IARC: Klassifikation elektromagnetischer Felder (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 20.04.2011, 10:23 (vor 4949 Tagen)

Über die Begleitumstände des Mai-Treffens der IARC haben wir schon viel geschrieben. Doch worum geht es bei dieser Zusammenkunft eigentlich?

Die IARC hat für den Mai 2011 eine Bewertung von hochfrequenten elektromagnetischen Feldern (HF=Hochfrequenz, RF=Radio Frequency), einschließlich der Funkfelder von Mobiltelefonen, angekündigt. Sie setzt damit ihre Arbeit zur Bewertung von Umweltfaktoren und Stoffen in Bezug auf das Auftreten von Krebserkrankungen fort. Mit diesem Papier (PDF) von "Bitkom" soll über das Bewertungskonzept der IARC und die aktuelle wissenschaftliche Basis zur Bewertung hochfrequenter elektromagnetischer Felder informiert werden.

Zusammenfassung und Fazit (aus dem verlinkten PDF)
Auf der bevorstehenden Einstufung hochfrequenter elektromagnetischer Felder durch IARC lastet bedingt durch die Elektrosmogdiskussion der letzten Jahre ein hoher Erwartungs- und Aufmerksamkeitsdruck. Es ist daher zum Verständnis hilfreich, sich vorab über das Bewertungskonzept der IARC und bereits getroffene Einstufungen zu informieren.

  • In jeder einzelnen IARC Gruppe finden sich Wirkstoffe / Agenzien / Tätigkeiten, die Bestandteil des täglichen Lebens sind. Auch wenn Agenzien sogar eindeutig als „krebserregend für den Menschen" eingestuft sind, sind für sinnvolle Schutzmaßnahmen weitere Aspekte zu berücksichtigen (Beispiele Sonnenlicht oder Alkohol).
  • Die Klassifikationen der IARC sind streng wissenschaftlich definiert. Sie bewerten, ob ein Zusammenhang zwischen dem Agens und Krebserkrankungen nachgewiesen wurde und wenn ja, mit welcher Gewissheit dieser Zusammenhang ursächlich ist.
  • Die IARC-Klassifizierungen wollen ausdrücklich keine Empfehlungen für Grenzwerte oder Gesetze geben, die in den Verantwortungsbereichen nationaler Regierungen liegen. Sie geben nationalen und internationalen Gesundheitsbehörden Anhaltspunkte für Risikoeinschätzungen und welche Schutz- oder Überwachungsmaßnahmen bzw. Regelungen für das öffentliche Gesundheitswesen sinnvoll sind. In diese Entscheidungen fließen aber viele weitere Erwägungen ein, einschließlich unterschiedlicher gesellschaftlicher, sozioökonomischer und nationaler Prioritäten.
  • Ebenso können die IARC-Klassifizierungen Hinweise für die persönliche und individuelle Risikoeinschätzung geben und gegebenenfalls das Verhalten beeinflussen (für die obigen Beispiele z. B. die häufigere Nutzung von Sonnencremes oder den bewussteren Genuss alkoholischer Getränke).

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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IARC, Handy, Sendemast, Klassifizierung, 2B, Klassifikation

IARC-Klassifikation: Handy - Group 2B, Sendemasten - Group 3

H. Lamarr @, München, Dienstag, 24.05.2011, 18:49 (vor 4914 Tagen) @ H. Lamarr

Über die Begleitumstände des Mai-Treffens der IARC haben wir schon viel geschrieben. Doch worum geht es bei dieser Zusammenkunft eigentlich?

Die IARC klassifiziert möglicherweise krebserregende Stoffen auf einer 5-stufigen Skala (Group 4 bis Group 1) von "wahrscheinlich nicht krebserregend beim Menschen (Group 4)" bis "krebserregend beim Menschen (Group 1)".

Bislang hat die IARC in Group 4 erst einen einzigen Stoff eingeordnet.

2002 klassifierte die IARC niederfrequente und statische elektrische und magnetische Felder so:

*************************

Electric fields, extremely low-frequency Group 3
Electric fields, static Group 3

Magnetic fields, extremely low-frequency Group 2B
Magnetic fields, static Group 3

*************************

Group 3 = nicht klassifizierbar bezüglich Krebserregung beim Menschen
Group 2B = Möglicherweise krebserregend beim Menschen

Wer Zeit mitbringt, kann sich über die Definition der Gruppen (und auch über das Prozedere einer Einladung zu einem IARC-Monografie-Meeting) hier in der Präambel schlau machen (PDF, 27 Seiten, englisch).

Ich wage jetzt mal den Druidenblick nach Lyon und orakle
:

Das Handy (körpernahe Emission) wird in die Group 2B kommen, Sendemasten (körperferne Emission) werden in Group 3 landen, vorausgesetzt die IARC differenziert überhaupt in dieser Weise. Zu anderen HF-Emissionsquellen wie Induktionskochherde wage ich keine Prognose.

Hält wer dagegen?

Deutschsprachige Informationen zum IARC-Klassifizierungssystem gibt es so gut wie nicht, das (bekannte) Papier von Bitkom ist das einzig brauchbare, das ich finden konnte.

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IARC-Klassifikation: Handy - Group 2B, Sendemasten - Group 3

Doris @, Montag, 30.05.2011, 21:10 (vor 4908 Tagen) @ H. Lamarr

Ich wage jetzt mal den Druidenblick nach Lyon und orakle:

Morgen abend um 18.00 Uhr (6pm Lyon time) wird das Ergebnis der Einschätzung verkündet werden.

Originalquelle microwavenews:

Results of IARC RF–Cancer Meeting To Be Announced Tuesday, May 31

IARC will announce the outcome of its RF–cancer assessment next Tuesday at 6pm Lyon time (CET), which is noon on the East Coast of the U.S.

At the same time Jonathan Samet, will join IARC officials, including Director Chris Wild at a "virtual" press briefing. There will also a "real" press conference an hour later. Samet teaches at the University of Southern California in Los Angeles and is serving as the chair of the IARC work group.

IARC-Klassifikation: Handy - Group 2B, Sendemasten - Group 3

H. Lamarr @, München, Montag, 30.05.2011, 22:49 (vor 4908 Tagen) @ Doris

Morgen abend um 18.00 Uhr (6pm Lyon time) wird das Ergebnis der Einschätzung verkündet werden.

Oha, die sind ja schneller als der Schall. Und in ein paar Monaten gibt es dann vermutlich zwischen 400 und 500 Seiten Begründung für das, was ab morgen Abend der Liste der bislang 941 IARC-Klassifizierungen eine oder zwei Zeilen hinzufügen wird :lookaround:.

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IARC-Klassifikationsliste nennt "wireless phones"

H. Lamarr @, München, Freitag, 01.07.2011, 15:55 (vor 4877 Tagen) @ H. Lamarr

Und in ein paar Monaten gibt es dann vermutlich zwischen 400 und 500 Seiten Begründung für das, was ab morgen Abend der Liste der bislang 941 IARC-Klassifizierungen eine oder zwei Zeilen hinzufügen wird :lookaround:.

Inzwischen wurde diese Liste um die 2B-Bewertung für HF-Felder ergänzt. Da ist nur eine einzige Zeile dazu gekommen, die aber hat folgende Fußnote:

1) Includes radiofrequency electromagnetic fields from wireless phones

Kommentar: Diese unglückliche Wortwahl wurde zuvor schon kritisiert. Unglücklich deshalb, weil nicht klar wird, was gemeint ist: Handys heißen im englischen mobile phone in den USA auch cell phone, Schnurlostelefone (DECT) sind unter cordless telephone bekannt. Der Begriff wireless phone ist so gesehen ein neues Kunstwort, aus dem nicht hervorgeht, ob Handys, Schnurlostelefone oder vielleicht beides damit gemeint ist.

Unabhängig davon wüsste ich jetzt keinen Grund, wieso diese Fußnote überhaupt genannt wird. Denn der Eintrag in der Liste lautet ...

Radiofrequency electromagnetic fields 1)

... und da sind auch ohne extra Erwähnung von "wireless phones" alle möglichen Emissionsquellen elektromagnetischer Felder enthalten, etwa Rundfunkmasten, Handys, Amateurfunksender, DECT, Funktastaturen, Babyphones ...

So ganz glücklich scheint die IARC mit der Pauschalisierung "Radiofrequency electromagnetic fields" nicht zu sein, mit etwas Fantasie lässt sich die Fußnote auch als Versuch interpretieren, die Aufmerksamkeit auf körpernah betriebene Funktechnik zu lenken, die bekanntermaßen mindestens 1000-mal stärker auf die grauen Zellen einwirkt als Mobilfunksendemasten. Nur, Interpretationen sind an dieser Stelle absolut fehl am Platz, dort gehörte Klartext hin.

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Babyphone

IARC-Klassifikation: Prognose?

Alexander Lerchl @, Dienstag, 31.05.2011, 09:06 (vor 4908 Tagen) @ H. Lamarr

Ich wage jetzt mal den Druidenblick nach Lyon und orakle[/size]:

Das Handy (körpernahe Emission) wird in die Group 2B kommen, Sendemasten (körperferne Emission) werden in Group 3 landen, vorausgesetzt die IARC differenziert überhaupt in dieser Weise. Zu anderen HF-Emissionsquellen wie Induktionskochherde wage ich keine Prognose.

Hält wer dagegen?

Ich.

Group 1 Carcinogenic to humans
Group 2A Probably carcinogenic to humans
Group 2B Possibly carcinogenic to humans
Group 3 Not classifiable as to its carcinogenicity to humans
Group 4 Probably not carcinogenic to humans

Es würde m.E. keinen Sinn machen, die körperfernen (Masten) und körpernahen (Handy) Expositionen zu trennen, da es sich a) um das gleiche Agens (elektromagnetische Felder) handelt und b) auch für Fernfelder Nahfeld-ähnliche Expositionen ergeben können (Beispiel Femtozellen). Mir ist auch kein Fall bekannt, wo ein und derselbe Stoff in zwei Gruppen einsortiert worden wäre.

Es kann also nur darum gehen, ob es GENERELL in diese oder jene Richtung geht. Gruppe 3 scheidet m.E. aus, da es mehr als genug Daten gibt, auch wenn sie zum Teil widersprüchlich sind. Meine Vermutung ist, dass es zu einer Eingruppierung in Group 4 kommt.

@spatenpauli: wenn ich falsch liege und 2B herauskommt, können wir das mit meinem Kasten KöPi verrechnen.

--
"Ein Esoteriker kann in fünf Minuten mehr Unsinn behaupten, als ein Wissenschaftler in seinem ganzen Leben widerlegen kann." Vince Ebert

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Femtozellen, Handynutzer, 2B, Klassifikation, Emission, Bassstation

IARC-Klassifikation: ich verdopple!

H. Lamarr @, München, Dienstag, 31.05.2011, 10:49 (vor 4908 Tagen) @ Alexander Lerchl

Meine Vermutung ist, dass es zu einer Eingruppierung in Group 4 kommt.

Sie trauen sich was, bislang hat die IARC erst einem einzigen von 941 geprüften Stoffen den Persilschein "Group 4" ausgestellt. "Caprolactam" heißt dieses Zeug, der weltweit einzige Stoff, der laut IARC keinen Krebs bei Menschen auslöst.

Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass die heftig diskutierten Hinweise auf Kopftumoren (Interphone) bei Intensivtelefonierern nun keinerlei Auswirkung auf die Bewertung haben sollen. Wäre ich IARC, würde ich bei der noch ungefestigten Gemengenlage auf Nummer sicher gehen und (vorerst) auf 2B entscheiden mit der Option, das später mal auf 4 zu korrigieren.

@spatenpauli: wenn ich falsch liege und 2B herauskommt, können wir das mit meinem Kasten KöPi verrechnen.

Da Sie mMn russisches Roulette spielen, allerdings mit fünf Patronen bei sechs Schuss, betrachte ich Ihr Angebot als Schenkung. Deshalb: Sollte heute Abend tatsächlich Group 4 verkündet werden, verdopple ich den Einsatz.

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IARC-Klassifikation: ich verdopple!

Alexander Lerchl @, Dienstag, 31.05.2011, 11:41 (vor 4908 Tagen) @ H. Lamarr

Meine Vermutung ist, dass es zu einer Eingruppierung in Group 4 kommt.

Sie trauen sich was, bislang hat die IARC erst einem einzigen von 941 geprüften Stoffen den Persilschein "Group 4" ausgestellt. "Caprolactam" heißt dieses Zeug, der weltweit einzige Stoff, der laut IARC keinen Krebs bei Menschen auslöst.

Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass die heftig diskutierten Hinweise auf Kopftumoren (Interphone) bei Intensivtelefonierern nun keinerlei Auswirkung auf die Bewertung haben sollen. Wäre ich IARC, würde ich bei der noch ungefestigten Gemengenlage auf Nummer sicher gehen und (vorerst) auf 2B entscheiden mit der Option, das später mal auf 4 zu korrigieren.

@spatenpauli: wenn ich falsch liege und 2B herauskommt, können wir das mit meinem Kasten KöPi verrechnen.

Da Sie mMn russisches Roulette spielen, allerdings mit fünf Patronen bei sechs Schuss, betrachte ich Ihr Angebot als Schenkung. Deshalb: Sollte heute Abend tatsächlich Group 4 verkündet werden, verdopple ich den Einsatz.

Nochmal die IARC-Klassifikation:

Group 1 Carcinogenic to humans
Group 2A Probably carcinogenic to humans
Group 2B Possibly carcinogenic to humans
Group 3 Not classifiable as to its carcinogenicity to humans
Group 4 Probably not carcinogenic to humans

1 scheidet aus.
3 scheidet aus (zu viele Daten).
2A scheidet aus (mMn), da es eben nicht wahrscheinlich ist.

Bleiben 2B und 4. Das Problem ist, dass die IARC-Klassifikation viel zu grob ist.

Wenn man bei 2B und 4 bleibt, sind die Übersetzungen:

2B: Möglicherweise karzinogen für Menschen

"Möglich" ist alles, vor allem, weil man noch nicht die "möglichen" Langzeitfolgen abschätzen kann. Wenn IARC sich für diese Klassifikation entscheidet, hat sie nicht gesagt "wahrscheinlich ja" oder "wahrscheinlich nein", sondern "wir wissen es halt noch nicht". Wissenschaftlich in Ordnung wäre das angesichts der Datenlage nicht, aber es wäre eine "politische" Lösung, bei der sich die IARC keine Blöße gibt.

4: Wahrscheinlich nicht karzinogen für Menschen

Das ist in der Tat "wahrscheinlich", da die große Mehrzahl der Studien gegen einen solchen Effekt sprechen, nicht zuletzt Interphone. Politisch wäre es aber riskant, da man diese Einstufung eventuell später revidieren müsste.

Das Ganze ist also mMn eine Entscheidung, die mit Wissenschaft und Politik zu tun hat. Wissenschaftlich wäre nach jetzigem Kenntnisstand 4 gerechtfertigt, politisch wäre man mit 2B wohl eher zufrieden. Schau'n mer mal.

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IARC: Monographs Volume 102

H. Lamarr @, München, Dienstag, 31.05.2011, 17:35 (vor 4907 Tagen) @ H. Lamarr

Über die Begleitumstände des Mai-Treffens der IARC haben wir schon viel geschrieben. Doch worum geht es bei dieser Zusammenkunft eigentlich?

Hier noch PDFs für die Archive ...

Introduction to the IARC Monographs Volume 102 (PDF, 4 Seiten, englisch)

Eröffnungsansprache von Dr Christopher Wild, Director, IARC (PDF, 3 Seiten, englisch)

Videos

Why is the current Monograph on Radiofrequency Electromagnetic Fields so important? (Video mit Dr. Wild, 3 MByte)

Will the Monograph be the last word on the topic? (Video mit Dr. Wild, 2,4 MByte)

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IARC: 2B!

Alexander Lerchl @, Dienstag, 31.05.2011, 17:56 (vor 4907 Tagen) @ H. Lamarr

http://com.iarc.fr/en/media-centre/pr/2011/pdfs/pr208_E.pdf

[Admin am 05.01.2017: Der Link ist tot. Ersatzlink]

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IARC: 2B!

H. Lamarr @, München, Dienstag, 31.05.2011, 18:07 (vor 4907 Tagen) @ Alexander Lerchl

http://com.iarc.fr/en/media-centre/pr/2011/pdfs/pr208_E.pdf

Danke für die Ambulanz!

Also, ich kann mit 2B prima leben, die Begründung dafür stützt sich allein auf körpernahe Exposition, Sendemasten sind wie erwartet völlig außen vor und damit sollte auch Dr. Egers unseliges Spezialthema der Krebscluster rund um Sendemasten vom Tisch sein, wie überhaupt Sendemastengegner mit dem IARC-Entscheid nicht froh sein können.

Die Kunst wird es jetzt mMn sein, dieses Ergebnis der IARC richtig zu kommunizieren!

Google-News weiß von dem Entscheid momentan (18:05 Uhr) noch nichts ...

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IARC: welche Telefone?

Alexander Lerchl @, Dienstag, 31.05.2011, 18:30 (vor 4907 Tagen) @ H. Lamarr

http://com.iarc.fr/en/media-centre/pr/2011/pdfs/pr208_E.pdf

Danke für die Ambulanz!

Also, ich kann mit 2B prima leben, die Begründung dafür stützt sich allein auf körpernahe Exposition, Sendemasten sind wie erwartet völlig außen vor und damit sollte auch Dr. Egers unseliges Spezialthema der Krebscluster rund um Sendemasten vom Tisch sein, wie überhaupt Sendemastengegner mit dem IARC-Entscheid nicht froh sein können.

Die Kunst wird es jetzt mMn sein, dieses Ergebnis der IARC richtig zu kommunizieren!

Beim ersten Durchlesen habe ich den Eindruck, dass da etwas mit heisser Nadel gestrickt wurde:

"Lyon, France, May 31, 2011 ‐‐ The WHO/International Agency for Research on Cancer (IARC) has classified radiofrequency electromagnetic fields as possibly carcinogenic to humans (Group 2B), based on an increased risk for glioma, a malignant type of brain cancer, associated with wireless phone use."

"This has relevance for public health, particularly for users of mobile phones, as the number of users is large and growing, particularly among young adults and children."

"personal exposures associated with the use of wireless telephones"

"The evidence was reviewed critically, and overall evaluated as being limited among users of wireless telephones for glioma and .."

"The conclusion means that there could be some risk, and therefore we need to keep a close watch for a link between cell phones and cancer risk"

"it is important that additional research be conducted into the longterm, heavy use of mobile phones"

Das geht ganz schön durcheinander. Wenn man das so liest, könnte man den Eindruck haben, nicht nur die Handys stehen im Verdacht, sondern auch die DECT- oder sonstigen schnurlosen Telefone zu Hause ...

Ob das so gemeint war?

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IARC: Sargnägel für die Mobilfunkdebatte

H. Lamarr @, München, Dienstag, 31.05.2011, 19:00 (vor 4907 Tagen) @ Alexander Lerchl

Ob das so gemeint war?

Unwahrscheinlich. Was auch immer, Hauptsache: Phones und nicht Cell-Towers. Bei Phones, egal welche, kann jeder selber entscheiden, ob er z.B. täglich 30 Minuten am Phone hängt und inkauf nimmt, nach zehn Jahren möglicherweise ein Gliom zu kriegen.

Dass die IARC den "Krebsclustern um Sendern" die Evidenz abspricht ist mMn eine Handvoll neuer Sargnägel für die subjektiv geführte öffentliche Mobilfunkdebatte. Denn das lässt sich gut kommunizieren.

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IARC: Sargnägel für die Mobilfunkdebatte

Capricorn, Dienstag, 31.05.2011, 21:25 (vor 4907 Tagen) @ H. Lamarr

Dass die IARC den "Krebsclustern um Sendern" die Evidenz abspricht ist mMn eine Handvoll neuer Sargnägel für die subjektiv geführte öffentliche Mobilfunkdebatte. Denn das lässt sich gut kommunizieren.

Für (nein, gegen) die Bienen genügen schon die Sender. Damit die Sender nicht zum Sargnagel für die Bienen werden, müssen die Bienen zum Sargnagel für die Sender (zumindest UMTS, das ist eh unnötig) werden!

P.S.: Nichts mehr gehört von Favre?

IARC: Sargnägel für die Mobilfunkdebatte

H. Lamarr @, München, Dienstag, 31.05.2011, 22:43 (vor 4907 Tagen) @ Capricorn

P.S.: Nichts mehr gehört von Favre?

Nein, keinen Mucks. Habe soeben den Spam-Ordner durchsucht, auch dort nichts. Die Anfrage ging am 26. Mai an ihn raus, das ist erst fünf Tage her, da gebe ich die Hoffung noch nicht auf. Vielleicht war auch nur mein Englisch zu mies:

Dear Mr. Favre!

I'm Stephan from Munich, I intend to replicate your bee study published in Apidologie (http://dx.doi.org/10.1007/s13592-011-0016-x). I'm neither in any connection to the mobile phone industry nor to the citizen organisations on the other side of the table. My only interest ist the truth.

First of all I ask you for your attendance to support me in case of clearing details in principle. For example it would very useful for me to get a sound sample of a swelling "worker piping" (eg .mp3 or .wav) in order to know on what noise I have to mind my attention.

And perhaps we can communicate in German, it's much more easier for me.

Background: I'm a communications engineer. In 2002 we got a cell-phone tower some meters away from our flat. Since that time my wife and myself are active members in the german speaking cell-phone discussion, first as detractor later as sceptic. Our website is www.izgmf.de, your study is discussed controversial in our forum at http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?mode=thread&id=45683

To set controlled exposition conditions I intend to stimulate a GSM900 cell phone with an communications test set to a defined (strong) constant power level. The phone is prepared for connection of an external antenna, so the RF signal of the phone only is to feed in the hive. This excludes hidden confounding by a possible magnetic ELF influence of the cell phone.

It would be great, if you could support my replication attempt.

Best regards,

Stephan

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ein Widerspruch?

Capricorn, Mittwoch, 01.06.2011, 01:20 (vor 4907 Tagen) @ H. Lamarr

Eine Frage hätte ich noch:

I'm neither in any connection to the mobile phone industry nor ...

Background: I'm a communications engineer.

Wie passt das eine zum anderen? Will heissen: Arbeiten Sie als Gärtner oder so? :wink:

[Anm. Admin vom 1. Juni 9:57 Uhr: Belangloses diskutieren Sie bitte woanders!]

IARC: 2B! - Medienecho

H. Lamarr @, München, Dienstag, 31.05.2011, 19:03 (vor 4907 Tagen) @ H. Lamarr

Google-News weiß von dem Entscheid momentan (18:05 Uhr) noch nichts ...

Aber jetzt (19:02 Uhr) sind es schon 26 eindeutige Treffer ...

Nachtrag: 19:34 Uhr 64 Treffer
Nachtrag: 22:24 Uhr 233 Treffer
Nachtrag: 01. Juni 09:39 Uhr 1235 Treffer
Nachtrag: 01. Juni 23:17 Uhr 1892 Treffer

Jetzt bin ich mal gespannt, wann der erste Sendemastengegner sich auf die IARC beruft :wink:.

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Medien-Echo

IARC: 2B! - Medienecho (deutschsprachig)

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 01.06.2011, 10:10 (vor 4907 Tagen) @ H. Lamarr

16 Stunden nach der Bekanntgabe durch die IARC ist das deutschsprachige Medienecho am 1. Juni um 10:00 Uhr auf 440 Treffer gewachsen.

Filtert man gleichlautende ähnliche Artikel (von Presseagenturen verbreitet) raus, bleiben momentan 22 Treffer übrig.

Die je nach Interessenslage ungeschickt/geschickt gewählte auf jeden Fall aber desinformative Schlagzeile Mobilfunk «möglicherweise krebserregend» ist unrühmliches Verdienst der Deutschen Presseagentur dpa: Herr, verzeih' ihr, denn sie weiß nicht was sie tut!

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Deutscher Desinformationsjournalismus

ES, Mittwoch, 01.06.2011, 17:45 (vor 4906 Tagen) @ H. Lamarr

Die je nach Interessenslage ungeschickt/geschickt gewählte auf jeden Fall aber desinformative Schlagzeile Mobilfunk «möglicherweise krebserregend» ist unrühmliches Verdienst der Deutschen Presseagentur dpa: Herr, verzeih' ihr, denn sie weiß nicht was sie tut!

Zitat (RTL):
Der Verdacht, dass Handystrahlung Krebs auslöst, ist so alt wie die Handys selbst. Bisher aber wurde ein direkter Zusammenhang zwischen Telefonen und Tumoren nie nachgewiesen. Insofern überraschte die Warnung der WHO-Experten.
----------

Satire Modus on/
Das haben sich die WHO-Experten mit höchster Wahrscheinlichkeit aus den Fingern gesaugt. Schließlich gibt es "nur" um die 10k Studien zum Thema, davon scheint RTL und andere deutsche "Qualitätsmedien" noch nichts mitbekommen zu haben./

Dieses scheinheilige Presse-Gelaber ist wirklich kaum mehr zu überbieten.
Die überwältigende Kompetenz ist schließlich auch in anderen (Risiko-) Bereichen angesagt.

Achso, ich vergaß natürlich die Handywerbung und alles was dazugehört, schließlich musste man sich schon von der werbefreudigen Tabakindustrie verabschieden... Erinnert mich irgendwie an Prostitution, wie einiges andere mehr zum Thema Mobilfunk.

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"Allzu oft muss es erst richtig schlecht werden, bevor es besser wird..."

IARC: Maria Blettner stimmt Wertung nicht zu

H. Lamarr @, München, Montag, 06.06.2011, 11:35 (vor 4902 Tagen) @ H. Lamarr

Eine der Mitautorinnen einer kürzlich veröffentlichten Studie zur Krebsgefahr durch Mobiltelefonie [Anm.: gemeint ist die IARC-Klassifikation] hat die öffentliche Berichterstattung kritisiert. Bei dieser habe sie "ein wenig Panikmache" feststellen können.

Maria Blettner, Epidemiologin an der Universität Mainz, leitete den deutschen Teil der in 14 Ländern durchgeführten Untersuchung, organisiert von einem Tochterinstitut der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Dem Nachrichtenmagazin 'Focus' sagte sie, dass sie der nun vorgenommenen Bilanz des Gesamtergebnisses nicht zustimme.

Kompletter Beitrag ...

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IARC: Maria Blettner stimmt Wertung nicht zu

Doris @, Montag, 06.06.2011, 21:10 (vor 4901 Tagen) @ H. Lamarr

Maria Blettner, Epidemiologin an der Universität Mainz, leitete den deutschen Teil der in 14 Ländern durchgeführten Untersuchung, organisiert von einem Tochterinstitut der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Dem Nachrichtenmagazin 'Focus' sagte sie, dass sie der nun vorgenommenen Bilanz des Gesamtergebnisses nicht zustimme.[/i]

Kompletter Beitrag ...

Sie sagt:

"Gäbe es ein echtes Risiko, müsste man das mittlerweile auch an den Erkrankungszahlen sehen", so Blettner. Dies sei aber nicht der Fall. In den vergangenen Jahren wurde eine ganze Reihe entsprechender Untersuchungen durchgeführt, die allerdings zu widersprüchlichen Ergebnissen kamen.

Wieso müsste man nach einer doch noch recht kurzen Zeit schon ein mögliches Risiko an den Erkrankungszahlen sehen? Ich gehe davon aus, Frau Blettner spricht von Krebs, um den ging es ja bei dem Treffen.

Lungenkrebs durch Rauchen hat z.B. hat eine Latenzzeit von bis zu 30 Jahren.

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Blettner

IARC: Maria Blettner stimmt Wertung nicht zu

AnKa, Dienstag, 07.06.2011, 08:15 (vor 4901 Tagen) @ Doris

Wieso müsste man nach einer doch noch recht kurzen Zeit schon ein mögliches Risiko an den Erkrankungszahlen sehen? Ich gehe davon aus, Frau Blettner spricht von Krebs, um den ging es ja bei dem Treffen.

Lungenkrebs durch Rauchen hat z.B. hat eine Latenzzeit von bis zu 30 Jahren.

Dennoch sollte man bereits einen Trend erkennen können, der sich statistisch beschreiben lässt. Nicht in jedem Fall bricht z.B. Lungenkrebs erst nach 30 Jahren aus.

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"Ich habe eiserne Prinzipien. Wenn sie Ihnen nicht gefallen, habe ich auch noch andere." (Groucho Marx)

IARC: Maria Blettner stimmt Wertung nicht zu

Sektor3, Dienstag, 07.06.2011, 09:22 (vor 4901 Tagen) @ Doris

Sie [Maria Blettner] sagt:

"Gäbe es ein echtes Risiko, müsste man das mittlerweile auch an den Erkrankungszahlen sehen", so Blettner. Dies sei aber nicht der Fall. In den vergangenen Jahren wurde eine ganze Reihe entsprechender Untersuchungen durchgeführt, die allerdings zu widersprüchlichen Ergebnissen kamen.

Wieso müsste man nach einer doch noch recht kurzen Zeit schon ein mögliches Risiko an den Erkrankungszahlen sehen? Ich gehe davon aus, Frau Blettner spricht von Krebs, um den ging es ja bei dem Treffen.

Lungenkrebs durch Rauchen hat z.B. hat eine Latenzzeit von bis zu 30 Jahren.

Egal ob Eger, Muscat, England (Sie selbst haben das Beispiel Dariusz Leszczynski vs. Frank de Vocht zitiert) oder nun IARC (als Zusammenfassung), immer wird von einem erhöhten Krebsrisiko im Zusammenhang mit Mobilfunk berichtet, während die Gesamtstatistik gerade das nicht bestätigt.

Wenn es tatsächlich im Nahbereich (Eger) oder auf der Handy-Seite (Muscat) erhöhte Krebsraten gäbe, dann würden die auch die Gesamtstatistik erhöhen. Das ist aber gerade nicht der Fall.

Das Gleiche gilt für spezielle Krebsarten (wie in England). Das erhöhte Auftreten von Exoten-Tumoren ist mMn darauf zurückzuführen, dass diese früher mangels Bekanntheit / Relevanz nicht richtig gezählt wurden.
Beispiel: Früher gab es 10 Hirntumore. Heute gibt es 5 Hirntumore, 2 mal Tumor X, 1 mal Tumor Y und 2 mal Tumor Z. Und?


Bei der Latenzzeit wäre die Frage: Latenzzeit von welcher Einwirkung?
EMF gibt es schon ziemlich lange:
Sonne (Milliarden Jahre)
Radio/TV (ca. 80 bzw. 60 Jahre)
Mikrowelle (ca. 50 Jahre)
Radar (ca. 70 Jahre)
Basisstationen (A-Netz seit 1958)
Mobilfunk (1992 gab es 1 Million Mobilfunk-Nutzer)
Digitaler Mobilfunk (ca. 1993/4 gab es 1 Million digitale Mobilfunk-Nutzer)

Tags:
Mikrowelle

IARC: no one should overreact to the word "possible"

Doris @, Sonntag, 12.06.2011, 12:44 (vor 4896 Tagen) @ H. Lamarr
bearbeitet von Doris, Sonntag, 12.06.2011, 13:31

sagt auch Jonathan Samet, Chairman der IARC-RF Arbeitsgruppe, in einem Interview mit der New York Times.

und warum er keine bedeutungsvollen Parallelen zwischen Tabak und der Mobiltelefon-Debatte sieht, steht auch in dem Text. Und er muss es ja wissen.

Hier geht's zum Interview...

IARC: Sogar 2A war in Lyon im Gespräch!

H. Lamarr @, München, Sonntag, 12.06.2011, 14:20 (vor 4896 Tagen) @ Doris

Hier geht's zum Interview...

Ein guter Link! Für mich überraschenderweise macht Dr. Jonathan Samet dort deutlich, dass auch die Klassifizierung 2A ("wahrscheinlich krebserregend") im Gespräch war, sich aber als nicht nicht mehrheitsfähig erwies.

Zumindest verstehe ich folgende Passage aus dem New-York-Times-Artikel so:

The committee declined to label the devices as a “probable,” carcinogen, but the majority agreed with the more limited classification of cellphones as “possibly carcinogenic.”

--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

IARC: Sogar 2A war in Lyon im Gespräch!

Doris @, Sonntag, 12.06.2011, 16:02 (vor 4896 Tagen) @ H. Lamarr

Hier geht's zum Interview...

Ein guter Link! Für mich überraschenderweise macht Dr. Jonathan Samet dort deutlich, dass auch die Klassifizierung 2A ("wahrscheinlich krebserregend") im Gespräch war, sich aber als nicht nicht mehrheitsfähig erwies.

Zumindest verstehe ich folgende Passage aus dem New-York-Times-Artikel so:

The committee declined to label the devices as a “probable,” carcinogen, but the majority agreed with the more limited classification of cellphones as “possibly carcinogenic.”

"probable" war aber wohl eher nicht wirklich diskutabel.

Louis Slesin hat dieser 2A Klassifizierung in seinem Bericht zum IARC-Meeting auch eine Passage gewidmet.

"As the voting went on, people came together and it became clear that the likely decision would be 2B," said Carl Blackman, a member of the IARC panel. "But this was not a sure thing when we arrived in Lyon. Rather it evolved out of a very serious evaluation of the evidence." Blackman is with the U.S. Environmental Protection Agency in North Carolina.

A few members of the working group said that there was some sentiment on the panel for 2A, but this did not go very far.

In the end there was just one vote against 2B —though there would have been a second if Inskip had stayed longer.

Die Diskussion ging wohl eher um "3" oder "2B". Der maßgebliche Ausschlag für "2B" kam durch die epidemiologischen Studien (Interphone + Hardell Studien). Zusätzlich kam noch "some evidence" für Kanzerogenität von Tierstudien dazu. David McCormick der den Vorsitz der Untergruppe "Tierstudien" hatte, äußerte sich in einem amerikanischen Nachrichtensender so...

And David McCormick, who chaired the subgroup on animal studies, told WTTW, Chicago's public TV station, that his "entire" animal panel was "right on the border" of categories "2B" and "3," that is between "limited evidence" that RF is a possible carcinogen and "insufficient evidence" to make a call. As for himself, McCormick said that he was just over the line into the limited category.

Tags:
Slesin, Klassifikation

Jonathan Samet

Sektor3, Sonntag, 12.06.2011, 16:09 (vor 4896 Tagen) @ Doris

sagt auch Jonathan Samet, Chairman der IARC-RF Arbeitsgruppe, in einem Interview mit der New York Times.

und warum er keine bedeutungsvollen Parallelen zwischen Tabak und der Mobiltelefon-Debatte sieht, steht auch in dem Text. Und er muss es ja wissen.

Hier geht's zum Interview...

Bei Jonathan Samet kommen mir nach kurzer Recherche einige Zweifel:
- Tätigkeiten für Unis mit Tabakzweifeln: Johns Hopkins und Lexington/Kentucky
- Tätig bei Indoor Air und Radon (beides Steckenpferde von Big-T)
- Einige interessante Memos in den Tabakdokumenten:


Viele Dokumente mit Ragnar Rylander, z.B. eines, wo Rylander an den Chef-Wissenschaftler von Philip Morris schreibt:

Work on the editing of manuscripts from the Clearwater meeting is in progress and we hope to submit the first manuscripts to Jonathan Samet, who will be guest editor, within the next few weeks. I have tentatively set aside a meeting with him and Mike Lebowitz in connection with my visit to the U.S., in January. At that time, we will hopefully have all the manuscripts in our hands and proceed with the final editing .

Oder eines, wo Samets Kommentare gut zur Argumentation der Tabakindustrie passen.

Tags:
Philip Morris

Jonathan Samet

Doris @, Sonntag, 12.06.2011, 17:32 (vor 4895 Tagen) @ Sektor3

Bei Jonathan Samet kommen mir nach kurzer Recherche einige Zweifel:

Also für diese Leute ist Jonathan Samet das, was Dr. Lerchl für die Elektrosmogbekämpfer ist. (bei Tabak halt nur im umgekehrten Fall).
Ein gehasster Anti-Rauch Aktivist, der überall dort beteiligt war, wo den Rauchern das Leben schwer gemacht wurde.

In den Tabakdokumenten gibt es sehr sehr viele Einträge zu Jonathan Samet und ich habe mich da auch bei einigen durchgelesen.

Ich habe auch ein Buch "Das Geschäft mit dem Tod" von Michael Adams. Dort steht Jonathan Samet als ausgewiesener Experte, auf dessen Schlussfolgerungen sich das Gericht im Prozess gegen die Tabakindustrie berief.
Ich mag das jetzt nicht aus dem Buch heraus abschreiben, das ist mir zuviel. Aber eine Schlussfolgerung lautet, dass Passivrauchen Lungenkrebs und koronare Herzkrankheiten bei Erwachsenen und eine Reihe von Atemwegserkrankungen bei Kindern verursacht.

Stimmen zur Entscheidung der IARC

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 01.06.2011, 23:43 (vor 4906 Tagen) @ Alexander Lerchl

Stimmen zur Entscheidung der IARC vom 31.05.2011, elektromagnetische Felder in die Risikoklasse 2B einzustufen (Stand: 01. Juni 2011, 23:30 Uhr).

Die einen ...

- Informationszentrum Mobilfunk

- Krebsliga Schweiz

- Deutsches Krebsforschungszentrum dkfz. (kein Kommentar)

- Mobile Manufacturers Forum (Handyhersteller)

- GSMA (Netzbetreiber)

- CTIA (Verband der Mobilfunkindustrie)

- Strahlenschutzkommission (kein Kommentar)

- Bundesamt für Strahlenschutz (BfS)


Und die anderen ...

- Elektrosmognews (kein Kommentar)

- Elektrosmog-Report (kein Kommentar)

- Kompetenzinitiative, sogenannte (kein Kommentar)

- Bürgerwelle Deutschland (kein Kommentar)

- Bürgerwelle Schweiz (kein Kommentar)

- Diagnose-Funk (kein Kommentar)

- Gigaherz (kein Kommentar; Forum)

- hese-project (kein Kommentar; Forum)

--
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Tags:
Krebsforschungszentrum

Stimmen zur Entscheidung der IARC - Nachträge

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 02.06.2011, 11:22 (vor 4906 Tagen) @ H. Lamarr

[Damit der Strang nicht zu lang wird, trage ich aktuelle Nachträge chronologisch hier in dieses Posting ein]


Gigaherz reagierte am 02. Juni mit einem auf den 01. Juni zurückdatierten Beitrag mit erwartungsgemäßem Inhalt.

Gabriela Moser von den österreichischen Grünen versucht mit der IARC-Entscheidung öffentlich Profil zu gewinnen. Wie Frau Moser das anstellt, erinnert allerdings an das Niveau wutentbrannter Bürgerinitiativen. Frau Moser beklagt EMF schon seit 2006.

Das Forum Mobilkommunikation (FMK), Österreich, zieht zum Vergleich anstelle des Planzenschutzmittels DDT lieber Kaffee heran.

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG), Schweiz, rät weiter zur Minimierung der Exposition.

Diagnose-Funk kündigt am 2. Juni zwar unter der Überschrift "IARC: Funkstrahlung möglicherweise krebserregend" einen Bericht an, um 21:33 Uhr desselben Tages führte der anscheinend hastig gesetzte Link jedoch nur zu einem Fehler 404 (Objekt nicht gefunden!).

Auch Elektrosmognews zieht am 2. Juni nach und platziert einen Artikel mit der kruden und irreführenden Titelzeile: "WHO/IARC erklärt erstmals Mobilfunk zum möglichen Krebsrisiko für den Menschen". Angeblich soll dies von der WHO in einer Presseerklärung so verkündet worden sein. Tatsächlich lautet die Titelzeile der IARC-Erklärung schlicht: "IARC CLASSIFIES RADIOFREQUENCY ELECTROMAGNETIC FIELDS AS POSSIBLY CARCINOGENIC TO HUMANS". "Erstmals" und "Mobilfunk" sind den fragwürdigen Kompetenzen von Elektrosmognews entsprungen. Es ist nicht das erste mal, dass "K. D. Beck" von Elektrosmognews mit fehlerhaften Übersetzungen auffällt.

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Handystrahlung, FMK

Stimmen zur Entscheidung der IARC - Nachträge

Fee @, Donnerstag, 02.06.2011, 11:37 (vor 4906 Tagen) @ H. Lamarr

Gigaherz reagierte am 02. Juni mit einem auf den 01. Juni zurückdatierten Beitrag.

Was Sie damit wohl wieder ausdrücken wollen: Herr Jakob wird gestern mit Schreiben des Beitrages begonnen haben oder ihn auch fertig gestellt, nachgelesen und heute gesetzt.

Stimmen zur Entscheidung der IARC - Nachträge

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 02.06.2011, 11:54 (vor 4906 Tagen) @ Fee

Gigaherz reagierte am 02. Juni mit einem auf den 01. Juni zurückdatierten Beitrag.

Was Sie damit wohl wieder ausdrücken wollen: Herr Jakob wird gestern mit Schreiben des Beitrages begonnen haben oder ihn auch fertig gestellt, nachgelesen und heute gesetzt.

Oder: Aufgeschreckt durch die für die Gegner wenig schmeichelhafte Liste hat er sich widerwillig dazu durchgerungen, doch noch schnell etwas über die wichtigste Entscheidung zu EMF der letzten 10 Jahre zu bringen, nachdem er das Thema zuvor komplett verschlafen hat. Inhaltlich ist sein Text mMn im Stil eines Schulaufsatzes gehalten, substanzlos, zu 90 % am Thema vorbei und eigentlich nur zu dem Zweck geschrieben, mal wieder a) Munkeln & Raunen und b) Pöbeln zu dürfen. Kurz: Wenn er dazu am 1. Juni anfangen musste, nur um am 2. Juni fertig zu werden, dann, ja dann "Fee" hat Gigaherz noch ganz andere Probleme als die ohnehin schon bekannten.

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Stimmen zur Entscheidung der IARC - Nachträge

Fee @, Donnerstag, 02.06.2011, 12:03 (vor 4906 Tagen) @ H. Lamarr

Gigaherz reagierte am 02. Juni mit einem auf den 01. Juni zurückdatierten Beitrag.

Was Sie damit wohl wieder ausdrücken wollen: Herr Jakob wird gestern mit Schreiben des Beitrages begonnen haben oder ihn auch fertig gestellt, nachgelesen und heute gesetzt.

Oder: Aufgeschreckt durch diese für die Gegner wenig schmeichelhafte Liste hat er sich widerwillig dazu durchgerungen, doch noch schnell etwas über die wichtigste Entscheidung zu EMF der letzten 10 Jahre zu bringen. Inhaltlich mMn im Stil eines Schulaufsatzes gehalten, substanzlos, zu 90 % am Thema vorbei und eigentlich nur zu dem Zweck, mal wieder a) Munkeln & Raunen und b) Pöbeln zu dürfen. Kurz: Wenn er dazu am 1. Juni anfangen musste um am 2. Juni fertig zu werden, dann ist er die Fleischwerdung der Witze über die Rasanz der Schweizer.

Jetzt müssen Sie das wieder einmal gegen ihn und gegen die Schweizer im allgemeinen auslegen. Wenn einmal so viel Abneigung vorhanden ist, bleibt nur noch gegenseitiges Schlechtmachen übrig. Können Sie sich vielleicht vorstellen, dass er auch noch anderes zu tun hat als diesen Text.

Stimmen zur Entscheidung der IARC - Nachträge

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 02.06.2011, 13:02 (vor 4906 Tagen) @ Fee

Oder: Aufgeschreckt durch diese für die Gegner wenig schmeichelhafte Liste hat er sich widerwillig dazu durchgerungen, doch noch schnell etwas über die wichtigste Entscheidung zu EMF der letzten 10 Jahre zu bringen. Inhaltlich mMn im Stil eines Schulaufsatzes gehalten, substanzlos, zu 90 % am Thema vorbei und eigentlich nur zu dem Zweck, mal wieder a) Munkeln & Raunen und b) Pöbeln zu dürfen. Kurz: Wenn er dazu am 1. Juni anfangen musste um am 2. Juni fertig zu werden, dann ist er die Fleischwerdung der Witze über die Rasanz der Schweizer.

Jetzt müssen Sie das wieder einmal gegen ihn und gegen die Schweizer im allgemeinen auslegen. Wenn einmal so viel Abneigung vorhanden ist, bleibt nur noch gegenseitiges Schlechtmachen übrig. Können Sie sich vielleicht vorstellen, dass er auch noch anderes zu tun hat als diesen Text.

Ach Gott, den Seitenhieb gegen die "armen" Schweizer hatte ich doch beim Editieren des Postings schon nach ein paar Minuten entfernt. Und, nein, ich kann mir nicht vorstellen, dass Ihr Präsident noch anderes zu tun hat, außer Mist bauen.

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hilflose Reaktion

Raylauncher @, Donnerstag, 02.06.2011, 11:58 (vor 4906 Tagen) @ Fee
bearbeitet von Raylauncher, Donnerstag, 02.06.2011, 12:28

Was Sie damit wohl wieder ausdrücken wollen: Herr Jakob wird gestern mit Schreiben des Beitrages begonnen haben oder ihn auch fertig gestellt, nachgelesen und heute gesetzt.

Dass Jakob die IARC-Einstufung der EMF in seinem Sinne und Stil interpretieren wird, war zu erwarten. Mit dem letzten Absatz allerdings entwertet er sein Statement und macht auch demjenigen, der es bis heute noch nicht wahrgenommen haben sollte deutlich, wessen Geistes Kind er ist.
Dass er in letzter Zeit bei praktisch jeder sich bietenden Gelegenheit in primitivster Weise über das IZGMF und seine Macher herzieht zeigt deutlich, wie sehr ihn diese beschäftigen und wie hilflos er diesbezüglich ist.

Raylauncher

Stimmen zur Entscheidung der IARC - ICNIRP

Doris @, Donnerstag, 09.06.2011, 22:19 (vor 4898 Tagen) @ H. Lamarr

ICNIRP - Kurzmitteilung vom 31.05.2011

In einer Kurzmitteilung vom 31. Mai 2011 vermerkt die Internationale Kommission zum Schutz vor nicht-ionisierender Strahlung (ICNIRP), dass sie mit Interesse die angekündigte vollständige IARC-Monographie Nr. 102 zum Thema erwartet, in der die Begründung und die Argumente dargelegt werden sollen, welche die IARC zu ihrer Schlussfolgerung geführt haben. ICNIRP betont, dass sie ein Review über mögliche gesundheitliche Auswirkungen von HF-EMF, einschließlich Kanzerogenität sowie andere Aspekte, durchgeführt hat. Die Kommission wird eine revidierte Fassung der ICNIRP-Richtlinien über die Begrenzung der Exposition für die allgemeine Öffentlichkeit und für beruflich exponierte Gruppen veröffentlichen. Darin soll sämtliche Literatur, einschließlich des in der IARC-Monographie vorgebrachten Materials berücksichtigt werden.

Quelle: WIK-EMF Brief 09.06.2011

Tags:
WIK, ICNIRP-Richtlinien, Fachkreisen

Stimmen zur Entscheidung der IARC: Slesin und Leszczynski

Doris @, Samstag, 04.06.2011, 11:09 (vor 4904 Tagen) @ H. Lamarr
bearbeitet von Doris, Samstag, 04.06.2011, 13:30

Ein erstes Statement von Dariusz Leszczynski, der bei dem Meeting dabei war, gibt es hier (in gewohnt sachlicher und unaufgeregter Form) ---------------------> http://betweenrockandhardplace.wordpress.com/2011/06/02/•first-comments-on-the-outcome-of-iarc-evaluation-of-mobile-phone-radiation-carcinogenicity/

Ein Auszug daraus:

Already before the IARC classification, some countries provided precautionary advice to mobile phone users. This message can be now strengthened. However, it should not be used to scare people. It should not be used as support for any formal ban on mobile phones use by children or youth. What IARC evaluation says is that some research indicates that there might be link between mobile phone radiation and cancer

in einem zweiten Beitrag setzt er sich mit der Pressemitteilung der MMF auseinander ---------> http://betweenrockandhardplace.wordpress.com/2011/06/03/•-iarc-evaluation-mmf-and-safety-standards/

Einen sehr umfangreichen Bericht gibt es von Louis Slesin (in gewohnt forscherer Form) --------> http://www.microwavenews.com/IARC.RF.Decision.html

Aus allen Beiträgen geht hervor, dass die Entscheidung bis auf eine Gegenstimme "einstimmig" gefallen ist. Dies war bei weitem so nicht absehbar, sondern hat sich im Laufe des Meetings so herauskristallisiert. Im Gegenteil, am Anfang des Meetings ging man eher davon aus, dass wenig für 2B sprechen würde. Dass das Ergebnis so eindeutig ausfiel, wird als "big news" bezeichnet. Bezug genommen wird in erster Linie auf die epidemiologischen Studien, aber es gibt auch "some evidence" für mögliche Kanzerogenität aus Tierstudien. Bemerkenswert ist, dass auch die Teilnehmer, die gleichzeitig Mitglieder bei ICNIRP sind, für 2B gestimmt haben.

Es wurde beschlossen, dass es nicht nach außen dringen soll, wer was gesagt hat und wer dagegen gestimmt hat. Louis Slesin hat jedoch wohl schon jemand, der ihm so einiges einflüstert, denn ein Teil seiner Berichterstattung beruht sozusagen auf "erfahren von jemand, der nicht genannt werden möchte".

Auch seine Berichterstattung zum Verhalten von Peter D. Inskip, beruht auf "zugetragen ohne Namensnennung".
Peter D. Inskip sei bekannt für seine Haltung. Seit seiner Studie aus dem Jahre 2001, in der er keinen Zusammenhang zwischen Mobiltelefonnutzung und Gehirntumor sah, weicht er von seiner Meinung nicht ab.
Sein Verhalten während des Meetings soll auffällig gewesen sein und er hat das Treffen auch frühzeitig verlassen und sei nicht mehr zurückgekehrt um bei der Endabstimmung dabei zu sein. Nachfragen von Louis Slesin sowohl bei ihm als auch bei Nicolas Gaudin und Kurt Straif mit der Bitte um Kommentierung der Sache blieben erfolglos.

Auch wenn sich die Erkenntnisse auf die epidemiologischen Studien bezüglich Handynutzung beziehen und dies natürlich die stärkste Expositionsquelle ist und sich die seriöse Wissenschaft natürlich auf 5 Milliarden Menschen weltweit beziehen, die sich regelmäßig dieser stärksten Quelle aussetzen, gibt es eine Aussage, die hier im Forum wohl eher mit Skepsis gesehen wird ("Missbrauchsgefahr" ;-) ). Aber dies deckt sich mMn ja auch mit der Argumentation von Dr. Lerchl.

The 2B designation was not limited to cell phones. It has "broad applicability" to all sources of RF radiation, Samet(*) said.

(*) (Chairman dieser Arbeitsgruppe)

Allerdings sagt er auch
[Our] conclusion means that there could be some risk, and therefore we need to keep a close watch for a link between cell phones and cancer risk

Seine Aussage zur Panikmache einzusetzen bei recht schwacher Exposition durch Mobilfunkbasisstationen ist sicherlich recht unseriös. Denn es geht ja auch um die berufsbedingte - höhere - Exposition durch verschiedene Hochfrequenzquellen.

Tags:
Unseriös, Leszczynski, Slesin, Einflüsterung

Stimmen zur Entscheidung der IARC - DKFZ

Doris @, Donnerstag, 09.06.2011, 22:25 (vor 4898 Tagen) @ H. Lamarr

- Deutsches Krebsforschungszentrum dkfz. (kein Kommentar)

http://www.dkfz.de/de/aktuelles/Handys-wirken-moeglicherweise-krebserregend.html

@ spatenpauli
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Krebsforschungszentrum, DKFZ

Stimmen zur Entscheidung der IARC: Ärztekammer Wien

H. Lamarr @, München, Freitag, 10.06.2011, 12:53 (vor 4898 Tagen) @ H. Lamarr

Wie nicht anders zu erwarten, nutzt die Ärztekammer Wien die Entscheidung der IARC dazu, ein "umfassendes Maßnahmenpaket" zu fordern. Diese Ärztekammer ist, inspiriert von den früheren Aktivitäten des Salzburger Mediziners Dr. med. Gerd Oberfeld, seit einigen Jahren für alarmierende Meldungen zu EMF-Themen bekannt. Heute etwa sorgt diese Meldung für neue Aufregung. Treibende Kraft in Wien war bislang Dr. med. Eric Huber.

Ob das von der Kammer geforderte Maßnahmenpaket aufgrund der IARC-Bewertung unnötig, angemessen oder überzogen ist, mag ich nicht bewerten. Tatsache ist jedoch, die iARC hat nichts Neues entdeckt, sondern lediglich den bislang bekannten Forschungsstand einer mehrheitsfähigen Bewertung unterzogen. Die Ärztekammer nutzt daher mMn lediglich die Gunst der Stunde, den Anlass, um ihre bekannten Standpunkte abermals in die Medien und in die Diskussion zu injizieren.

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Alarmschläger, Wien, Aerztekammer

Wie WHO-Experten Daten aus Handy-Studien verdrehen

Gast, Donnerstag, 30.06.2011, 10:54 (vor 4878 Tagen) @ H. Lamarr

Kommentar von Jörg Blech im Spiegel 23/2011 (Auszug):

Die Angst-Macher

Die bisher größte Untersuchung zur Frage, wie Mobiltelefone auf das Gehirn wirken, hat ein verblüffendes Ergebnis erbracht: Handys schützen vor Krebs.

Für die voriges Frühjahr veröffentlichte Interphone-Studie haben Forscher mehr als 5000 an Hirntumoren erkrankte Menschen nach ihren Telefoniergewohnheiten befragt und die Daten mit gesunden Vergleichspersonen verglichen. Das Resultat: Menschen, die so gut wie nie mobil telefonierten, erkrankten häufiger an Hirntumoren als Menschen, die seit Jahren Handys benutzen. Wer etwa zwischen 735 und 1639 Stunden lang telefonierte, der hatte statistisch ein um 29 Prozent verringertes Risiko, am bösartigen Gliom zu erkranken.

Noch erstaunlicher als die scheinbar gesundheitsfördernde Wirkung von Handys ist allerdings, was Experten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) vorige Woche aus der Interphone-Studie destilliert haben - das genaue Gegenteil: In einer Pressemitteilung bezeichneten Mitarbeiter der zur WHO gehörenden Internationalen Agentur für Krebsforschung (IARC) in Lyon elektromagnetische Strahlung von Handys als "möglicherweise krebserregend".

Wie ist dieser Widerspruch zu erklären? Die IARC-Beamten verdrehen die Daten in einer Art und Weise, die für eine WHO-Behörde blamabel ist. In acht Gruppen von Testpersonen ergaben sich Hinweise auf ein verringertes Krebsrisiko durch Handys - das behalten die Angst-Macher für sich. Stattdessen stützen sie sich ausschließlich auf eine Probanden-Gruppe, in der ein um 40 Prozent erhöhtes Krebsrisiko für Vieltelefonierer beobachtet wurde.

Das klingt bedrohlich, ist es aber nicht. Allein die relative Risikoerhöhung zu nennen ist ein statistischer Taschenspielertrick. Wie groß der Effekt in absoluten Zahlen wäre, verrät die IARC-Meldung wohl schon deshalb nicht, weil es keinem wirklich Angst machen würde. Pro Jahr erkranken 3 von 100 000 Menschen an einem Gliom. Eine Steigerung um 40 Prozent entspräche einem zusätzlichen Fall auf 100 000.

Tags:
WHO, Taschenspielertrick, Gehirn

BfS-Bewertung der 2B-Einstufung von HF-EMF (2011) durch Iarc

H. Lamarr @, München, Freitag, 24.11.2023, 22:26 (vor 347 Tagen) @ Alexander Lerchl

► Nach Einschätzung der IARC aus dem Jahr 2011 gibt es begrenzte Hinweise auf eine krebserregende Wirkung hochfrequenter elektromagnetischer Felder auf den Menschen.

► Die Hinweise konnten in den vom Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) im Rahmen seines Deutschen Mobilfunk Forschungsprogramms und danach initiierten Studien nicht bestätigt werden.

► Das BfS hat daher festgestellt, dass nach dem wissenschaftlichen Kenntnisstand keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen durch hochfrequente Felder – etwa aus dem Mobilfunk – zu erwarten sind, wenn die Grenzwerte eingehalten werden.

► Bis zur endgültigen Klärung der offenen Fragen fordert das Bundesamt für Strahlenschutz weiterhin neben den bestehenden rechtlichen Regelungen eine vorsorgliche Verringerung der individuellen Belastung und eine umfassende Information der Bevölkerung.

Zur vollständigen Bewertung des BfS ...

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2B - Mobiltelefone auf einer Stufe mit dem Pflanzengift DDT

Kuddel, Dienstag, 31.05.2011, 21:45 (vor 4907 Tagen) @ H. Lamarr

(Spatenpauli) Jetzt bin ich mal gespannt, wann der erste Sendemastengegner sich auf die IARC beruft

Hier die Steilvorlage für die Zitatesammlungen:

Möglicherweise krebserregend: Zu diesem Ergebnis kommt eine WHO-Studie zur Handystrahlung. In der Liste der Krebserreger steht die intensive Nutzung von Mobiltelefonen damit jetzt auf einer Stufe mit dem Pflanzengift DDT

Hier noch etwas argumentative Nachhilfe für Mobilfunkkritiker:

(Wikipedia) DDT geriet unter Verdacht, beim Menschen Krebs auslösen zu können. Aus diesen Gründen wurde die Verwendung von DDT von den meisten westlichen Industrieländern in den 1970er Jahren verboten.

Konsequenterweise müßten Mobiltelefone nun auch verboten werden ?!?.

Bin gespannt, wer als erster hier abschreibt :lookaround:

K

Tags:
SZ

2B - Mobiltelefone auf einer Stufe mit dem Pflanzengift DDT

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 01.06.2011, 00:32 (vor 4907 Tagen) @ Kuddel

Konsequenterweise müßten Mobiltelefone nun auch verboten werden ?!?.

Hmmm, ja, so gesehen eigentlich schon. Weil das "eigentlich" aber bedeutet, dass es natürlich nicht so kommen wird, war ich so frei, Ihre Frage der IARC zu stellen. Sollte ich Antwort bekommen, stelle ich sie hier ein.

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2B - Mobiltelefone auf einer Stufe mit dem Pflanzengift DDT

Doris @, Mittwoch, 01.06.2011, 01:17 (vor 4907 Tagen) @ H. Lamarr

Konsequenterweise müßten Mobiltelefone nun auch verboten werden ?!?.

Hmmm, ja, so gesehen eigentlich schon. Weil das "eigentlich" aber bedeutet, dass es natürlich nicht so kommen wird, war ich so frei, Ihre Frage der IARC zu stellen. Sollte ich Antwort bekommen, stelle ich sie hier ein.

Aber so wie ich das sehe, wurde DDT nicht nur wegen der möglichen Karzinogenität verboten, sondern aus mehreren - durchaus schwerwiegenden - Gründe.

So steht bei Wikipedia:

Allerdings reicherte es sich wegen seiner chemischen Stabilität und guten Fettlöslichkeit im Gewebe von Menschen und Tieren am Ende der Nahrungskette an.

Im Lauf der Zeit wurde festgestellt, dass DDT und einige seiner Abbauprodukte als endokrine Disruptoren wirken, das heißt hormonähnliche Wirkungen haben. Greifvögel legten Eier mit dünneren Schalen, was zu erheblichen Bestandseinbrüchen führte. DDT geriet unter Verdacht, beim Menschen Krebs auslösen zu können. Aus diesen Gründen wurde die Verwendung von DDT von den meisten westlichen Industrieländern in den 1970er Jahren verboten

Ebenfalls bei Wikipedia steht unter Wirkungsweise schon einiges, was ein Verbot durchaus nachvollziehbar macht.

Die Einschätzung der Mobiltelefone erfolgte aufgrund weniger, inkonsistenter Beobachtungen und ich bin mir sicher, wenn nicht Milliarden Menschen weltweit telefonieren würde, hätte es kein einwöchiges IARC-Meeting gegeben. Hier liegt das Restrisiko einfach in der Masse der Nutzer.

Mir ist DDT von meiner ehemaligen Berufstätigkeit bekannt. Wir haben jahrelang, in den 80igern, Muttermilch untersucht und hatten einen Fall, wo die Milch mit DDT belastet war und kein Mensch konnte sich damals vorstellen woher dieser verbotene Stoff kam. Man stellte dann den Zusammenhang her, dass die junge Frau als Kind Äpfel aus dem Garten gegessen hatte, die mit DDT behandelt waren. DDT reichert sich im Fettgewebe an und geht dann beim Stillen in die Milch über.

Ein weiteres Problem ist die Umweltbelastung:

Problematisch ist DDT, weil es in der Natur nur langsam abgebaut wird - die Halbwertszeit beträgt 10 bis 20 Jahre - und sich so über die Nahrungskette im Fettgewebe von Mensch und Tier anreichern kann. Viele Studien belegen, dass der massive und flächendeckende Einsatz von DDT, wie er früher in der Landwirtschaft – insbesondere im Baumwollanbau – üblich war, eine Belastung für die Umwelt darstellt. (Quelle)

Auch wenn beides in der gleichen Klassifizierung ist, kann man aufgrund der vielen Gründe nicht schlussfolgern, dass Mobiltelefone ebenfalls verboten werden müssen.
Strahlung von Sonnenstudien ist in Klasse 1 und ist trotzdem nur für Jugendliche verboten. Und Zigaretten sind eindeutig krebserregend und sind auch nicht verboten, sondern ebenfalls nur für unter 18-jährige.

Von daher ist die Überschrift in der Süddeutschen wohl eher auf "Wirkung" ausgerichtet. Der restliche Artikel ist doch sachlicher gehalten.

Tags:
Umweltgifte

Süddeutsche Zeitung gleitet in Richtung Bildzeitung ab

RDW ⌂ @, Mittwoch, 01.06.2011, 06:58 (vor 4907 Tagen) @ Kuddel

(Spatenpauli) Jetzt bin ich mal gespannt, wann der erste Sendemastengegner sich auf die IARC beruft

Hier die Steilvorlage für die Zitatesammlungen:

Möglicherweise krebserregend: Zu diesem Ergebnis kommt eine WHO-Studie zur Handystrahlung. In der Liste der Krebserreger steht die intensive Nutzung von Mobiltelefonen damit jetzt auf einer Stufe mit dem Pflanzengift DDT

Mit diesem Vergleich nähert sich die Süddeutsche Zeitung dem polemischen Niveau der Bildzeitung.
Mit der gleichen Berechtigung hätte sie auch schreiben können: "In der Liste der Krebserreger steht die intensive Nutzung von Mobiltelefonen damit jetzt auf einer Stufe mit dem Trinken von Kaffee."

Kaffee wurde nämlich von der IARC ebenso mit der Klasse 2B eingestuft. Doch das interessiert ja niemanden, da muss schon etwas "giftigeres" als Vergleich herhalten. Auch die Wenigsten der Mobilfunkkritiker, welche diesen Vergleich ebenso unreflektiert wie freudestrahlend aufgreifen werden, dürfte das in irgend einer Weise kümmern.

Objektiver Journalismus ist das keiner mehr.

RDW

Tags:
Medien, Klassifizierung, Handystrahlung

SZ gleitet in Richtung Bildzeitung ab; hier mal von dpa

Roger @, Mittwoch, 01.06.2011, 09:19 (vor 4907 Tagen) @ RDW

............. Zitat ...........
Eine entsprechende Untersuchung einer Expertenkommission der Internationalen Krebsforschungsagentur IARC sei nicht aussagekräftig. “Die IARC hat eine ganze Reihe Beurteilungen durchgeführt und in der Vergangenheit beispielsweise auch eingelegtes Gemüse und Kaffee so eingestuft“, heißt es in einer am Dienstag in Washington veröffentlichten Erklärung von CTIA-Vizepräsident John Walls.

Experten der IARC hatten zuvor im französischen Lyon mitgeteilt, dass hochfrequente elektromagnetische Strahlung, wie sie von Handys, aber auch von Rundfunk und Radar verwendet werden, möglicherweise krebserregend“ (“possibly carcinogenic“) seien. “Diese IARC-Einstufung bedeutet nicht, dass Mobiltelefone Krebs verursachen“, so Walls. Die IARC erkenne auch Ergebnisse statistischer Untersuchungen als Indizien an, “selbst wenn Voreingenommenheit und andere Datenfehler die Grundlage dieser Ergebnisse sein könnten.“ Die IARC habe keine neuen Untersuchungen durchgeführt, sondern bereits veröffentlichte Studien nochmals bewertet.

Walls verwies darauf, dass andere Studien keine Gefahr hinsichtlich der Strahlung von Mobiltelefonen festgestellt hätten. “Die US-Kommunikationsbehörde ist zu dem Schluss gekommen, dass es keinen wissenschaftlichen Beweis dafür gibt, dass die Benutzung drahtloser Telefone zu Krebs führen kann“, erklärte Walls. Ähnlich habe sich auch die US-Gesundheitsbehörde FDA geäußert.

dpa

der Vergleich zu Kaffee hinkt

Capricorn, Donnerstag, 02.06.2011, 14:03 (vor 4906 Tagen) @ RDW

Kaffee wurde nämlich von der IARC ebenso mit der Klasse 2B eingestuft. Doch das interessiert ja niemanden, da muss schon etwas "giftigeres" als Vergleich herhalten. Auch die Wenigsten der Mobilfunkkritiker, welche diesen Vergleich ebenso unreflektiert wie freudestrahlend aufgreifen werden, dürfte das in irgend einer Weise kümmern.

Dem Kaffee kann man sehr leicht entgehen (einfach keinen trinken), aber dem DDT und Handy-Smog nicht! Sogar wenn man selber kein Handy verwendet (was für Berufstätige kaum möglich ist), wird man in Bus und Bahn und sogar in Läden etc. lange und auf nächste Nähe bestrahlt.

Der Vergleich zu Kaffee hinkt nicht

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 02.06.2011, 14:43 (vor 4906 Tagen) @ Capricorn

Kaffee wurde nämlich von der IARC ebenso mit der Klasse 2B eingestuft. Doch das interessiert ja niemanden, da muss schon etwas "giftigeres" als Vergleich herhalten. Auch die Wenigsten der Mobilfunkkritiker, welche diesen Vergleich ebenso unreflektiert wie freudestrahlend aufgreifen werden, dürfte das in irgend einer Weise kümmern.

Dem Kaffee kann man sehr leicht entgehen (einfach keinen trinken), aber dem DDT und Handy-Smog nicht! Sogar wenn man selber kein Handy verwendet (was für Berufstätige kaum möglich ist), wird man in Bus und Bahn und sogar in Läden etc. lange und auf nächste Nähe bestrahlt.

Einspruch!

Risiko = Gefahr x Exposition

Der Gefahr hat die IARC soeben das Prädikat "möglicherweise" verliehen, aber nur für den Fall, dass Sie sich ein Handy direkt an den Kopf halten. Wenn Sie also mit etwas "möglicherweise" gefährlichem aus etlichen Zentimetern/Metern Abstand und dann auch noch nur hin und wieder befeldet werden, dann geht das Risiko für Sie gegen Null, weil "möglicherweise" x "möglicherweise" x "möglicherweise" = "sehr unwahrscheinlich". Das gilt auch dann, wenn Sie in Bus und Bahn 14-mal stärker befeldet werden als daheim, denn auch "14-mal ein Kleinbisschen" ist noch immer erheblich weniger als bei einem Handy direkt am Kopf. Das hängt mit der Ganz- und Teilkörperexpostion zusammen, Sie wissen doch:

Sie können sich rd. 2 1/2 Jahre lang Tag für Tag in 100 m Abstand zu einer städtischen Mobilfunk-Basisstation aufhalten. Ihr Kopf nimmt in dieser Zeit nicht mehr Energie auf als bei einem einzigen 45-Minuten-Gespräch mit einem schon ziemlich strahlungsarmen Handy!

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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