Das lässt ja das Vertrauen in die Wissenschaft wachsen...
Sie werden lachen: Indirekt ja! Direkt wohl eher nicht, denn wenn Zelllinien unbemerkt vertauscht werden können, dann ist dies sicherlich kein Ruhmesblatt sorgfältigen Arbeitens. Nur, jetzt, wo der Fehler offensichtlich geworden ist, was passiert? Wird versucht zu vertuschen, wird so getan als ob nichts gewesen sei? Mein Eindruck ist: Nein, es wird jetzt getan was zu tun ist. Mit dieser Fähigkeit, mit Fehlern anständig umzugehen und sie nicht wegzuschweigen, haben leider einige in unseren Reihen ein Problem, das auf demselben Mechanismus beruht, dem auch die vertauschte Zelllinie ihre lange Karriere verdankt: dem Beharrungsvermögen der Beteiligten. Da werden dann keine Fehler offen eingeräumt, sondern sie werden entweder wütend bestritten oder diskret weggeschwiegen. Wer sich schon ein bisschen in der Mobilfunkdebatte auskennt und nicht völlig vernagelt ist erkennt diese durchsichtigen Manöver nach und nach, Neuzugänge aber fallen immer wieder darauf herein und bauen ihre Argumentationen so auf Sand. Das empfinde ich als ineffizient und als höheren Blödsinn.
Kurz: Im Vergleich zu den Gepflogenheiten bei diversen Kritiken finde ich den Umgang mit Fehlern in der Wissenschaft so übel nicht.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –