EHS-Kinder in Israel: Kolportage oder Wissenschaft? (Elektrosensibilität)

H. Lamarr @, München, Sonntag, 16.02.2014, 18:47 (vor 3861 Tagen) @ Kuddel

In ihrem Blog Schreibt Dafna

despite the proof of 13 children who suffer from EHS ...
(Übersetzt: Trotz dem Nachweis von 13 Kindern, welche unter EHS leiden....)

Das wundert mich doch sehr...
Ist bekannt, ob der "proof" (Beweis,Nachweis) mit wissenschaftlich anerkannten Methoden erbracht wurde, bzw mit welcher Methode ?

Mir ist darüber nichts bekannt und ich gehe davon aus, dass auch Sie den hebräischen Schriftsatz von Dafna nicht danach durchsuchen können.

Es würde mich allerdings nicht überraschen, wenn die 13 Kinder lediglich von Hörensagen her EHS sind. Wie ich dazu komme? Die hiesige Szene präsentierte vor ein paar Jahren noch ganz gerne Familien, die nach Errichtung eines Sendemasten angeblich komplett unter Mobilfunk zu leiden angefangen haben. Ich denke da an die Griebls, die Kinds und die Tröster-Cederths. Bei allen sollen die Kinder mit gelitten haben. Allerdings waren das immer nur Aussagen der Eltern, die sich stark gegen Mobilfunk engagiert hatten.

Von Tröster-Cederth weiß ich, dass inzwischen nur noch die Mutter glaubt, EHS zu sein. Die Kinder der Kinds müssten inzwischen erwachsen sein und man hört nicht das geringste von ihnen. Wären sie überzeugte EHS, es wäre längst auf allen Kanälen der Szene kolportiert worden. Nein, mMn war keines der Kinder jemals EHS, sie wurden von den eigenen Eltern in diese Rolle gedrängt.

Rubin et al. haben wiederholt gezeigt, dass Studien keine EHS finden konnten, wenn qualitative Mindestansprüche an die Studien gestellt werden. Unter dieser Maßgabe konnte bislang weltweit kein einziger "echter" EHS gefunden werden. Und wie sollte unter solchen ungünstigen Umständen EHS bei Kindern überhaupt objektiv diagnostiziert werden? Wenn es noch nicht einmal Wissenschaftlern gelingt, einen EHS zu finden, wie soll es dann Ärzten im Alltag ihrer Praxis gelingen? Klar, die bekannten Hokuspokus-Ärzte schaffen solche Diagnosen auch ohne seriöse Grundlage, alle anderen aber können dies nicht.

Ich wette daher drei Kästen Franziskaner, keines der 13 angeblichen EHS-Kinder in Israel ist auch nach strengen wissenschaftlichen Maßstäben noch "elektrosensibel". Wie leichtfertig Dafna Tachover das als Tatsache annimmt, was in der Szene kolportiert wird, zeigt sich an ihrem Nachruf auf Pfarrer H., der nie und nimmer zehn Jahre unter EHS gelitten hat. Bei ungeprüfter Übernahme von Behauptungen aber können die 13 EHS-Fälle leicht zusammenkommen.

Israel hat ungefähr so viele Einwohner wie die Schweiz. Und in der Schweiz konnten bei einer EHS-Suchaktion über 2 1/2 Jahre hinweg nur 142 Elektrosensible (jeden Alters) gefunden werden, die glaubten, unter HF-Funk zu leiden. Diese Zahl passt gut mit den 13 EHS-Kindern in Israel. Objektiv EHS ist jedoch keiner, weder in der Schweiz noch in Israel noch sonstwo, diese Menschen wurden mMn von Medien und/oder Mobilfunkgegnern in eine EHS-Phobie hineinmanövriert.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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