Nachfrage zur Ungarischen Fortpflanzungsstudie

RH., Samstag, 03.07.2004, 11:04 (vor 7357 Tagen) @ RH.

- Fortsetzung

Machen Handys ihre Nutzer unfruchtbar? (2)

Weltweit suchen Wissenschaftler nun auch nach anderen Gründen für die stetig nachlassende Spermienqualität. Schwedische Wissenschaftler fanden kürzlich, dass eine Infektion mit Chlamydien auch bei Männern zu Infertilität führen kann. Die Forscher aus Göteborg und Umea berichteten im April dieses Jahres in der Fachzeitschrift "Human Reproduction", dass es zu einem Drittel weniger Schwangerschaften kam, wenn die Männer Antikörper gegen die Erreger im Blut hatten. Auch gibt es Hinweise, dass Umweltgifte die Fertilität beeinflussen. Einer italienischen Studie zufolge, die ebenfalls in "Human Reproduction" veröffentlicht wurde, beschädigen Substanzen wie Kohlenmonoxid, Stickstoffoxide, Schwefel und Blei die Samenzellen. Das hatten die Forscher bei 85 Männern festgestellt, die an Autobahnmautstellen arbeiteten. Das internationale Forschungsprojekt EDEN (Endocrine Disrupters) soll nun an 1000 jungen Männern untersuchen, welche Faktoren tatsächlich die Spermienqualität beeinflussen.

"In Deutschland werden jährlich rund 60 000 Menschen behandelt, weil ihr Kinderwunsch unerfüllt bleibt. Weltweit nehmen die Infertilitätsbehandlungen stetig zu", betont Kentenich. "Bislang haben wir aber noch kein einziges Medikament entwickelt, das die Qualität und Anzahl von Spermien tatsächlich verbessert."

Auch das Bundesamt für Strahlenschutz hat dieses Jahr in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität und der Ludwig-Maximilian-Universität München eine dreijährige Studie begonnen. Die Forscher wollen herausfinden, ob Handystrahlung tatsächlich gesundheitliche Schäden hervorruft wie zum Beispiel Krebs oder Fruchtbarkeitsstörungen.

Artikel erschienen am 29. Juni 2004
(c) DIE WELT, nur zur privaten Nutzung

Tags:
Umweltgifte, Fruchtbarkeit, Spermien, Fruchtbarkeitsstörung, Schwangerschaft


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