürdig, dass er dafür, kurz bevor er aufflog, noch in diesem Dezember mit dem Deutschen Reporterpreis 2018 belohnt wurde. Die Juroren würdigten Text "von beispielloser Leichtigkeit, Dichte und Relevanz, der nie offenlässt, auf welchen Quellen er basiert." Denkste, reingefallen! Wie 1983 der "Stern"-Reporter Heidemann auf die vermeintlichen Hitlertagebücher. Den Betrugsfall in der eigenen Redaktion arbeitet das Hamburger Nachrichtenmagazin <hier> öffentlich auf. Was Claas Relotius und Konrad Kujau von Barrie Trower unterscheidet ist der Klassenunterschied: Man musste kein kompletter Vollpfosten sein, um den beiden auf den Leim zu gehen.

--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Faktenchecker: "Spiegel" vs. Scheidsteger

H. Lamarr @, München, Freitag, 21.12.2018, 12:03 (vor 2147 Tagen) @ H. Lamarr

Die Geschichten von Barrie Trower sind so hanebüchen, selbst Laien können sie auf Anhieb als Schnapsideen identifizieren. Bei Claas Relotius ist das anders ...

Es passt wirklich zu schön!

Einem einschlägig vorbelasteten Filmemacher den "Faktencheck" in der Mobilfunkdebatte zu überlassen ist offenkundig Blödsinn. Geschichten, die von der Anti-Mobilfunk-Szene für die reale Welt fabriziert werden, unterliegen seit jeher keinerlei Qualitätskontrolle. Jeder darf schreiben, behaupten und filmen wie es ihm gefällt.

Der "Spiegel"-Redaktion den Faktencheck von Stories zuzutrauen, die von eigenen Reportern eingereicht werden, ist offenkundig kein Blödsinn. Doch bedarf dies seit diesem Mittwoch der weiteren Erörterung, denn der vermeintlich strenge Faktencheck der Redaktion war keiner.

Schonungslos arbeitet der "Spiegel" sein eigenes Versagen zeitnah öffentlich auf, etwas, was in der Anti-Mobilfunk-Szene als Hygienemaßnahme dringend erforderlich wäre, dort jedoch zugunsten betretenen Schweigens noch nie stattgefunden hat.

Im März 2017 veröffentlichte der "Spiegel" die Relotius-Reportage "In einer kleinen Stadt". Sie spielt in Fergus Falls, einer US-Kleinstadt im Bundestaat Minnesota. Zwei Einwohner lasen seinerzeit die Reportage, wunderten sich und fingen an, die Story auf Faktentreue zu prüfen. Das Urteil der beiden ist vernichtend:

"Auf 7300 Wörtern hat er (gemeint ist Reporter Relotius, Anm. d. Redaktion) nur die Einwohnerzahl unserer Stadt und die jährliche Durchschnittstemperatur richtig wiedergegeben, und ein paar grundsätzliche Dinge wie die Namen von Geschäften und Personen des öffentlichen Lebens - Dinge, die ein Kind mit einer Google-Suche hätte herausfinden können. Der Rest ist ungehemmte Fiktion (sogar so schlampig, wie die falsche Zahl zu zitieren, dass bei der Präsidentschaftswahl Trump eine Unterstützung von 70,4 Prozent in der Stadt hatte, tatsächlich waren es 62,6 Prozent), was die Frage aufwirft, wieso der SPIEGEL überhaupt in Relotius' dreiwöchige Reise in die USA investierte, ob sie ihr Geld von ihm zurück verlangen sollten, und was für ein institutioneller Zusammenbruch dazu führte, dass das SPIEGEL-Faktenchecker-Team - vorgeblich Weltklasse - hierbei totalen Mist baute."

--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Schweigen, Transparenz, Faktencheck, Qualitätskontrolle

Best of Barrie Trower (II)

H. Lamarr @, München, Freitag, 21.12.2018, 13:16 (vor 2146 Tagen) @ H. Lamarr

Stuss im Sekundentakt. Überzeugen Sie sich selbst ...

Gemeinsamer Nenner aller Videos: Die Bühnen, auf denen Trower auftritt und die Interviewer, die ihn befragen, sind ausnahmslos dem Umfeld von Verschwörungsspinnern zuzuordnen. Erst YouTube trägt die Infektion aus deren geschlossenen Anstalten in die weite Welt hinaus. Vorsicht, Ansteckungsgefahr – glücklicherweise nur für Vollpfosten!

--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Rentner, YouTube, Scheidsteger, Trower, Interview

Best of Barrie Trower (II)

Kuddel, Freitag, 21.12.2018, 14:33 (vor 2146 Tagen) @ H. Lamarr

~schüttel~

"..it is known that..... and it is known that..... and it is known that..... and it is known that....."

=> eine endlose Auflistung von Tatsachenbehauptungen , natürlich ohne auch nur eine einzige seriöse Quelle zu nennen ...


"..40 leading scientists in 40 differnt countries..."

=> wen meint er => natürlich keine Angabe

"...Frequencies used in Military Wepons "

=> Das soll wohl die Gefährlichkeit unterstreichen und auch warum Barrie keine Quellen nennen will und kann , weil ja alles "geheim" ist und "Verschwörungen" von Politik und Industrie gesponnen werden

"there is list a 750 frequencies which can cause neurological harms"

AHA, jetzt kommt Licht in die Sache... Barries "Wissschenschaftler" sind offenbar Erfinder von Bioresonanztherapiegeräten
Die These: Wenn Frequenzen "heilen" können, können sie natürlich auch Schaden verursachen.

Einen deutlicher Hinweis, dass Barrie Trower seine "Expertise" aus dem pseudowissenschaftlichen Umfeld bezieht.

K

Best of Barrie Trower (II)

H. Lamarr @, München, Freitag, 21.12.2018, 15:08 (vor 2146 Tagen) @ Kuddel

"..40 leading scientists in 40 differnt countries..."

Ja, da bin auch ich drüber gestolpert, weil Barrie bei dieser Passage doch reichlich ins Schleudern (Stammeln) kam.

40 führende Wissenschaftler in 40 unterschiedlichen Ländern bedeutet 1 Wissenschaftler pro Land. Okay, das haut einen nicht gerade um. Andererseits: Auch wenn es gerne anderes dargestellt wird, führend kann steng genommen immer nur einer (1) sein. Wir Deutschen sollten dies am besten wissen. Das macht Trowers Behauptung jedoch nicht glaubwürdiger, sondern nur noch bizarrer.

Vermutlich bezieht sich Trower auf den Firstenberg-5G-Appell oder auf den Appell von Martin Blank, beide haben ja auch "Wissenschaftler" unterzeichnet. Er hat da wohl irgendeinen Zwischenstand aus seiner bröckelnden Erinnerung herausgekramt und sich aus dem beschämenden piddling scientists das prestigeträchtige leading scientists zurecht geknetet. Papperlapapp, billiger kann Manipulation der öffentlichen Meinung nicht gehen. Für Scheidsteger genau der richtige Mann. Dass Mosgöller sich mit Trower filmen ließ wird der Reputation des Österreichers gar nicht gut tun, so etwas wirkt stigmatisierend.

--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Best of Barrie Trower (III)

H. Lamarr @, München, Samstag, 22.12.2018, 16:03 (vor 2145 Tagen) @ H. Lamarr

In diesem Dokument erklärt Barrie Trower:

Both WI-FI and microwave ovens operate at 2.4 GHz. An average WI-FI transmitter operates at 0.2 J/s [0.2 Watts]. Therefore, if using only 20 computer/laptop transmitters in a classroom, there is a combined 4 J/s [4 Watts]. A typical microwave oven (output) is 800 J/s [800 Watts] (magnetron input equals 1,200 J/s [1,200 Watts]). Therefore, a classroom equals 4 J/s [4 Watts]; a microwave oven 800 J/s [800 Watts]. A ratio of 1:200. Therefore, if WI-FI is used in morning and afternoon sessions, 200 seconds in a classroom (at 4 J/s [4 Watts]) equals 1 second inside a microwave oven (at 800 J/s [800 Watts]); over a school day the equivalent of 2 minutes in a microwave oven; 10 minutes per week [Fußnote 1].

[Fußnote 1] It should be noted these calculations will vary according to the following factors:
i. There can be approximately 13 mathematical variations to wave formulae;
ii. The 1/d2 rule will apply to distance;
iii. The wall transmitter and main transmitter are not included/calculated;
iv. Constructive interference patterns are not calculated;
v. WI-FI sets and transmitters in nearby classrooms are not included/calculated; and
vi. Reflective materials are unknown: i.e. wall insulation.

Trower rechnet vor, in einem Klassenzimmer mit 20 funkvernetzten W-Lan-Laptops würden 20 x 0,2 W = 4 W Sendeleistung freigesetzt. In einem Mikrowellenofen wären es bei gleicher Frequenz 800 W Leistung. Das Leistungsverhältnis sei 1:200. Dies bedeute: Wirkt W-Lan im Vormittags- und Nachmittagsunterricht für 200 Sekunden mit 4 W auf einen Schüler ein, ist dies gleichbedeutend mit der Einwirkung, säße ein Schüler 1 Sekunde in einem Mikrowellenofen von 800 W Leistung. Auf einen ganzen Schultag bezogen entspreche die W-Lan-Immission 2 Minuten Aufenthaltsdauer in einem Mikrowellenofen, auf eine 5-Tage-Woche bezogen 10 Minuten. In einer Fußnote listet Trower noch diverse Einschränkungen seines Rechenkunststücks auf.

Mit seinem billigen Trick ängstigt Trower Eltern, jede Woche Unterricht in einem W-Lan-"verseuchten" Klassenzimmer wäre einem 10-Minuten-Aufenhalt ihres Kindes in einem Mikrowellenofen gleichzusetzen. Es lässt sich leicht ausmalen, wie verstört technisch unqualifizierte Eltern auf so eine Alarmbotschaft reagieren.

Trowers Denkfehler: Er ignoriert das Vorhandensein von Wirkschwellen, unterhalb derer eine einwirkende physikalische Größe biologisch unbedeutend ist. Mit anderen Worten: Wir fühlen uns ein Leben lang bei 20 °C pudelwohl, selbst wenn ein Milchmädchen uns vorrechnen würde, dass wir auf der Oberfläche der 6000 °C heißen Plasmakugel, die wir Sonne nennen, umgerechnet nur relativ wenig Zeit fürs gepflegte Golfspiel hätten. Oder nochmal anders gesagt: Ein Hühnerei wird dauerhaft bei 20 °C gelagert auch dann nicht hart, wenn Barrie 100 Jahre darauf wartet.

Starke elektromagnetische Felder (nicht-ionisierende Strahlung, EMF) zeigen nur während ihrer Einwirkdauer biologische Wirkung. Entfällt die Einwirkung, ist die Wirkung entweder schlagartig vorüber oder klingt in Minuten/Stunden auf Null ab. Bei ionisierender (radioaktiver) Strahlung ist dies ganz anders: Wer z.B. tagsüber radioaktiv belastete Luft einatmet (Partikel in der Lunge), bei dem klingt die Belastung nachts nicht (oder nur wenig) ab, sie wird von Tag zu Tag mit der Menge der eingeatmeten radioaktiven Partikel sogar stärker. Wiederholte Befeldung mit EMF wirkt nicht kumulierend (anhäufend) schädlich, deshalb ist auch das Bedrohungsszenario, ein Mobilfunksendemast wirke im Vergleich zu einem Mobiltelefon zwar nur schwach ein, dafür aber ununterbrochen 24 Stunden jeden Tag, eine angstschürende Behauptung ohne Substanz.

Wie wenig Trower von den Grundlagen der Dosimetrie weiß zeigt seine Fußnote. Er listet dort neben dem wichtigen "Abstandsgesetz" ein paar mehr oder weniger belanglose Einschränkungen seines Rechenkunststücks auf, ohne jedoch eine weitere wichtige Einschränkung zu nennen: Trower geht fälschlich von einem leeren Klassenzimmer aus, er ignoriert den Lehrer sowie die 20 Schüler im Raum. Nur auf diese Weise gelingt ihm näherungsweise seine Milchmädchenrechnung 20 x 0,2 W = 4 W. Menschen bestehen aber nicht aus Luft, sondern aus Fleisch und Blut und das heißt: Sie absorbieren einen beträchtlichen Teil der von den W-Lan-Laptops abgestrahlen Funkleistung und setzen diese Energie in Wärme um. Schlichtes Aufaddieren abgestrahlter Funkleistungen ist daher grundfalsch und führt zu einer groben Überbewertung der tatsächlich auf die Schüler einwirkenden Immission. Die Absorption erklärt auch, warum in einem voll besetzten Bus mit z.B. 60 Personen, die alle gleichzeitig ihr Mobiltelefon benutzen, die zulässigen Ganzkörper- und Teilkörper-Immissionen (SAR) trotzdem nicht überschritten werden. Dazu gibt es quantitative wissenschaftlich fundierte Betrachtungen.

In Anbetracht von Trowers Defiziten stellt sich mir die Frage: Was zum Teufel hat dieser Mann seinen Schülern im Physikunterricht für einen Blödsinn (über EMF) aufgeschwatzt?

--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Neuer Scheidsteger-Film: Wenn die Gondeln Trower tragen

KlaKla, Freitag, 21.12.2018, 08:45 (vor 2147 Tagen) @ H. Lamarr

...Klaus Scheidsteger: Verunsichert seit 2005 die Bevölkerung mit Desinformation über Mobilfunk. Aus Scheidstegers Sicht sind seine Filme "Dokumentationen". Sein Hauptwerk "Thank You for Calling" lief ab 2016 in kleinen Programmkinos bevor Diagnose-Funk den DVD-Vertrieb übernahm. Scheidesteger pflegt engen Kontakt mit dem anrüchigen US-Lobbyisten George Carlo. 2018, bis dahin ein Außenseiter in der hiesigen Szene, trat Scheidsteger in den Vorstand der sogenannten Kompetenzinitiative ein. ...

Über Barry Trower gibt es im Internet viele zu sehen und zu lesen. Das Scheidsteger auf ihn und Sigi Zwerenz zurückgreift ist bezeichnend. Es macht auf mich den Eindruck, der Wissenschaftler sattelt um. Stimmt das Honorar, gebe ich den interessierten Zuhörer. Am Ende muss jeder seine Rechnungen bezahlen. Warum nicht auch so. :wink:

--
Meine Meinungsäußerung

Tags:
Mitglied, Ko-Ini, Kommerz, Scheidsteger, Auftragsarbeit

Neuer Scheidsteger-Film: Wenn die Gondeln Trower tragen

KlaKla, Samstag, 22.12.2018, 09:16 (vor 2146 Tagen) @ H. Lamarr

Trower erscheint über der Anti-Mobilfunk-Szene seit 2010 regelmäßig, besonders gerne in Videos. Über seine Vergangenheit und wahre Qualifikation ist außer seiner Selbstdarstellung so gut wie nichts bekannt, gemäß dieser Quelle war er vor seinem Ruhestand Physiklehrer an der Gesamtschule South Dartmoor Community College in England. Rational Wiki führt ihn als Pseudowissenschaftler.

Trower ließ schon 2001 von sich hören. Damals verzichtet er auf seine Selbstdarstellung (britische Militär- Geheimdienstagent). Hohle es aber 3 Jahre später nach. Er ist Mitglied beim Hese-Project. Und hier, sein Vertraulicher Bericht zu Tetra von B. Trower 2001 Es ist die übliche Leier. Stichwort: Lilienfeld-Studie Moskau oder Annahmen von Roger Coghill, Dr. Hyland und Dr. Cherry.

Der Filmemacher Scheidsteger testet mVn aus, wie weit er gehen kann. Wann ist die Schmerzgrenze erreicht. Bis dahin übt er sich weiter im Geld verdienen, mit dem was die Menschheit nicht braucht.

Psychologie Verschörungstheorien

--
Meine Meinungsäußerung

Tags:
Blendwerk, Hese-Project, Lilienfeld-Studie, Cherry, Scheidsteger, Goldsworthy, Hyland, Trower, Goldsmith, Colhill

Selbstdarstellung: Trower über Trower

H. Lamarr @, München, Samstag, 22.12.2018, 13:59 (vor 2145 Tagen) @ H. Lamarr

Im Internet kursiert so viel Mist über Barrie Trower, dass es angeraten ist, sich nur auf das zu verlassen, was er selber über sich sagt. So geschehen im Juni 2011 anlässlich einer schriftlichen Stellungnahme in einem Gerichtsstreit über W-Lan an einer Schule in Portland, Orgegon, USA. Selbstverständlich trat Trower als Belastungszeuge gegen die Schule auf.

Und so sieht sie aus, Trowers Selbstdarstellung am Beginn des Dokuments:

1. I trained at the Government (Ministry of Defense) microwave warfare establishment(s) early in the 1960s covering all aspects of microwave technology, uses and health dangers. Later works included under water bomb-disposal which incorporated microwave technology.
2. In the late 1960’s and 1970’s a part of my task was to extract confidential (hitherto secret) information from master criminals, terrorists, and spies. This included Cold War microwave technology.
3. My first degree is in Physics with a specialization in microwaves. My second degree is a research degree. I have a teaching diploma in human physiology. Before retiring, I taught advanced physics and mathematics at South Dartmoor College.
4. I am Scientific Advisor to the Radiation Research Trust and the H.E.S.E. (Human Ecological Social Economical) Project.
5. I am the author of both Tetra Reports for the Police Federation of England and Wales and the Public and Commercial Service Union.
6. My work is done entirely free of charge and I have never accepted money from any person or organization in the years I have been doing this research. I consider myself absolutely independent.

Aus aktuellem Anlass kann ich mir den Hinweis nicht verkneifen, dass Trower das hese-Projekt wissenschaftlich anscheinend erfolgreich zu Tode beraten hat. Sich mit hese zu schmücken ist ein Beleg für eine bestürzende argumentative Notlage des Briten. Promoviert hat Trower seinen Angaben zufolge nicht. Der ihm im www nicht selten zuerkannte Doktortitel ist daher Blendwerk. Und wieso er zuletzt Lehrer für Physik und Mathematik an einer englischen Schule war, wo er doch nur eine Lehrerlaubnis für Humanphysiologie hat, das will ich gar nicht wissen. Über die Irreführung durch Trowers Tetra-Report für die britische Polizei haben wir schon berichtet. Seine "Forschung", von der er unter Punkt 6 spricht, ist ganz offensichtlich maßgebend die intensive und selbstverständlich streng geheime Befragung von Google.

--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Selbstdarstellung, Blendwerk, Mikrowellenwaffen, Trower, Hybris, CIA-Projekt Pandora

Wenn die Gondeln Trower tragen: Die Website zum Film

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 27.03.2019, 18:57 (vor 2050 Tagen) @ H. Lamarr

Nach "Der Handykrieg" und "Thank You for Calling" hat Filmemacher Klaus Scheidsteger im Dezember 2018 seinen dritten Anti-Mobilfunk-Film auf DVD gebrannt. Der Titel des Werkes ist variabel, bei YouTube lautet er "Wie gefährlich ist Mobilfunkstrahlung - Faktencheck", die sogenannte Kompetenzinitiative spricht von "Faktencheck – Die gesundheitliche Wirkung der Mobilfunkstrahlung" und Diagnose-Funk redet von "Mobilfunk Faktencheck". Eine 6-minütige Kostprobe gibt es gratis auf YouTube, wer die gesamten 90 Minuten sehen möchte muss bei Diagnose-Funk 24,40 Euro zuzüglich Versand hinblättern.

Als ob das alles nicht schon schlimm genug ist, haben Filmemacher Klaus Scheidsteger und Baustoffhändler Lothar Moll ihrem Gemeinschaftswerk mit drei Monaten Verspätung jetzt auch noch eine eigene Website spendiert. Viel Neues ist dort nicht zu erfahren, bis drauf, dass auch Karl Hecht und Devra Davis einen Auftritt im Film haben. Ausgerechnet Hecht, über den kürzlich ein Sachverständiger berichtete, er habe mit Mobilfunkstudien gegen eine Hochspannungstrasse argumentiert.

Auch der Dümmste müsste mMn merken, dass ein "Faktencheck", in dem ausschließlich bekennende Mobilfunkgegner auftreten, kein Faktencheck sein kann. Dennoch hoffen Scheidsteger und Moll auf viele Bergsteiger, die im Begriff sind den berühmten Mount Stupid zu erklimmen: Wer mehr als zehn DVDs abnimmt, darf nach Mengenrabatt fragen.

Der wahrscheinliche Anlass, der überflüssigen DVD auch noch eine überflüssige Website folgen zu lassen, ist auf dieser Seite ersichtlich: Spontane Bergsteiger können dort den Film demnächst sofort anschauen. Noch basteln die Kassierer allerdings am Bezahlmodell, denn obwohl der Film mMn wertlos ist, wollen sie in ihr Werk nicht unentgeltlich Einblick geben. Die Site ist damit ein weiterer Beleg für die fortschreitende ungenierte Kommerzialisierung der Anti-Mobilfunk-Szene. Ob das Geschäftsmodell der Filmstoffhändler ertragreich sein wird, wage ich allerdings zu bezweifeln. Denn Stuss gibt es in der Anti-Mobilfunk-Szene kostenlos an jeder Ecke zu tanken. Wer dafür 24,40 Euro hinblättert, der kann nicht nur Bergsteiger sein, sondern muss zu den Gipfelstürmern gezählt werden.

Hintergrund zum "Mount Stupid" (Dunning-Kruger-Effekt)

--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Ko-Ini, Hecht, Carlo, Kommerz, Scheidsteger, Mount Stupid, Faktencheck, Trower, Krout, Moll, Dunning-Kruger-Effekt, DVD

Faktencheck Mobilfunk: vier Domains für einen Film

H. Lamarr @, München, Sonntag, 09.08.2020, 22:58 (vor 1549 Tagen) @ H. Lamarr

Nach "Der Handykrieg" und "Thank You for Calling" hat Filmemacher Klaus Scheidsteger im Dezember 2018 seinen dritten Anti-Mobilfunk-Film auf DVD gebrannt. Der Titel des Werkes ist variabel, bei YouTube lautet er "Wie gefährlich ist Mobilfunkstrahlung - Faktencheck", die sogenannte Kompetenzinitiative spricht von "Faktencheck – Die gesundheitliche Wirkung der Mobilfunkstrahlung" und Diagnose-Funk redet von "Mobilfunk Faktencheck".

Edler Altruismus dürfte wohl kaum der Grund gewesen sein, den Desinformationsstreifen mit Barrie Trower zu drehen. Denn Lothar Moll und/oder Klaus Scheidsteger haben sich für den Vertrieb der Film-DVD beizeiten gleich eine ganze Reihe von Domains gesichert:

► faktencheck-mobilfunk.de
► faktencheck-mobilfunk.at
► faktencheck-mobilfunk.ch
► faktencheck-mobilfunk.com

Die de-Domain ist dabei das zentrale Auffangnetz, auf den drei anderen Domains sind lediglich Umleitungen auf die de-Domain eingerichtet.

Die Online-Sofortausleihe des Films kostet 7,90 Euro, allerdings ist die Prozedur der Ausleihe schlampig und eher abschreckend umgesetzt worden. Wer die DVD kaufen möchte, wird zum Bauchladen des Anti-Mobilfunk-Vereins Diagnose-Funk weitergeleitet, der für die Scheibe gegenwärtig noch immer 24,40 Euro haben möchte, zuzüglich Versandkosten.

Eine mutmaßlich glückliche kommerzielle Beziehung zwischen einem Filmemacher (Scheidsteger), einem baubiologischen Baustoffhändler (Moll) und einem Anti-Mobilfunk-Verein.

--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

RSS-Feed dieser Diskussion

powered by my little forum